Blick durch's Flugloch

Nils

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.
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Zander
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Hallo miteinander, jetzt habe ich schon wieder eine Frage...

Was seht ihr eigentlich, wenn ihr jetzt im November durch das Flugloch schaut? Evtl. mit Taschenlampe?
Bei meinen Einzargern (Zander) sehe ich die Unterträger der Rähmchen. Anfangs waren diese kaum zu erkennen, da hier die Bienen "durchhingen". Aber jetzt sehe ich nur noch zwischen den Gassen die "Hintern" der Bienen, die Oberträger sind frei. Und die Bienenhintern sind schon einige cm weit oben.

Ich frage, weil ich heute mal bei meinem Paten vorbeigeschaut habe. Er war nicht da, hat aber nix dagegen wenn ich da mal um seine Kästen schleiche. Und heute habe ich mal mit der Taschenlampe durchs Flugloch geschaut und bin richtig erschrocken! Jede Menge Bienen!

Die hängen bei ihm noch richtig auf mehreren Waben/Unterträger durch. Und zwar direkt vor dem Flugloch.
Wie ist das denn bei Euch?

Meine Völker sind ja recht jung, hauptsächlich entstanden durch den Schwarm Ende Juni (Schwarm und das abgeschwärmtes Volk). Aber auch mein "erstes" Volk (mit den vielen Milben) hat keineswegs so viele "Durchhänger" sondern zeigt mir auch blanke Unterträger.

Daher meine Frage:
Sind die Völker überhaupt vergleichbar?
Macht das jedes Volk anders?
Kann es auch an der eingefütterten Menge liegen? Ich weiß nicht wie es oben ausschaut, vielleicht hat er so stark eingefüttert, daß sie ohne durchhängen "kalt" sitzen würden?
Oder habe ich was falsch gemacht?

Danke für Eure Meinung - ich mach' mir jetzt natürlich schon wieder Sorgen daß es zu wenig Bienen sind *g*


Nils

P.S.:
Er hat die Fluglöcher auch ganz offen (mit Mauskeil), ich habe sie noch etwas verkleinert wegen Räubereigefahr. Soll man die jetzt "ganz" offen haben? (mit Mauskeil).
 
Sind die Völker überhaupt vergleichbar?
Ein klares "jein" ....
Es kommt auf die Volksstärke an. Je mehr Bienen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Wintertraube um diese Zeit (noch) "durchhängt".
Und natürlich kommt es auch auf die Außentemperaturen an.
Brutfrei sollten die Völker ja sein. Wenn die Bienen Brut zu wärmen haben, dann ziehen sich die Völker bei den gegenwärtigen Außentemperaturen stärker zusammen.

Macht das jedes Volk anders?
Kommt drauf an, wieviel Bienen im Beutenraum vorhanden sind.

Kann es auch an der eingefütterten Menge liegen? Ich weiß nicht wie es oben ausschaut, vielleicht hat er so stark eingefüttert, daß sie ohne durchhängen "kalt" sitzen würden?
Nein.
Oder habe ich was falsch gemacht?
Nein.

Er hat die Fluglöcher auch ganz offen (mit Mauskeil), ich habe sie noch etwas verkleinert wegen Räubereigefahr. Soll man die jetzt "ganz" offen haben? (mit Mauskeil).
Jetzt (hier sind z.Z. 4°C) wird nicht mehr geräubert.
Meist habe ich die Fluglöcher stark eineschränkt (wegen der Mäuse und Meisen), dafür aber die Böden offen.
 
Sevus Nils,
mach Dir keinen Kopf! Das wird schon!
Und noch was: Man kann Bienen auch tot gucken. Gönn' denen doch etwas Ruhe, denn davon brauchen die momentan so viel wie möglich! Einmal monatliche Windelkontrolle reicht.
Gruß,
Hermann
 
Hallo Nils,
nur zum Vergleich. Ich habe heute bei mir und bei einem Nachbarimker nachgesehen. Hier sind auch die unteren Rahmen zu sehen (unten durch das Bodengitter geschaut mit Taschenlampe). Bei einem hängen auch die Bienen durch aber da wissen wir, dass hier noch Brut vorhanden ist. Das sieht man auch teilweise an der Windel, hier liegen fast jeden Morgen die bekannten braunen Deckelteile und zur Zeit auch sehr viele helle unfertige Bienen, die die Arbeiterinnen ausräumen. Bei Kälteeinbrüchen ist dies gefährlich, weil die Bienen die Brut nicht verlassen und dann erfrieren oder absterben. Bei diesem Volk hat er vergessen die Fangwabe einzurichten, wie er sagte, diese entnimmt er ansonsten ca. Anfang/Mitte November und dann gibt es definitiv keine Brut mehr. Die Bienen sammeln sich dann mehr im oberen Bereich eines Einzargers aber zum Flugloch hin oder mehr im mittleren Bereich eines Zweizargers auch näher zum Flugloch.
Ferner noch eine Anmerkung. Einige Imker haben einen Test gemacht, in dem sie die Gitterböden ab Mitte Oktober bei einigen Beuten verschlossen haben und bei einigen nicht. Bei unseren Temperaturschwankungen hier 1-2 Tage -4 Grad, dann wieder 2 Tage +14 Grad usw., stellten sie fest, dass in den Beuten ohne verschlossene Böden sehr viel Totenfall in den letzten 4 Wochen war und zwar immer dann, wenn Frost war. Bei den Beuten mit verschlossenen Böden war kaum Totelfall festzustellen. In den Beuten mit offenen Böden reduzierten sich die besetzten Wabengassen von 5-6 auf 2-3. Dies wurde offensichtlich schon seit einigen Jahren beobachtet in Verbindung mit starken Temperaturschwankungen. Einige Imker wollen die Beuteböden bis auf eventuell einen kleinen Lüftungsschlitz über den Winter wieder verschliessen. Auch ich hatte bei einer Beute Gleiches beobachtet. Vielleicht hat hier im Forum auch jemand etwas ähnliches beobachtet. Davon kann die Bienenmenge offensichtlich auch ungünstig beinflusst werden.
 
Dankeschön für Eure Antworten!
Es ist immer wieder beruhigend zu erfahren, wie vielfältig es bei den Bienen zugeht. Als Anfänger weißt du nicht, was normal ist und was nicht; wann man Grund zur Sorge hat und wann nicht. Gut, wenn man Euch fragen kann :)

@waldundwiese
Tja, ob die jetzt brutfrei sind ist auch so ein großes Rätsel. Ganz sicher bin ich mir da nicht. Entgegen der reinen Lehre habe ich die Böden geschlossen. (Mein Pate auch).

@it4power
Danke Hermann, ich hoffe wenn ich mal einige Imkerjahre auf dem Buckel habe mach ich mir nicht mehr so viele Gedanken :)

@ImkerH
Danke für den Vergleich Herbert - sehr interessant! Es ist immer gut wenn man vergleichen kann!!!
Besonderen Dank für den Hinweis zur offenen/geschlossenen Windel! Das ist sehr interessant - bin ich mir da doch auch noch unsicher. Die Lehre sagt offen, mein Bauch sagt geschlossen. Deine Anmerkung bestätigt mich darin.

Eine Reduzierung von 5-6 Wabengassen auf 2-3 ist ein enormer Rückgang! Da stellt sich die Frage, ob das Bienen sind, die sonst später gestorben wären oder ob der offene Boden so schädlich ist. Was mich stört (oder stören wird) ist, daß sich bei geschlossenen Böden Schimmel bilden soll an Randwaben. Das wäre unschön…

Danke Euch allen nochmal

Nils
 
Hallo Nils,

ich beobachte auch zwischen durch die Ränder von unten aber bisher kein Schimmel. Ich habe hier das Problem, dass ich in einem Tal wohne, wo der Bach, durch seinen Lauf bedingt, sehr viel Feuchtigkeit abgibt, also sehr viel Nebel hier. Die Gefahr der Schimmelbildung ist besonders gross, besonders aufgrund der Temperaturschwankungen wie zuvor beschrieben.

Bei dem Bodenschliesstest glaube ich aber schon, dass die Imker recht haben. Sie beobachten dieses Phänomen schon seit längerem und dass sind alte Hasen. Im Sommer auf und im Winter zu bis auf ½ cm Spalt.
 
Hallo Herbert,

bei viel Nebel ist das bestimmt ein Problem. Hast Du da im Sommer auch Schwierigkeiten mit der Varroa-Behandlung? (Hohe Luftfeuchtigkeit).

Den Bodenschieber einen Spalt offen zu lassen ist eigentlich keine schlechte Idee.
Wenn es regnet, läuft dann da kein Wasser rein? Und dann schwimmt die Windel und der Schimmel kann erst recht wuchern... Mmm....

Nils
 
Hallo Nils,

im Sommer gibt es Probleme mit der Behandlung, hier muss ich immer nach der Varroa schauen, weil die Ameisensäure nicht richtig verdampft. Auch ein Profi hier hatte erhebliche Probleme die Varroa mit AMS herunter zu drücken. Bei einigen ging es kaum. Ich habe dieses Jahr Thymolrähmchen eingesetzt, das ging und jetzt OXS verdampfen. Das zweite Problem in unserem Tal ist, über Kilometer hinziehend, das Indische Springkraut. Hier ist die Reinvasion der Varroa aufgrund der Blütenkonstruktion vorprogrammiert. Das Zeug wächst und vermehrt sich in der Feuchte wie wild. Hier ist der Blick auf das Flugloch sehr wichtig, denn wenn das losgeht liegen die Varroen vor dem Loch auch noch.

Ich habe in den Beuten drin zusätzlich einen Deckel, den ich auf das Bodengitter(siehe Bild) legen kann. Wenn ich diesen Deckel um einen cm verschiebe, bleibt die Beute trotzdem verschlossen und es kann kein Wasser rein. Darauf haben mich andere Imker vorher zum Glück aufmerksam gemacht, sonst würde tatsächlich Wasser reinkommen. Durch dieses Bodengitter kann ich auch gut die Wabengassen kontrollieren ohne die Beute zu öffnen oder die Fluglochgrösse zu verändern.
 

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Bienen von unten mit Spiegle beobachtet ...

Man kann im Winter seine Bienen mit einem Spiegel von unten beobachten wenn man einen offenen
Gitterboden hat und recht gut hinzukommt.

ist vielleicht für Anfänger interessant, die unbedingt wissen wollen wies ihren Bienen geht ,
wo die Wintertraube ist usw.
 
Hallo Nils,

bei mir hängen die Bienen nicht (mehr) durch, nur ein Volk hängt richtig und überdeckt die Unterträger von fast 6 Waben. Das hat mich auch ein bisschen verunsichrt, vor allem, weil ich noch spät im Jahr mit BW und AS behandelt habe. So habe ich heute morgen bei 9° mit der Taschenlampe von unten die besetzten Gassen gezählt und bin mit dem Ergebnis schon zufrieden.

Hier ist die Zahl der besetzten Gassen zu Zeit: 10, 9, 7, 9, 6, 9.
Vorgestern bei 11° und heute Mittag bei 12° flogen die Bienen noch kräftig und haben auch Pollen eingetragen. Aber als ich heute Morgen mit der Taschenlampe die Gassen gezählt habe, saßen sie sehr brav und regungslos in der Traube, ist echt schön so was zu sehen. Das habe ich zum ersten Mal beobachtet.

Ich mache mir Sorgen, dass einige Völker, vor allem die Ableger bis zum 20.12. zur Restentmilbung nicht brutfrei werden, die Temperaturen werden noch für eine Weile warm bleiben. Aber ich habe kaum noch Milbenfall, 1 bis 5 Stück über 4 Tage ist ganz OK

Lg Salsa

P.S. Die ersten zwei Völker mit den 10 und 9 Wabengassen sind die, die spät still umweiselt haben, dass sie so stark nachgeholt haben, habe ich nicht erwartet.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ImkerH
Dass Springkraut die Reinvasion fördert war mir neu. Dein Regensicheres Bodengitter gefällt mir! Ich habe die Kästen von Weber, da kann ich nur die Schublade ziehen – und dann würde es reinregnen.

@Salsa
9 besetzte Wabengassen sind schon ganz schön viel! Überwinterst du auf einer oder auf 2 Zargen? Mein Volk mit den meisten Gassen hat 6-7 Gassen besetzt.

Offenbar hat deine umgeweiselte Königin ganz schön losgelegt! Und gleich jede Menge Winterbienen produziert! Super.

Nach 2 Wochen Dauer-Nebelsuppe bei 3-4 Grad hatten wir heute endlich strahlende Sonne und 12 Grad oder mehr. Das war schon nicht mehr frühlingshaft, das war fast sommerlich! Die Flugbretter in der Sonne waren gut 25 Grad warm. Es herrschte den ganzen Tag bei allen Völkern Flugverkehr wie sonst im Sommer – ich bin fast erschrocken :) Nach 2 Wochen konnten sie endlich mal wieder Druck ablassen – und mir sah es so aus, als ob sich viele Jungbienen einflogen. Pollen kam vereinzelt rein, aber nicht der Rede wert. Eigentlich habe ich nur 3-4 Bienen mit Pollen gesehen....

Nur mein Schwarm, der wohl seit Ende September schon brutfrei ist, zeigte sehr wenig Flugverkehr. Erst als die Sonne schon weg war, kamen hier mehr Bienen raus. Versteh das mal einer.

Auf der Windel war allgemein viel Gemüll, viele dunkle Krümel. Die letzten 9 Tage lagen im Schnitt 3,2 Milben täglich (!) auf der Windel. Heute gab es eine Spitze von 13 Milben. Vermutlich lagen die schon länger auf den Rähmchen und wurden erst jetzt rungergeworfen als sich die Traube wieder etwas löste. Überhaupt war heute an einem Tag fast so viel Gemüll auf der Windel wie die vorherigen 9 Tage zusammen.

3,2 Milben pro Tag finde ich ein wenig viel - oder? Das ist mein Volk mit den vielen Milben im Sommer.
Die anderen haben 1-2 Milben täglich.
Deine 1,25 Milben sind erfreulich wenig! Das dürfte kein Problem sein bis zur Winterbehandlung, oder?

Jetzt bin ich ständig am grübeln ob ich mein Volk mit 3,2 Milben/Tag vor der Winterbehandlung nochmal bedampfen soll oder ob ich noch 4 Wochen warten kann. Aber ich habe das Volk schon so oft bedampft...


Servus,

Nils
 
Hallo Nils,

deine Milbenzahlen finde ich ganz in Ordnung, auch das Volk mit den meisten Milben liegt im grünen Bereich. Ich würde keine Behandlung vorm Winterbehandlung durchführen, die Bienen müssen ja noch lange durchhalten.

Ich habe meine Beuten auch von Weber. Ich kann die Windel umdrehen, so entsteht hinten einen beutenbreiten etwa 2 cm hohen Spalt und es regnet nicht rein. Gerade liegen die Windel ganz unten auf dem Gras, damit die Bienen freieren und aus der Brut gehen, nach der Beträufelung schiebe ich die Windel umgekehrt rein, so ist der Boden halb offen, es kommt genug frische Luft rein und die Bodenfeuchte steigt nicht direkt in die Beute rein. Ab Februar wird die Windel richtig rein geschoben und/oder ein Wärmebrett, der 90% des Gitterbodens bedeckt wird auf dem Gitter gelegt, damit die Frühjahresentwicklung Gas geben.

LG Salsa
 
Man kann im Winter seine Bienen mit einem Spiegel von unten beobachten wenn man einen offenen
Gitterboden hat und recht gut hinzukommt.

ist vielleicht für Anfänger interessant, die unbedingt wissen wollen wies ihren Bienen geht ,
wo die Wintertraube ist usw.

Hallo mahagugu.

Brauchst keinen Spiegel, die Stockwindel gibt dir genug Auskunft.

LG Hannes
 
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