Gelbe Wiese - was ist hier passiert?

Nils

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Ich bin schockiert.
Eine bis dato grüne Wiese ist nun plötzlich gelb.
Was hat der Bauer da gemacht? Unkrautvernichter draufgesprüht?

Warum macht man sowas? Ich bin fassungslos....

Will er nächstes Jahr Raps anbauen, der dann das (vermutliche) Glyphosat wieder aus dem Boden holt und meinen Bienen als Nektar verkauft? Leckere Neonicotinoide für mein Volk?

Die Wiese befindet sich 2,4 km Luftlinie von meinen Bienen entfernt. Ich kann nur hoffen, daß sie nächstes Jahr was besseres finden und nicht dort hin fliegen. Immerhin liegt das ganze Dorf dazwischen.

Ich begreife es nicht! Wie blöd muß man sein um sowas zu machen?

Nils
:SM_1_04:

GelbeWiese.jpg


GelbeWiese2.jpg



GelbeWiese3.jpg
 
Vielleicht wird es ein Maisfeld
 
Das schaut aus als ob der Bauer Jauche auf die Wiese ausgebracht hat. Da bei trockenen Wetter und Sonnenschein,
wird das Gras durch die Jauche verbrannt, zumindest schaut es auf den Bildern so aus. Daher bringen die meisten
Bauern die Jauche bei Regenwetter aus, da die Jauche bei Regen verdünnt in den Boden gelangt, und nicht mehr so scharf ist.
 
Da was auf den Bildern zu sehen ist, ist leider Standart in Sachen Bodenbewirtschaftung! Hier wurde die Wiese wahrscheinlich mit einem Pestizid/ Herbizid berieselt, um diese dann später umzubrechen und um diese Fläche dann später mit Mais oder anderen landwirtschaftlichen Kulturen zu bewirtschaften. Wetten?

Selbst wenn dies aber nicht passiert ist, so verstößt der betreffende Landwirt gegen EU- Regelungen, welche die Gülleausbringung nur zu Vegetationszeiten, bei gleichzeitigen und unverzüglichen einarbeiten der Gülle, gestattet. ( Innerhalb von vier Stunden!)
Dieser Link bezieht sich auf die Gülleausbringung in Bayern: http://www.alf-pk.bayern.de/pflanzenbau/22530/index.php Und ganz wichtig ein entsprechender Zeitungsartikel dazu:

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Wenn-es-zum-Himmel-stinkt-id15962311.html

Je mehr ich darüber nachdenke und mir die Bilder zu Gemüte führe, so komme ich zu dem Schluß, dass das Feld mit einem Glyphosat, also einem Herbizid behandelt worden ist.
 
Hallo,
solche Bilder kenne ich nur, wenn der Landwirt eine Wiese zum Acker machen will. Dann sprüht er ein Unkraut-Vernichtungsmittel. Wenn das Gras usw. abgestorben ist, wird umgepflügt. Nächstes Jahr ist der Acker für die Saht dann „sauber“. Man erkennt dies an den scharfen Kanten und an der gleichmässigen Verteilung des Sprühgutes. Mit Gülle, dass kenne ich auch von hier, kriegt man das so nicht hin. Das ist dann eher fleckig, weil Gülle sich anhand der Feststoffanteile nicht so gleichmässig verteilen lässt, wäre aber dennoch denkbar. Du wirst es ja nächstes Jahr sehen, ob das Gras weiter genutzt wird oder ein Acker daraus wird.
 
Hallo!

Solche Bilder kann man seit 2 - 3 Jahren bei mir in der Gegend immer häufiger sehen (nicht um diese Zeit, da bei uns nach so einer Vorbehandlung zu 90% Mais gebaut wird). Jedes mal wenn ich das sehe bin ich wirklich deprimiert. Sogar die Feldraine werden so behandelt, damit sie nicht gemäht werden müssen!!
 
Will er nächstes Jahr Raps anbauen, der dann das (vermutliche) Glyphosat wieder aus dem Boden holt und meinen Bienen als Nektar verkauft? Leckere Neonicotinoide für mein Volk?
...
Ich begreife es nicht! Wie blöd muß man sein um sowas zu machen?


Hallo Nils:

Ein paar Fakten zu deinem Gesagtem:

Raps sät man Mitte August, es wird defintiv ein Maisfeld und ja es wurde ein Herbizid, ein sog. Totalherbizid eingesetzt um die Grasnarbe abzutöten, bevor man ackert. Aber: Ein Herbizid enthält ganz sicher keine Neonics, bitte aufpassen.
Neonics sind eine bestimmte Wirkstoffgruppe bei den Insektiziden wie sie z.B. bei der Rapsglanzkäferbehandlung unter Umständen kurz vor der Rapsblüte zum Einsatz kommen oder als Beizmittel beim Mais gegen den Drahtwurm bei der Aussaat im Frühjahr. Dann kannst dir Gedanken machen um deine Bienen.....

Blöd ist dieser Landwirt bestimmt nicht, er wird seine Gründe haben warum er es so macht. Ein Landwirt steht im Zwiespalt zwischen Ökonomie und Ökologie und handelt hoffentlich nach "guter fachlicher Praxis". Ich bitte dies zu bedenken!

Grüße
Raimund
 
gartenmundl schreibt u. a. :
unter Umständen kurz vor der Rapsblüte zum Einsatz kommen oder als Beizmittel beim Mais

Umweltschädliche Beizmittel werden nicht nur beim Mais angewendet.Diese Saatgutbeizung wird bei allen Feldfrüchten wie Raps, Getreide , Rüben usw. durchgeführt. Es gibt schlicht und einfach kaum ungebeiztes Saatgut im Landhandel. Diese Pflanzenschutz(gift)mittel (PSM) verteilen sich in der ganzen Pflanze und sind somit auch im Nektar und Pollen zu finden.

Was das für die Nutzinsekten und den Honig bedeutet mag sich jeder selber ausmalen! Aber darüber darf nicht diskutiert werden, weil das Imkerlein sich um seinen Honigabsatz sorgt.

Dazu kommt das nicht nur kurz vor der Rapsblüte Pestizide gespritzt werden, sondern das div. Pflanzenschutz(gift)mittel auch in die Vollblüte gespritzt werden, was mittlerweile zum Standard in der Landwirtschaft gehört.

Ein Landwirt steht im Zwiespalt zwischen Ökonomie und Ökologie und handelt hoffentlich nach "guter fachlicher Praxis". Ich bitte dies zu bedenken!

Das die Landwirte sich im Zwiespalt befinden, mag richtig sein. Nur was die " Gute fachliche Praxis " angeht, so wissen die wenigsten Landwirte was das bedeutet und wie diese umzusetzen ist. Wüßten sie oder hätten die Landwirte auch nur eine geringe Ahnung was die " Gute fachliche Praxis" ausmacht, so hätten wir keine verkorkste Umwelt mehr und die Pestizidhersteller wären Pleite.
 
Es ist natürlich einfach den schwarzen Peter der Landwirtschaft zuzuschieben, nur ganz so einfach ist es eben nicht!

Wüßten sie oder hätten die Landwirte auch nur eine geringe Ahnung was die " Gute fachliche Praxis" ausmacht, so hätten wir keine verkorkste Umwelt

Wahrscheinlich sind wir beide Cornelius genauso mit dran schuld, wie jeder andere Verbraucher auch. Jeder sollte erstmal vor der eigenen Haustüre kehren.

Ein weiterer Punkt: Ja, Pestizide sind Gifte und ein Überbegriff für "Pflanzenschutzmittel".
Nur: ein Fungizid ist kein Insektizid und wird defacto anders auf deine Bienen Einfluss nehmen. Bitte nicht pauschalisieren!

Jeder gelernte Landwirt kann dir sagen, was mit "guter fachlicher Praxis" gemeint ist. Vielleicht meinst du etwas anderes damit, in der LW bedeutet es sinngemäß übersetzt: "So wenig wie möglich, so viel als nötig!"

Vielleicht ist dieser Grundsatz noch zuwenig in den Köpfen der Landwirte, mag sein. Wenn aber der Großteil dannach handelt, ist schon viel erreicht.

Eine konventionelle Landwirtschaft ohne chemischen Pflanzenschutz wird es so schnell nicht geben, aber vielleicht einen verantwortungs- und respektvollervoller Umgang zwischen Imkern und Landwirten?

Dazu braucht es aber noch massiv Aufklärungsarbeit auf beiden Seiten, ja auch in der Imkerschaft.

Mehr möchte ich eigentlich nicht dazu sagen!

Grüße
Raimund
 
Gute fachliche Praxis ist u.a. die wissenschaftlich immer wieder als unbedenklich für Bienen festgestellten Neonics nach den vom Hersteller/Gutachter als richtig erkannten Aplikationstechnologie auszubringen.

Jena
 
Ein weiterer Punkt: Ja, Pestizide sind Gifte und ein Überbegriff für "Pflanzenschutzmittel".
Nur: ein Fungizid ist kein Insektizid und wird defacto anders auf deine Bienen Einfluss nehmen. Bitte nicht pauschalisieren!
Jeder gelernte Landwirt kann dir sagen, was mit "guter fachlicher Praxis" gemeint ist. Vielleicht meinst du etwas anderes damit, in der LW bedeutet es sinngemäß übersetzt: "So wenig wie möglich, so viel als nötig!"

Zu diesen Ausagen von gartenmundl ist folgendes zu bemeken:

Ob Insektizide oder Fungizide sie sind und bleiben Gifte und zerstören die Umwelt.

Die Landwirte oder nur einige wenige wissen wie die " Gute fachliche Praxis " anzuwenden ist und was das überhaupt bedeutet. In allen Landwirtschaftsschulen, in allen amtlichen landwirtschaftlichen Verlautbarungen, ob in den Behörden oder den Bauernverbänden, wird nur der Gifteinsatz gepredigt und nichts anderes. Von den vielen Marketingmaßnahmen der Giftmittelindustrie bei den Behörden, den Bauern, den Landwirtschafts- und Hochschulen und den Landvolk/ Bauernverbänden gar nicht erst zu schreiben. Ja bis hin zu den Politikern im Bund und den Ländern wird der Giftmitteleinsatz gefördert und Lobbyismus betrieben.

Von der " Guten fachlichen Praxis " ist weit und breit nichts zu spüren. Da wiederhole ich mich und behaupte: " Würde die " Gute fachliche Praxis " wie die EU dies fordert, umgesetzt, wären die Pestizidhersteller pleite und die Landwirte würden sich die Milliardenkosten für PSM ohne Ertragseinbußen ersparen.

Das dies funktioniert kann man hier nachlesen und die Empfehlung der " Guten fachlichen Praxis " im Wortlaut lesen. http://www.umweltbund.de/pflanzenbau.htmAuszug:
Gemäß der "guten fachlichen Praxis" ist eine Blattdüngung chemischen Pflanzenschutzmitteln vorzuziehen.
"Die Nährstoffversorgung der Pflanzen ist ausgewogen und bedarfsgerecht zu gestalten. ... .. dass der Befall durch
Schadorganismen nicht gefördert wird. "
"Sofern praktikable und umweltverträgliche nichtchemische
Abwehr- und Bekämpfungsverfahren zur Verfügung stehen, sind diese zu bevorzugen".


Und diese praktikablen Verfahren zur Abwehr und Bekämpfung von Schadorganismen ohne Pflanzenschutz(gift)mittel stehen jedem Landwirt zur Verfügung. Nur diese werden von den Lobbyisten der Pestizidindustrie verneint und in Bausch und Bogen verurteilt.
Wer sind diese Lobbyisten: http://fnl.de/fnl/organisation.html
Und der Deutsche Bauernvewrband ist führend in dieser Mafiaähnlichen Organisation FNL.
 
Ich würde an deiner Stelle einen Beutel voll von dem gelben Gras einschweißen und einfrieren. bei Bedarf kann dir das als Beweisprobe dienen falls deine Bienen Schaden nehmen( was Gott verhüten möge!) oder Rückstände im Honig nachweisbar sind. Glaube aber das du bei der Probenahme einen Zeugen dabei haben mußt. MfG
 
Wahrscheinlich sind wir beide Cornelius genauso mit dran schuld, wie jeder andere Verbraucher auch. Jeder sollte erstmal vor der eigenen Haustüre kehren.
Das ist natürlich ein Argument, das jede Diskussion von vornherein eigentlich unmöglich macht und das ich in vielen Diskussionen immer wieder als Ausweg entgegengesetzt
bekomme. Was ist denn in diesem Fall Dein Kritikpunkt uns gegenüber ? Kaufverhalten ? Autofahren ?
Ein weiterer Punkt: Ja, Pestizide sind Gifte und ein Überbegriff für "Pflanzenschutzmittel".
Nur: ein Fungizid ist kein Insektizid und wird defacto anders auf deine Bienen Einfluss nehmen. Bitte nicht pauschalisieren!
Nein, pauschalisieren sollte man nicht, nur wenn man nicht nur auf die Bienen/Insekten sieht sondern vielleicht auch den Rahmen
etwas weiter zieht, dann sind beide Wirkungsgruppen ein Gift, das uns in der Zukunft noch sehr zu schaffen machen wird, Stichwort
Trinkwasser, PSM in Brot und Brötchen....
Jeder gelernte Landwirt kann dir sagen, was mit "guter fachlicher Praxis" gemeint ist. Vielleicht meinst du etwas anderes damit, in der LW bedeutet es sinngemäß übersetzt: "So wenig wie möglich, so viel als nötig!"
Ja ich kenne unter dem Begriff auch etwas anderes als Du. Bei mir gehört u.a. Fruchtfolge, Bodenpflege als Schwerpunkte dazu,
es erstaunt mich schon, dass Du ihn so stark reduzierst.
Vielleicht ist dieser Grundsatz noch zuwenig in den Köpfen der Landwirte, mag sein. Wenn aber der Großteil dannach handelt, ist schon viel erreicht.
Da hast Du durchaus Recht ! Nur, hast Du nicht auch den Eindruck, dass die Tendenz in die entgegengesetzte Richtung geht ?
Für mich ist das offensichtlich z.B. mit der deutlich zunehmenden Fruchtfolge: Mais, Mais, Mais....Ergebnis: Maiswurzelbohrer und mit dem
immer häufigeren Einsatz von RounUp, dafür weniger Bodenbearbeitung... und der Folge:von Mäuseplagen....und dann dem Ruf nach Gift !
Dazu braucht es aber noch massiv Aufklärungsarbeit auf beiden Seiten, ja auch in der Imkerschaft.
Das kaum überwindbare Hemmnis dabei ist, dass in der Diskussion immer geäussert wird: Der Weg ist richtig. Wer das anzweifelt
wird als "Bauernhasser" u.dgl. bezeichnet, ein Gedankenaustausch kommt erst gar nicht zustande. Ich sehe heutzutage durchaus
die Zwänge in denen ein Landwirt steckt. Nur müsste er aus meiner Sicht diesen Zwang auch sehen.
Landwirte, die die Entwicklung kritisch sehen, erlebe ich immer seltener und das obwohl unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen
hinreichende Beweise für eine Fehlentwicklung liefern.
Ein gravierendes Beispiel ist auch die Gen-Manipulation in der Pflanzenzüchtung. Eigentlich müssten die Bauern dagegen Sturm laufen,
denn ihre Abhängigkeit wird rasant zunehmen, die Verdienstmöglichkeiten aber sicher nicht.
Was erleben wir aber ?
 
Nachsatz

Ein Nachsatz muss ich noch anführen.
Es wäre gut, wenn wir auch trotz unterschiedlicher Meinungen weiter darüber diskutieren könnten, Du solltest Dich also
trotz gegenteiliger Antworten nicht eingekreist fühlen.
 
In allen Landwirtschaftsschulen, in allen amtlichen landwirtschaftlichen Verlautbarungen, ob in den Behörden oder den Bauernverbänden, wird nur der Gifteinsatz gepredigt und nichts anderes.

Diese Aussage ist schlichtweg falsch!
Cornelius, ich schätze deine Beiträge hier im Forum sehr, nur jetzt sind wir wieder mal bei reiner "Schwarz-Weißmalerei" gelandet.
Mehr Objektivität täte gut.


Hartmut, "gute fachliche Praxis" bezieht natürlich Fruchtfolge, Boden etc mit ein. In Bezug auf den chemischen Pflanzenschutz trifft es meine "Übersetzung" allerdings ganz gut, oder etwa nicht?

Landwirte, die die Entwicklung kritisch sehen, erlebe ich immer seltener und das obwohl unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen
hinreichende Beweise für eine Fehlentwicklung liefern.
Ein gravierendes Beispiel ist auch die Gen-Manipulation in der Pflanzenzüchtung. Eigentlich müssten die Bauern dagegen Sturm laufen,
denn ihre Abhängigkeit wird rasant zunehmen, die Verdienstmöglichkeiten aber sicher nicht.
Was erleben wir aber ?

Dann erleben wir wirklich unterschiedliche Dinge. Ich lebe in einem gentechnikfreien Landkreis und dies ist unter anderem dem Engagement von Landwirten zu verdanken.

Freundlichst
Raimund
 
willkommen in der realität

Hallo,

das ist doch heutzutage ganz normal. Weltweit werden Millionen Hektar Land mit Chemikalien besprüht um entweder alles Leben, nur alle Insekten oder alles ausser die Kultur zu töten.

Man sieht es nur dann wenn per Total- oder Breitbandherbiziden die Graßnarbe oder Wildwuchs abgetötet werden. (wie bei deinen paar Quadratmetern Wiese.)

Alle (bis auf Bio) Flächen werden einmal komplett abgetötet und wenn die Kultur steht nocheinmal mit einemmal mit schmalbandherbiziden der Durchwuchs der Vorkultur und die Beikräuter abgetötet. Darüber hinaus wird dann noch gegen allerlei Insekten Chemie versprüht.

Um Bienenvergiftungen würd ich mir derzeit wenig Gedanken machen, wichtiger ist jetzt, das ihr ne vernünftige Winterbehandlung durchführt und genug Futter da ist.

Mfg Malte Niemeyer
 
Hartmut, "gute fachliche Praxis" bezieht natürlich Fruchtfolge, Boden etc mit ein.
Soweit - so gut. Die Frage die Du dann beantworten musst ist aber dann, ob Du nicht siehst, dass in
diesen Bereichen eine Entwicklung zu erkennen ist, die von der "guten Praxis" weg führt !?
In Bezug auf den chemischen Pflanzenschutz trifft es meine "Übersetzung" allerdings ganz gut, oder etwa nicht?
Die "übersetzung" trifft sehr wohl zu, nur ist wieder die Frage, wie Du die Einhaltung dieses Grundsatzes beurteilst.
Beim Einsatz besonders von Rounup aber auch bei anderen Mitteln ist der Entscheidungsgrund erst einmal nicht der,
der im Grundsatz zu finden ist, sondern die Frage: was ist kostengünstiger oder konkreter : wieviel Arbeitskräfte und wieviel
Diesel spare ich gegenüber einer tiefgründigeren Bodenbearbeitung ein?
Dann erleben wir wirklich unterschiedliche Dinge. Ich lebe in einem gentechnikfreien Landkreis und dies ist unter anderem dem Engagement von Landwirten zu verdanken.
Dann kann ich Dich nur beneiden ! Bei uns ist der Antrag gescheitert ! Und braune Wiesen und Felder (so wie in der Eröffnungmail) sehe ich hier massenhaft !
 
Nur: ein Fungizid ist kein Insektizid und wird defacto anders auf deine Bienen Einfluss nehmen. Bitte nicht pauschalisieren!

Hallo Raimund,
so ähnlich argumentieren fast alle Landwirte. Man fügt dann im Gespräch eventuell noch hinzu, es ist doch nur ein Fungizid, die sind alle ganz harmlos...
So oder so ähnlich bekommen sie es auch von den Vertretern der PSM-Hersteller und auch von den Pflanzenschutzämter immer wieder vorgebetet. Man brauch sich ja nur mal die Mühe machen und sich beim Amt als Landwirt ausgeben oder beim Amt anschauen, welche Werbeprospekte da rumliegen.
Und die jahrelange "Kopfwäsche" wirkt, denn kaum ein Landwirt stellt die Wirkung der Insektizide und noch weniger die Fungizide in Bezug auf Nichtzielorganismen in Frage.
ALLE PSM-Mittel schaden den Bienen und hier können wir ruhig, wie du so schön sagst, pauschalisieren.
Du irrst gewaltig, wenn du glaubst, die Fungizide seien harmlos.
Die Bienen müssen ihren Pollen fermentieren, was durch die Wirkung der Fungizide gestört wird. Die Herbizide zerstören die Vielfalt und über die Insektizide müssen wir glaube ich hier nicht mehr reden.
Wenn die Bienen auch nicht sofort sterben, so haben doch alle drei Kategorien neg. Einfluss auf das Immunsystem, welches die Bienen vor Krankheiten und Schädlingen schützen soll und da fällt mir gleich Varroa ein.
Gruß Peter
 
Hallo liebe Freunde !!

Wer von euch lebt denn BIO ???
Wer von euch kauft ausschließlich BIO ???
Nur von solchen Leuten können Biobauern leben !!!
Da aber nur ein geringer Prozentsatz von Verbrauchern regelmäßig bio- verwendet gibt es nicht mehr Biobauern !!
Alle anderen Bauern müssen sich dem Markt stellen und da gibt es keine Alternative zur Chemie.
Bitte nicht eure Bienen mit billigem konventionellem Zucker überwinter bringen und dann über die bösen, spritzenden Rübenbauern schimpfen!!
Jeder von euch der Kunststoffe aus Erdöl verwendet,
der keine Biolebensmittel verbraucht,
seine Bienen nicht mit Biozucker füttert,
bequem mit dem Auto fährt,
eventuell noch in einem Chemiebetrieb sein Geld verdient,
täglich mit dem Auto unterwegs ist,
hat kein Recht über Bauern zu urteilen ( verurteilen) die moderne Landwirtschaft betreiben!!!

PS. bin selbst Biowinzer ziehe aber nicht so über meine Kollegen her.
 
Hallo,

das ist doch heutzutage ganz normal. Weltweit werden Millionen Hektar Land mit Chemikalien besprüht um entweder alles Leben, nur alle Insekten oder alles ausser die Kultur zu töten.

Mfg Malte Niemeyer

Lieber Malte,

das ist üblich, aber deswegen noch lange nicht normal!

Lieber Grüße
Werner
 
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