Auch Varroamittel können Bienen schaden

J

Josef Gruber

Guest
Im ADIZ 11 2012 erschien folgender Artikel:

Auch Varroamittel können Bienen schaden

Getestet wurden:
- Thymol – Apiguard
- Fluvalinat – Apistan
- Coumaphos – Miteaway
- Ameisensäure
- Amitraz – ApiVar

Dabei zeigten nur die Behandlungen mit Coumaphos, Ameisensäure und Thymol signifikante Veränderungen der Geanativitäten.
Das als besonders, „natürlich“ geltende Thymol führte bei sieben verschiedenen Genen,
die bei der Bienenentwicklung und Immunantwort ein Rolle spielen, zu veränderten Aktivitäten.
Ameisensäure führte hingegen nur zu der verstärkten Aktivität eines Gens des Entgiftungssystems.

Wer weiß genaueres und was sollten wir Imker daraus ableiten?

Schöne Grüße Sepp
 
Hallo Bienensepp,
zu Deiner Frage: "Wer weiß genaueres und was sollten wir Imker daraus ableiten?" Die Finger von diesen Giften lassen.
 
Hallo Cornelius!

Was mir schon sehr zum Denken gibt, Fluvalinat und Amitraz haben keine negativen Auswirkungen auf die Biene
Tymol und Ameisensäure sehr wohl.
Aus welcher Richtung weht der Wind, bzw. wie aussagekräftig ist dieser Artikel?

Schöne Grüße Sepp
 
@ Bienen Sepp

Die "ADIZ" wird vom Deutschen Landwirtschaftsverlag (DLV ) herausgegeben. Dieser Verlag wiederum gehört dem Deutschen Bauernverband. Vorsitzender des Aufsichtsrates des DLV ist der Ex-Präsident des Bauernverbandes Sonnleitner. Daher schließe ich daraus, dass durch diesen Artikel ein Ablenkungsmanöver zum Bienenvolksterben durch Pestizide gestartet werden soll!
 
Servus Sepp,

Wer weiß genaueres und was sollten wir Imker daraus ableiten?
Ich glaube daraus ist gar nichts abzuleiten. Dass Varroamittel auch bienenschädlich sind ist weder neu noch überraschend.

Hier wurde der Einfluss auf die Genregulation bei der Biene untersucht. Zwischen diesen Ergebnissen und dem gewünschten Ziel der Varroabehandlung - dem Überleben des Winters in guter Stärke - liegen noch sehr viele Faktoren, die nicht bekannt sind.

Ich sehe in den Ergebnisse keinen Nutzen für die tägliche Praixs, auch wenn es interessant ist zu sehen was man schon alles untersuchen kann. Wie sich die untersuchten Substanzen in Bezug auf unser eigentliches Behandlungsziel verhalten wissen wir bereits und auf dieses Ergebnis kommt es unterm Strich an.

lg,
Sebastian

P.S.: selbstverständlich lehnen wir jeden Artikel einer Bienenzeitschrift, der sich nicht ausschliesslich mit der Geißel "Agrarpestizide" beschäftigt, unter schärfstem Protest ab!
 
P.S.: selbstverständlich lehnen wir jeden Artikel einer Bienenzeitschrift, der sich nicht ausschliesslich mit der Geißel "Agrarpestizide" beschäftigt, unter schärfstem Protest ab!
Verehrter Sebastian
das die Bienenzeitschrift " ADIZ ", wie auch fast alle anderen Bienenzeitschriften in dr BRD vom Deutschen Bauernverband über den Verlag DLV gesteuert und beeinflußt werden, dürfte allgemein bekannt sein. Ebenso dürfte bekannt sein das der Deutsche Bauernverband z.B. über den Verein FNL http://fnl.de/fnl/organisation.html ausschließlich die Interessen der Pestizid- und Gentechnikhersteller vertritt, ist ebenso unstrittig.

Insofern ist der von Dir eingestellte Beitrag, siehe oben, entweder als Ironie oder als bewußtes Eintreten für die Pestizid- und Gentechnikhersteller zu werten!
 
http://www.bienenforum.com/forum/showthread.php/7422-Auch-Varroamittel-k%C3%B6nnen-Bi

Moin ,

den Standpunkt von Sebastian kann ich schon nachvollziehen. Wenn in der heutigen Zeit die Völker überleben sollen , muß man eben das kleinere Übel wählen.
Für mich heißt das , AS 60 % und Oxuvar , nach den bekannten Richtlinien zu verabreichen . Nicht mehr , aber auch nicht weniger .

Gruß hannes
 
Ich verwende ebenso nur AS, MS und OS. Von Thymovar, Perizin und anderen Sachen halte ich gar nichts wegen der Rückstandsproblematik.
Ist schon erstaunlich wie die Mittel einwirkung auf die Gene von den Bienen haben.
Und Cornelius: Bei dir ist doch jeder von der Pestizidfirmen.
 
@Roland94

ich vermutete das Du den Link http://fnl.de/fnl/organisation.html nicht gelesen oder sogar nicht verstanden hast!

So ist die Welt nun einmal. Lobbyismus allerorten, wenn denn nur die Euronen herüberkommen! Es muß ja wohl auch Menschen geben die in einer unbedarften, heilen Gedankenwelt leben!
 
Ich verwende ebenso nur AS, MS und OS. Von Thymovar, Perizin und anderen Sachen halte ich gar nichts wegen der Rückstandsproblematik.
Ist schon erstaunlich wie die Mittel einwirkung auf die Gene von den Bienen haben.
Und Cornelius: Bei dir ist doch jeder von der Pestizidfirmen.

Hallo Roland,

die praktische und theoretische Betrachtung von Behandlungsmethoden
ist wichtig und es ist überaus gut wenn wir hier darüber reden und diskutieren
und - vor allem - Erfahrungen austauschen.

Dass für Cornelius "...jeder von den Pestizidfirmen" sei, ist vollkommener Unsinn.
Cornelius möchte einfach nur auf folgende Tatsachen hinweisen, denen wir uns leider
stellen müssen:
Es gibt in den Mainstreammedien und in der Politik keine Meldungen und Entscheidungen die auf
wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, es sei denn die Erkenntnisse sind dazu geeignet,
entsprechenden Konzernen Gewinne ein zu bringen.

Dass die Medien (welche auch immer) nicht kritisch hinterfragen und Gesetzgeber
nicht gemäß dem demokratischen Willen des Volkes folgen, kann sich jeder bei
entsprechendem hinschauen selbst ableiten.
Hier einige Beispiele (nicht aus der Imkerwelt):

1. Umfrage in der Welt online:
halten Sie es für richtig Griechenland pleite gehen zu lassen?
Ergebnis: 93% ja, 7% nein.
==> Entscheidung der Politik ist genau umgekehrt

2. Umfrage in der FAZ
Sind sie für den ESM?
Ergebnis: 9% ja, 91% nein
==> Entscheidung in der Politik ist genau umgekehrt

3. Umfrage in der Welt online:
Welches Währungssystem würden sie bevorzugen?
Dollar: 2%
Yen: 0%
Euro: 7%
Neue Währung: 8%
Gold: 78%
Pfund: 0
Nach 2 Stunden wurde die Umfrage offline gestellt, verändert und
die Antwortmöglichkeiten verändert mit folgendem Ergebnis:

Dollar: 9%
Yen: 4%
Euro: 49%
Sonstige: 8%
Pfund: 1%
Neue Währung: 29%

Das "Schreckgespenst" Gold wurde einfach als Antwortmöglichkeit
herausgenommen.

4. Umfrage in der ARD
Finden sie Gauck als Präsident ist eine richtige Entscheidung?
Antworten bis 19:37 Uhr: 77% Nein
Die Umfrage wurde eingestellt und 2 Tage
später wurde in den Medien postuliert, dass
mehr als 70% für Gauck seien.

Auch bei wissenschaftlichen Studien verhält es sich so:

5. Gen-Mais:
Eine Studie eines Französischen Institutes kam zu dem
ergebnis, dass Genveränderter Mais (bei Ratten) eine
stark erhöhte Krebserkrankungsrate auslöste.
Die Studie wurde danach von diversen "Spezialisten"
als nicht aussagekräftig und als unseriös hingestellt.
Diese "Experten" kamen aber genau aus solchen
Konzernen die in der Gentechnik einen Gewinnbringenden Markt
sehen.
Diese Produkte werden per Entscheidung seitens der EU
entgegen dem Willen von uns allen einfach zugelassen.
Mehr als 90% wollen dies aber nicht.
Darüber wird sich einfach hinweg gesetzt, und die Medien
greifen das Thema nicht auf.

Diese Liste liese sich lange fort setzen.

Damit sollte uns allen klar sein, wie solche Berichte
zu lesen sind und man muss sich (leider) immer fragen,
wer hat diesen Verfasst und wessen Interessen werden
damit indirekt vertreten.
Wir sollten kritisch hinterfragen und nicht blauäugig einfach
alles glauben was uns vorgesetzt wird.
Auf nichts anderes macht Cornelius aufmerksam.

Viele Grüße,
Hagen
 
http://www.bienenforum.com/forum/showthread.php/7422-Auch-Varroamittel-k%C3%B6nnen-Bi

Moin ,

was Hagen hier schreibt , muß man 3 x unterstreichen.
Jeder weitere Kommentar ist überflüssig. Danke.

Gruß hannes
 
Den Artikel habe ich auch gelesen, BienenSepp. Schade nur, daß keine Untersuchung zu Oxalsäure gemacht wurde. Oder gibt es dazu was?

Grüße,

Nils
 
Ich selbst war eine Zeit lang politisch tätig. Die Erfahrungen welche ich in dieser Zeit mit den Medien gemacht habe zeigten, dass die Bezeichnung "unabhängig" nur vorgeschoben ist um der nicht denkenden Masse eine gewisse seriosität zu vermitteln.
Auch in meinem Beruf muss ich das immer wieder feststellen, dass sogenannte "Experten" die in "Fachzeitschriften" berichten zum einen keine Ahnung haben was sie von sich geben aber viel mehr andere Interessen bzw. Interessenten dahinter stehen.
Den wenigen die sich wirklich auskennen, wird zumeist gar keine Möglichkeit gegeben, ehrlich zu berichten.
Um Wahrheiten zu erfahren, ist es notwendig einerseits die verschiedenen Berichte zu zerpflügen, genau zu überdenken und ganz wichtig zu hinterfragen.
Die Ergebnisse sind dann oft verblüffend. Einfacher und gemütlicher ist es einfach den verbalen Müll, der in Radio, Fernsehen und in verschiedenen Zeitungen gebracht wird einfach zu akzeptieren.

Ich persönlich nenne das staatl. geförderte Volksverblödung.

Wenn man die Berichte von Cornelius liest, dann kann es natürlich vorkommen, dass man denkt nicht schon wieder diese "Verschwörungstheorien". Doch leider hat er recht, und es ist wichtig immer wieder auf die Manipulationen und Hintergründe hingewiesen zu werden.

Also Cornelius, bitte noch oft Deine wohl recherchierte Meinung kundtun und uns auf die Realität aufmerksam machen.

Schöne Grüße
Andreas
 
Den Artikel habe ich auch gelesen, BienenSepp. Schade nur, daß keine Untersuchung zu Oxalsäure gemacht wurde. Oder gibt es dazu was?

Grüße,

Nils

Hallo Nils,

ja, hier:
http://www.neurobiologie.fu-berlin.de/menzel/Pub_AGmenzel/RademacherHarz_2006_ADIZ_Oxalsäure.pdf

Wobei ich sagen muss, dass die aufgeführten Wirkungsgrade speziell eines Mittels das auch 3,5% Oxalsäure enthält (und Zitronensäure, Alkohole
sowie ätherische Öle) bei meinen Untersuchungen deutlich übertroffen wurden.

Viele Grüße,
Hagen
 
Danke Hagen für den Link,
das werde ich mal auf der Couch durchlesen :)
Nach kurzem Überfliegen denke ich aber, daß da nichts von der Wirkung auf die Bienen bzw. deren Genen aufgeführt ist. Trotzdem dürfte die Lektüre recht interessant werden...

Was mich interessieren würde, wäre eine Untersuchung, wie mehrfaches bedampfen auf die Bienen wirkt. Was ich bisher las bezieht sich entweder auf träufeln oder auf einzelne Bedampfungen...


Danke,

Nils
 
Ja Nils,

da bin ich auch auf der Suche.
Wenn ich medizinische Studien im Humanmedizinbereich lese,
was sehr oft vor kommt, dann sind die ausführlich.
Da steht drin wie genau z.B. ein Medikament zusammengesetzt ist
(o.k. ist hier nicht nötig, da Oxalsäure nicht gerade komplex aufgebaut ist).
Dann steht drinn wie es wirkt, wo es ansetzt (Rezeptoren, ausgelöste Reaktion
an der Zelle, Gesamtwirkung usw.)
über Halbwertszeiten und unerwünschte Wirkungen.

"Ich suche mir den Wolf" bezüglich Studien die ähnlich fundiertes
beinhalten - eben auch solche Berichte über Wirkung auf Gene der Bienen.

Ich könnte mir ja vorstellen, dass die Organischen Säuren
den Varroas die Geruchszellen an deren Beinen zerstören
und diese deshalb unfähig sind die entsprechenden
Zellen aufzufinden.
Aber ich finde nichts wo das mal untersucht wurde, und
in dem Mikrobiologischen Bereich endet meine Möglichkeit
der Beobachtung.

Also wenn Du fündig wirst, dann würde es mich freuen
wenn Du mir Bescheid sagst.

Viele Grüße,
Hagen
 
@Hagen
genau so wirken organische Säuren wie Du es vermutest:
Ich könnte mir ja vorstellen, dass die Organischen Säuren den Varroas die Geruchszellen an deren Beinen zerstören und diese deshalb unfähig sind die entsprechenden Zellen aufzufinden. Aber ich finde nichts wo das mal untersucht wurde, und ......

Wer soll das untersuchen? An der wissenschaftlichen Feststellung, dass es sich genau so verhält wie Du es beschreibst, wird keiner der industriellen Hersteller etwas verdienen. Die Bieneninstitute könnten darüber hinaus keine Fördermittel in Sachen Varroaforschung mehr abgreifen. Oh Graus, da beißt sich der Hund in den Schwanz!

Ach ja, da fällt mir folgendes ein. Ich war ja selbst dabei: Das Schweizer Bieneninstitut in Liebefeld hat genau diese Versuche mit Oxalsäure vor ca. 20 Jahren durchgeführt. Man nahm eine DVD und hat diese zur Hälfte mit Oxalsäure bestrichen. Die andere Hälfte blieb neutral. Die Varroamilben wurden auf die DVD gesetzt und immer wenn diese losgelaufen sind und die präparierte Hälfte erreichten, machten die Milben halt und kehrt Marsch in die neutrale Hälfte der DVD! Das alles wurde per Miskroskop beobachtet und als Film aufgezeichnet. Nur ist mir dieser kurze Film abhanden gekommen und leider nicht mehr , auch nicht im Institut, aufzutreiben.
 
Danke Cornelius,

dann liege ich mit meiner Vermutung ja richtig.

Nun ja .....
klar dass da vielleicht wenig bis nichts damit zu verdienen ist.
So tickt die Welt - leider.
Aber es gibt ja auch Menschen die untersuchen
so etwas wie "...ob Katzenurin unter UV-Licht leuchtet" :D
(Tut er, hab´s aber selbst noch nicht getestet - Meine Katzen
pinkeln lieber draußen alleine ;) )
Dann könnte man ja auch untersuchen was organische Säuren
mit der Varroa machen.

Über die Wirkung auf Bienen habe ich schon ein wenig gefunden.
Die Oxalsäure findet sich in der Hämolymphe wieder und ab einer
bestimmten Grenzkonzentration werden auch die Organe der
Biene geschädigt, und die Eiablage der Königin gestört.
Ab welcher Menge an Säuren die ersten Symptome beginnen
wurde aber nicht genannt.
Ich vermute hier, dass die üblichen Mengen bei
Einmalbehandlungen und Blockbehandlungen noch nicht ausreichen
(hoffe ich).

Viele Grüße
Hagen
 
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