Völkerstärke im Herbst?

fix

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Wie haltet ihr es mit der Volkstärke im Herbst, sind starke Völker anzustreben oder nicht?

Ich halte nicht viel von starken Völkern jetzt um diese Zeit. Starke Völker brauchen wir zur Trachtzeit nicht jetzt, mir sind gesunde milbenfreie Völker im Herbst viel lieber als immens starke, denn je mehr ein Volk brütet, desto mehr Milben können sich logischerweise vermehren.

Ich wintere deshalb nur einzargig ein und die Völker haben maximal 4 - 5 Waben (DNM mit 12 Rähmchen) zum Brüten, so genau kriege ich das natürlich nicht bei allen Völkern hin und ich greife auch nicht ins Volk ein, außer durch Raumeinengung mittels Fütterung und evtl. herausnehmen der hinteren Waben.

Deshalb sind auch einige Völker sehr stark zur Zeit, aber nur sehr wenige und genau bei diesen fallen jetzt wieder einige Milben ab, bei den andern ist der Abfall noch immer bei fast null.
 
Wie haltet ihr es mit der Volkstärke im Herbst, sind starke Völker anzustreben oder nicht?

Ich halte nicht viel von starken Völkern jetzt um diese Zeit. Starke Völker brauchen wir zur Trachtzeit nicht jetzt,

Hallo Max,

ich würde sagen für einen Frühtrachtimker ist es schon sehr wichtig, starke Völker einzuwintern, denn starke Völker, wintern in der Regel auch stark aus. Für uns Spättrachtimker, bleibt genügend Zeit bis zur Haupttracht und so können wir es uns leisten, auch mal etwas schwächere Völker in den Winter zu schicken.
 
Hallo fix,

wie Klaus meinte, es kommt drauf an, ob man die Frühtracht ernten möchte. Ries hat im Herbst unter jedem Dadant-Vollvolk noch einen 12-Waben Zander (oder Langstroth, weiß nicht mehr genau :( ) untergeschoben. Damit hat er die Frühtracht ausnützen können, die sonst nur zu Entwicklung der Völker nötig war.

Lg Salsa
 
Je stärker das Volk, desto einfacher ist die Überwinterung und das sind wichtige Flugbienen fürs Frühjahr, dei einen Großteil des Frühtrachtshonig einbringen. (Frühtrachthonig soll all die Kosten bei mir in der Imkerei decken)

Für mich zählt: Je stärker das Volk desto besser.

lg
 
Danke für die Antworten, ich habe leider vergessen dazu zu schreiben, wir liegen auf 440 m Höhe und der Frühling beginnt sehr zeitig, das sieht man bei den Landwirten, bei uns mähen sie meist 14 Tage früher als die Landwirte 15 Km weiter auf 550 m Höhe. So haben die Bienen bei uns mehr Zeit zur Entwicklung.

Es kann nun sein, daß ich mit meiner Überlegung nicht richtig liege, ich werde das auf alle Fälle weiter beobachten. Ich kann nur sagen, ich bin bisher gut damit gefahren was den Honigertrag im Frühjahr anbetrifft. Meine Völker sind auch stark, aber nicht so stark wie ich es bei anderen Imkern sehe, die haben zur Zeit zwei Zargen voll mit Bienen, mit meinen Einzargern kann ich da nicht mithalten, sie haben jedoch mehr Probleme mit den Milben und behandeln mehr als ich und davon werden die Bienen bestimmt nicht vitaler.

Es ist deshalb folgende Überlegung wert:

Bringt man bei der Hauptbehandlung nach der Abschleuderung nicht alle Milben vollständig raus (wer kann das schon behaupten?), vermehren sich bei sehr stark brütenden Völkern die Milben auch sehr stark und schwächen eben viele Winterbienen und diese leben dann nicht so lange um im Frühling das Volk noch zu unterstützen und wenn, sind sie bestimmt nicht mehr so fit.
 
Hallo!

Man sollte da auch bedenken- mehr Bienen ertragen mehr Milben. Vielleicht sollte man eher die Milben je Wabengasse vergleichen. Bei der Bienenprobe zur Varroazählung wird ja auch gemessen oder gewogen.

Und bei der Volksstärke im Frühjahr vergleiche ich immer die Völker je Standort. Würde ich etwa bei den Ständen auf 800m und 500 m sagen dass die auf 800 m später dran sind, so stimt das nicht ganz. Denn auch die Trachtpflanzen sind dort später dran. Interessanter weise in etwa genau um so viel später wie die Bienenvölker;)

Also mir sind starke Völker immer lieber als schwache, denn mit starken Völkern hatte ich bis zur Schwarmzeit nur wenig Arbeit und Probleme. Auch wenn der Futterverbrauch bis dahin insgesamt höher ist, tun sich die stärkeren beim Einlagern vom Winterfutter schon im Spätsommer leichter.

Gruß
Norbert
 
Bringt man bei der Hauptbehandlung nach der Abschleuderung nicht alle Milben vollständig raus (wer kann das schon behaupten?), vermehren sich bei sehr stark brütenden Völkern die Milben auch sehr stark und schwächen eben viele Winterbienen und diese leben dann nicht so lange um im Frühling das Volk noch zu unterstützen und wenn, sind sie bestimmt nicht mehr so fit.

Hallo fix,

zum einen halten starke Völker mehr aus als Schwächlinge, zum anderen ist ein Schwächling im Folgejahr immer hinten. Schwache Völker holen den Rückstand nur schwer, meist aber gar nicht auf.


Mir persönlich kann ein Volk gar nicht stark genug.

Gruß Hannes
 
zum einen halten starke Völker mehr aus als Schwächlinge, zum anderen ist ein Schwächling im Folgejahr immer hinten. Schwache Völker holen den Rückstand nur schwer, meist aber gar nicht auf.
Ergänzen möchte ich dazu, das trifft auf gesunde vitale Völker zu, es kommt nicht generell nur auf starke Völker an, sondern auch auf gesunde Einzelbienen in denselben, starke Völker mit vielen von der Milbe oder Sonstigem (Neonicotinoide z. B.) geschwächte Einzelbienen, ergeben beileibe nicht den gewünschten Erfolg.
 
in diesem Zusammenhang möchte ich auch noch erwähnen,das es ein Trugschluss ist, zu glauben, 2 schwache Völker ergeben ein starkes Volk. Besser ist ein starkes Volk mit einem schwachen Volk zu verstärken.
 
In diesem Zusammenhang hätte ich gleich einige Fragen:

Es liegt mit Sicherheit auch an der Königin, ob sich das Volk im Frühjahr schnell entwickelt?
Bei der Selektion der Nachzucht sollte deshalb ein besonderes Augenmerk auch auf oben genannte Eigenschaft gelegt werden?
 
In diesem Zusammenhang hätte ich gleich einige Fragen:

Es liegt mit Sicherheit auch an der Königin, ob sich das Volk im Frühjahr schnell entwickelt?
Bei der Selektion der Nachzucht sollte deshalb ein besonderes Augenmerk auch auf oben genannte Eigenschaft gelegt werden?

Da hast Du unwiedersprochen recht.Keine Frage.
 
Da hast Du unwiedersprochen recht.Keine Frage.

mmmhhh Ganz so einfach ist es denke ich nicht! "Ohne" (bzw zu wenig) Pflegebienen gibt es auch keine rasche Entwicklung - Da kann die Königin stark sein soviel sie will! *denkich*
 
mmmhhh Ganz so einfach ist es denke ich nicht! "Ohne" (bzw zu wenig) Pflegebienen gibt es auch keine rasche Entwicklung - Da kann die Königin stark sein soviel sie will! *denkich*

Hallo Robert,

wenn Du eine gute Königin hast, dann hast Du auch ausreichend viele Pflegebienen. Klar ohne die wird es schwierig, oder sogar unmöglich mit der Entwicklung des Volkes im Frühjahr.
 
Hallo Klaus

.... und da sind wir wieder bei der Frage der Wichtigkeit der Volksstärke .....;)

Ja sicher Robert, ist es wichtig starke Völker einzuwintern.

Für uns Spättrachtimker, bleibt genügend Zeit bis zur Haupttracht und so können wir es uns leisten, auch mal etwas schwächere Völker in den Winter zu schicken.

Wenn Du auf dieses Zitat von mir anspielst, meine ich damit keine schwachen Völker, sondern Völker die gegenüber den starken Völkern etwas abfallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stark und schwach ist ein weit dehnbarer Begriff.

Wieviele Einzel-Bienen soll ein Volk haben um gut über den Winter zu kommen?
 
Das Problem ist nicht " Das über den Winter kommen".
Es gelingt problemlos, kleine Einheiten mit weniger als 1000 Bienen zu überwintern.
Die Probleme für kleine Einheiten beginnen, wenn im Frühjahr das Brutgeschäft aufgenommen wird.

Für einen befriedigenden und rechtzeitigen Frühjahrsaufbau zum Ertragsvolk sind 7000 Bienen Bedingung.

Christian
 
Das Problem ist nicht " Das über den Winter kommen".
Es gelingt problemlos, kleine Einheiten mit weniger als 1000 Bienen zu überwintern.
Die Probleme für kleine Einheiten beginnen, wenn im Frühjahr das Brutgeschäft aufgenommen wird.

Für einen befriedigenden und rechtzeitigen Frühjahrsaufbau zum Ertragsvolk sind 7000 Bienen Bedingung.

Christian


Danke Christian, genau im Frühjahr ist jene Zeit, in der die meisten Völker zusammen brechen. Die alten Bienen gehen ab, junge Bienen kommen noch nicht nach und zudem muß das kleiner werdende Völk noch Brut versorgen. Ein Knackpunkt im Bienenvolk, unter Ausblendung anderer Störfaktoren ist eine ausreichende Anzahl an Bienen für den Erfolg einer Überwinterung maßgeblich. Natürlich davon ausgehend im Folgejahr ein Trachtvolk zu erhalten.

Gruß Hannes
 
Für einen befriedigenden und rechtzeitigen Frühjahrsaufbau zum Ertragsvolk sind 7000 Bienen Bedingung
Danke Christian für diese präzise Auskunft!

7000 Bienen wiegen etwa 0,7 Kg, das ist ein kleiner Schwarm, ich hatte dieses Jahr so einen Ende Mai, ein Nachschwarm mit unbegatteter Königin, ich war erstaunt wie schnell sich dieser entwickelte.
 
Moin,moin

wenn Du eine gute Königin hast
Eine gute Königin mutiviert ihre Arbeiterinnen extrem.
So kann es sein, dass aus einer Hand voll Bienen im Januar ein starkes Volk im Mai wird.
Günstige Wetterverhältnisse vorausgesetzt.
Andere Königinnen haben alles was sie brauchen und kommen nicht in die Füße.
 
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