Thymol wirkt auch in der verdeckelten Brut?

Nils

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Hallo miteinander,

man liest immer, Thymol wirkt NICHT in verdeckelten Brutzellen.
Nun beobachte ich seit Wochen täglich den Milbenfall während einer laufenden Thymolbehandlung. Dabei stelle ich fest, das sich die toten Milben an den Stellen konzentrieren, an denen die Brut ausläuft. Würde Thymol nur die auf den Bienen aufsitzenden Milben töten, müssten sich die Milben -mehr oder weniger- gleichmässig auf der Windel verteilt finden.

Wieso häufen sie sich aber an den Stellen mit auslaufender Brut?

Bei Recherche im Netz habe ich folgendes gefunden:
http://www.bienenpaten.de/imkerei/schaedlingsbekaempfung.html

Hier wird im unteren drittel des Textes geschrieben: "Thymol wirkt auch in der verdeckelten Brut."

Wie sind denn Eure Erfahrungen und Beobachtungen mit Thymol? Wirkt es auch in der verdeckelten Brut oder nicht?
Thymol ist ein spannendes Thema....

Nils

P.S.: Uups, kann ich den Beitragstitel nicht mehr editieren? Da fehlt ein "t" und ein "n"....
Peinlich...

( habs geändert Nils.)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Nils,

aus rein physikalischer Sicht, gibt es bei allen Gasförmigen
Wirkstoffen immer einen Stofftransport in die noch verdeckelte Brut.
Insbesondere, wenn nur noch der Seidenkokon vorhanden ist.
Oxalsäure suspendiert (verdampft) liegt als Feststoff feinst dispergiert
vor und kann daher nicht in das Innere der Brutzelle eindringen (da Partikel).
Für Flüssigkeiten gilt ähnliches.
Thymoldämpfe, die ja gasförmig vorliegen passieren die Kokonhülle dagegen schon.

Ob nun die Konzentration des Thymoldampfes in der Zelle ausreicht um die
Milben zu schädigen oder sogar zu töten, weiß ich nicht.
Aber dass die Milben gerade im Brutbereich verstärkt fallen, kann ich mir
gut erklären.
Die Milben kommen aus der Zelle heraus, klettern auf eine Biene (Milbentaxi)
und diese Biene ist ja mit der Aufgabe betraut Brut zu pflegen. Daher wird sich
diese Biene auch vornehmlich in diesem Bereich aufhalten.
Fällt die Milbe, dann liegt sie mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit
dort auf der Windel, wo obendrüber die Brutwaben sind.

Ob nun Thymol aber (getestet) in der Brut wirklich wirkt, würde mich stark interessieren.
Warten wir mal was die Erfahrenen dazu sagen.

Viele Grüße,
Hagen
 
Hallo,Nils und Hagen
Thymol tötet überhaupt keine Milben!
Sondern Thymol überdeckt alle anderen Gerüche und irritiert damit die Milben.
Die Milben, die ja blind sind orientieren sich aber nach den Gerüchen und finden
so nicht zu der offenen Brut und dadurch verpassen die Milben den Anschluß
zum weiter Vermehren. Eine feine Sache, wenn es nicht so schlimm stinken würde.
Weiter irritiert es aber auch die Bienen. Nach meinen Beobachtungen bin ich fast
der Meinung, AS-Dampf irritiert die Bienen weniger als Thymol.(Richtig angewendet)
Mit Thymol hatte ich mehr Ärger mit Räuberei. Aber das ist nur meine Erfahrung.
Andere Kollegen haben vielleicht doch andere Erfahrungen.
 
Servus Vielwind,

Thymol tötet überhaupt keine Milben!
da bist Du nicht vollständig informiert. Thymol tötet - wie einige andere ätherische Öle auch - sowohl Milben als auch Bienen, letztere halten aber wesentlich mehr aus, daher kann man das Mittel zur Varroabekämpfung einsetzen.

lg,
Sebastian
 
Hallo,Nils und Hagen
Thymol tötet überhaupt keine Milben!
Sondern Thymol überdeckt alle anderen Gerüche und irritiert damit die Milben.
Die Milben, die ja blind sind orientieren sich aber nach den Gerüchen und finden
so nicht zu der offenen Brut und dadurch verpassen die Milben den Anschluß
zum weiter Vermehren. Eine feine Sache, wenn es nicht so schlimm stinken würde.
Weiter irritiert es aber auch die Bienen. Nach meinen Beobachtungen bin ich fast
der Meinung, AS-Dampf irritiert die Bienen weniger als Thymol.(Richtig angewendet)
Mit Thymol hatte ich mehr Ärger mit Räuberei. Aber das ist nur meine Erfahrung.
Andere Kollegen haben vielleicht doch andere Erfahrungen.

Heuer beobachtet .... Temperaturen um die 32 Grad und in Nähe des Plättchen ..... tote, nicht geschlüpfte Bienen ....


LG

THomas
 
Heuer beobachtet .... Temperaturen um die 32 Grad und in Nähe des Plättchen ..... tote, nicht geschlüpfte Bienen ....


LG

THomas

Hallo,

ich habe die Plättchen bei der wahsinns Hitze bei 37 Grad drin gehabt, habe aber dergleichen nicht beobachten können. Vermutlich hatte ich Glück, daß die Plättchen nicht direkt über der Brut lagen. Könnte doch sein.
 
Eigentlich ist hier alles Gesagte schon vor 20 Jahren festgestellt worden...

Thymol tötet Arthropoden wie Insekten, Milben etc, im Extemfall auch Bienen, führt zu Brut-Ausräumen, Futter-Entfernen, es riecht stark und reichert sich im Wachs und Futter an....aber es zeigt bei guten Bedingungen eine gute Wirksamkeiit und ist einfach in der Anwendung

Alles nur eine Frage der Konzentration in der Stockluft


Anhang anzeigen apilife_d.pdf

mfG Christian
 
Ach, was seid ihr nur für Fer....
:SM_1_19:
 
Hallo,
ich habe einen Test nach Angaben von einem alten Imker gemacht mit der Erhöhung der Konzentration von Thymol Kristallin, bis die hellen Milben auch fallen. Er hatte gesagt, dass dann die Thymol-Konzentration bis in die Zellen wirkt. Die verpuppten Bienen, die durch die Varroa geschädigt sind sterben zum Teil noch in der Zelle ab und werden ausgeräumt. Genau zu diesem Zeitpunkt liegen am Bodengitter tote helle Bienen und auf der Windel vorwiegend helle bis hellbraune Varroen. Es dürfen jedoch keine „erwachsenen“ tote Bienen am Bodengitter liegen, da sonst die Konzentration zu hoch ist. Ich hatte dies dieses Jahr ausprobiert und es war tatsächlich so. Die meisten Varroen auf der Windel lebten übrigens. Die hellen Varroen befinden sich jedoch hauptsächlich in den Brutzellen, so dass die Wirkung auch hier offensichtlich ihren Beitrag leistete. Es gibt eigentlich keinen Grund für eine junge Varroa freiwillig sich auf die Windel zu stürzen ausser, wenn die „Irritation“ durch das Thymol hier gewirkt hätte. Nach über 20 Tagen nahm auch der Varroa-Fall ab. Bei einem anderen Volk ohne Thymol-Konzentrationserhöhung fielen hauptsächlich dunkelbraune Varroen.
 
Guten Abend alle hier.
Zur Erklärung.:-k
Meine Aussagen sind alt und nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich habe sie aus dem Netz und
fand sie auch plausibel. Leider finde ich sie nach langem Suchen nicht wieder.
Ich habe selbst bei meiner Anwendung keine toten Bienen erlebt, auch keine hellen, jungen Bienen.
Die Dosis macht allerdings das Gift. Ich kann jetzt nicht ausschließen, dass meine Konzentration sehr
viel geringer war als diese hier beschriebenen. Letztlich war ich ja auch mit der Wirksamkeit nicht 100%
zufrieden, so ich danach wieder mit AS behandle. Entscheidend dafür war aber auch, dass sich das Tymol
im Wachs ansammelt und über längere Zeit das Wach stark belastet. Auch der Geruch ist fast
unzumutbar, meiner Meinung nach.
 
BioWachs Thymol

Habe ich das jetzt richtig verstanden? Wenn ich ApiliveVar verwende, dann ist mein BioWachs mit der Zeit kein Biowachs mehr, weil Thymol Rückstände im Wachs hinterlässt?

ich ich wollte nächstes Jahr ApiLiveVar testen, aber wenn das mein Biowachs belastet, dann lasse ich das sein.
 
Ohweh, ich hoffe, dass ich nicht schon wieder eine nicht korrekte
Aussage gemacht habe. Bitte um Hilfe
 
Ohweh, ich hoffe, dass ich nicht schon wieder eine nicht korrekte
Aussage gemacht habe. Bitte um Hilfe

Deine Aussage stimmt schon.
ätherische Öle sind nun mal Öle und damit fettlöslich, und zudem sind die meisten
relativ leicht flüchtig.
Damit ist die "Löslichkeit" in Wachs hoch und reichert sich
dementsprechend im Wachs an.
Auch wenn solche Öle pflanzlich sind, bedeutet das keinesfalls
dass diese harmlos und ungiftig sind.
Damit lässt sich schon darüber nachdenken, ob man sein Wachs
damit belasten möchte oder nicht.
Allerdings muss ich mich auch immer selbst überprüfen, denn
man neigt zuweilen dazu, immer ein Extrem zu vertreten
(Nur Thymol, garkein Thymol, garkeine AS, nur AS...das eine ODER das andere).
Ich glaube, dass die Mittel die zur Verfügung stehen jedes für sich
in besonderen Fällen Sinnvoll in der Anwendung ist.
Die Kunst alleine ist es wohl zu erkennen, wann welches Mittel
bestenfalls zur Anwendung kommen sollte.
Und da bin ich gerade mal am Anfang meiner persönlichen Lernkurve.
Ich möchte daher betonen, dass ich es besonders bereichernd finde,
hier über diese Verfahren zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen,
auch wenn ich noch nicht sehr viel beisteuern kann.

Viele Grüße,
Hagen
 
Achtung, Thymol wird in den Richtlinien ausdrücklich nicht erwähnt, ist somit verboten.

3.17.10 Erlaubte Präparate

Im Rahnen der biologischen Betriebsweise dürfen folgende Mittel eingesetzt werden.:

Kräutertees, homöopathische Präparate, Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure, Oxalsäure, Schwefel, Sodalösung, Hitze und Kälte.

Josef
 
Hallo Josef!

Laut Infoxgen sind zurzeit zusätzlich folgende Mittel zugelassen
info.jpg
aber wie ihr wisst sind diese Angaben nicht in Stein gemeisselt.

Schöne Grüße Sepp
 
Hallo,
hier ein Nachtrag und das Bild mit den verschiedenen Varroa-Farben bei verschiedenen Thymolkonzentrationen. Die Dunkelbraunen fallen meistens ab einer Thymol Dosis von 13 g. Die Mittelbraunen zusätzlich ab ca. 17 g und die Hellen zusätzlich ab ca. 20 g. Die helle Varroa deutet eigentlich darauf hin, dass auch die „junge“ Varroa nun ein Problem hat und die Fluch ergreift. Eine erhöhte Bienenmortalität konnte ich nicht feststellen. Einige Imker hatten mir gesagt, wenn die Helle fällt, dann wirkt es bis in die Zelle. Die Varroa hat dann offensichtlich das Problem auch Ihre Transportbiene zu erkennen und fällt. Ich hoffe das mit dem Bild funktioniert, mein erster Versuch.
 

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Moin
Dagegen war meine Behandlung mit 4 Gramm pro Volk, in Oel gelöst wohl eher zu schwach.
 
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