Teilen und Behandeln

Palma40

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SBA, Brutdistanzierung und Zwischenbodenableger
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Hallo,

Jetzt wird es Zeit das "Teilen und Behandeln" durchzuführen. In der kommenden Woche soll ja der Sommer bei uns kommen und unseren Bienen gutes Flugwetter bescheren, was das TuB wesentlich erleichtert.
Ich gehe dazu folgerndermaßen vor.

Flugling bilden: 1) alle Zargen des Volkes vom Boden abheben und zur Seite stellen.
2) den ehemaligen Honigraum auf den Boden setzen (Bienen im HR können bleiben).
3) auf Futtervorrat achten, sonst 2 Futterwaben dazu geben.
4) Königin suchen und käfigen ( Futterteigverschluß!).
5) Folie, Deckel und Blechhaube drauf.

Brutling: 1) neuen Boden auf die Blechhaube des Fluglings setzen.
2) ehemaligen unteren Brutraum aufsetzen.
3) zweiten Brutraum aufsetzen.
4) Folie, Deckel und Blechhaube drauf.

Wenn ich die Königin nicht finden kann, gehe ich folgendermaßen vor : Ich setze eine Leerzarge auf den ehemaligen Honigraum und kehre oder schüttle alle Bienen da hinein, lege ein ASG auf, darauf die Bruträume. Schon nach 2 Std. sind die Bienen wieder oben um die Brut zu versorgen. Dann Bruträume wieder abheben ASG entfernen, Folie drauf Deckel und Blechhaube, neuer Boden darauf die Brutraumzargen.

Nach 2 Tagen: Varroabehandlung des Fluglings mit 15%iger MiS, sprühen und einfüttern.
Nach 19 Tagen: Brutling auf eine Zarge einengen, Varroabehandlung mit MiS und einfüttern.

Ja es ist viel Arbeit und ein hoher Materialaufwand, aber mir erscheint es sehr sehr schlüssig und für eine kleine Imkerei noch vertretbar.
 
Ein paar Punkte würde ich noch beachten:
- Fluglöcher bei beiden Volksteilen eng halten bzw. nach dem Abfliegen einengen.
- Es besteht ein erhöhtes Räubereirisiko wenn der Honigraum frisch ausgeschleuderte Waben enthält.
- Es ist sicherer die Königin im Flugling zu käfigen, ist zwar nicht nötig aber ich hab sie schon am Flugloch spazieren sehen.
- Die OS Behandlung wirkt bescheiden wenn bedampft wird, bescheidener wenn geträufelt wird, eine AS Behandlung im September kann im Flugling durchaus notwendig sein.
- Findet man die Königin nicht, kann man das Volk abfliegen lassen, am nächsten Tag findet man sie im abgeflogenen Brutraum, man sollte dann aber eine Wabe zum Nachschaffen in den Flugling hängen oder aber eine junge Königin zum Umweiseln verwenden.

TuB ist ne gute Sache, gibt schöne Völker wenn vereinigt wird, Wabenhygiene ist auch entspannt möglich. Wenn man ausgebaute Dadant Brutwaben hätte, würde ich jetzt die orig. Schwarzwälder Räucherschinken aus dem Brutraum systematisch versorgen.
 
- Findet man die Königin nicht, kann man das Volk abfliegen lassen, am nächsten Tag findet man sie im abgeflogenen Brutraum, man sollte dann aber eine Wabe zum Nachschaffen in den Flugling hängen oder aber eine junge Königin zum Umweiseln verwenden.

Schwarzwälder Räucherschinken aus dem Brutraum systematisch versorgen.


Danke Simon für die Ergänzungen.
Nachtragen möchte ich noch folgendes: Beim Einengen des Brutlings, wenn man TuB zum Erstenmal macht, wird natürlich der obere Brutraum weiter verwendet und der untere Brutraum komplett entfernt und die Waben eingeschmolzen (Wabenhygiene !) Dies zum Schwarzwälder Räucherschinken:SM_1_13:.
 
Zuletzt bearbeitet:
- Die OS Behandlung wirkt bescheiden wenn bedampft wird, bescheidener wenn geträufelt wird, eine AS Behandlung im September kann im Flugling durchaus notwendig sein.

Hallo Simon,
möchtest du damit sagen, dass du in dieser Situation lieber MS als OxS verwenden würdest?
LG Salsa
 
möchtest du damit sagen, dass du in dieser Situation lieber MS als OxS verwenden würdest?
Milchsäure ist in der BRD das zugelassene Mittel zur Sprühbehandlung. Oxalsäure sprühen wirkt etwas besser. Die Behandlung bei vorhandener Brut, es genügen schon Stifte, verringert die Wirkung - also nicht warten bis die Brut kurz vor der Verdeckelung steht.
 
Hallo Simon,
möchtest du damit sagen, dass du in dieser Situation lieber MS als OxS verwenden würdest?
LG Salsa

Hallo Salman,

Du kannst auch, was empfehlenswert ist, die MS Behandlung bei den einzelnen Volksteilen nach 4 Tagen wiederholen.
 
So, Heute habe ich das "TuB" an 12 Völkern vorgenommen. Oh Graus, ich traute meinen Augen nicht, kaum Futter in den Völkern, sofort nach Hause gefahren und Futterwaben geholt und eingehängt, gut das ich noch genügend hatte. Die wären glatt verhungert.
Bei 9 Völkern habe ich die Königin sofort gefunden, bei 3en bin ich am Abend nochmal auf die Suche gegangen und Zack, hatte ich sie.
Übermorgen werden die Fluglinge mit MS behandelt und nach 4 Tagen nochmal.
 
Man, man, man, dieses Jahr ist echt ein schwieriges Bienenjahr bei uns. Selbst Kleckertrachten kleckern nicht richtig. Gestern habe ich bei den Brutlingen, aus weiser Vorahnung noch einmal das Futter kontrolliert die gegebenen Futterwaben waren fast leer. So mußte ich echt eine Notfütterung machen. Jetzt hoffe ich dass es bis zum 15.08. reicht, denn da werden die Brutlinge eingeengt und mit Milchsäure behandelt und am 19.08. noch mal besprüht und eingefüttert.
 
Heute habe ich also den Brutling eingeengt und mit MS besprüht. Dabei habe ich,oh Freude, festgestellt das die Bienen Nektar eingetragen haben, wahrscheinlich von Springkraut und Goldrute. Bei keinem Volk habe ich eine junge Königin gesehen, habe allerdings auch nicht nach ihnen gesucht, ebenso waren noch keine Stifte zusehen. Nach meiner Rechnung wäre es auch unwahrscheinlich wenn die NSK schon stiften würde. Der nächste Schritt ist nun, am 19.08. den Brutling noch einmal mit MS gegen die Varroa zubehandel und mit 10 kg einzufüttern, dann müßten auch Stifte zusehen sein.
 
Gedanken zu TuB

Spart man sich den Flugling , wenn man die Königin käfigt?

Nur so ein Gedanke , weil man würde sich ja Rückvereinigung und einen
zweiten Boden usw. ersparen und eventuelles Weiselzellen/NSZ brechen.
 
Spart man sich den Flugling , wenn man die Königin käfigt?

Hallo Mathias,

man würde auf die vorteilhaften Varroabekämpfung in beiden brutlosen Volksteilen verzichten. Ein wesentlicher Punkt bei TuB ist, daß mit Brutling und Flugling sehr sehr viele Winterbienen heran gezogen werden, was dann ein sehr starkes überwinterungsfähiges Volk bei der Vereinigung ergibt.
 
...
man würde auf die vorteilhaften Varroabekämpfung in beiden brutlosen Volksteilen verzichten. ....

Hallo Klaus,

war so der Gedanke das Volk schnell zu behandeln und die Königin nicht dabei
zu verlieren. Also eine Methode die Königin und den größten Teil vom Volk
zu entfernen ohne dabei das Brutnest unnötig zerreißen zu müssen und die
Brut dann halt zu begasen (mit Ameisensäure und zu hoher Dosis) , so daß
man halt zB nach 2 oder 3 Tagen oder so das Volk wieder zurück in die alte Beute geben kann.
 
Hallo Klaus,

war so der Gedanke das Volk schnell zu behandeln und die Königin nicht dabei
zu verlieren. Also eine Methode die Königin und den größten Teil vom Volk
zu entfernen ohne dabei das Brutnest unnötig zerreißen zu müssen und die
Brut dann halt zu begasen (mit Ameisensäure und zu hoher Dosis) , so daß
man halt zB nach 2 oder 3 Tagen oder so das Volk wieder zurück in die alte Beute geben kann.

Hallo Mathias,

eine zu hohe Dosis mit AS gefährdet nicht nur die Königin sondern auch die Bienen und vor allem die Brut, also davor würde ich Abstand nehmen.
 
Heute in der Frühe, habe ich beim Brutling die zweite Behandlung mit MS durchgeführt. 1 Brutling wurde komplett ausgeräubert. Bei 6 Brutlingen habe ich Stifte gesehen, was mich sehr beruhigte. Ich denke die anderen Brutlinge sind eben einwenig langsamer, kann aber noch werden. Heute am Abend bekommen die Brutlinge noch 5 l Sirup. Kommende Woche kontrolliere ich dann nochmal die Eiablage der Völker. Brutlinge die dann immernoch nicht in Eilage sind werden dann kurzer Hand wieder mit dem Flugling vereinigt.
 
Die Brutlinge wurden in der Zwischenzeit aufgefüttert und haben sich durchweg prima entwickelt. Der natürliche Varroaabfall hält sich in Grenzen, sodas keine Gefahr besteht. Im Oktober werden dann die Volksteile wieder vereinigt.
 
Heute 13.10. habe ich das schöne Wetter genutzt und die Volksteile wieder vereinigt. Die Wahl welche Königin der Volksteile, die Regentschaft übernimmt, überlasse ich den Völkern, bin gespannt wie sie sich entscheiden. Eines ist aber schon jetzt absehbar, es werden sehr sehr starke Völker wie ich es tatsächlich noch nie hatte. Na, vielleicht werde ich für den enormen Zeit-, Arbeits- und Materialaufwand entschädigt.
 
. Die Wahl welche Königin der Volksteile, die Regentschaft übernimmt, überlasse ich den Völkern, bin gespannt wie sie sich entscheiden..

Klaus das wundert mich jetzt, da du ja in anderen Thread gegen mich gewarnt hast, wegen Risiko, als ich schrieb ich würde das dem Völkern überlassen
 
Klaus das wundert mich jetzt, da du ja in anderen Thread gegen mich gewarnt hast, wegen Risiko, als ich schrieb ich würde das dem Völkern überlassen


ja Kurt hast schon recht, aber für mich ist das "Teilen und Behandeln" auch Neuland und es kommen eben Dinge, die man vorher nicht bedacht hat. So zum Beispiel das selektieren der Königin und da wollte ich so spät im Jahr nichtmehr in den Völkern rumwühlen um die Königinen zu suchen. Dies ist übrigens, mit ein Grund warum ich diese Methode nichtmehr machen werde, denn ich bin kein Freund von NSK. Notfalls muß ich irgendwann umweiseln. Aber da warte ich ab, vielleicht habe ich mich mit meiner Ansicht ja getäuscht, was NSK angeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eines ist aber schon jetzt absehbar, es werden sehr sehr starke Völker wie ich es tatsächlich noch nie hatte. Na, vielleicht werde ich für den enormen Zeit-, Arbeits- und Materialaufwand entschädigt.
Bitte das Thema warmhalten und unbedingt berichten, würde mich sehr interessieren wie es mit diesen Völkern weiter geht
 
Hallo,

Jetzt wird es Zeit das "Teilen und Behandeln" durchzuführen. In der kommenden Woche soll ja der Sommer bei uns kommen und unseren Bienen gutes Flugwetter bescheren, was das TuB wesentlich erleichtert.
Ich gehe dazu folgerndermaßen vor.

Flugling bilden: 1) alle Zargen des Volkes vom Boden abheben und zur Seite stellen.
2) den ehemaligen Honigraum auf den Boden setzen (Bienen im HR können bleiben).
3) auf Futtervorrat achten, sonst 2 Futterwaben dazu geben.
4) Königin suchen und käfigen ( Futterteigverschluß!).
5) Folie, Deckel und Blechhaube drauf.

Brutling: 1) neuen Boden auf die Blechhaube des Fluglings setzen.
2) ehemaligen unteren Brutraum aufsetzen.
3) zweiten Brutraum aufsetzen.
4) Folie, Deckel und Blechhaube drauf.

Wenn ich die Königin nicht finden kann, gehe ich folgendermaßen vor : Ich setze eine Leerzarge auf den ehemaligen Honigraum und kehre oder schüttle alle Bienen da hinein, lege ein ASG auf, darauf die Bruträume. Schon nach 2 Std. sind die Bienen wieder oben um die Brut zu versorgen. Dann Bruträume wieder abheben ASG entfernen, Folie drauf Deckel und Blechhaube, neuer Boden darauf die Brutraumzargen.

Nach 2 Tagen: Varroabehandlung des Fluglings mit 15%iger MiS, sprühen und einfüttern.
Nach 19 Tagen: Brutling auf eine Zarge einengen, Varroabehandlung mit MiS und einfüttern.

Ja es ist viel Arbeit und ein hoher Materialaufwand, aber mir erscheint es sehr sehr schlüssig und für eine kleine Imkerei noch vertretbar.

Ich werde es nächstes Jahr mit meiner DD Lagerbeute 25Rähmchen versuchen, und zwar nur mit den Schieden steuern

Da ist dann im Herbst die Wiedervereinigung noch leichter
 
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