Honig hat 20,2%

donald2603

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Eigentlich nein, aber ein paar Völker stelle ich gerne im Frühjahr in den Raps
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Volk teilen, eine Brut abwarten und wiedervereinigen
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Nein
Moin,

hab gestern den Honig aus einem Volk geschleudert das schon letzte Woche geut gedeckelt hatte.

Die Waben waren immer mehr als 40% gedeckelt, Manche sogar zu 100%.
Da in den Nachbar-Völkern zum teil schon Klumpen in den Zellen heranreiften, habe ich mir gedacht: Gut jetzt.. wird geschleudert.

Jetzt beim Kontrollieren habe ich 18 % in Eimer 1 und 20,2 % in Eimer 2...

Was soll ich damit machen?? Der Honig ist richtig top vom Geschmack, weil ich unter anderem einige Waben Akazie im Volk gelassen habe um dort einen Interessanten Mix zu erstellen.
Wenn ich das irgendwo einfütter wird das mit Sicherheit in Brut umgesetzt. Zum Mixen habe ich grad nix.

Beste Grüße

Dennis
 
Nun Dennis, vorige Woche geschleudert, das Erntegut im Eimer belassen und vermutlich die Proben von oben entnommen, da kann dies bei Anteilen von Akazienhonigen schon passieren. Vermische beide Kübeln in einem Abfülltopf und entnehme eine weitere Probe vom Ablasshahn, da wird die Sache gleich völlig anders aussehen.

Die Neige des Abfülltopfes, also die etwa letzten drei vier Kilos kannst für Met verwenden.

Josef
 
Hallo,

wie Drohne schon geschrieben hat, nicht unbedingt von oben Proben nehmen, da diese immer höheren Gehalt aufweisen. Ausserdem ist der Wassergehalt echt nicht schlimm.
Ein zu hoher Wassergehalt erhöht nur die Chance das der Honig früher gärt. Aber selbst mit einem Wassergehalt von knapp über 20% kann sich der Honig Jahre halten. Daher würde ich diesen Honig ganz normal verwerten und selber auffuttern.
Ich denke nicht, dass Du mit den 2 Eimern vorhast, groß ins Honiggeschäft einzusteigen, denn dann würde ich diesen Honig nicht verkaufen ( ausser als Backhonig oder/und mit dem Hinweis zum sofortigen Verzehr mit einem absolut kurzen Haltbarkeitsdatum - zur Sicherheit).

Aber zum Verwerten in der Familie und selber spricht gar,gar nichts dagegen !
 
Fals du einen Melitherm auftreiben kannst, dann lass mal den Honig durch.

Der nimmt bis zu 1% Wassergehalt weg und schon bis du vllbei 19% was ja ein vollwertiger Honig ist!

lg
 
Ich habe gehört, dass man auch mit Trocknungsgeräten/Bautrocknern den Wassergehalt gut reduzieren kann. Hat damit jemand Erfahrungen gemacht?
 
du kannst den Raum damit trocken halten

für den geschleuderten Honig langt das nicht

Gruß Milb
 
Hallo,

man kann die Waben vorm Schleudern in eine warme Kammer stellen und einen Bautrockner laufen lassen.. damit lassen sich ein paar % rausholen. Allerdings ist das rechtlich Grauzone weil dem Honig eigentlich nichts entzogen werden darf.

Mfg Malte Niemeyer
 
Danke Malte, dann müsste die Melithermvariante aber ebenfalls "Grauzone" sein. Ich habe das Problem, dass ich ständig zu feuchten Honig habe, obwohl ich alle Regeln beachte (Verdeckelung, Varroabrett zu bessernen Durchlüftung entfernt, vor dem Schleudertag schlechtes Wetter, so dass kein frischer Nektar eingetragen wird). Hängt vielleicht am Standort, aber der lässt sich nicht ändern. Ich kann auch nicht ständig Met machen und suche nach einer Lösung.
 
Hallo Maddin,

das Problem hatte jeder einmal - schätze ich und wird auch jeder immer mal wieder haben.
Ich mache das so, dass bei einem Wassergehalt ab 18% neutrale Gläser mit
eigenen Etiketten Verwendung finden.
Über Ab 20% ist der Honig nicht mehr als solcher in Verkehr zu bringen.
Dann bleibt nur Met oder Bärenfang - was ja eine gewisse Veredelung darstellt.

Dem Honig Wasser entziehen ist wie Malte schon schreibt nicht zulässig.
Auch wenn durch einen Melitherm auch Wasser entzogen wird, so bedeutet das nicht,
dass es zu diesem Zweck einzusetzen ist.

Ich möchte hier nur appellieren, dass wir als Imker doch bitte
pingelig genau darauf achten, uns an die Vorgaben zu halten, und nicht
nach Zweideutigkeiten und Definitionslücken suchen.
Dann wären wir nicht besser als die Giftkonzerne in Kombination mit
der Nahrungs - und Agrarindustrie.
Wir verwässern und ruinieren damit den guten Ruf den Honig
glücklicherweise noch hat.

Als mögliche Lösung für Dich:
Ein alter Imker sagte mir letztes Jahr, er würde darauf achten, dass er den
Raum der Bienen (also die Beute) eng hält, und das vor allem in der Tracht bei Wirtschaftsvölkern.
Er geht zuweilen auch hin und Trennt Raum ab indem er Trennschiede rein hängt.
So würde er dafür sorgen, dass sein Honig nahezu immer unter 17,5% Wassergehalt läge, meistens
hätte er Wassergehalte um die 16,5%.
Man müsse dann aber besonders auf Schwarmzellen achten.

VG
Hagen
 
Raumentfeuchter stehen bei Biene Österreich auf der Kleingeräteförderung-Liste. Als mit Sicherheit nicht verboten!
Mein Luftentfeuchter arbeitet schon auf Hochtouren 2 Tage vor dem Honigschleudern im Schleuderraum, genauso wenn ich mit dem Melitherm arbeite.
Übrigens das Wasser vom Raumentfeuchter eignet sich hervorragend für den Dampfwachsschmelzer.
Lg Manfred
 
Raumentfeuchter stehen bei Biene Österreich auf der Kleingeräteförderung-Liste. Als mit Sicherheit nicht verboten!

Hallo Manfred,

nein, der ist in der Tat nicht verboten, sondern sogar sinnvoll.
Ich mache das gleiche wie Du, und entfeuchte den Raum.
Zum einen vor der Schleuderung, da entfeuchte ich sogar bis unter 40% rel.
Luftfeuchte, und der Raum in dem auch der Honig lagert halte ich grundsätzlich
bei etwa 50% bis 55% rel. Luftfeuchte.

Damit verhindere ich, dass der Honig feuchter wird.
Das ist zulässig.

VG
Hagen
 
Hallo zusammen,

ich denke, das ist ein Problem mit Massentrachten. Dann können die Bienen den Honig nicht ordentlich "behandeln" und verdeckeln ihn mit zu hoher Feuchtigkeit. Kann jemand diese Vermutung bestätigen?
Meine Bienen stehen trachtmäßig in der Diaspora und ich habe noch nie zu feuchten Honig festgestellt. Ich messe den Wassergehalt (wie schätzungsweise 95% aller Hobbyimker) allerdings auch nicht. Ich ziehe meinem Schluss daraus, dass der Honig noch nie auch nur ansatzweise zu gären begann.
(Ich gebe meinen Honig auch nur an Freunde und Bekannte ab und bin hier nicht im Verkauf tätig.)

Gruß,
Hermann
 
Hallo Herrmann,

ich hatte ein Refraktometer noch bevor
ich meinen ersten Honig geerntet habe.
Ich dachte das ist ein muss, aber ich plante auch
von Anfang an den Honig zu verkaufen.
So sehr viel Erfahrung habe ich nicht, aber die Ernten
die ich mittlerweile gemacht habe zeigten, dass
die 18% Wassergehalt eher mal überschritten werden.
Damit kann man den Honig nicht mehr als DIB - Honig
in Verkehr bringen, wohl aber in neutralen Gläsern mit eigenem
Etikett.
Der Terminus "in Verkehr bringen" schließt verschenken
außerhalb des Hauses, also auch an Freunde und Bekannte
mit ein.
Ich hatte auch schon das Problem über 18% zu liegen.
Über 20% (die gesetzliche Grenze) ist nach meinen bisherigen Erfahrungen
eher selten.
Man sagte mir aber, dass bei ergiebigen Massentrachten der Honig auch schon mal
über 20% liegen kann.
Wann ein Gärprozess einsetzen kann weiß ich nicht. Ich schätze aber wenn
er unter 20% liegt ist das eher unwahrscheinlich.

Eine Möglichkeit der Entfeuchtung die hier im Forum schon mal genannt wurde ist, die Honigwaben
in die erste Zarge zu hängen und aufkratzen. Die Bienen würden diesen dann
noch einmal umtragen (nach oben) und dabei den Wassergehalt reduzieren.
Das habe ich aber noch nie gemacht.

VG
Hagen
 
Danke für Eure Kommentare und Tipps. Ich hatte leider vor drei Jahren das Problem, dass ein Honig mit 19% in den Gläsern zu gären begann. Auch in Gläsern, die ich bereits verkauft hatte. Die Kunden beschwerten sich natürlich. War schon ärgerlich. Beim verschenkten Honig würde sich wahrscheinlich niemand beschweren und den Umtausch fordern. Auch meine Gläser im Keller gärten, der Honig stieg bis oben im Glas und lief großteils sogar an den Gläsern außen herunter. Es war eine riesen Sauerei. Seitdem kontrolliere ich jede Zarge vor dem Schleudern mehrfach mit dem Refraktometer und dann im Eimer noch einmal mit dem Aräometer. So etwas will ich nicht wieder haben.

Letztes mal hatte ich probiert unter die fast volle Honigzarge eine leere einzuschieben in der Hoffnung, dass die Bienen die obere volle nur noch trocknen und verdeckeln und zum Eintragen die untere benutzen. Aber selbst nach einer Woche war der Wassergehalt immer noch zu hoch. Unter 18% bin ich noch nie gekommen, meist liegt er zwischen 19% und 19,5%.
 
Mal einer von meinen dummen Gedanken: Den Honigeimer in eine Leerzarge unter den Brutraum stellen. Etwas Stroh als Schwimmhilfe oben drauf und erneut hochtragen lassen. Damit sollte der Honig ein paar % verlieren.
In einer trachtlosen Zeit würde sich das bestimmt bewerkstelligen lassen.

Was denken unsere Profis darüber?

Zudem würde die Kö zu einer stärkeren Bestiftung angeregt werden.
 
Also Petrele, was du alles hast, Strohhonig!!:b020
 
Hallo Maddin,

ich denke, nächstes Jahr solltest Du noch mit dem Schleudern warten.

Ansonsten könntest Du Deine Honigernte nochmal einfüttern.
Das ist natürlich richtig Arbeit, aber Du bekommst einen KLASSE-Honig. Im Moment ist m.E. ohnehin Trachtpause, bevor die Linde und der Wald hoffentlich kommt.

Gruss, Beehouser
 
Letztes mal hatte ich probiert unter die fast volle Honigzarge eine leere einzuschieben in der Hoffnung, dass die Bienen die obere volle nur noch trocknen und verdeckeln und zum Eintragen die untere benutzen. Aber selbst nach einer Woche war der Wassergehalt immer noch zu hoch. Unter 18% bin ich noch nie gekommen, meist liegt er zwischen 19% und 19,5%.

Wie groß ist das Flugloch? Welche Tracht gibt es bei Dir hauptsächlich?
Wann hast Du letztes Jahr geschleudert?
Bei uns hier wurde erst im 1. und 2. August-Woche geschleudert
 
Hallo,

erneut verfüttern hab ich einmal probiert, dabei wurden aber weniger als die Hälfte wieder eingelagert und der Rest direkt in Brut umgesetzt.

Wann der Honig zu gären beginnt hängt neben dem Wassergehalt auch von den Starthefekulturen ab. Je mehr Kulturen in den Honig gelangen desto eher geht die Gärung los. Außerdem gärt Honigschaum teilweise schon bei 16 % weil soviel Sauerstoff drin ist...

Mfg Malte Niemeyer
 
erneut verfüttern hab ich einmal probiert, dabei wurden aber weniger als die Hälfte wieder eingelagert und der Rest direkt in Brut umgesetzt.
Vieleicht sind ja seine Bienchen nicht so verfressen, wie die deinen. Momentan ist fast Trachtpause und die Brutwaben ziemlich mit Brut belegt.
Innerhalb einer Woche sollten die Bien so einen Eimer locker schaffen. Lieber etwas weniger Honig, als Met im Eimer. :SM_1_70:
 
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