Zargentausch

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Hagenbrunn
Ich habe meine Völker als Einraumvölker erhalten und vor etwa 1 1/2 Wochen erweitert. Da ich ja alles neu habe anschaffen müssen, habe ich keine ausgebauten Rahmen ghabt und die Erweiterung habe ich mit Mittelwänden vorgenommen. Ein kurzer Blick vor 2 Tagen hat gezeigt, dass die Weiberl schon brav bauen.
Um die alten Waben aus der ersten Zarge im nächsten Jahr nicht mehr zu haben (sie sind schon sehr alt :-| ) möchte ich gerne die 1. mit der 2. Zarge tauschen.
Wann ist das ratsam zu tun? Bereits jetzt oder erst später im Sommer? Wann fühlen sich die Bienen am wenigsten gestört und wann könnte ich damit evtl. auch einen Schwarmdrang unterdrücken?
 
Hallo Reinhard,

wenn du die Zargen einfach nur tauschst, wird es noch lange dauern, ehe du die alten Schwarten loswirst, denn derzeit wird das Brutnest erheblich vergrößert und die alte Zarge weitergenutzt.

Ich würde erst einmal auf besseres Wetter warten und darauf, bis es Zeit ist, eine Honigzarge über Absperrgitter aufzusetzen. In diese Zarge hängst du dann 2 oder 3 alte Schwarten (ohne Kö) in die Mitte. Wenn die Brut ausgelaufen ist, werden die Schwarten entsorgt und durch weitere 3 alte Waben ersetzt, bis alle dunklen Waben leer sind. Der Honig wird derweil (hoffentlich) in die frischen Randwaben (falls vorhanden) eingelagert.

Damit die Drohnen über dem Absperrgitter abfliegen können, müsste ein Loch (wiederverstopfbar mit einem Korken) in die Zarge gebohrt werden.

Apropos Mittelwände: Ich gebe nur noch Rähmchen mit Anfangsstreifen (1/5 Mittelwand), um den Bautrieb der Bienen zu fördern. Außerdem spart das Mittelwände. Baurahmen nicht vergessen.

joachim
 
Ich habe mich vielleicht etwas unklar ausgedrückt:
Ich meine, wenn das Brutnest nach oben gewandert ist und die neuen Waben in der oberen Zarge bebrütet sind und in der alten unteren Zarge nur mehr zu einem drittel Brut ist, dann hätte ich den Tausch vorgehabt.

Was ich erreichen möchte, ist:
1. natürlich die komplette Erneuerung der Waben in der untersten Zarge
2. Da in der alten unteren Zarge durch das Ausbreiten des Brutnestes nach oben wieder Platz ist, wird mehr Raum für Brut geschaffen - Stichwort: Schwarmverhinderung
3. Nach und nach nach-oben Hängen der Rand-Honigwaben der alten Zarge in den Honigraum und dann Ausscheiden der alten Waben nach dem Schleudern.
Die Brutwaben wären dann an den Rand der 2. Zarge gerutscht worden, werden zu Honigwaben und dann in späterer Folge in den Honigraum gegeben worden. Der Platz wird durch Mittelwände ersetzt und somit erneuert der Wabenbau erneuert worden.
Durch den Kompletttausch der ganzen Zarge wird die erneuerte erste Zarge nicht mehr (so oft) angerührt beim Hinaufhängen der einzelnen Waben in den Honigraum.

Würde diese Maßnahme eine sehr starke Störung des Gesamtgefüges bewirken, oder ist das dem Volk "egal"?
 
Hallo Reinhard,

du planst also, nach dem Zargentausch die Honigwaben übers Absperrgitter zu hängen, und nach dem Schleudern sollen dann die alten Brutwaben entnommen werden?

Mir erscheint das als unpraktisch. Wozu dieses mir umständlich scheinende Verfahren?

Ich stelle es mir einfacher vor: Du behandelst die Waben stets nur zargenweise. Nach dem letzten Schleudern hast du eine Zarge mit ganz frischen Waben. Die wird "obenauf" gestellt. (Nach dem letzten Schleudern wird kein Absperrgitter mehr aufgelegt.) Dann nimmst du die unterste Zarge mit den alten Waben weg und stellst sie obenauf, bis die Brut ausgelaufen ist und entsorgst sie. Die Zarge mit den einjährigen Waben steht nun an unterster Stelle und wird nächstes Jahr ausrangiert.

Ich würde die Honigwaben in den Brutzargen den Bienen belassen.

joachim
 
Hallo Reinhard,

wenn es dir nicht so eilig ist mit dem Wabentausch und du deine Völker auf zwei Zargen überwintern möchtest, so ist im Frühjahr ein guter Zeitpunkt, die alten schwarzen Waben aus dem unteren Brutraum zu nehmen.

Dort ist um diese Zeit meistens noch keine Brut, die Bienen brüten lieber oben, wo es warm ist. In den Waben ist nur noch etwas Pollen, das ist aber nicht so schlimm, wenn man den zur oder kurz nach der Weidenblüte wegnimmt. Der Verlust wird von den Bienen wieder ausgeglichen, solange das Wetter stimmt. Vor der Maßnahme also bitte den Wetterbericht ansehen!

Die obere Brutzarge mit den neuen Waben kommt nach unten, oben wird mit Leerwaben und Mittelwänden erweitert. Wenn nötig, gibt man Futterwaben dazu.

Wenn du die dunklen Waben schneller loswerden möchtest, kannst du sie wie beschrieben bei der Honigraumfreigabe mit verdeckelter Brut und ohne Königin in den Honigraum umhängen und beim Schleudern aussortieren. Werden die Waben mit den ansitzenden Bienen nach oben gegeben, dämpft das auch den Schwarmtrieb etwas.

Das Umhängen bebrüteter Waben in den Honigraum wird z.T. kontrovers diskutiert. Es gibt ein paar Hygienefanatiker, die das nicht so gut finden und behaupten, man schmeckt das im Honig. Das kann ich aber nach einigen Versuchen bei den eigenen Völkern nicht nachvollziehen. In einem gesunden Bienenvolk ist nichts unhygienisch.

Viele Grüße

Maja
 
Hallo Reinhard und Maja,

wenn die alten Waben mit der restlichen Brut in den Honigraum gehängt werden, muss man wohl in in die Honigzarge ein Ausflugloch für die schlüpfenden Drohnen bohren oder?

Ich habe soeben übrigens aufgrund des langanhaltenden schlechten Wetters, bei dem ich mich nicht traute, eine Kontrolle der Futtervorräte zu machen, je eine Futterwabe in die neuen Brutzargen gehängt.

Mehr steht in meinem neuen Imkertagebuch http://cid-ea7642f66691cdee.spaces.live ... =YourSpace

joachim
 
wenn die alten Waben mit der restlichen Brut in den Honigraum gehängt werden, muss man wohl in in die Honigzarge ein Ausflugloch für die schlüpfenden Drohnen bohren oder?


Das muß man nicht unbedingt. Mittags bei gutem Flugwetter den Deckel und wenn nötig, die Folie, etwas anheben, die Drohnen kommen schnell zu der Öffnung und fliegen ab. Das muß man mehrmals wiederholen, bis alle raus sind.

Viele Grüße

Maja
 
Vielen Dank für den Tipp!

joachim
 
Reinhard schrieb:
IUm die alten Waben aus der ersten Zarge im nächsten Jahr nicht mehr zu haben (sie sind schon sehr alt :-| ) möchte ich gerne die 1. mit der 2. Zarge tauschen.
Wann ist das ratsam zu tun? Bereits jetzt oder erst später im Sommer? Wann fühlen sich die Bienen am wenigsten gestört und wann könnte ich damit evtl. auch einen Schwarmdrang unterdrücken?

Einen kompletten Zargentausch mache ich nur sehr ungern, aber auf Weise würde ich versuchen die alten Schwarten loswerden: den zweiten Raum mit den sicherlich in Bälde verdeckelten Brutwaben würde ich abheben. Somit kann ich sämtliche unteren Waben in aller Ruhe und ohne Bienen zu quetschen, auf den Bock hängen. Nun hänge ich die bereits verdeckelten Brutwaben, natürlich inkl. aller aufsitzenden Bienen, vom oberen Raum in den unteren. Die offene Brut käme natürlich in die Mitte der Zarge.

Nun kannst je nach Volksstärke weiter verfahren: entweder einen Raum zwischen setzen, oder eben die alten Waben vom ehemaligen unteren Raum mittels Absperrgitter trennen. Somit läuft die Brut aus und die Waben können bereits versorgt werden. Bitte nicht vergessen, solltest Du einen Raum zwischensetzen, käme in diesen natürlich auch eine oder zwei Brutwaben.

Achtung Reinhard! Diese Alten Waben könnten durchaus noch Problemstoffe von Bayvarol, Perizin oä. enthalten. Wenn Du Dich allenfalls mit dem Bio-Gedanken trägst, wären diese Waben Sondermüll. Hart, aber leider wahr!

Josef
 
danke für eure Tipps, ich werde dementsprechend handeln, um eine Bienenwohnungsrenovierung durchführen zu können.
 
Möchte Euch ein paar aktuelle Bilder (von heute morgen 8h 50 zeigen) senden, bin momentan auf 3 Zargen, parallel dazu läuft die "Mammizucht" damit wenn die Queen legt, genug Bienen vorhanden sind um aufzufüllen.
Das andere Bild, das Apideakästchen - Schreibtisch - hier sitzen sie auf 7 Waben, das zweite Volk - ein Ableger aufgesetzt, das dritte ein Ertragsvolk, wo ich auf Honig hoffe.
habe.
 
maja schrieb:

Das Umhängen bebrüteter Waben in den Honigraum wird z.T. kontrovers diskutiert. Es gibt ein paar Hygienefanatiker, die das nicht so gut finden und behaupten, man schmeckt das im Honig. Das kann ich aber nach einigen Versuchen bei den eigenen Völkern nicht nachvollziehen. In einem gesunden Bienenvolk ist nichts unhygienisch.


-dazu von mir etliche Ausrufezeichen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

...persönlich finde ich diese Art von Diskussionen völlig sinnlos, ohne das regelmnäßige Aussortieren von "alten Schwarten" deshalb in Frage stellen zu wollen.
Meine Kunden von "Brutwabenhonig" leben alle noch und wollen schon wieder welchen ... ;-) aber leider sind die Summsen im Moment bei uns noch nicht soweit :D

freundliche Grüße aus dem Erzgebirgsvorland

Wolfgang
 
Drohn55 schrieb:
...persönlich finde ich diese Art von Diskussionen völlig sinnlos, ohne das regelmnäßige Aussortieren von "alten Schwarten" deshalb in Frage stellen zu wollen.

Ganz richtig Wolfgang und besagte Leute sind mir nicht fremd. Aber jeder wie er eben will und kann.


Aber meine alten Schwarten im Bezug auf Reinhards Frage war eher so gemeint und von Reinhard auch verstanden, dass man diese wegen unbekannter Herkunft total liquidieren soll.

Josef
 
drohne schrieb:
Aber meine alten Schwarten im Bezug auf Reinhards Frage war eher so gemeint und von Reinhard auch verstanden, dass man diese wegen unbekannter Herkunft total liquidieren soll.

Josef

Vollkommen richtig. Und es ging in meiner Frage auch nicht um "alte Waben" im Honigraum oder nicht, sondern um den Zargentausch von 2 Einheiten unterhalb des Honiraumes. Und der Kern der Frage war: jetzt tauschen oder später.
Ich hab mich für später entschieden, wenn die Schwarmzeit vorbei ist.
 
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