Einsatzgebiete der Neonicodinide

J

Josef Gruber

Guest
Hallo!

Da für mich bald die Entscheidung für den Ankauf des Bienenfutters ansteht, mach ich mir auch Gedanken darüber, ob nicht auch Insektizide mit dem Bienenfutter in unsere Völker gelangen.
NeonicotinoideWikipedia bringt zutage, wovon nicht zu träumen gewagt hätte.

Imidacloprid
Anwendung für
  • Zucker- und Futterrüben
  • Kartoffeln
  • Mais
  • Zwiebel
  • Kürbis
  • Raps
Acetamiprid
Anwendung für
  • Gurke
  • Tomate
  • Salat
  • Kernobst
  • Kirsche
  • Raps
  • Kartoffel
Clothianidin
Anwendung für
  • Mais
Thiacloprid
Anwendung für
  • Acker-, Gemüse- und Obstbau
  • Kartoffel
  • Garten
  • Blumen
  • Kastanien
Können Rückstände dieser Mittel in unseren Lebensmitteln nachgewiesen werden?

Gibt es Untersuchungen, ob Bienenfutter wie Zucker und die diversen Sirupe damit belastet sind?

Werden diese Wirkstoffe im Laufe der Zeit abgebaut oder gelangen diese Wirkstoffe immer häufiger in unsere Nahrungskette?

Welche Gefahr geht von Fliegenbekämpfungsmitteln aus?


Im Voraus Danke für Eure Antworten
Gruß Sepp
 
1.)Können Rückstände dieser Mittel in unseren Lebensmitteln nachgewiesen werden?

2.)Gibt es Untersuchungen, ob Bienenfutter wie Zucker und die diversen Sirupe damit belastet sind?

3.)Werden diese Wirkstoffe im Laufe der Zeit abgebaut oder gelangen diese Wirkstoffe immer häufiger in unsere Nahrungskette?

4.)Welche Gefahr geht von Fliegenbekämpfungsmitteln aus?
fragt Bienen Sepp

Meine Antworten:

zu 1.) Ja, diese sind jedoch geheim und werden nicht veröffentlicht
zu 2.) Ja, wie Punkt 1
zu 3.) Ja, es haben jedoch haben einige ( Imidachloprid und Clothianidin ) eine Halbwertzeit, je nach Bodenart, von bis zu 48 Monaten.
zu 4.) Zum Beispiel über die Gülle in die Umwelt
 
Hallo Sepp,

ich glaube da ist unser Cornelius der richtige
Ansprechpartner.
Ich weiß nur, dass ich von Bewirschafteten Flächen weit weg bleibe
mit meinen Bienen.
Der Nachweis in der Nahrungskette dürfte ziemlich schwierig werden bei
diesen Konzentrationen - denke ich mal; .... so dann auch im Bienenfutter.

Danke für den Link - nebenbei.

Gruß,
Hagen
 
Da für mich bald die Entscheidung für den Ankauf des Bienenfutters ansteht, mach ich mir auch Gedanken darüber, ob nicht auch Insektizide mit dem Bienenfutter in unsere Völker gelangen.


Tja mein lieber Sepp, diese Gedanken mache ich mir ebenfalls, ich hoffe jedoch mit heimischen Biozucker auf der sicheren Seite zu sein. Schon jetzt Zucker einzukaufen ist übrigens eine sehr gute Idee, Metro z.B. hat diesen (konvi) soeben um € 1,-- pro Kg im Angebot, gibt es diesen auch in Bio, werde ich mich sogleich damit eindecken.



Noch etwas kurioses, unsere Tierärztin bat ich sie möge vorbeikommen um den Gesundheitszustand meiner Bienen zu dokumentieren, sie lehnte mit der Begründung ab "von Bienen keine Ahnung zu haben" dieses Fachgebiet war ein Freifach welches sie nicht belegte.

Josef
 
Hallo und Danke an alle!

@cornelius

Hab vermutet, dass zu diesem Thema noch vieles unter Verschluss liegt.
  • ist bei Getreide kein Einsatz von Insektiziden notwendig?
  • ab welcher Bewirtschaftungsdichte werden Fliegenbekämpfungsmittel eine Gefahr im Grünlandbereich?
  • weisst du auch Bescheid, welche Gefahren von Christbaumkulturen ausgehen?
@josef

Mit Biozucker liegst du sicherlich auf der sicheren Seite.

Aber wie schaut's bei der herkömmlichen Ware aus:
  • Da auch Zuckerrüben mit Neonik's behandelt werden, betrachte ich Sirupe aus der Zuckerrübe genauso kritisch wie einen Sirup aus Mais
  • bei Sirupen auf Getreidebasis sollte diese Gefahr nicht bestehen
  • wie ist Kristallzucker zu bewerten und mit welchen Gefahren gehen von Zuckern aus fernen Ländern aus?
Tierärzte:
  • mein Nachbar betreibt eine Kleintierpraxis in Wien, aber Bienen wären ihm auch zu klein
    Gehört hat er schon von Varroa und Faulbrut - wird scheinbar nicht gelehrt
  • ein Bekannter (leider schon vertorben) holte regelmäßig Rat bzw. diverse Mittel vom Tierarzt
    Als seine Wundermittel langsam zur Neige gingen, stiegen auch seine Völkerverluste
  • einzig Amtstierärzte befassen sich mit Bienen, aber auch nur Hilfe der Seuchenwarte
Gruß Sepp
 
Überall dort, wo Neonics zur Anwendung kommen, stecken sie auch in den Folgekulturen - auch wenn diese nicht behandelt werden- denn Neonics sind wasserlöslich und ohne Wasser gibt es kein Leben. Die applizierten Mittel sind mit der Zielkultur ja nicht restlos weg vom Schlag. Reste stecken im Boden. Ehe der Abbau des Restes erfolgt ist, kommen i.d.R. neue Reste hinzu und der Neonic-Pegel steigt. Und es gibt ein Neonic, dessen erstes Abbauprodukt wieder ein Neonic ist. Wozu Metabolite (Abbauprodukte) jeweils fähig sind, wird nicht thematisiert.
Das Grundrauschen wird zur Kenntnis genommen, doch niemand bewertet es. Es ist auch nicht allgemein bewertbar da es sogar schlagbezogen uneinheitlich ist, wegen u.a. uneinheitlicher Bodeneigenschaften und Wasserverhältnisse.
Fazit: In den Erzeugnissen des konventionellen Ackerbaues stecken Jahr für Jahr mehr Neonics. Ob die betreffenden Kulturen damit behandelt wurden, wird dabei immer nachrangiger. Auch Wind und Wasser tragen zur Verbreitung der Neonics erfolgreich bei.

Viele Grüße
Jena
 
Hallo!

Da für mich bald die Entscheidung für den Ankauf des Bienenfutters ansteht, mach ich mir auch Gedanken darüber, ob nicht auch Insektizide mit dem Bienenfutter in unsere Völker gelangen.
NeonicotinoideWikipedia bringt zutage, wovon nicht zu träumen gewagt hätte.
Nehmen wir an, Neonics und co. sind im Bienenfutter, so könnte es den Umstand erklären, daß Völker nach dem Einfüttern plötzlich Bienenleer sind?

Sie nehmen das Futter noch ab und sind dann plötzlich leer, solche Völker hatte wohl jeder langjährige Imker schon.
 
... nicht nur die langjährigen Imker.

Ging mir auch schon so...

..d.h. auch Jungimker sind nicht davor gefeit ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@ jena

Hab ich was verpasst?
 
Fragen von Bienen Sepp :
•ist bei Getreide kein Einsatz von Insektiziden notwendig?
•ab welcher Bewirtschaftungsdichte werden Fliegenbekämpfungsmittel eine Gefahr im Grünlandbereich?
•weisst du auch Bescheid, welche Gefahren von Christbaumkulturen ausgehen?

Nicht nur Insektizide sondern auch Herbizide und Fungizide werden im Getreide angewendet.
Ab einer Vieheinheit ( Schwein, Rind, Schaf etc,) werden schon Fliegenbekämpfungsmittel im Stall eingesetzt und landen in der Gülle bzw. im Mist.
Auch in Christbaumkulturen werden Herbizide und bei Befall z. B. von der Sitka- Fichtenlaus, auch Insektizide eingesetzt. Evtl. sogar propylaktisch!
 
Es ist erstaunlich, wie viel Einfalt unter Wissenschaftlern und Publizisten herrscht:
erstaunlich, wie groß bei manchen die Scheuklappen sind: was nicht sein darf, das kann nicht sein.

Gruß Ralf
 
aus http://www.spiegel.de/wissenschaft/n...4.html#ref=rss in blauer Schrift:

Die Milbe mit dem wissenschaftlichen Namen Varroa destructor trägt demnach wesentlich dazu bei, dass sich besonders gefährliche Viren-Varianten in Bienen verbreiten und viele Völker schnell auslöschen.

Ja, aber warum nicht seit der Einführung der Milbe nach Europa, durch ein deutsches Bieneninstitut, sondern erst zwanzig bis dreißig Jahre später. Und die Viren gab es hier bereits vor der Varroamilbe. Das hat den Fachleuten wohl keiner wissenschaftlich dokumentiert!

Stephen Martin von der University of Sheffield und seine Kollegen hatten den Ausbruch des Bienensterbens auf dem Archipel von Hawaii untersucht.

Völlig andere klimatische Bedingungen als hier!
Welche Bienen, welcher Milbenstamm?

In Deutschland verursacht der Erreger bereits schwere Schäden: Er hat nach Meinung von Experten dazu beigetragen, dass bis zu einem Drittel der Honigbienen den vergangenen Winter nicht überlebt hat. Das wären rund 300.000 der etwa eine Million Bienenvölker im Land, teilte Ende März das Institut für Bienenkunde in Celle mit. Zuvor waren bereits Insektizide, Pestizide und eine parasitäre Fliege als Verursacher des Bienensterbens vermutet worden.

Nun gut über fast dreißig Jahre hinweg haben wir die Realität des Bienensterbens verschlafen. Wissenschaftler, Publizisten und gewisse Imker haben uns endlich aufgeweckt.
Wahrscheinlich wurden hier, bis zur Selbstfindung der Fachleute Fata Morganen und keine Biens gehalten bzw. bewirtschaftet.

Und dann gibt es noch Nichtbehandler (in Europa), habe ich gehört!

Jena

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)
 
Hallo Jena
Ganz so ist es nicht. Es wurde bereits im Jahre 2004 mit der Virenforschung begonnen. Ein sehr interessanter Bericht übrigens. Er bringt einige Aspekte über die man nachdenken sollte. Leider hat die Datei mehr als 1MB, werde sie Josef schicken damit er sie hineinstellt.
mfg Walter
 
Eine absurde und Unverschämtheit der Bayer CropSciences solche Videos zu verbreiten!
Siehe dazu folgenden Link:
http://www.youtube.com/watch?v=Y5iB2LLb_Vk
Bayer Werbefilm - Bayer als Retter der Bienen. Vorher Beruhigungspillen einzuwerfen ist zu empfehlen...

Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Bienenvolksterben seit 2002 werden in diesem Film negiert. Dieser Film deckt sich mit seiner Unverschämtheit mit dem Bericht auf Spiegel Online den Jena mit folgenden Lin eingestellt hat: http://www.spiegel.de/wissenschaft/n...4.html#ref=rss

Insbesondere die " alte " CST- Studie zum Bienenvolksterben aus den Jahre 2002 wird , was Wunder, unterschlagen.
Die Studie kann bei mir angefordert werden.Im übrigen stellt auch mein auf You Tube eingestellter Film des MDR( Mitteldeutscher Rundfunk/Fernsehen eine grundlegende Darstellung zum Bienenvolksterben dar: http://www.youtube.com/watch?v=3MKtwUrxkQ4
 
Ganz so ist es nicht. Es wurde bereits im Jahre 2004 mit der Virenforschung begonnen. Ein sehr interessanter Bericht übrigens. Er bringt einige Aspekte über die man nachdenken sollte. Leider hat die Datei mehr als 1MB, werde sie Josef schicken damit er sie hineinstellt.

Hallo Walter,

zufällig erinnere ich mich an Gespräche mit Thomas Kober (dem Einen oder dem Anderen wird er auch hier noch ein Begriff sein), bald nach der Jahrtausendwende, worin es um die Virenproblematik ging. Diese Probleme nahm dann auch der Verband der Europäischen Buckfastimker e.V. zum Anlass, Reinhold Siede auf einer Verbandstagung (am 2.11.03 in Neuenstein - Aua) zu diesem Thema vortragen zu lassen.
Darin hieß es u.a.:
Trotz des oben Gesagten ist die Bedeutung einer Viruserkrankung schwer einzuschätzen: Erst
das Zusammenspiel diverser Streßfaktoren entscheidet über den Krankheitsverlauf. Wichtige
Wissenslücken müssen geschlossen werden: Es bleibt eine Aufgabe der Bienenkundler, im Exaktversuch
Einflußgrößen und pathologische Relevanz der Viruserkrankungen zu bestimmen.
Dies gilt insbesondere für die erst in jüngerer Zeit beschriebenen Viren wie KBV und DWV.


Neuerdings scheint die darin angemahnte Recherche und Berücksichtigung möglicher Faktoren, die Einfluss auf einen zu prüfenden Sachverhalt haben, einem Negationsmachanismus ausgesetzt zu sein.

Vortrag Reinhold Siede

Viele Grüße
Jena
 
Wahrscheinlich wurden hier, bis zur Selbstfindung der Fachleute Fata Morganen und keine Biens gehalten bzw. bewirtschaftet
die hatten vielleicht virtuelle Bienen. :D

Gruß Ralf
 
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