Wachsmotten –Galleria mellonela und Achorea grisella

Josef Fleischhacker

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3710 Fahndorf 86
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ÖBW
Schwarmverhinderung wie
ZWA -Zwischenableger
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
So früh wie im heurigen Frühjahr konnte ich diese Mottenart noch niemals beobachten, offenbar begünstigte der doch sehr warme Winter die Entwicklung dieser kleinen Falter. Bereits Anfang März konnte ich bei der Außenbeleuchtung die ersten Motten fliegen sehen.

Dies war für mich natürlich sofort ein Alamsignal und sofort dachte ich auf mein umfangreiches Wabenlager. Bekanntlich benötigen beide Mottenarten bebrütete Bienenwaben, um ihre Eier darin abzulegen. Die schlüpfenden und überaus fressgierigen Rankmaden unterminieren die Brutzellen und ernähren sich in der Folge von diesen Waben. Ein ganz feines und graues Gespinst zeigt den Imker sofort den Mottenbefall an.

Wenn dieses Malheur tatsächlich bereits passiert ist, ist diese wertvolle Wabe für den weiteren Verbrauch leider nicht mehr zu gebrauchen und das Wachs sollte über einen geeigneten Wachsschmelzer heraus geschmolzen werden. Wenn aber der Befall bereits sehr stark ist und nahezu die ganze Wabe betroffen ist, sollte man diese am besten verbrennen.

Wir Imker schützen unseren wertvollen Wabenvorrat, indem wir diese im Herbst nach dem Abräumen des Honigraumes in einem geeigneten Wabenlager deponieren und fallweise mit etwas Essigsäure, welche mit einer saugkräftigen Küchenrolle getränkt wurde, begasen. Der Geruch vertreibt verlässlich diese Falter, schadet aber den Waben überhaupt nicht. Auch das Laub der Walnussbäume eignet sich bestens um unsere Waben vor Mottenbefall zu beschützen.

Wichtiger Hinweis um die Ehre der Wachsmotten zu retten. Die Natur hat vor Millionen von Jahren mit diesen beiden Mottenarten an und für sich eine sehr nützliche Einrichtung geschaffen, denn wenn ein Bienenvolk irgendwo in einem hohlen Baumstamm wohnt und dieser irgendwann einmal zugrunde geht, machen sich diese an sich sehr nützlichen Tiere umgehend daran, dieses für ein neues Volk nicht mehr benötige Wabenwerk zu beseitigen. Somit wird der wertvolle Platz für einen neuen Bienenschwarm freigemacht.

LG Josef
 
Hallo,

gerade habe ich diese Text aus 2007 entdeckt - da das Thema offensichtlich gerade wieder aktuell ist. Heute morgen ist mir im Auto !!! eine Wachsmotte entgegengekommen, obwohl weder Waben noch sonst was "Wachsähnliches" darin zu finden ist. Aber der imkerliche Geruch dürfte die Motte angezogen haben....

Ich kann nur sagen, wer seine Waben nicht aussreichend schützt ( einfrieren, Essigsäure, etc. ) hat bald kein Wabenlager mehr !
 
IMAG3645.jpgHallo ich denke hier passt die Frage gut rein.
Ist der Streifen der gehobenen Wachsdeckel von der wachsmotte verursacht? Oder was ist da?

LG Steffen
 
Mit sowas kann ich leider auch dienen.....
image.jpeg
 
Ooooch, so etwas habe ich ja noch gar nicht gesehen.
Sind das Wachsmottenlarven am Stück ? Interessant!
 
Ist der Streifen der gehobenen Wachsdeckel von der wachsmotte verursacht?

Nein, das sind Fressgänge der Bienenlaus die direkt unterhalb des Zelldeckels errichtet werden. Die Bienenlaus ist an sich ein harmloser Schmarotzer der nur noch sehr, sehr selten zu beobachten ist.

Machen kann man dagegen überhaupt nichts, einfach hinnehmen und sich dieses kleines schwarzen Tieres erfreuen, nascht und erhascht nur etwas Honig.

Josef
 
Hallo Josef und Danke fürs Feedback
 
das sind Fressgänge der Bienenlaus

Interessant Josef - ich dachte immer Bienenläuse ernähren sich von Honig und Pollen und bilden ihre Fressgänge nur bei verdeckelten Honigzellen?
Daß verdeckelte Brut befallen wird ist mir neu. Ich ging bisher bei diesem Schadbild auch stets von Wachsmotten aus, die sich unter der Brut druchfressen und diese dann hochdrücken...


Nils
 
Wachsmottenlarven stürzen sich regelrecht aus
der Wabe heraus, wenn man mit dem Stockmeisel
gegen ein solches Rähmchen klopft.
Damit kann man sehr einfach feststellen, ob es
sich um Wachsmotten handelt oder nicht.

Ob das allerdings hinreichend ist, und immer gilt,
weiß ich nicht.

VG
Hagen
 
Aber die Bilder die Chrigel hier einmal eingestellt hat

Hier handelt es sich um Honigwaben, dort um Brutwaben, wobei Fressgänge der Bienenlaus auf Honigwaben nur sehr sehr selten zu beobachten sind, zudem fallen die dort erst gar nicht auf, denn wer beobachtet schon HoW ganz genau.

Diesen Thread werde ich am Abend besser teilen, Motte zu Motte, Laus zu Laus.

Josef
 
Ich denke bei den Bildern von mir und Steffen handelt es sich nicht um Bienenläuse sondern um die kleine Wachsmotte (Achroia grisella).
Die Honigmacher schreiben dazu:
Die kleine Wachsmotte miniert unter den Brutzellen. Dies führt zum Anheben der Puppen und Zelldeckel (Röhrchenbrut).
Quelle: http://www.die-honigmacher.de/kurs5/seite_54400.html

Zum Thema Röhrchenbrut:
Die Larven der Kleinen Wachsmotte durchziehen die Waben verstärkt in geradlinigen Gängen. Sobald die Gänge am Grunde der Brutzellen verlaufen, werden die Bienenlarven nach oben geschoben und unten festgesponnen. Durch das Hochschieben verlänern die Bienen solche Zellen über die übliche Zellhöhe hinaus, wodurch sogenannte „Röhrchenbrut“ entsteht. Die Brut kann dabei absterben oder es schlüpfen kleine, verkrüppelte Bienen.
Quelle: http://wiki.bienenzeitung.de/index.php?title=Röhrchenbrut

Ein Bild - das unserem sehr ähnlich sieht - findet sich hier - ca auf der Mitte der Seite:

http://www.ages.at/service/service-umwelt/bienen/diagnosehilfe/wabenvorrat/


Also eher keine Laus sondern die Motte....


Nils
 
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