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Hallo Honigmaul,
ich habe Ende Juli die erste Varroabehandlung mit ApiLive Var gemacht (Thymolbehandlung, diese wurde uns im Anfängerkurs empfohlen, sie wird hier in der Umgebung von Imkern mit vielen Völkern und guten Erfahrungen schon seit Jahren durchgeführt); die zweite Behandlung wird dann im brutfreien Zustand mit der Oxalsäure Träufelmethode vorgenommen;
das habe ich mit einem meiner Anfängerkollegen genauso gemacht; wir haben alles gleich gemacht (unsere 6 Völker standen bis Oktober auch nebeneinander, dann hat er sich ein Grundstück gekauft und seine Bienen umgezogen) - er hat ein sehr gutes Volk ausgewintert, ein kleines und eines war im Dezember bereits leer, ich hatte Anfang Februar bei der Frühjahrskontrolle noch drei Völker und nach dem Kälteeinbruch keine mehr.
Ich frage mich natürlich - was ist bei meinen Dreien passiert wenn seine noch leben, deshalb die vielen Fragen an Euch! Deshalb habe ich auch über den Standort gegrübelt und was ich anders gemacht habe: ich habe die Futterzarge auf dem Volk gelassen und sie erst bei der Oxalsäurebehandlung entfernt; er hat die Futterzarge beim Umzug seiner Bienen im Oktober bereits entfernt; sonst haben wir alles gleich gemacht;
bei der Varroabehandlung im Juli haben wir die Schubladen eingelegt und auch schön den Unterschied des Varroafalls bei den Wirtschaftsvölkern und den Ablegern sehen können.
Nachdem ich langsam vermute dass mein Völkerverlust eine Kombination verschiedener Faktoren war, werde ich im nächsten Jahr die Unterschiede z.B. Unterschied im Varroafall zwischen den Wirtschaftsvölkern, dokumentieren.
LGT
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Hallo Tommy!
ApiLive-Var ist grundsätzlich ein gut funktionierendes Varroamittel, wenn man die Gebrauchsanweisung einhält, insbesondere, dass nach 14 Tagen die weiteren Plättchen eingelegt werden müssen. Es hat aber den Nachteil, dass man sehr früh abschleudern und sehr zügig einfüttern muss, da die Bienen während der Behandlung das Futter schlecht aufnehmen. Es darf keine unnötige Zeit verstreichen, da die Wirkung beim Api-Live-Var erst verspätet einsetzt. Waben und Beute müssen sich mit dem Thymol sättigen. Erst dann werden die schlüpfenden Varroamilben von den Dämpfen ausreichend getroffen. Die Milben in der Brut können sich bis zum Schlupf noch unbehelligt vermehren und die Bienenbrut schädigen. Ganz so einfach, wie sich eine Thymolbehandlung anhört, Plättchen hinein geben und Deckel wieder zu machnen, ist sie doch nicht.
Ich persönlich bin ein Anhänger der AS-Behandlung mit dem Nassenheider-Horizontalverdunster. Da hat man keinen zeitlichen Stress. Ende Juli abschleudern, eine Futtergabe verabreichen, dann die Nassenheider-Horizontalverdunster hineinstellen und mit sofortiger Wirkung werden die aufsitzenden Milben und ein oder zwei Tage später auch die Milben in der verdeckelten Brut erreicht. Auf diese Art und Weise hat man gegenüber einer Thymolbehandlung einen zeitlichen Vorsprung von 3 oder 4 Wochen. Genau dieser Vorsprung kann aber entscheidend sein.
Die Restentmilbung hat für die Überwinterung, bzw für die Auswinterung keine Bedeutung. Die Restentmilbung hat nur den Zweck, dass die Anfangspopulation niedrig ist und die Varroen bis zum Sommer die Schadschwelle nicht erreichen.
In deinem Fall musst du die Restentmilbung 2010 und die Sommerbehandlung 2011 beurteilen ob da alles in Ordnung war und ob du nicht doch im Herbst zu viel Zeit verstreichen hast lassen.
MfG
Honigmaul
schreibt TommyNun liebe Experten und Forentummler, was meint ihr zu diesem Thema, worauf sollte ich nächstes Frühjahr oder auch bei der Einwinterung vorbereitend achten!!
Vor allem sollte er seine Umwelt beobachten. In den meisten Fällen gehen die Bienenvölker an der mit Pestizden verseuchten Umwelt zu Grunde und sei es auch nur durch die von den Landwirten ausgebrachte Gülle in Grünlandbereichen !
Durch die Varroamilbe oder durch Futterabriss gehen nur dem unerfahrenen Anfängerimker die Völker zu Grunde.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch einmal auf mein Zitat hier im Forum hinweisen: http://www.bienenforum.com/forum/sho...ghlight=sapera
Das " sapera aude" - wage Deinen Verstand zu gebrauchen- ist oft nicht erwünscht, weder in den Parteien, den Zulassungsbehörden oder den Bieneninstituten. Die meisten Menschen, hier Imker, haben sich in ihr Schicksal ergeben und resigniert.
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Hallo Rabe, hallo Honigmaul,
ja, das stimmt - ich bin Anfänger; all die Infos und Anregungen die ich erhalten habe helfen mir sehr weiter;
Imkern ist eine Wissenschaft für sich, hätte ich nicht gedacht!
Aber einmal angesteckt läßt - mich zumindest - der BEE Virus nicht mehr los!
Ein erfahrener Imker meinte mir gegenüber: mit den Imkern ist es wie mit den Bären, sie halten eine Art Winterschlaf und wenn der Frühling kommt, dann hält sie nichts mehr!
Genau das denke ich auch und deshalb freue ich mich sehr dass ich - nach meinem zweimaligen Anfängerpech - wieder Bienen bekomme und mit den Anregungen hier etwas besser gerüstet bin
Vielen Dank auch an Honigmaul, ich werde nun auch die mir einfach erscheinende Thymolbehandlung hinterfragen!!
Tommy
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Hallo Tommy,
ich habe es am Anfang auch mit Thymol versucht - bin aber nach massiven Verlusten zur ganz konventionellen AS-Behandlung mit Nassenheider Verdunster und OS-Träufelung umgestiegen.
Damit mache ich seither gute Erfahrungen. Habe jeden Winter auch das eine oder andere Volk verloren, aber meist durch Schlamperei (Mäuseschutz zu spät angebracht z.B.)
Ich versuche ebenfalls, meine Völker auf nur 1 Zarge zu überwintern - außer wenn die Traube im Herbst nicht nach oben wandern will und sich zwischen den beiden Zargen eingerichtet hat. Diese Völker sind aber meiner Erfahrung nach eindeutig anfälliger für Winterschäden.
Bei einem einzargig überwinterten Volk hatte ich dieses Jahr auch Futterabriss zu beklagen: Sie sind einfach nicht von der Brut gegangen, die vordere Hälfte der Futterwaben war leer, die hintere voll. Künstlerpech möchte man sagen - ich denke aber auch, dass schwache Völker anfälliger sind für solche Ereignisse.
Vor dem im Januar abzusehenden Kälteeinbruch habe ich meine zusammengerückt stehenden Völker noch einmal extra eingepackt: auf die Kästen ein in mehrere Lagen gefaltetes Schattierungsgewebe gelegt und die ganze Beutenreihe noch mit einer dicken Bootsplane so zugedeckt, dass nur mehr die Fluglöcher frei waren.
Aktuell starten die Völker massiv durch, die Zargen sind voll, heute gibt es den 2. Brutraum (die Obst- und Löwenzahnblüte gehört den Bienen, Raps hab ich nicht), Mitte Mai gibt es die Honigräume.
Das mit dem Winterschlaf stimmt - bei uns Gärtnern gibt es das gleiche Phänomen auch.
Liebe Grüße in die Runde von
franz.
http://www.kleine-gaertnerei.de
Gäbe es keine Menschen mehr, würde sich die Erde zu jenem wunderbaren Zustand der Balance zurückentwickeln, der vor 10.000 Jahren herrschte.
Verschwänden aber die Insekten, würde die Natur ins Chaos stürzen.
(E.O. Wilson, zitiert nach D. Goulson)
Damit Bäume und Pflanzen sprießen, damit die Tiere, die sich von ihnen ernähren, gedeihen, damit die Menschen leben, müssen wir die Erde in Ehren halten.
(Pierre Rhabi)
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Hallo Bienenfreunde!
Genau das stimmt meistens nicht und lässt sich relativ einfach erklären. Ein Jungimker kauft sich ein Bienenvolk oder bekommt aufgrund des Grundkurses eines und muss sich mangels eigenständiger Erfahrung genau an die Varroabehandlungsvorgaben halten. Was hat er nun, eine junge Königin, jungen Wabenbau und ein gut varroabehandeltes Volk. Also beste Voraussetzungen für die Überwinterung. Und sollte es doch einmal schief gehen, dann wird wenigsten bestmöglich analysiert, damit es in Zukunft nicht mehr passiert.Durch die Varroamilbe oder durch Futterabriss gehen nur dem unerfahrenen Anfängerimker die Völker zu Grunde.
Und was ist, wenn einem "erfahrenen" Imker ein Volk, oder die Völker eines ganzen Standes verenden, dann ist mit Sicherheit nicht die Varroamilbe daran schuld, den der "erfahrene" Imker hat ja jahrelange Erfahrung, sondern die all gegenwärtigen Pflanzenschutzmitteln. Interessant ist nur, dass beim Nachbarimker die Völker nicht an den PSM eingegangen sind.
MfG
Honigmaul
Lieber Honigmaul Deine obige Einlassung bestätigt, das Du keine Ahnung von der Bieologie des Bienenvolkes zu haben scheinst!?Interessant ist nur, dass beim Nachbarimker die Völker nicht an den PSM eingegangen sind.
Denn Fakt ist das selbst die Trachtbienen eines Volkes zur gleichen Zeit verschiedene Nektar/ Pollenquellen anfliegen. Dies gilt umso mehr wenn es sich um verschiedene Völker auf anderen Standorten handelt!
Darum und immer wieder:
Das " sapera aude" - wage Deinen Verstand zu gebrauchen- ist oft nicht erwünscht, weder in den Parteien, den Zulassungsbehörden oder den Bieneninstituten. Die meisten Menschen, hier Imker, haben sich in ihr Schicksal ergeben und resigniert.
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Cornelius, ich darf erinnern, Honigmaul ist alles andere als ein Anfänger, glaub mir, der Mann weiß was was der Bienen Sache ist.
He-hallo Franz, freut mich von Dir ein Lebenszeichen zu erhalten, da wird selbet der regnerisch/kühle Sonntag zu einem Jubeltag. Bitte mehr, wir warten doch auch Dich.
Liebe Grüße
Josef
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