Feuerbrand Streptomycin

Astacus

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2004
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Güssing
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EHM, Zanderflach
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Ja
Hallo,

es vergeht kein Jahr in meiner kurzen Imkerzeit, wo ich nicht mit von außen eingebrachten Schwierigkeiten konfrontiert werde.
Dieses Jahr habe ich den Jackpot gelandet, indem ich gerade noch im 5 Kilometer Schutzradius eines Obstbauern reinfalle, dem die Bekämpfung des Feuerbrandes mit Streptomycin erlaubt wurde, genauerer Einsatz ist aber von Wetter abhängig.
Alle Imker in diesem Radius müssen ihren Honig auf Antibiothikarückstände untersuchen lassen, bei einem positiven Befund wird der geerntete Honig vom Land zur Vernichtung aufgekauft (Preis zwischen 5-7 €/kg hängt von der eingezogenen Honigmenge ab).

Was ist eure Meinung dazu ?
Wie sind die Risiken bei einer nachfolgenden Tracht auch noch Rückstände zu haben ?
Wäre eine Abwanderung sinnvoll ?

Gruß
Astacus
 
Wenn die Imker abwandern, kann das Land dann veröffentlichen, dass es keinen verseuchten Honig gegeben hat. Die Chemielobby wird die Obstbauern anstacheln, damit das Gift öffentlich zugelassen wird.

Wenn die Imker nicht abwandern und der Honig ist gut, dann passiert das gleich wie vorher beschrieben. Auf Auswirkungen in anderen Bereichen wird nicht weiter eingegangen. Die Politik hat ihre Schuldigkeit getan.

Wenn die Imker nicht abwandern und der Honig muss vom Land aufgekauft werden, dann lass ich mich mal überraschen wie die Zukunft dann aussieht.

lg
Konrad
 
Mensch Astacus, das tut mir aber echt Leid! :(

Wie bitte hast Du davon Kenntnis erlangt, offiziell von der Gemeinde bzw. BH mittels Bescheid, oder lediglich gerüchteweise?

Eine großes Ersuchen an Dich, halte uns bitte ständig am laufenden wie sich diese Sache weiterhin entwickelt. Jedes kleinste Detail wäre für uns alle von größter Wichtigkeit.


@ Konrad

Du hast es auf den Punkt gebracht, sehr schwer zu sagen was da das richtige wäre. Mein billigster Honig koste 8,-- Euros, wenn ich da unverschuldet lediglich nur 5,-- vom Land bekäme, würde ich mit Sicherheit aufschreien und einen Anwalt um Prüfung der Rechtslage ersuchen.

Für ich als Bio-Imker wäre natürlich auch die Wachsfrage offen, ferner was passiert mit den tausenden Rähmchen, ect. ect.

L Josef
 
Hallo Josef,

Wie bitte hast Du davon Kenntnis erlangt, offiziell von der Gemeinde bzw. BH mittels Bescheid, oder lediglich gerüchteweise?
Die Information ist von unseren Landespräsidenten an die Obmänner des Imkervereines ergangen. Die Obstbauern (nur Intensivobstanlagen)mußten bei der BH mit Parzellennummer das Spritzmittel beantragen und so erging die Meldung über die Landwirtschaftskammer an den Imkervorstand. Das Mittel darf von den Obstbauern nur von 22:00 Uhr bis 03:00 Uhr gespritzt werden, das Mittel wird vor der Blüte, in die Blüte und nach der Blüte gespritzt und nur Kernobst darf gespritzt werden. Am Tag der Spritzung sollten die Fluglöcher geschlossen werden, wie da die Information ausschaut, weiß ich nicht.
Ob das Mittel überhaupt gespritzt werden darf, entscheidet ein Sachverständiger, da es auf die Witterung ankommt (Tau, Regen...).
Auf Wanderimker wird nicht Rücksicht genommen, die sollen am Besten gar nicht in die Obstblüte hinwandern.
Ich hab mir immer gedacht, daß kann mich nicht betreffen, da unsere großen Obstanbaugebiete ziemlich weit weg von mir liegen, aber es gibt leider ein kleineres Gebiet, welches 5km weit entfernt liegt. Da ich ja ziemlich an der Grenze bei den 5km liege, hoffe ich doch, daß meine Bienen die Hausobstgärten in der unmittelbaren Nachbarschaft bevorzugen und ich von den Antibiothika verschont bleibe.
Was mir natürlich keiner sagen kann, ob es Rückstände im Wachs geben wird und wo und mit welchem Formular, die vom Land bezahlte Rückstandsuntersuchung vorstatten geht.

Gruß
Astacus
 
Streptomycin

Hallo Astacus

Wenn in Deinem Honig Strepto gefunden wird, kann ich Dir nur raten, das Volk auf alle Fälle als Kehrschwarm auf neue Mittelwände abzukehren und das Volk neu aufzubauen. Wenn der Honig verseucht ist, dann natürlich auch die Futterkränze rund um die Brutwaben.

Die Waben einschmelzen und das Wachs nur als Kerzenwachs verwenden.

Mfg Walter
 
Re: Streptomycin

Walter Rojky schrieb:
Hallo Astacus

Wenn in Deinem Honig Strepto gefunden wird, kann ich Dir nur raten, das Volk auf alle Fälle als Kehrschwarm auf neue Mittelwände abzukehren und das Volk neu aufzubauen. Wenn der Honig verseucht ist, dann natürlich auch die Futterkränze rund um die Brutwaben.

Die Waben einschmelzen und das Wachs nur als Kerzenwachs verwenden.

Mfg Walter

Dieses Szenario wäre für einen Biobetrieb eine mittlere Katastrophe! Nicht nur der Honig wäre nicht verkehrsfähig, sondern auch das Wachs des nur sehr mühsam aufgebauten Kreislaufs wäre mit diesem Mittel vermutlich ein für allemal unbrauchbar.

Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass dies das Ende für imkerliche Biobetriebe wäre.

Wie bitte seht Ihr das bzw. wie ist Eure Meinung dazu.

Josef
 
Hallo Josef

Deswegen habe ich gesagt, das Volk auf neue Waben bzw. MW und das Wachs getrennt einschmelzen und der Kerzenproduktion zuführen. Es ist richtig wenn Du sagst es ist verloren. Die Alternative ist aber – wegwandern. Wie Sybill aber schon erwähnt hat, wird es dann heißen: es gab keine Bienenprobleme usw. und alles ist im Butter. Das wollen wir natürlich auch nicht.

Ich glaube der einzige Weg ist mit diesen Völkern neu anzufangen.

Mfg Walter
 
@ Walter Roiky

Noch einige wichtige Aspekte möchte ich ansprechen. Wir User werden diese sicherlich nicht beseitigen können, aber dennoch sollten wir alle für den Tag X vorbereitet sein und sehr emsig darüber reden.

Information wie erfährt der glückliche Standimker, der weder mit seinen Bienen wandert noch im Internet Zugang hat von einer allfälligen Spritzung und wenn doch über sieben Ecken, der gute kann ja zumeist aufgrund seiner unzulänglichen Möglichkeiten gar nicht abwandern.

Dies muss bitte nicht nur ein Kleinimker sein, sondern er kann durchaus 30 und mehr Biovölker betreuen. Ich denke wir beide kennen genug Leute die hier infrage kämen.

Wachs kontaminiertes Wachs ist Sondermüll und darf im besten Fall lediglich nur noch zur Kerzenproduktion verwendet werden. Das würde für mich zB bedeuten, dass ich, sagen wir einmal, von unserem Stefan Mandl jährlich mindestens um etwa EUR 840,-- -70 x 1 kg- Biowachs ankaufen müsste. Der Schaden wäre also gewaltig und mit dem nur etwas höherem Bio Preis nicht mehr zu rechtfertigen. Für meine Person und Betrieb wäre somit Bio Geschichte.

Neu anfangen bringt vermutlich nichts, denn wir sind doch durchaus der Gefahr ausgesetzt, jährlich neu anfangen zu müssen. Warum: wenn dieses Strepto einmal durchgeht und verwendet wird, kommt dies garantiert ständig zum Einsatz. Zu befürchten ist doch auch, dass der legale Anwender dieses Mittel an seinen besorgten Bruder ect. aus reiner Nächstenliebe weitergibt.

Was unser Einstein macht ist sehr lobenswert, aber die Multis werden ihm aus ökonomischen Gründen vermutlich rascher als er glaubt den Garaus machen.

Ich habe noch viele Fragen offen, aber um diesen wunderbaren Thread nicht zu überspannen, lassen wir es vorläufig bei diesen drei Fragen, OK.

Josef
 
Hallo Josef

Zur Information: Dieses Jahr hatten wir doch die Information aus dem Landesverband, schriftlich für jeden Bezirk (zumindest ich als Obmann) bekommen. Ich habe den Bereich für Wien-Umgebung (Klosterneuburg und Kritzendorf) an dei betroffenen Vereine weitergegeben. Ich hoffe doch, dass dies auch in Zukunft so geregelt werden kann.

Wachs: Das ist richtig, der Ankauf von BIO-Wachs ist nicht gerade billig. Ich mache mir die Mittelwände selbst, ist sehr viel Arbeit, aber ich kann so sicher sein, keine Verschmutzung in meinen Wachskreislauf hinein zu bringen. Verwendung findet nur Wildbau und Deckelwachs.

Neu anfangen: Mit Neuanfang habe ich natürlich nicht Bio gemeint. Ein Bio-Betrieb ist für mich eine Stelle wo Du als Wirtschaftsfaktor für andere da bist. Ich bin der Meinung, dass die Bio-Zertifizierung in keinem richtigen Verhältnis zum Erlös steht. Die Eigenkosten des Betriebes sind schlicht zu hoch. Ich selbst versuche einen Qualitätshonig zu erzeugen bzw. an die Kunden zu bringen – ohne Zertifizierung. Da ich meine Beuten aus Doka-Platten baue, fällt eine Bio-Zertifizierung aus. Man kann aber auch Bio erzeugen ohne zertifiziert sein zu müssen.

Zu Einstein: Vielleicht bringen dei Aktionen von Einstein mehr als wir momentan glauben. Die Richtung ist auf alle Fälle zu unterstützen.

Mfg Walter
 
Walter Rojky schrieb:
Zur Information: Dieses Jahr hatten wir doch die Information aus dem Landesverband, schriftlich für jeden Bezirk (zumindest ich als Obmann) bekommen.

Hier beginnt bereits das Manko des Informationsflusses. Persönlich bekam ich diese Info einerseits von der Obfrau unserer OG -Sybill-, andererseits von diesem Forum, aber bedauerlicherweise nicht von unserem LV.

Nun zu sagen, diese Imker sind selber Schuld wenn sie keine Veranstaltungen besuchen, wäre doch zu einfach. Berufs- oder auch aus sonstigen Gründen, können nun einmal nicht alle Imker Veranstaltungen besuchen. Diese wären somit die ersten Opfer.

Zu Bio: dies ist nicht allzu teuer und rentiert sich als Direktvermarkter allemal. Aber nicht nur als Direktvermarkter hat man die Nase vorn, sondern auch der Großhandel ist ständig auf der Suche nach imkerlichen Bio Produkten.

Josef
 
Hallo,
drohne schrieb:
Walter Rojky schrieb:
Zur Information: Dieses Jahr hatten wir doch die Information aus dem Landesverband, schriftlich für jeden Bezirk (zumindest ich als Obmann) bekommen.

Hier beginnt bereits das Manko des Informationsflusses. Persönlich bekam ich diese Info einerseits von der Obfrau unserer OG -Sybill-, andererseits von diesem Forum, aber bedauerlicherweise nicht von unserem LV.

stimmt so ganz nicht, denn die Info die ich weitergereicht habe war vom LV. Damit haben die Ihre Arbeit getan... ( nur damit hier kein falsches Licht auf die Sache fällt !)
 
Hallo,

also als erstes ich bin neu hier und kenne mich noch nicht so recht aus, habe mir aber mal die Berichte und Beiträge hier durchgelesen und möchte mir erlauben etwas dazu zu sagen:

Also ich bin in Vlbg. zuhause und da gibt es im Rheintal diese Diskussion bzw. dem Einsatz dieses Mittels.

Es ist eine schwere Situation, einerseits weiss man nicht so richtig woher diese Krankheit kommt, andererseits mag dieses Präparat einen positiven Teil zum Erwerbsobstbau beitragen, aber andererseits ist vieles eben noch nicht so erforscht wie es vielleicht sein sollte.
Da schliesst sich die Diskussion um gentechn. veränderten Mais gleich mit an. Von diesen Dingen gibt es keine aussagekräftigen Langzeitstudien, die viele Faktoren rund um den Einsatz, Wirkung und insbesondere Nebenwirkungen aufzeigen.

Die sogenannten vielgelobten und vielzitierten Vertreter wie Vereine, Verbände und Kammern sehen sich zwischen den Interessen ihrer versch. Mitglieder konfrontiert. Da geht es einerseits um Obstbauern, andererseits um Imker. Vertreten alle durch die landw. Vertreter.
Und jene Lobby die stärker auftritt wird mehr Gehör erteilt.

Ich war lange Zeit Biobauer und aktiv im Verband tätig, allerdings geht es einfach nur noch darum die wichtigsten Interessen zu vertreten. Leider sind die Bioimker in den Verbänden eine kleine verschw. Minderheit.
Auch die Imkerverbände selbst sind teilweise nicht stark vertreten oder strukturiert.

Leider sind die Entwicklungen in diesen Bereichen sehr bedenklich, weil wenn mal was draussen ist, sei es durch dieses Mittel oder gentechn. veränderte Pflanzen und diese in den Kreislauf der Natur geraten sind ist dieser Prozess nicht mehr auf- bzw. umkehrbar.
Von diesen Entwicklungen ist uns nicht vieles bekannt ausser den Tatsachen der Aussage der Wissenschaft, alles unbedenklich.
Wer weiss, welche "Monster" in den nächsten Jahren auftreten werden die wiederum neue Bekämpfungsarten brauchen.

Die Bedenken des Users hier völlig verständlich, alles kostet eine Menge Geld und man will ja auch mal was ernten, aber wenn alles immer nur ums Zahlen geht und man darf nichts einnehmen, weil dies oder jenes dies verhindert, das kann auf Dauer nicht gutgehen.
Allerdings sagt sich die breite Öffentlichkeit auch immer wieder, die sollen ja ruhig sein, die bekommen eh genug Förderungen.
Förderungen vielleicht, aber genug? Und was ist genug?
Die Entwicklungen in diesen Bereichen sind bedauerlich negativ, im Grunde genommen wird alles auf dem Rücken des Produzenten ausgetragen, die heimische Landwirtschaft geschwächt und Produkte aus dem Ausland deren Produktion und Herkunft oftmals sehr fragwürdig ist gestärkt. Nur weil es dort billig ist.

Was die Imker auch brauchen ist eine starke Lobby, gestärkt durch die Verteter, Vereine, Verbände.
Allerdings muss meiner Meinung nach auch die Öffentlichkeit sensibilisiert werden, das wiederum stärkt die Betroffenen.
Der Druck von aussen auf die Betroffenen (nicht die Imker oder Bauern) muss verstärkt werden, erst dann geschieht etwas.

Mir ist schon klar, dass dies den Betroffenen selbst (Produzenten) kurzfristig nicht viel hilft, mittel und längerfristig sehe ich jedoch keinen anderen Weg daran vorbei.
Ich werde versuchen meinen bestmöglichsten Beitrag dazu zu leisten.

lg

Astacus schrieb:
es vergeht kein Jahr in meiner kurzen Imkerzeit, wo ich nicht mit von außen eingebrachten Schwierigkeiten konfrontiert werde.
Dieses Jahr habe ich den Jackpot gelandet, indem ich gerade noch im 5 Kilometer Schutzradius eines Obstbauern reinfalle, dem die Bekämpfung des Feuerbrandes mit Streptomycin erlaubt wurde, genauerer Einsatz ist aber von Wetter abhängig.
Alle Imker in diesem Radius müssen ihren Honig auf Antibiothikarückstände untersuchen lassen, bei einem positiven Befund wird der geerntete Honig vom Land zur Vernichtung aufgekauft (Preis zwischen 5-7 €/kg hängt von der eingezogenen Honigmenge ab).

Was ist eure Meinung dazu ?
Wie sind die Risiken bei einer nachfolgenden Tracht auch noch Rückstände zu haben ?
Wäre eine Abwanderung sinnvoll ?

Gruß
Astacus
 
Colorado schrieb:
Was ist eure Meinung dazu ?

Wäre für mich als zertifizierter Imker eine echte Katastrophe, nicht nur wegen dem Honig und dem beschämenden Preis, sondern vermutlich wären auf einem Schlag auch sämtliche Waben unbrauchbar.

Aber wie ich weiß, dürfen die Strepto Anwender bei Euch im Ländle, wenn überhaupt, dieses Mittel nur in der Nacht ausbringen! Ob sich die Bauern daran halten, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Zitat Colorado

Und jene Lobby die stärker auftritt wird mehr Gehör erteilt.

Und dies wären gewiss wir Imker mit unseren zehntausenden Mitgliedern und den Millionen Kunden. Auch die Redakteure der verschiedensten Medien stünden garantiert voll und ganz auf unserer Seite. Aber dies haben unsere Funktionäre leider noch nicht geschnallt.

Im übrigen ein freudiges Servus bei uns und bitte die Vorstellung bei Gelegenheit nachhollen, OK.

Josef
 
Astacus schrieb:
Was ist eure Meinung dazu ?
Wäre eine Abwanderung sinnvoll ?

Radikal abwandern. Die sollen sich doch die Obstbäume selber mit einem Pinsel (so wie in Neuseeland) bestäuben.

Weg von dort. Wenn schon der Handel schwach geworden ist und sein anfängliches Veto gegen den Verkauf solch behandelter Äpfel zurückgezogen hat sollten die Imker konsequent bleiben bzw. werden.

Grüße

Wolfgang

PS: Bienen nicht mehr auf Obstbäume lassen zu können kommt mir so vor also ob man Kühe nicht mehr auf der Wiese weiden lassen kann.
 
Hallo,

im Burgenland ist nun der Schutzgürtel (Entschädigungsradius) um gespritzte Obstgärten von 5 auf 3km Radius gesenkt worden, da es bei Faulbrut auch nur eine Sperrzone von 3km Radius gibt, dadurch wird nun die Honiguntersuchung auf Antibiotika für mich kostenpflichtig. Der Informationsfluß im Imkerverband funktioniert überhaupt nicht, bin bis jetzt noch nicht über eventuelle Spritzungen informiert worden, obwohl ich mich in die Liste der betroffenen Imker eingetragen habe. Die Landwirtschaftskammer putzt sich auf den Imkerverband ab, die Ortsobmänner wissen leider auch nichts genaues, also wieder einmal viel BlahBlah und keine konkreten Maßnahmen.
Jeder kämpft halt für sich alleine und die meisten hoffen aufs Florianiprinzip.

Gruß
Astacus
 
Gedanken zum Eintrag von Astacus

Hallo

tja, womit wir wieder beim Anfang wären, jeder kämpft für sich, schreien tun alle gemeinsam.
Das ist bitte nicht als Vorwurf zu werten, was bleibt denn dem Einzelnen über? Irgendwo versucht jeder mit seinen Möglichkeiten, Wissen, Ansichten, .... sein erarbeitetes zu sichern.

Leider ist es so, das der Informationsfluss in den Verbänden von oben herab oder umgekehrt nicht funktioniert.
Dies ist aber genau das Manko warum diese Einigkeit bei den Vereinen, Verbänden und Interessensgemeinschaften fehlt.
Vielleicht ist der Sepp Holzer aus Tirol ein Begriff, der wurde anfangs auch sehr belächelt aber wenn man ihn heute ansieht, dann ist er heute im Blickfeld der anderen.

Ich bin überzeugt davon das ein wertvoller Schritt jener wäre, dass sich hier einfach Interessensgemeinschaften bilden, die die Bedenken, Ansichten und Meinungen über den Einsatz dieses Mittels und der dadurch entstehenden Probleme an die Öffentlichkeit bringen. Öffentlicher Druck bringt vieles in Bewegung.
Aber man muss dann auch die Entwicklungen innerhalb sehen, die Meinungen prallen aufeinander, Spannungen entstehen, .....
Es entstehen zwei Lager die dann aufeinander prallen, aber wenn man sich nicht der Konfronation scheut, bin ich überzeugt das man positives bewegen kann, es braucht eben nur starke und überzeugte Persönlichkeiten an der Front.

lg
 
Hallo Colorado,

Vielleicht ist der Sepp Holzer aus Tirol ein Begriff, der wurde anfangs auch sehr belächelt aber wenn man ihn heute ansieht, dann ist er heute im Blickfeld der anderen.
Wer Sepp Holzer gelesen hat, sollte auch Bittere Ernte gelesen haben.
http://www.jena-hof.at/neu/content.php?op=news&kz=1&m1=1
Man sieht in diesem Buch deutlich, daß alles 2 Seiten hat und man einer Betriebsweise nicht blind folgen soll (gilt genauso bei den Bienen).

Gruß
Astacus
 
Dem stimme ich völlig zu, es ist nicht alles vom Sepp Holzer der Schlüssel der Wahrheit, ich meinte dies nur in dem Zusammenhang, das man die Menschen, dies betrifft die Imker, die Verantwortlichen und insbesondere die Kunden sozusagen wachrütteln muss, weil dann geschieht etwas, wenn das Rädchen mal in Bewegung ist, kommt vieles nach.
lg






Astacus schrieb:
Hallo Colorado,


Vielleicht ist der Sepp Holzer aus Tirol ein Begriff, der wurde anfangs auch sehr belächelt aber wenn man ihn heute ansieht, dann ist er heute im Blickfeld der anderen.
Wer Sepp Holzer gelesen hat, sollte auch Bittere Ernte gelesen haben.
http://www.jena-hof.at/neu/content.php?op=news&kz=1&m1=1
Man sieht in diesem Buch deutlich, daß alles 2 Seiten hat und man einer Betriebsweise nicht blind folgen soll (gilt genauso bei den Bienen).

Gruß
Astacus
 
Hallo Colorado,

ein Schwierigkeit in Änderungen besteht darin, daß einer, der die Fehler im System aufzeigt sofort vom System als Störenfried bekämpft wird, denn es kann ja nicht sein, daß eingefahrene Gewohnheiten falsch sind.
Sepp Holzer wäre ja dafür ein gutes Beispiel. Es verlangt einen standhaften Charakter das Rädchen in Bewegung zu setzen. Ich renne noch immer gegen eine Betonmauer um in meiner Ortsgruppe eine gemeinsame gleichzeitige Varroabekämpfung durchzuführen und die Gegenargumente sind selten sachlich sondern meist nur persönlich angreifend. Wenn es in einer Gruppe nicht funktioniert, wie soll es dann nach außen funktionieren?

Gruß
Astacus
 
Hallo

das kann ich sehr gut nachvollziehen, das ist kräfteraubend und es ist ein Spiessrutenlauf.
Es ist auch so, dass meist die "Alten" vorne dran sind oder welche die einfach festgefahrene Meinungen haben, sehe das bei meinem Schwiegervater auch so, so wird das gemacht weil man das schon immer so gemacht hat und nichts anderes. Personen mit anderen Meinungen werden sofort bekämpft auch wenn deren Meinungen Handlungen und sonstigem zu mehr Erfolg führen würden.

Das es dann meist nicht auf der sachlichen Ebene bleibt sondern ins sehr persönliche geht ist leider ein negativer Aspekt der Sache und ihr nicht dienlich. Es verhärten sich dann die Fronten.

Meiner Meinung nach aber ist es jedoch so, dass jede grosse Reise mit dem ersten Schritt beginnt, jeder Anfang in grossen Dingen ist schwer und steinig, aber wenn niemand beginnt was ist dann? So wie es jetzt ist ist es ja auch keine Zukunft.

Für mich gibt es einfach mehrere Dinge, da wo die Worte nichts mehr fruchten müssen Taten gesetzt werden, es bilden sich dann zwei Lager, die Befürworter und die Gegner. Ich schrieb ja vorher schon, es wird sich dann spalten.
Diese Spaltung kann kommen, allerdings besteht meist dann die grosse Gefahr, dass Teile vom einen oder vom anderen Lager unsicher werden und dann abspringen und somit die Position geschwächt wird. Wenn es die der anderen ist umso besser, wenn es die eigene ist umso schlechter.

Ich weiss, das ist ein schwerer Kampf und Stand, habe solche Kämpfe schon mehrfach durchgestanden, aber wenn man von der Sache überzeugt ist, dann lohnt sich dieser Kampf und man findet die nötigen Kräfte dafür und auch die Personen dazu.
Nötigenfalls müsste man einen eigenen Verein gründen oder Gemeinschaft mit Gleichgesinnten die das vertreten.
Es ist mir schon klar, dass dann damit das Problem nicht aus der Welt geschafft ist, die Varroabekämpfung nicht den Erfolg hat den man sich vorstellt, aber es ist ein Zeichen und ein Schritt in die richtige Richtung, der erste Schritt des Beginnes der grossen Reise.
Ich vertrete die Ansicht es ist besser etwas zu tun und sei dies in kleinen Schritten als gar nichts zu tun, aber die Anfeindungen sind das andere Thema, man braucht schon einen sehr starken Willen und viel Kraft dazu.
Es ist der Kampf von Don Chichotte gegen die Windmühlen.

Keinesfalls möchte ich aber meine Worte als Aufhetzung oder Beleidigung deiner Person empfunden haben, ich teile deine Ansichten völlig und finde es gut, dass du dich für Dinge einsetzt.

lg







Astacus schrieb:
Hallo Colorado,

ein Schwierigkeit in Änderungen besteht darin, daß einer, der die Fehler im System aufzeigt sofort vom System als Störenfried bekämpft wird, denn es kann ja nicht sein, daß eingefahrene Gewohnheiten falsch sind.
Sepp Holzer wäre ja dafür ein gutes Beispiel. Es verlangt einen standhaften Charakter das Rädchen in Bewegung zu setzen. Ich renne noch immer gegen eine Betonmauer um in unserer Ortsgruppe eine gemeinsame gleichzeitige Varroabekämpfung durchzuführen und die Gegenargumente sind selten sachlich sondern meist nur persönlich angreifend.

Gruß
Astacus
 
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