Hallo,
also als erstes ich bin neu hier und kenne mich noch nicht so recht aus, habe mir aber mal die Berichte und Beiträge hier durchgelesen und möchte mir erlauben etwas dazu zu sagen:
Also ich bin in Vlbg. zuhause und da gibt es im Rheintal diese Diskussion bzw. dem Einsatz dieses Mittels.
Es ist eine schwere Situation, einerseits weiss man nicht so richtig woher diese Krankheit kommt, andererseits mag dieses Präparat einen positiven Teil zum Erwerbsobstbau beitragen, aber andererseits ist vieles eben noch nicht so erforscht wie es vielleicht sein sollte.
Da schliesst sich die Diskussion um gentechn. veränderten Mais gleich mit an. Von diesen Dingen gibt es keine aussagekräftigen Langzeitstudien, die viele Faktoren rund um den Einsatz, Wirkung und insbesondere Nebenwirkungen aufzeigen.
Die sogenannten vielgelobten und vielzitierten Vertreter wie Vereine, Verbände und Kammern sehen sich zwischen den Interessen ihrer versch. Mitglieder konfrontiert. Da geht es einerseits um Obstbauern, andererseits um Imker. Vertreten alle durch die landw. Vertreter.
Und jene Lobby die stärker auftritt wird mehr Gehör erteilt.
Ich war lange Zeit Biobauer und aktiv im Verband tätig, allerdings geht es einfach nur noch darum die wichtigsten Interessen zu vertreten. Leider sind die Bioimker in den Verbänden eine kleine verschw. Minderheit.
Auch die Imkerverbände selbst sind teilweise nicht stark vertreten oder strukturiert.
Leider sind die Entwicklungen in diesen Bereichen sehr bedenklich, weil wenn mal was draussen ist, sei es durch dieses Mittel oder gentechn. veränderte Pflanzen und diese in den Kreislauf der Natur geraten sind ist dieser Prozess nicht mehr auf- bzw. umkehrbar.
Von diesen Entwicklungen ist uns nicht vieles bekannt ausser den Tatsachen der Aussage der Wissenschaft, alles unbedenklich.
Wer weiss, welche "Monster" in den nächsten Jahren auftreten werden die wiederum neue Bekämpfungsarten brauchen.
Die Bedenken des Users hier völlig verständlich, alles kostet eine Menge Geld und man will ja auch mal was ernten, aber wenn alles immer nur ums Zahlen geht und man darf nichts einnehmen, weil dies oder jenes dies verhindert, das kann auf Dauer nicht gutgehen.
Allerdings sagt sich die breite Öffentlichkeit auch immer wieder, die sollen ja ruhig sein, die bekommen eh genug Förderungen.
Förderungen vielleicht, aber genug? Und was ist genug?
Die Entwicklungen in diesen Bereichen sind bedauerlich negativ, im Grunde genommen wird alles auf dem Rücken des Produzenten ausgetragen, die heimische Landwirtschaft geschwächt und Produkte aus dem Ausland deren Produktion und Herkunft oftmals sehr fragwürdig ist gestärkt. Nur weil es dort billig ist.
Was die Imker auch brauchen ist eine starke Lobby, gestärkt durch die Verteter, Vereine, Verbände.
Allerdings muss meiner Meinung nach auch die Öffentlichkeit sensibilisiert werden, das wiederum stärkt die Betroffenen.
Der Druck von aussen auf die Betroffenen (nicht die Imker oder Bauern) muss verstärkt werden, erst dann geschieht etwas.
Mir ist schon klar, dass dies den Betroffenen selbst (Produzenten) kurzfristig nicht viel hilft, mittel und längerfristig sehe ich jedoch keinen anderen Weg daran vorbei.
Ich werde versuchen meinen bestmöglichsten Beitrag dazu zu leisten.
lg
Astacus schrieb:
es vergeht kein Jahr in meiner kurzen Imkerzeit, wo ich nicht mit von außen eingebrachten Schwierigkeiten konfrontiert werde.
Dieses Jahr habe ich den Jackpot gelandet, indem ich gerade noch im 5 Kilometer Schutzradius eines Obstbauern reinfalle, dem die Bekämpfung des Feuerbrandes mit Streptomycin erlaubt wurde, genauerer Einsatz ist aber von Wetter abhängig.
Alle Imker in diesem Radius müssen ihren Honig auf Antibiothikarückstände untersuchen lassen, bei einem positiven Befund wird der geerntete Honig vom Land zur Vernichtung aufgekauft (Preis zwischen 5-7 €/kg hängt von der eingezogenen Honigmenge ab).
Was ist eure Meinung dazu ?
Wie sind die Risiken bei einer nachfolgenden Tracht auch noch Rückstände zu haben ?
Wäre eine Abwanderung sinnvoll ?
Gruß
Astacus