Konditionierung von Eishonig und Bienenfutter gemäß der natürlichen Zusammensetzung..

Hamamelishonig

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Ich habe es schon vor mehr als einem Jahr mal in einem anderen Forum als „StephanL“ ins Netz gestellt (http://www.google.de/#sclient=psy-a...nfutter+Zuckerwasser+mit+Vitaminen+anreichern ).

Ich vermute, dass die Zusammensetzung des Eishonigs, also des Futters, das normalerweise den Bienen im Winter zur Verfügung steht, bezüglich der nachweisbaren Inhaltstoffe nicht dem natürlichen Futter entspricht. Die üblicherweise vertretenen Meinung, dass reine Zuckerlösung als Winterfutter besser geeignet ist als Naturhonig teile ich nur insoweit, dass der Eishonig weniger oder keine Mineralien enthält, welche die Ruhr der Bienen nicht aufkommen lässt.


Die Wirkung der restlichen Begleitstoffe, die in natürlichem Honig enthalten sind und nicht aus der Fermentation bzw. enzymatische Behandlung durch die Biene selber stammen sind für den Menschen hochgeschätzt, deren Wirkung ist auf die Bienengesundheit bisher weitgehend unerforscht.


Dies ist nur meine persönlich Meinung und nicht als „bewiesene“ oder „nachgewiesene“ wissenschaftliche Stellungnahme anzusehen. Ich konditioniere seit zwei Jahren Futterlösungen für meine Bienen einheitlich mit Ascorbinsäure (Vitamin C) und geringen Mengen entsprechend der Zusammensetzung von Honig Vitamin B1 und B6 über gezielte Dosierung mit einem Kombimittel (kein Multivitamine). Zudem werden die Demeterrichtlinien zur Futterbereitung angewendet.

Mit diesem konditionierten Futter füttere ich alle meine Bienen, Ableger seit der Bildung, die Wirtschaftsvölker seit der letzten Honigentnahme. Parallel zur Futterkonditionierung habe ich mich intensiv mit der Futterdarreichung auseinander gesetzt, aus deren Erkenntnissen letztlich auch die „Schwimmenden Steine“ zur Einfütterung als bestes geeignetes Trägermaterial hervorgegangen ist.


Ich behaupte nicht, dass die Futterkonditionierung Auswirkungen auf die Varroabelastung haben wird, doch meine Völker sind derzeit einheitlich varroafrei, soweit dies durch Windelkontrollen prüfbar ist. Doch ich meine, dass Bíenen-Gesundheit analog der menschlichen Gesundheit durch die Ernährung beeinflusst wird und Fastfood ohne Vitamine auch für Bienen nicht gesund sein kann.
 
Interessanter Beitrag Stephan!

Ich kann mir das auch gut vorstellen, dass den Bienen da einiges an Nährstoffen fehlt! Wenn ich mich nicht irre sterben die Bienen nicht am Biss der Milbe sondern an den Folgen - sprich Infektionen!?
Da macht es absolut Sinn Ihnen geziehlt gewisse Nährstoffe die auch im Honig vorkommen zu verabreichen.

Spannend wäre ein Vergleich. Evtl kannst Du nächstes Jahr ein, zwei Völker "normal" futter!? Ich würde das glatt auch versuchen. Ein weiterer Standplatz schadet ja sichwr icht! ;-)

Über ein geeignetes Rezept müsste man sich noch einigen!?
 
Der Zusatz von Vitamin C orientiert sich bei mir

am Vitamin C-Gehalt von natürlichem Honig, wobei ich 1 Gramm L+Ascorbinsäure auf zwei Kilo Trockenzucker mische.

Damit liege ich dann unterhalb der Konzentration, die wissenschaftlich in Honig nachgewiesen wurde (Trockenzucker wird anschliessend in Tee gelöst und hat nach der Einlagerung in die Waben 18% Restfeuchte). Basis meiner Beimischung ist folgender Bachbeitrag: http://www.eurojournals.com/ejsr_32_1_10.pdf.


Die Notwendigkeit der B-Vitamine ist z.B. unter http://www.beesource.com/resources/usda/honey-bee-nutrition-and-supplemental-feeding/ beschrieben ( http://www.three-peaks.net/PDF/Honey Bee Nutrition and Supplemental Feeding.pdf ). Die deutsche Literatur ist spärlich.

Hier verwende ich eine Vitamin-B-Komplex-Kapsel (Inhalt) pro 2 kg Zucker mit folgender Zusammensetzung:
Folsäure - 0,405 mg, Pantothensäure - 25 mg, Riboflavin - 15 mg, Thiamin - 15 mg, Cyanocobalamin - 0,01 mg, Pyridoxin - 10 mg, Nicotinamid - 15 mg, Biotin - 0,15 mg. Reinvitamine sind hier schwerer zu bekommen.
 
Hallo Bienenfreunde
Warum so umständlich?
Meine Bienen haben genug Honig aus dem Frühjahr um über den Winter zu kommen. Sie brauchen absolut keine zusätzliche Nahrung.
mfg Walter
 
Hallo Bienenfreunde
Warum so umständlich?
Meine Bienen haben genug Honig aus dem Frühjahr um über den Winter zu kommen. Sie brauchen absolut keine zusätzliche Nahrung.
mfg Walter

Ich muss mich hier mal Walter anschliessen.

Ich versteh gar nicht warum man nicht einfach das Benutzt was Perfekt ist. Stattdessen versucht man aus etwas Imperfektem etwas Perfektes zu machen.

Da kann man sich ja gleich bei den Chinesen anmelden. Die können das supper Gut.

Da ich aber recht einfach angelegt bin bevorzuge ich das zu Verwenden was schon Perfekt ist und lass die Gier im Schuppen stehen.

LG

Rob
 
Hallo Walter,

im kommenden Jahr sollen meine Bienen ausschließlich mit Honig eingewintert werden. Wieviele Kilo läßt Du ihnen drinnen?

Viele Grüße

Tim
 
Hallo Tim
Zu meiner Betriebsweise: Ich arbeite mit BW und Halbzargen. Dies ist die Überwinterungs-Zusammenstellung meiner Bienen. Jedes Volk kommt im Frühjahr mit 12rahmige BW und 12 Halbzargenrähmchen in das neue Jahr. Wenn erweitert wird, kommt zwischen BW und HZ ein Absperrgitter, die Honigzarge und danach die Halbzarge obendrauf. Wenn im Laufe der Tracht (Raps, Linde oder Akazie) die Halbzarge voll ist, wird sie in den Kühlraum verfrachtet. Im Juli, wenn der Honigraum entfernt wird, kommt diese Halbzarge wieder auf das jeweilige Volk obendrauf als Winterfutter. Es sind darin 12 Rähmchen mit ca. 12kg Honig. Ich erspare mir damit den Zuckerkauf und einfüttern und kann sofort mit der Varroabehandlung beginnen.
mfg Walter
 
Danke Walter, das ist wie von Dir gewöhnt ein super Tipp, und wird von mir gerne übernommen, respektive gespeichert Danke
 
Hallo Walter,

danke an Dich für die Beschreibung!

Ich werde es beherzigen. Du entnimmst das Futter, damit es nicht Opfer von Drohnen und anderen Mitnaschern wird, oder fördert es auch den weiteren Eintrag der Immen?

Ansonsten hätte ich es ihnen belassen...

Grüße

Tim
 
Hallo Tim
Zu meiner Betriebsweise: Ich arbeite mit BW und Halbzargen. Dies ist die Überwinterungs-Zusammenstellung meiner Bienen. Jedes Volk kommt im Frühjahr mit 12rahmige BW und 12 Halbzargenrähmchen in das neue Jahr. Wenn erweitert wird, kommt zwischen BW und HZ ein Absperrgitter, die Honigzarge und danach die Halbzarge obendrauf. Wenn im Laufe der Tracht (Raps, Linde oder Akazie) die Halbzarge voll ist, wird sie in den Kühlraum verfrachtet. Im Juli, wenn der Honigraum entfernt wird, kommt diese Halbzarge wieder auf das jeweilige Volk obendrauf als Winterfutter. Es sind darin 12 Rähmchen mit ca. 12kg Honig. Ich erspare mir damit den Zuckerkauf und einfüttern und kann sofort mit der Varroabehandlung beginnen.
mfg Walter

Hallo Walter,

danke, wie von Dir gewohnt ein toller Tipp.
 
Hallo Tim
Leider sind die Bienen nur fleißig wenn sie wenig Futter haben. Daher sollte man rechtzeitig die Halbzarge entfernen, sonst wird die Honigmenge, die Du für Dich behalten willst immer weniger. Die Bienen sammeln ja für sich und nicht für uns. Wenn sie genug Reserve haben machen sie es sich auch bequem.
Sie haben sehr viel mit den Menschen gemeinsam.
mfg Walter
 
Hallo Walter,

es wird sich in den kommenden Jahren etwas anders verhalten. Ich möchte gerne den Honig nur zum Füttern verwenden (auch für Ableger). Daher hatte ich gefragt.
Es sollte aber kein Problem sein, die Zargen dann erst einmal in Sicherheit zu bringen.

Letztlich kann man sie ja dann wieder zuhängen.

Viele Grüße

Tim
 
Natürlich ist es der Idealfall, Bienen auf Honig zu überwintern, aber

wird diese Form der Winterfütterung wahrscheinlich die Ausnahme sein, auch bei Berufs-/Erwerbsimker. Ich füttere meine Ableger auch bevorzugt mit den Randhonigwaben, grade dann wenn diese noch nicht ganz voll sind, allerdings werden die Ableger von der Bildung an mit hochwertigem Zucker, dann mit Haushaltsszucker gefüttert und eingewintert.

Die Mehrzahl wird Wirtschaftvölker auch mit Zuckerlösungen oder Zuckerersatzlösungen nach der Honigernte einwintern, zumal je nach Region die Honig-Erträge nicht so reichlich sind, dass man es leisten kann, auf diese Erträge zu verzichten.

Ich praktiziere die Anreicherung der Zuckerlösung mit Ascorbinsäure aus mehreren Gründen. Zum einen natürlich, da die Vitamine im natürlichen Honig ihren Grund haben, nicht nur, weil diese zufälligerweise mit dem natürlichen Nektar eingetragen werden. Die Vitamine haben auch im Stoffwechsel der Bienen eine Bedeutung. Die B-Vitamine haben im Stoffwechsel von Saügetieren und Insekten ähnliche Aufgaben wie beim Menschen, lediglich werden Bienen nicht so alt, dass man Mangelerscheinungen bisher wissenschaftlich nachweisen kann.

Dass Ascorbinsäure wie Milchsäure oder Oxalsäure oder Ameisensäure eine Säure ist und entsprechende Wirkungen aufweist, sollte dabei nicht ausser Acht gelassen werden.

Daher ist die Anreicherung der Zuckerlösungen mit Vitamin C (Ascorbinsäure) für mich eine logische Massnahme.
 
Hallo Tim
Zu meiner Betriebsweise: Ich arbeite mit BW und Halbzargen. Dies ist die Überwinterungs-Zusammenstellung meiner Bienen. Jedes Volk kommt im Frühjahr mit 12rahmige BW und 12 Halbzargenrähmchen in das neue Jahr. Wenn erweitert wird, kommt zwischen BW und HZ ein Absperrgitter, die Honigzarge und danach die Halbzarge obendrauf. Wenn im Laufe der Tracht (Raps, Linde oder Akazie) die Halbzarge voll ist, wird sie in den Kühlraum verfrachtet. Im Juli, wenn der Honigraum entfernt wird, kommt diese Halbzarge wieder auf das jeweilige Volk obendrauf als Winterfutter. Es sind darin 12 Rähmchen mit ca. 12kg Honig. Ich erspare mir damit den Zuckerkauf und einfüttern und kann sofort mit der Varroabehandlung beginnen.
mfg Walter

Walter, das gefällt mir. Nachdem ich von 2 BR auf 1 1/2 BR umsteige und bisher schon im HR mit Halbzargen arbeite, habe ich auch schon an sowas gedacht. Nicht zuletzt weil auch der Zuckerpreis frech gestiegen ist.
Danke für den Tipp.
Stef.
 
Wenn im Laufe der Tracht (Raps, Linde oder Akazie) die Halbzarge voll ist, wird sie in den Kühlraum verfrachtet. Im Juli, wenn der Honigraum entfernt wird, kommt diese Halbzarge wieder auf das jeweilige Volk obendrauf als Winterfutter. Es sind darin 12 Rähmchen mit ca. 12kg Honig. Ich erspare mir damit den Zuckerkauf und einfüttern und kann sofort mit der Varroabehandlung beginnen.

Werd ich auch so machen, klingt nach einer einfachen und guten Lösung.
 
Möchte hier einmal nachhaken, ein Kollege ist mit seinen Bienen umgezogen, und wundert sich über die schlechte Annahme des Zuckerwassers.
Er denkt es könnte am pH-Wert des Wassers liegen. Hierzu erinnerte er sich an einen Hawaianischen Kollegen der als einziger keine Völkerverluste hatte, im Gegensatz zu starken Verlusten der örtlichen Kollegen. Er gab "saures" Zuckerwasser.
Hat jemand Informationen zum pH Gehalt von NEKTAR? Und die Auswirkung von pH-Wert des Wassers, Nektar oder Zuckerwassers auf die Bienen oder der Annahme dieser Flüssigkeiten?
Der pH-Wert von Honig spielt wohl keine Rolle, zumindest habe ich gelesen, dass die Bienen den Honig "sauer" machen, der Nektar wohl nicht "sauer" eingetragen wird.
Wer hat was dazu?
 
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