Wachs schmelzen und reinigen

Josel

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Eine bekannte Imkerzeitschrift ist mir heute ins Haus geflattert und ich habe sie auch schon durchgeblättert. Haften geblieben bin ich an einem Artikel über Wachsverarbeitung, da ich mich auch grad mit dem Thema auseinander setze.

Hier wird empfohlen:

1. einzuschmelzen (im Sonnen- oder Dampfwachsschmelzer)
2. Erkalten lassen
3. Wachs vom Rest trennen, in dem man es
4. in einem großen Topf mit etwas Wasser erhitzt.
5. Dort lässt man es zur Ruhe kommen, bis die Schwebstoffe nach unten gesunken sind
6. dann schöpft man die oberste Wachsschicht ab und gießt sie durch ein Sieb mit Vlies in einen Eimer
7. Dort erkalten lassen
8. nach der Abkühlung werden die Verunreinigungen am Boden abgekratzt - fertig.

Schön. Was ich mich nur frage, wofür brauche ich eigentlich einen Sonnen- oder Dampfwachsschmelzer, wenn ich ohnehin alles noch einmal in einem Topf schmelze, ohne etwas davon weggenommen zu haben? Kann ich nicht gleich alles in einen Topf schmeißen? (Mal davon ab, dass ich sowieso keinen Topf mit Wachs einfach so auf den Herd stellen würde)

Wenn ich allerdings für die Punkte 1-6 nur einen großen Einmachtopf (temperierbar) verwenden würde, könnte ich mir den Sonnen- oder Dampfwachsschmelzer ja eigentlich sparen. Ich frage mich nämlich gerade, ob ich den brauche. Drohnenbrut schneiden will ich nicht, und die Dampfwachsschmelzer-eigenbau-Vorschläge sind mir bei nicht vorhandenem Werkzeug eigentlich zu aufwendig.
 
Hier wird empfohlen:

1. einzuschmelzen (im Sonnen- oder Dampfwachsschmelzer)
2. Erkalten lassen
3. Wachs vom Rest trennen, in dem man es
4. in einem großen Topf mit etwas Wasser erhitzt.
5. Dort lässt man es zur Ruhe kommen, bis die Schwebstoffe nach unten gesunken sind
6. dann schöpft man die oberste Wachsschicht ab und gießt sie durch ein Sieb mit Vlies in einen Eimer
7. Dort erkalten lassen
8. nach der Abkühlung werden die Verunreinigungen am Boden abgekratzt - fertig.

Moin Josel und andere^^

Ich machs folgendermaßen und bin sehr damit zufrieden, außer mit dem SoWaSchm...

Ich habe ein 2 Waben Sonnenwachsschmelzer, der wird durch Palma's Dampfwachsschmelzer ersetzt, weil mir das mit dem SoWaSch nicht so recht gefällt, zu langsam.

Aber nun zum Ablauf, nachdem die Waben durch den So... geschmolzen wurden, hast Du noch leichte Verunreinigungen im Wachs. Die Reinige ich in einem alten Entsafter, fertig!

In den SoWaSch habe ich zur groben Vorreinigung ein relativ engmaschige Gaze gespannt.

Aus dem Entsafter kommt das Wachs in alte, gereinigte Sahnebescher(alles andere ist natürlich auch möglich). Am boden des Wachses ist nach dem erkalten eine leichte Verunreinigung, die abgekratzt werden muss.

Das ist 1a (für mich) Qualität das braucht nicht durch irgendwas durchgegossen zu werden etc.
Von der Wabe zum gereinigten Wachs benötige ich also genau 2 Schritte. SoWaSch und einen Entsafter.

In den letzten beiden Jahren habe ich die Waben in eine Jutetüte gepackt und dann ins heiße Wasser, geht auch, aber nicht zu empfehlen. Man hat dann die Fremdstoffe in der Tüte und das Wachs draussen.
 
Hallo, ganze Waben im Topf auszuschmelzen ist schon möglich, aber sehr unpraktisch. Man hat doch einen sehr hohen Schmutzanteil wenn man Waben ausschmilzt. Durch den dampf- oder Sonnenwachsschmelzer, bekommt man schon ein grob gereinigtes Wachs. Dieses kann man dann leicht in einem separaten Topf fertig saubern.
 
Meine Methode weicht deutlich von der hier beschrieben ab, ist ähnlich wie Hinbeertom dies macht, also SoWaSchm, (des Imkers Sparkasse) 28 L temperierebarem Wachskessel, hier wird ausschließlich Regenwasser genommen, das ganze verflüssigen und gaaaanz langsam abkühlen lassen.

Am nächsten Tag wird der Kessel umgedreht, das Wasser auslaufen lassen, mit Schlauch abspülen, trocknen lassen und als letztes die unteren Verunreinigungen mit einem Spachtel abspachteln. Es gibt also keine Siege, herumschöpfen und weitere entbehrlichen Handgriffe.

Josef
 
Moin Josel und andere^^

Aber nun zum Ablauf, nachdem die Waben durch den So... geschmolzen wurden, hast Du noch leichte Verunreinigungen im Wachs. Die Reinige ich in einem alten Entsafter, fertig!

Man kann aber auch, und das ist sehr effektiv, direkt das Wachs aus der Wachsschmelzkiste über eine Damenstrumpfhose in einen Eimer laufen lassen und den Eimer mit dem flüssigen Wachs in eine Isolierkiste stellen, oder was noch besser ist, in einen mit schon heißen Wasser gefüllten Einwecktopf stellen. Wichtig ist nämlich, dass das Wachs möglichst langsam abkühlt damit sich die Schwebstoffe absetzen können. Beim Einwecktopf hat man die Möglichkeit das Wachs unendlich lange flüssig zu halten.
 
Hallo!
Vom Sonnenwachsschmelzer war ich bis jetzt noch nicht so ueberzeugt. das liegt aber nicht am Verfahren an sich, sondern an der Ausfuehrung meiner Kiste und dem in den letzten Jahren doch sehr schattig gewordenen Grundstueck . Ist hier immer im Sommer sehr wichtig, stoert aber bei der Schmelzarbeit. Muss mehrmals an einem Tag umstellen.
An der Ausfuehrung habe ich festgestellt, dass ein Metallkasten, moeglichst schwarz gestrichen von innen und aussen, den besten Effekt hat, um auf Temperatur zu kommen.In den hier verkauften Holzkaesten mit Glasscheibe wird es nicht warm genug bzw. es dauert ewig.
Aus diesem Grunde schmelze ich auch im Topf ein. Das mache ich im Freien auf meinem Lagerfeuer.Da habe ich schon alles probiert, aber was das Absetzen betrifft, gibt es immer wieder Probleme.
Ich mache es jetzt so: Allen Wabenschrott in einen Baumwollsack und einen Backstein dazu. Dadurch bleibt der Sack auf dem Grund des Topfes und es steigt nur der schon relativ saubere Wachs auf, den ich mit einer Suppenkelle abschoepfe. Ab und an presse ich den Sack mit einem Holzstempel aus, so dass praktisch aller Wachs aufsteigt.
Das mit abgeschoepfte Wasser entferne ich in einem zweiten Arbeitsschritt.Was dann noch unten am Wachs anhaftet wird abgekratzt.
Gruss Michael
 
Danke Michael,
ist ein guter Tipp. ginge das auch mit einen Jutesack, oder ist das schon zu grob
 
Hallo Bienenfreunde
Die Ausbeute mit einen Dampfwachschmelzer ist höher als mit Sonnenwachschmelzer (schon einmal beschrieben). Wenn aber das Wachs zu MW verarbeitet wird, sollte es entseucht werden. Die MW-Hersteller beteuern immer wieder das es gemacht wird, nur hat mir noch niemand gesagt "Wie".
Da ich den Herstellern nicht mehr vertraue, mache ich es selbst. Der Aufwand ist nicht alzu groß, es genügt ein Gasbrenner, ein VA-Kübel und ein Thermometer mit ca. 1,5 Std. Zeit.
Die Waben werden bei mir in einem Dampfwachsschmelzer ausgekocht, mit einen Eimer aufgefangen. Das erkaltete Wachs wird abgespült und getrocknet.
Das Wachs (unbedingt trocken) wird langsam auf ca 120°C erhitzt, vorsicht! es beginnt ab ca. 90°C zu schäumen. Wenn man langsam umrührt lässt sich das ganze gut in den Griff bekommen.
Als Anhang die Bilder
mfg Walter
 

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Servus Josel,

Was ich mich nur frage, wofür brauche ich eigentlich einen Sonnen- oder Dampfwachsschmelzer,
Da Du ja die kompletten Rähmchen ausschmilzt ist es einfacher einen Zargenturm mit Dampf zu erhitzen, als die sperrigen Rähmchen in einen riesigen Bottich zu tunken. Das würde ich erst für große Imkereien auszahlen - Entwürfe dazu haben wir hier irgendwo schon einmal ausgetauscht.
Mein Dampfwachsschmelzer kommt mit gewöhnlichen "Bordmitteln" plus 1 Dampferzeuger für €30,- aus: Kübel am Boden, Leerzargen bis gut über Kübelkante aufstapeln, grobes Seihtuch drüberspannen und in der Mitte mit einem kleinen Steinchen beschweren, Absperrgitter drüber, 1 Leerzarge mit Spundloch und nun kommen 2-3 Zargen mit den auszuschmelzenden Rähmchen und zum Abschluss ein Deckel. Der Dampf wird über das Spundloch eingeleitet und das Wachs schmilzt im Nu.

lg,
Sebastian
 
Wachsschmelzkiste

Hallo,
ich habe schon einmal in einem anderen Thema angeboten,das ich jedem den Bauplan für die Wachsschmelzkiste per PDF zusende, also PN an mich mit Mailadresse und schon habt ihr ihn.
Die Kiste ist einfach zu bauen, Teile kann man sich auch im Baumarkt zuschneiden lassen. Mit der Wachsschmelzkiste kann man 40 Zander-Rähmchen auf einmal einschmelzen. Andere Maße gehen natürlich auch mit entsprechenden Veränderungen des Bauplans.
 
mit einen Jutesack, oder ist das schon zu grob

Hallo Kurt!
Kann Dir erst jetzt antworten, weil am Sonntag geht es hier nur harzig vorwaerts. Also ein Jute sack ist doch eventuell etwas grobmaschig. Was so ganz gut geht von der Masche her gesehen, ist die Beschaffenheit von den Einkaufsbeuteln, wie man sie im Supermarkt bekommt. Nur sind die etwas klein. Aber aus 2-4 und einer Naehmaschine ist das schnell gemacht. Alte Kopfkissenbezuege sind auch ganz brauchbar.
Gruss Michael
 
Klaus, sei bitte so nett und schicke mir solch einen Plan, angeblich soll der Winter lange dauern, also ist werkstätteln angesagt. Ich denke die Mail Adi hast ohnehin.

Dank Dir scheen.

Josef
 
Mein Wachsschmelzer

...zusammengebaut aus alten Einheiten -mit Tapetenmeister Dampflöser.
Mein Mittelwandhersteller hat mir gesagt, dass das Wachs nicht nochmals gereinigt werden muss.
Die Klärung erfolgt dadurch im Dampfkessel, dass die Entnahme etwas höher montiert ist.
Ich würde bei diesem Wachspreis auch nicht zusätzliche Energie einsetzen. Steht im schlechten Verhältnis.
Schönen Abend-
Tschiwi
 

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Hallo Bienenfreunde!

Ich halt's wie der Walter

Aus dem Umfeld der Wachsverarbeiter gibt es wenig Aussagen wie die Sporen der AFB unschädlich gemacht werden.
Weiters sagte mir ein Imkereiproduktehändler, dass er regelmäßig Wachsproben zieht. Warum wohl?

- geschmolzen wird mittels Dampfwachsschmelzer
- die so gewonnenen Wachsblöcke werden bei Bedarf aufgeschmolzen und durch eine Feinstrumpfhose gesiebt
- dieses so gesiebte Wachs wird vor der Verarbeitung zu Mittelwänden auf 140-145°C erhitzt
- da ich heuer erstmalig mit der AFB in Berührung kam, wird von jeder Charge eine Wachsprobe gezogen und auf Faulbrutsporen geprüft.
(aktuell 2 Proben negativ)

Somit viel Vergnügen beim Verarbeiten der heurigen Wachsernte

Gruß Sepp
 
Hallo Bienenfreunde!

- da ich heuer erstmalig mit der AFB in Berührung kam, wird von jeder Charge eine Wachsprobe gezogen und auf Faulbrutsporen geprüft.
(aktuell 2 Proben negativ)

Gruß Sepp

Ja Sepp,
da kannste mal sehen, wie wichtig ein eigener Wachskreislauf ist. Also auch die Mittelwände mit dem eigenen Wachs selber machen. Ein Vertauschen des angelieferten Wachs ist nämlich auch möglich (kann passieren).
 
schleuder

Hallo,

bis jetzt habe ich die paar Waben, die ich rausgenommen habe, kleingeschnitten.

Anschließend sind die Waben in einem alten Suppentopf auf dem 2 Flammen Gaskocher gelandet. In Zukunft will ich mit einen großen alten Milchkessel

http://imgc.classistatic.com/cps/blnc/110828/207r1/9332cml_23.jpeg

und mit eine paela-brenner (spanische reispfanne) arbeiten.

http://www.goetz-gasgeraete.de/images/B50.jpg

Auf den bildern sind nicht meine Geräte! Ausserdem in mein milchkessel größer (400 oder 600 liter).

Der Kessel wird mit Wasser befüllt und die Rähmchen hineingeworfen. Das Wachs schmilzt und die Rähmchen werden sauber gewaschen. Das Wachs/Wasser/Trester Gemisch wird anschließend durch eine Schleuder (ich glaube das ist ne alte wäscheschleuder) mit einem Kartoffelsack gejagt. Das Wachs und das Wasser laufen unter raus, der Dreck hängt oben im Kartoffelsack. Geht eigentlich ganz gut, nur das das Wachs was unten rausläuft später bisschen krümelig war, entweder weils im fliegen (zwischen dem Schleuderkorb und der Außenwand) hart wurde oder das hängt mit den Waschpulverresten in der Schleuder zusammen.

Die Wachsblöcke werden im Suppentopf über dem kleinen Gasbrenner mit einigen Zentimetern Wasser nochmal eingeschmolzen. Der heiße Topf mit dem flüssigen Wachs wird in eine Holzkiste gestellt und in Schafwolle eingepackt. Glaswolle sollte auch gehen ist mir aber irgendwie nicht sympatisch. Es dauert ca. 6 Stunden bis das Wachs kalt wird. in dieser Zeit sinken die Schwebstoffe nach unten und ich kann sie später abschaben. Für Mittelwände sollte einmal einschmelzen reichen. Kerzen machen hab ich damit noch nicht versucht.

Mfg Malte Niemeyer
 
gibt sicher auch sehr gute Ergebisse, Malte, aber sorry, das wäre mir persönlich irgendwie zu umständlich. Wenn Du einen 4-600 Liter großen Kessel hast, musst Du es ja auch irgendwie in die Schleuder bekommen, das gibt doch bestimmt ein heilloses Geschmiere? Aber Ok, jeder so wie er es mag, letztendlich kommts doch eh nur auf das Ergebnis an.

MfG
 
halb voll

Hallo,

wenn man den kessel bis zur Oberkante voll macht, gehen da irgendwie ca, 400 oder 600 liter rein gehen. ich füll nur 2 bis 3 Hobbocks Wasser rein. Oben schwimmen dann ca. 10 bis 15 Zentimeter Wachs und Trester drauf. Die Schöpf ich mit nem Blecheimer runter und füll sie in die Schleuder. Das das nicht optimal, das geb ich ja zu, aber die ganze Mechanik hat mich nur 40 Euro für den milchkessel und 120 für den Brenner gekostet. Die Schleuder kommt vom Schrott.

Außerdem hab ich Kleimengen auch im Suppentopf eingeschmolzen, um den Kessel nicht aufbauen zu müssen.

Wenn ich mal dabei bin, mach ich nen video von der aktion.

Mfg Malte Niemeyer
 
HIlfe Hilfe. Soviel Ideen. Was für ein Glück, dass bis zum ersten auszuschmelzenden Rähmchen noch ein bisschen Zeit vergeht, dann kann ich noch überlegen. :)
 
8. nach der Abkühlung werden die Verunreinigungen am Boden abgekratzt - fertig.
Diese Verunreinigen am Boden Abkratzen ist eine Arbeit die ich nicht gerne mache. Seit ich einen ausgedienten Melitherm-Seihsack in einem ebensolchen Honigfeinsieb eingelegt, verwende, haben sich die Verunreinigungen sehr dezimiert gegenüber dem vorher verwendeten Kartoffelsack. Aber es muss trotzdem noch gekratzt werden.

Nun kam mir folgende Idee: Kann man mit dem Hochdruckreiniger die Schmutzschicht entfernen?

Hat schon jemand Erfahrung damit? Wenn ja, würden mich die Ergebnisse sehr interessieren, bis ich selber Lehrgeld zahle oder die Wachsteilchen am Nordpol zu finden sind :)
 
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