Oxalsäure verdampfen, welche Gefahr geht davon aus?

Josef Fleischhacker

Administrator
Teammitglied
Registriert
18 Jan. 2007
Beiträge
41.422
Punkte Reaktionen
1.408
Alter
73
Ort
3710 Fahndorf 86
Imker seit
1976
Heimstand
JA
Wanderimker
Ja
Rähmchenmaß/Wabengröße
ÖBW
Schwarmverhinderung wie
ZWA -Zwischenableger
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
In einem anderen Thread beschäftigen wir uns über die Methoden der Oxalsäure Verdampfung, dabei fällt immer wieder die Bemerkung, der entstehende OS Dampf sein gefährlich, mitunter sogar sehr gefährlich. Dies wundert mich nun, habe ich diesbezüglich schon vor etwas längerer Zeit unseren Hollabrunner Lungenfacharzt Dr. Jankowitch um seine Meinung befragt, er meinte, „Blödsinn“, dies kann vergessen werden!

Nun bin ich natürlich etwas verunsichert, dürfte ich hierzu bitte um Eure geschätzte Meinung bitten, ich denke dies sollte doch sehr ausführlich besprochen werden.

Josef
 
Vieleicht gibt es in Hollabrunn auch einen Nierenarzt. Der weis bestimmt wie die OS durch Lungen und Haut in den Körper kommen und die Nieren durch... (will ja nicht gleich alles verraten) schädigen.
 
In einem anderen Thread beschäftigen wir uns über die Methoden der Oxalsäure Verdampfung, dabei fällt immer wieder die Bemerkung, der entstehende OS Dampf sein gefährlich, mitunter sogar sehr gefährlich. Dies wundert mich nun, habe ich diesbezüglich schon vor etwas längerer Zeit unseren Hollabrunner Lungenfacharzt Dr. Jankowitch um seine Meinung befragt, er meinte, „Blödsinn“, dies kann vergessen werden!

Nun bin ich natürlich etwas verunsichert, dürfte ich hierzu bitte um Eure geschätzte Meinung bitten, ich denke dies sollte doch sehr ausführlich besprochen werden.

Josef
Wie schon Peter richtig schreibt geht es Primär nicht um die Lungen

Schaut euch dem Link an den ich schon in meinen Blog eingefügt habe

http://vegan.de/foren/read.php?30,113379,113463
 
Sorry, aber die Frage ist falsch

eigentlich habe ich Klaus schon versprochen, dass ich Schluss mache, aber ...


wenn man die Anwendungshinweise, die R- und S-Sätze beachtet und den gesunden Menschenverstand anwendet, geht davon keine Gefahr aus. Da hat Dein Lungenarzt Recht, denn er geht dabei davon aus, dass der gesunde Menschenverstand bei Dir vorhanden ist und der Urinstinkt Gefahren erkennt und der Mensch diesen ausweicht. Keiner wird sich vor die Beute legen und schnüffeln, ob die Oxalsäure auch gut verdampft, sondern den Dämpfen ausweichen.
Somit werden die Mengen, die nötig sind, um eine toxische Dosis zu erlangen bei Kleinimkern selten erreicht. Berufsimker werden einen noch höheren Arbeitsschutz anwenden als jeder Hobbyimker nur zu glauben vermag. Die Gefahr liegt bei den Hobbyimkern, welche die Behandlung nur selten anwenden und keine entsprechende Schulung haben oder sich wie gesagt selbst überschätzen.


Die Ameisensäurebehandlung mit dem Schwammtuch ist mindestens genauso gefährlich, wenn man grundlegende Vorsichtsmassnahmen ausser Acht lässt und sich selbst überschätzt, Halbwissen und Selbstüberschätzung ist gefährlicher als jedes Mittel, das wir bei unseren Bienen zur Varroabekämpfung einsetzen.

Die Frage müsste lauten. Was kann man bei der Oxalsäureverdampfung alles falsch machen und welche Folgen haben die Fehler für den Imker und seine Umgebung?

oder

Warum wird aus arbeitsschutzrechlichen Gründen in anderen Ländern die Oxalsäureverdampfung nicht zugelassen?

oder

Welche Oxalsäureunfälle wurden bei den Berufsgenossenschaften in den letzten Jahren gemeldet, die auf eine unsachgemässe Anwendung der Oxalsaureverdamfung zurückgehen?
 
Hallo Bienenfreunde!

Ein paar Jahre nachdem das Verdampfen von OS in Österreich aufgekommen ist, hat es eine MAK- Untersuchung (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) gegeben und diese wurde soweit ich mich noch erinnern kann im Bienenvater/Bienenwelt abgedruckt. Wenn ich den Beitrag finde, werde ich die Quelle anführen.

Daraus ist hervorgegangen, dass es arbeitsrechtlich erlaubt wäre und die MAK Höchstgrenze bei Einhaltung der empfohlenen Schutzmaßnahmen nicht überschritten würde, wenn ein Arbeitnehmer ein ganzes Arbeitsleben lang, während der gesamten Arbeitszeit, OS-verdampfen würde. Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass die Gefahren doch eher gering sind.

In einem anderen Forum hat einmal einer geschrieben, dass er in einer Fabrik gearbeitet hat, zu einer Zeit wo noch keiner von Schutzmaßnahmen gesprochen hat und mit einer Schaufel große Mengen an OS-Pulver umgeschaufelt hat. Diese Tätigkeit hat er angeblich wiederkehrend und über Jahre hinweg gemacht. Er hätte angeblich keine Schädigung bemerkt.

Ich habe über Jahre hinweg die Restentmilbung durch OS-Verdampfen durchgeführt. Der Einfachheit halber habe ich auf die Träufelmethode umgestellt und bin damit sehr zufrieden.

MfG
Honigmaul
 
Ich habe in den 60er Jahren und auch später noch x 100 Liter OS verarbeitet Beruflich ohne grosse, ich würde heute sagen ohne Schutz, und hoffe keinen Schaden erlitten zu haben
 
Lese mal das

steht fast alles drin, was zu wissen ist:



Untersuchungen zur Arbeitssicherheit des Imkers beider Anwendung von Oxalsäure zur Bekämpfung der

Varroatose

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=971046395&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=971046395.pdf

[FONT=Arial,Bold][FONT=Arial,Bold]Auszug aus obiger Quelle: Schlußfolgerungen

[/FONT]
[/FONT]
[FONT=Arial,Bold][FONT=Arial,Bold][/FONT][/FONT]Unter folgenden Voraussetzungen geht ein Imker bei der Anwendung des

Sprüh- oder Verdampfungsverfahrens der Oxalsäure kein gesundheitliches

Risiko ein:

1. Oxalsäure-Behandlungen im Freien

2. Verwendung einer Atemschutzmaske „FFP2“

3. Tragen einer Schutzbrille

4. Tragen von wasserundurchlässigen, säurebeständigen Handschuhen und

entsprechender langärmeliger Bekleidung

Durch Ausweichen vor dem Oxalsäure-Aerosol (d.h. u.a. durch Beachtung der

Windrichtung) und durch räumlichen Abstand zur Emissionsquelle kann ein

Imker darüberhinaus seine Exposition gegenüber Oxalsäure aktiv minimieren.

Zu anderen Anwendungsbedingungen, z.B. Oxalsäure-Behandlungen im

Bienenhaus, kann anhand der vorliegenden Daten keine definitive Aussage

getroffen werden.

62

[FONT=Arial,Bold][FONT=Arial,Bold]4.16 Ausblick

[/FONT]
[/FONT]
[FONT=Arial,Bold][FONT=Arial,Bold][/FONT][/FONT]In den zuständigen nationalen und europäischen Gremien wird derzeit diskutiert,

ob das Sprüh- oder Verdampfungsverfahren der Oxalsäure zur Behandlung

der Varroatose offiziell zugelassen werden soll. Für das europäische

Imkerhandwerk wäre eine solche Zulassung ein bedeutender Fortschritt, denn

die bisherigen Behandlungsmethoden sind zunehmend mit Problemen verbunden

(vgl. Kap. 1.2). Die vorliegende Untersuchung beleuchtete erstmals

Aspekte der Arbeitssicherheit bei beiden Verfahren systematisch. Ein Teil der

Ergebnisse wurde der Öffentlichkeit bereits im Januar 2003 zugänglich gemacht

(Gumpp et al. 2003). Es wäre wünschenswert, wenn die vorliegenden Ergebnisse

bei den weiteren Zulassungsdiskussionen Berücksichtigung fänden oder

zu weiterführenden Untersuchungen Anlaß gäben.
 
Empfohlen wurde bisher eine FFP3- Maske. Diese ist zwar wesentlich teurer, bietet aber einen besseren Schutz gegen mögliche schädliche Dämpfe.

Herri



Hallo
Das tragen einer Maske ist zwar richtig zum Schutz aber nicht Lebenswichtig

Hier ein Link zu einer Doktorarbeit, Thema:
Untersuchungen zur Arbeitssicherheit des Imkers bei
der Anwendung von Oxalsäure zur Bekämpfung der
Varroatose

Hier:http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=971046395&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=971046395.pdf

Siehe hier: 4.14 Bedeutung der Ergebnisse für die imkerliche
Praxis

Gruß

Markus

ps: Ich trage bei der Ameisensäure eine Maske mit Activekohle
 
Ob eine Schutzmaske getragen werden muss oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander. Für mich ist das keine Streitfrage. Bei jeder Behandlung wird sie getragen, ebenso bei den folgenden Windelkontrollen, da ich doch nahe an die Windel komme und eventuelle Stäube nicht einatmen möchte. Ebenso sind für mich Handschuhe Pflicht. Aber wie gesagt, das ist jedem seine Sache.

Herri
 
Gerade kam mir der Gedanke, daß der OS-Verdampfer mit Absicht verteufelt und damit als gefährlich dargestellt wird. Wenn der Imker pro Volk nur 1-2 gr OS benötigt, wielange hält dann eine 1 kg Dose OS bei 10 Völker. Was wäre da noch zu verdienen? Gerade die Berufs-Nebenerwerbsimkereien würden sehr viel Geld sparen.
Thymol, Bienenwohl und gewisse andere Bienenpflegemittel würden ein Schattendarsein fristen und müssten teuer entsorgt werden.

In DE ist das verdampfen nicht zugelassen. Gerade hier ist ein großer Markt für Varroakiller der verschiedensten Art.
 
Hallo Peter,
Gerade kam mir der Gedanke, daß der OS-Verdampfer mit Absicht verteufelt und damit als gefährlich dargestellt wird. Wenn der Imker pro Volk nur 1-2 gr OS benötigt, wielange hält dann eine 1 kg Dose OS bei 10 Völker. Was wäre da noch zu verdienen? Gerade die Berufs-Nebenerwerbsimkereien würden sehr viel Geld sparen.
ein Schelm, wer Böses dabei denkt. ;-)

Aber wie ich heute gelernt habe (anderer Thread), reicht 4 mal behandeln nicht. Das sind dann also mindestens 5x 2 g, also 10 g pro Volk, es reicht also für 10 Jahre. Ist ganz schön lange.

Gruß Ralf
 
Zurück
Oben