Notwendige Temperatur um Völker zu bearbeiten?

Brigitte

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Hallo,

ich habe bisher die Völker immer nur geöffnet, wenn Flugbienen unterwegs waren und die Stockbienen nicht in der Traube saßen, ich war da eigentlich immer sehr vorsichtig um den Bienen keinen Schaden zuzufügen.
Bei der Träufelbehandlung darf es dann eigentlich schon sehr kalt sein und man muß die Traube zerreißen (Zargen aufkippen) damit die Wirkung gut ist und es schadet nicht.
Welche Temperaturen muß es haben damit die Völker keinen Schaden nehmen, im Herbst und Frühjahr kann man mitunter nicht aufs nächste Azorenhoch warten?

LG
Brigitte
 
Bei mir gibt es eine Devise und die ist in Stein gemeißelt, kann ich nicht mit lediglich Hemd und aufgekrempelten Ärmeln draußen nicht arbeiten, werden grundsätzlich keine Völker geöffnet, aus genau diesem Grunde gibt es bei mir keine Sprüh- und auch keine Träufelmethode.

Darf fragen Brigitte was der Grund für Deine Entscheidung ist?

Josef


PS: Für diese prompte Antwort bekomme ich nun ein schönes Avatar zum sehen, OK.
 
Servus,

genau so ist es Josef. "Wenn Du nicht im Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln draußen sein kannst, dann lass die Bienen in Ruhe" war wohl die erste Lektion, die mir mein Bienenvater mitgegeben hatte.
 
Hallo,

ich habe bisher die Völker immer nur geöffnet, wenn Flugbienen unterwegs waren und die Stockbienen nicht in der Traube saßen, ich war da eigentlich immer sehr vorsichtig um den Bienen keinen Schaden zuzufügen.
Bei der Träufelbehandlung darf es dann eigentlich schon sehr kalt sein und man muß die Traube zerreißen (Zargen aufkippen) damit die Wirkung gut ist und es schadet nicht.
Welche Temperaturen muß es haben damit die Völker keinen Schaden nehmen, im Herbst und Frühjahr kann man mitunter nicht aufs nächste Azorenhoch warten?

LG
Brigitte
Die Träufelbehandlung führte ich noch nie durch, aber hier: http://www.lwg.bayern.de/bienen/info/krankheiten/28880/linkurl_11.pdf
 
Hallo!

Ganz so streng nehme ich das mit den Temperaturen nicht. Mach ich doch so und so nur Arbeiten an den Völkern die wirklich notwendig sind, egal ob warm oder kalt, denn zur Wiederherstellung der Volkstemperatur können auch im Sommer einige Stunden vergehen.
Wenns nötig ist, mache ich auch eine Winterbehandlung mit OS geträufelt. Auch bei zweistelligen Minusgraden (1.1.2010) scheint die eine Behandlung keinem meiner Völker geschadet zu haben.

Man muss ja auch bedenken, dass bei der OS Verdampfung Wärme in die Beute eingebracht wird. Hier wird der Stock zwar nicht geöffnet, aber durch die Wärme kommt doch Bewegung in die Bienentraube. Je nach Verdampfer werden einzelne Bienen unter Null Grad sogar zum Ausfliegen gebracht.

Gruß
Norbert
 
Man muss ja auch bedenken, dass bei der OS Verdampfung Wärme in die Beute eingebracht wird. Hier wird der Stock zwar nicht geöffnet, aber durch die Wärme kommt doch Bewegung in die Bienentraube. Je nach Verdampfer werden einzelne Bienen unter Null Grad sogar zum Ausfliegen gebracht.

Die Wärme stimmt schon und ich möchte keineswegs dagegenreden, aber bei jeder OS Verdampfung bleiben die Beuten nach dem verdampfen für 10 Minuten mit feuchtem Schwamm verschlossen. So mach ich´s: Verdampfer rein, Stromanschluss herstellen, fünf Minuten verdampfen, weitere 10 Minuten zuwarten, da fliegen keine, oder nahezu keine Bienen mehr ab.

Für Praktiker, innert 15 Minuten sind fünf Völker fertig.

Josef
 
Bei mir gibt es eine Devise und die ist in Stein gemeißelt, kann ich nicht mit lediglich Hemd und aufgekrempelten Ärmeln draußen nicht arbeiten, werden grundsätzlich keine Völker geöffnet, aus genau diesem Grunde gibt es bei mir keine Sprüh- und auch keine Träufelmethode.

Darf fragen Brigitte was der Grund für Deine Entscheidung ist?

Josef


PS: Für diese prompte Antwort bekomme ich nun ein schönes Avatar zum sehen, OK.


Gründe für die Entscheidung für Träufelbehandlung sind mehrere: Oxalsäure träufeln habe ich schon letzten Winter gemacht und es hat gut geklappt. Ist ja einfach, Gummihandschuhe, Brille., angewärmte Spritzflasche und los geht das träufeln in möglichst rascher Zeit "nur" auf die Bienen - wenn möglich nicht auf die Rähmchen...
Oxalsäure verdampfen ist für mich eigentlich neu, da ich mich nicht erinnern kann, davon in der Imkerschule gehört zu haben und schon gar nicht, darin geschult worden zu sein. Außerdem habe ich ein gewisses Mißtrauen gegen verdampfende Giftstoffe, ich weiß einfach nicht, wo sich die Säurekristalle hinverflüchtigen. Dass die Bienen die gelöste Säure trifft und sie sich diese herunterputzen können habe ich schon gehört, bloß wie kommt sie von den Waben und Beutenwänden runter und in welcher Zeit und wodurch baut sie sich ab?

Allerdings verdunstet AS auch....

Fragen über Fragen in so einem "Jungimkerleben"


Werde natürlich versuchen, ein schönes Avatar hochzuladen, bitte ein bißchen Geduld, hatte schon zu tun, die Götter des Computers für diese Antwort milde zu stimmen:)

Brigitte
 
Hallo Brigitte,

das mit dem Verdampfen ist auch meine Befürchtung bei den Imkerarbeiten. Ich weiß, dass OS für Menschen, wenn es eingeatmet wird, ausgesprochen gefährlich werden kann. Daher sollte man diese Behandlung nur mit der notwendigen Schutzausrüstung und am Besten nach einer Einschulung anwenden. Die Träufelmethode ist sicher für den Imker die ungefährlichere Variante. Allerdings habe ich schon oft von Imkern gehört, das die Verdampfungsmethode bei der Varroa die erfolgreichere sein soll. Auch könnte man diese öfters durchführen - Träufeln nur einmal.

Zwischen den beiden Methoden zu entscheiden ist nicht leicht, denn jede hat sein für und wieder.
 
Hallo Sybill, hallo Brigitte
Vielleicht noch einige Hinweise die zu beachten sind. OS mit dem Gasverdampfer ins Volk eingebracht, kondensiert in der gesamten Beute und bildet an kälteren Stellen überall kleine Kristalle. Diese lösen sich bei Feuchtigkeit auf und haben so noch lange nach der Behandlung eine Wirkung auf die Varroa.
Wenn man diese Behandlung verwendet sollte man danach nicht ohne Handschuhe im Volk arbeiten da die OS auch durch die Haut aufgenommen wird. Bis im Frühjahr die Völker wieder durchgesehen werden, sind die Beuten bereits wieder rein, da bei einem intakten Volk auch der Putztrieb stimmt. Die Bienen tragen diese Kristalle aus und es besteht eigentlich keine Gefahr mehr.
Wenn allerdings Völker abgestorben sind (durch was auch immer) ist auf alle Fälle mit Handschuhen zu arbeiten.
Ich selbst verwende diese Restentmilbung schon einige Jahre und da ich leider an einer Propolis-Allergie leide, muß ich sowieso Einweg-Handschuhe tragen. Die Wirkung ist aber unbestritten gut und ich werde sie auch weiterhin verwenden.
mfg Walter
 
Hallo zusammen,
ich bin derzeit im Imker-Anfängerkurs bei Dr. Liebig.
Er empfiehlt das Träufeln als Methode, die eben am wenigsten aufwändig ist bei gleich gutem Wirkungsgrad wie Verdampfen.
(ganz davon abgesehen, dass Verdampfen in D nicht erlaubt ist).
Hier auch ein Link zu einer Gegenüberstellung der Methoden von ihm: http://www.immelieb.de/pages/ind2.htm Dort das unterste Poster "Versprühen, Beträufeln, Verdampfen oder Belaufen lassen?" anwählen.
Der einzige Nachteil scheint mir zu sein, dass diese Methode nur einmal angewendet werden soll, da es die Bienen sonst zu sehr belastet.
Verdampfen scheint also bienenfreundlicher zu sein.

Grüße Dietmar
 
Aus den genannten Gründen kommt für uns auch nur Träufeln infrage, vor allem aber eben auch weil Träufeln den genau gleich guten Wirkungsgrad hat.

Warum also Gerätschaften basteln und Astronautenanzüge anziehen, wenn es einfacher geht? Bitte, ich kritisiere das nicht, aber WIR werden sicherlich niemals verdampfen- und deshalb können die vereinseigenen Oxalsäureverdampfungsgeräte bleiben wo sie sind.

Gruß,
Wolfgang

Falls Milbi mitliest: Milbi, das zum Beipiel wäre so ein Beschaffungsprogramm, oder? ;)
 
Aus den genannten Gründen kommt für uns auch nur Träufeln infrage, vor allem aber eben auch weil Träufeln den genau gleich guten Wirkungsgrad hat.

Warum also Gerätschaften basteln und Astronautenanzüge anziehen, wenn es einfacher geht? Bitte, ich kritisiere das nicht, aber WIR werden sicherlich niemals verdampfen- und deshalb können die vereinseigenen Oxalsäureverdampfungsgeräte bleiben wo sie sind.

Gruß,
Wolfgang

Falls Milbi mitliest: Milbi, das zum Beipiel wäre so ein Beschaffungsprogramm, oder? ;)

Hallo Wolfgang,

beim Träufeln hast Du immer ein hohes Risiko bei den Bienen, beim Verdampfen keines.
Astronautenanzüge , Schutzmasken komisch das man dies in allen Foren liest, meist von Verdampfungsgegnern die noch nie verdampft haben. Wenn Du einmal die Gelegenheit hast dann schau doch mal einem Imker beim Verdampfen zu und Du wirst feststellen Handschuhe genügen dem OS-Dampf kannst Du problemlos ausweichen.
 
Wenn Du einmal die Gelegenheit hast dann schau doch mal einem Imker beim Verdampfen zu und Du wirst feststellen Handschuhe genügen dem OS-Dampf kannst Du problemlos ausweichen.

Eben nicht!

Um deine Worte zu benutzen:

Wenn Du einmal die Gelegenheit hast dann schau doch mal einem Imker beim Verdampfen zu. Bitte macht das abends und bitte verwendet ein paar große Scheinwerfer. Dann soll einer von euch verdampfen und der andere geht raus in die Dunkelheit und schaut dem anderen im Licht zu.

Du wirst dann riesige Wolken mit feinstem Sprühnebel sehen und feststellen, dass dein Freund genau mitten da drin ist. Und dann wirst du wissen wieso du doch besser einen Raumanzug angezogen hättest.

Zugegeben: Wenn du das tagsüber machst siehst du es nicht. Luft siehst du aber auch nicht- sie ist aber trotzdem da ;)

Wir wollen dich noch länger haben, also träufle verdammt nochmal! :)
 
Wir wollen dich noch länger haben

das ist lieb von Dir Wolfgang wie Du um mein Leben fürchtest.:love4:

Wer beim Verdampfen unmittelbar bei seinen Völkern bleiben muß hat das falsche Gerät, denke ich.
 
Hallo!

Eigentlich gings ja um die Temperatur wo man Völker bearbeiten kann, ich hoffe das ist schon geklärt.

Beim Verdampfen trage ich immer eine Maske, dennoch kann es vorkommen dass ein ungewöhnlicher, säuerlicher Geschmack im Mund bleibt. Das wäre dann von der OS glaube ich. Am meisten bekommt man beim entnehmen und neu bestücken des Verdampfers ab, trotzdem stelle ich mich während der Verdampfer läuft einige Meter weg.
Um die Staubbelastung gering zu halten, verwende ich so wie Josef auch nasse Schaumstoffstreifen fürs Flugloch. Nebenbei braucht man die dann nichtmal ins Flugloch stopfen, nur hinlegen weil sie so schon dicht machen.

Gruß
Norbert
 
Das mit den Temperaturen ist zweifellos geklärt, Völker nur im T-Shirt bearbeiten! :009:


Ich danke Euch für die zahlreichen Antworten. Unterschiedlicher können sie nicht sein - das ist mir Grund genug zu träufeln.

Im Zweifel entscheide ich mich für meine Gesundheit, denn Schulung habe ich keine und Erfahrung schon gar nicht.

lG
Brigitte
 
Aus den genannten Gründen kommt für uns auch nur Träufeln infrage, vor allem aber eben auch weil Träufeln den genau gleich guten Wirkungsgrad hat.
Wolfgang, du hast sicher Recht, aber ist das Träufeln wirklich so ungefährlich, da bin ich mir garnicht so sicher, gibt ja auch da etwas Dunst

Man darf die OS sicher nicht unterschätzen, bei einer Akut Vergiftung bist Du in 15 Minuten Tot, aber es können da schon viele Schäden vorher auftreten ohne das der Anwender, es gross merkt

Schaut euch den Link in meinen Blog an, über die Gefahren mit der OS, ganz unten in Rot

Ich fühle mich zurzeit auch etwas schlecht, hab einfach zu viel rumexperimentiert mit dem Zeug
 
Ganz ruhig Grüner, geh ne 2.Runde Joggen

Wofgang, bleib sachlich argumentiere statt zu polemisieren.
Du wirst dann riesige Wolken mit feinstem Sprühnebel sehen und feststellen, dass dein Freund genau mitten da drin ist. Und dann wirst du wissen wieso du doch besser einen Raumanzug angezogen hättest.
Wir wollen dich noch länger haben, also träufle verdammt nochmal! :)

Mag sein, dass Du es so schon erlebt hast, mag sein, dass derartige Imker die in Österreich so arbeiten dafür verantwortlich sind, dass die Methode in D nicht zugelassen ist, weil es immer Imker gibt, die Sybills Leitspruch entsprechen und sich derart Dumm anstellen oder gar Apparaturen verwenden, die es nicht anders möglich machen, als in dem besagten Nebel zu stehen. Wobei Sprühnebel und Oxalsräuredämpfnebel wohl was anderes sind. Es sprüht grad niemand ausser Dir :)

Kurts Bastelnachbau kann ich auch nicht gut heissen, ersten gibts den schon (und besser) und zweitens funktioniert der neue auch nicht anders als der alte.
Die Träufelmethode ist für den Laien auf jeden Fall die unkomplizierteste Methode und ungefährlichste, wenn er keine spitzen Nadeln verwendet und zusehr zittert. Aus Sicht des Arbeitsschutzes kann nur selten (aber siehe Sybills Hinweis) bestimmt auch etwas passieren.

Wenn Du Dir z.B. die von Ralf beschriebene "Simon's Methode" ansiehst, die ich jetzt leider nur einmal ausprobiert habe, aber bestimmt noch öfters anwende, dann habe ich alle Arbeitsschutzbestimmungen im Auge, alle Unfallverhütungsvorschriften zwischen den Ohren abrufbar und arbeite gewissenhaft und umsichtig zum Wohle der Bienen, aber besonders zu meinem persönlichen Wohle, denn meine Gesundheit ist mir wichtiger als die von paar Bienen. Man kann die Beute mit dem Applikator bestücken, vorher die Windrichtung bestimmen und dann gegen den Wind von Beute zu Beute gehen und den Einmal-Applikator Stunden später oder am nächsten Tag entfernen.

Natürlich gebe ich Dir recht, dass in Deinem Einzugsgebiet viele Imker das Verdampfungsverfahren mit den Irrsinnigsten Apparaturen betreiben, die es notwendig machen, dass die Imker nach der Direktbehandlung die Batterien und die Apparatur von der noch unter Dampf stehenden Beute entfernen und zur nächsten tragen müssen und dabei natürlich einiges abbekommen. Jetzt arbeiten bereits Imker mit 230 Volt-Apparaturen, die bestimmt nicht von der Elektrikerinnung abgenommen sind und auch hier noch ganz andere Gefahren bergen.

Klaus (Palma40) imkert im grünen Nordschwarzwald, hat also mit 95%iger Wahrscheinlichkeit von Herrn Liebig gelernt, wie man es besser macht und ist auf dem richtigen Weg sich zumindest auch mit alternativen Methoden auseinanderzusetzen und sich seine eigene Meinung zu bilden.

Aber wir Kurt es auch schon sagt: Leute! mit Oxalssäure oder anderen Chemikalien experimentiert man nicht herum, wenn man nicht weiss, wie sich das Zeug verhält. Selbst ich als ausgebildeter Chemie-Ingenieur hab immer Respekt vor jeder Chemikalie und nutze (manchmal belächelt) die entsprechende Schutzkleidung und setze mich keiner Gefahr aus! Die Bastellösungen die grade wieder betrieben werden kann ich dagegen in keinster Weise gut heissen.

Aber dies ist in diesem Thead eh offtopic.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bastellösungen die grade wieder betrieben werden kann ich dagegen in keinster Weise gut heissen.

Aber dies ist in diesem Thead eh offtopic.

Wer sagt Dir das meine Basteleien auch nur annähernd schlechter arbeiten als der Sogenannte Originale, Kopfschütteln

Was ich aber sicher auch bestätigen kann, Leute passt auf, es ist Saugefährlich


Und dann noch was, ich hab schon in meiner Lehrzeit viel mit der OS gearbeitet, und ich weiss was ich tue
 
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