Bayvarol, Perizin und ähnliches

Sollen die Mittel aus dem 1. Beitrag zugelassen werden oder nicht?

  • Ja

    Stimmen: 3 6,3%
  • Nein

    Stimmen: 46 95,8%

  • Umfrageteilnehmer
    48
  • Umfrage geschlossen .

Hephaistos

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30 Juli 2008
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Althofen, Österreich
Imker seit
2000
Heimstand
ja
Wanderimker
noch nicht
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435x300, 420x159, 420x220, 370x223
Schwarmverhinderung wie
Flugling
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hallo liebe Imkerkollegen,

erstmal sorry für meine längere Abwesenheit, ich bin momentan beruflich ziemlich am Limit (werde mch zu gegebener Zeit näher dazu äußern). Aber mich erreichte folgendes mail vom Präsidenten des steirischen Landesverbandes welches ich Euch nicht vorenthalten will:
Maximilian Marek schrieb:
Liebe Freunde des Vorstandes und Hauptausschusses!

Ich brauche dringend Eure Meinung zum Thema alternative Varroabekämpfungsmittel zu den organischen Säuren.
Wie Ihr wisst, ist nach dem Absetzen von Apistan und Perizin (Resistenz- und Rückstandsproblematik in Bienenwachs)
fast in ganz Österreich bei der Varroabekämpfungsstrategie auf organische Säuren (vorwiegend AS und Oxals.) gesetzt worden.
Der Erfolg war aus den verschiedensten Gründen weit weg von einem zufriedenstellenden Erfolg angesiedelt.
Die Imkerei verlor jedes Jahr tausende von Völkern (trotz intensivster Schulungen).
Nun gibt es einige Hinweise, dass wider Erwarten mit einer zunehmenden Widerstandskraft der Varroa gegen AS zu rechnen sein wird.
In Deutschland wurde deshalb eine neue Varroabekämpfungstrategie von der Fa. Bayer entwickelt, die wieder synthetische Mittel, wie Perizin und
Bayvarol (in Streifenform) abwechselnd mit AS und Oxals. (oder in Verbindung), vorsieht.
Wir könnten in Österreich dazu positiv Stellung nehmen um eine kurzfristige Bewilligung dafür zu erreichen.
In Gesprächen mit Vorständen aus anderen Bundesländern konnte ich durchaus positive Signale diesbezüglich wahrnehmen.
Sollten wir den Imkern nicht auch ein gewisses Maß an Eigenverantwortung übertragen, dass sie im Ernstfall selber entscheiden können, wie sie Ihre
Bienen vor der Varroa schützen?
Anmerkungen dazu:
1. Ein hoher Prozentsatz unseres in Österreich gewonnener Honig durchläuft jetzt schon in seiner Produktion begleitend eine Varroastrategie, die nicht auf organische Säuren aufgebaut ist. (Legal ??)
2. Wir können uns auf Zeit nicht noch mehr Völkerverluste leisten, ohne dadurch den Standort unserer Imkerei in Österreich zu gefährden. Dies würde eine Kürzung der momentanen Fördermittel bedeuten (Weniger Völker = weniger Förderung). Geschweige den die Auswirkungen auf unser Ökosystem.
3. Ein verantwortungsvoller gezielter Einsatz von synthetischen Mitteln bedeutet auch minimale Rückstände.

Ich als Präsident des Steirischen Landesverbandes stehe positiv für eine alternative Varroabekämpfungsmethode.

Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Marek
Präsident

Steir. Landesverband f. Bienenzucht
mit Steir. Imkerschule
8046 Graz - An der Kanzel 41
Tel. 0316/69 58 49
Fax: 0316/69 58 49-4
www.honig.at

Ich ersuche Euch um Stellungnahme dazu, da ich bis Mittwoch seine Stellungnahme abgeben sollte. Ich will jedoch nicht als Einzelkämpfer auftreten, sondern eine breite Meinung wiedergeben.

Gruß,
Hary
 
Wie schauts aus, dürfen alle abstimmen auch Nichtösterreicher?

Ich sags gleich wie es ist, ich wende Bayvarol, Perizin und Co. niemals an.
 
Nachdem sowohl AS, als auch OS in der Bioimkerei zugelassen ist, würde ich als Imker und Bienenbeschützer damit keine Probleme haben, zumal ich schon seit langem auf der Suche nach einer Alternative zu AS bin.

Josef, der hierzu klar "Ja" sagen würde, entscheidend ist allerdings ein OK von Bio Austria.
 
Hallo zusammen,
ist die neue Varroabekämpfungsstrategie der Fa. Bayer im Internet zu finden? Habe gesucht und nicht gefunden.
ich finde die Rückkehr zu chemisch synthetischen Varroaziden nicht gut. Wir versuchen gerade die Rückstände im Wachs zu minimieren und jetzt soll wieder eine Kehrtwendung gemacht werden. Wann werden die Varroazide im Honig dann nachgewiesen werden
fragt sich winolf?
 
... ist die neue Varroabekämpfungsstrategie der Fa. Bayer im Internet zu finden? Habe gesucht und nicht gefunden.
ich finde die Rückkehr zu chemisch synthetischen Varroaziden nicht gut.

Wennst ebenso wie auch noch nichts konkretes weißt, auch Prof. Google nichts hergibt, warum dann diese Vorbehalte?

Josef
 
Hallo!

Wie? Was? org. Säuren wirken nicht (...ausreichend)?

Vielleicht sollte man auch bei uns darüber nachdenken wie in Italien die Königin zu käfigen um nur noch kontrolliert geringe Mengen Brut in den Völkern zu haben und die dann zu entnehmen. Ständiges Drohnenschneiden wird ja auch (sogar mit Freude...:eek:) gemacht.

Außerdem muss ich sagen dass die Behandlungen mit AS und OS oft einfach irgendwie gemacht werden. Ich vermute, dass immer noch viele Imker Probleme bei den Behandlungen haben.....

Wie sollen wir denn jemals wieder eine selbständige, vom Menschen unabhängige Biene bekommen, wenn wir keinen (sanften) Schnitt machen? So ein Schritt führt nur in weitere, noch tiefere Abhängigkeiten. Also echt, das ist für mich der Aufreger des Tages:mad:.

Ach ja, meine Antwort auf die Frage: Nein.

Gruß
Norbert (der jetzt an Schnaps braucht...)
 
Wennst ebenso wie auch noch nichts konkretes weißt, auch Prof. Google nichts hergibt, warum dann diese Vorbehalte?

Josef

Hallo Josef,
die Gifte sind nicht neu, nur dass sie jetzt rollierend eingesetzt werden. Herr Wallner schrieb in seinem Jahresbericht 2009: "Perizin-Rückstände waren in 12,5% der Proben in Mengen bis 14 mg/kg nachweisbar. Ursache hierfür dürfte, neben dem Problem der rückstandsbelasteten Mittelwände, in erster Linie die Mehrfachanwendung von Perizin sein. 4,4% der Auslandswachse waren mit diesem Wirkstoff kontaminiert." Über die Hälfte der Proben stammte von Ökobetrieben, weshalb die Wachsergebnisse nicht repräsentativ für die Rückstandssituation sind.

https://www.uni-hohenheim.de/uploads/media/2009_jahresbericht_bienenkunde.pdf

Ich kann nur warnen, Varroazide einzusetzen, dessen Rückstände sich im Wachs anreichern. Imker sollten lernfähig sein
meint winolf
 
Ich persönlich finde auch, dass diese Mittel in die ewige Schublade gehören!!!

Zwar bin auch nicht begeistert von As und verwende diese auch nicht, denn es gibt auch andere Wege.
lg
 
Stimme dir voll zu Norbert!

Ich habe auch schon einen Schnaps gebraucht, und mir ernstlich überlegt, ob es nicht besser ist hier nicht mehr weiterzulesen, sonst laufe ich noch Gefahr zum Säufer zu werden.
 
Hallo,

da wird jahrelange gute imkerliche Praxis unterwandert, da will ein Präsident unter dem Deckmantel von Bienenverluste chemische Mittel wieder legalisieren und Salonfähig machen. Falls Ameisensäure einmal wirklich nicht mehr wirken sollte, kaufe ich Wolfgang sofort seinen Varroacontroller ab, bevor Chemie in Einsatz kommt.
Es wäre mal eine Umfrage bei den Verlusten notwendig, die aufzeigt, daß die Verluste wirklich auf Unwirksamkeit von Ameisensäure beruhen und nicht auf deren falschem und zu späten Einsatz.
Für meinen Teil kann ich jedenfalls sagen, seit ich Ameisensäure laut Anwendungsverfahren Imkerschule anwende, ich keine Völkerverluste hatte. Ich habe aber heuer von 11 behandelten Völker 2 Königinnen verloren (gefällt mir persönlich überhaupt nicht), doch meine Betriebsweise ist so angepaßt, daß ich junge Königinnen erst nach der Hauptbehandlung einweisle und genügend Reserveköniginnen habe.
Wir kämpfen derzeit auch gegen die Neonicotinoide, wo noch nicht restlos geklärt ist, wie nachfolgende Kulturen (z.B. Gelbsenf) unsere Bienen vergiften. Meiner Meinung nach macht es sich der steirische Präsident zu einfach, nach längst verpönnter Chemie zu schreien. Gerade so ein alter Hase müßte aus der Vergangenheit seine Schlüsse ziehen können.
Ich stehe alternativen Varroabehandlungsmitteln positiv gegenüber, doch müssen die bewiesen rückstandsfrei sein und nicht Mitteln (wie z.B. Perizin ) wo wir die Rückstandsproblematik schon kennen.
Was ist denn nur mit unseren Vertretern los, nach der Pleite und Unfähigkeit bei der Kundgebung gegen Neonicotinoide jetzt wieder ein neuer Sabotageakt gegen uns Imker.

ein trauriger und enttäuschter

Hans Peter
 
So wohlklingende Namen der Fa. Bayer: Bayvarol

hört sich an wie Hustensaft für Kleinkinder, da schwärmt selbst der Bioimker. :blob8: Google spuckt, nein übergibt sich und lässt sich das letzte Honigbrot nochmals durch den Kopf gehen wenn man nach dem Wirkstoff sucht.

Ich fall dabei ab vom Glauben :wall:

Flumethrin: oder auch Cyano(4-fluoro-3-phenoxyphenyl)methyl 3-[2-chloro-2-(4-chlorophenyl)ethenyl]-2,2-dimethylcyclopropanecarboxylate genannt ist der Wirkstoff

Man sollte die Ausgangsfrage ändern !

Man sollte sich ansehen, was man da befürwortet:

http://www.sigmaaldrich.com/catalog...7|FLUKA&N5=SEARCH_CONCAT_PNO|BRAND_KEY&F=SPEC

Vor Resistenzen wird jetzt schon gewarnt: http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tak/05000000/00051604.01?inhalt_c.htm
und wer es genauer lesen möchte:
http://www.culturaapicola.com.ar/apuntes/revistaselectronicas/apidologie/33-4/thompson.pdf

Man sollte nachdenken, welche natürlichen Stoffe Benzolringe, Cyano-Verbindungen oder chlorierte organische Stoffe aufweisen und überlegen, wie die Natur diese Stoffe abbaut.

:n139::bindagegen:
 
@ Astacus

solange wir nicht wissen um was es sich hier handelt, wir nicht wissen was da drinnen ist, wir keine Infos der Veterinäre haben und auch keine Infos oder Stellungnahmen der Bio Verbände vorliegen, solange sollten wir nichts verteufeln. Abwarten und informieren sollte nun angesagt sein, für Vorurteile sollte kein Platz vorhanden sein.


Auch ich komme ich mit AS auf Schwammtuch und OS verdampfen sehr gut zurecht, als Bienenfreund tun mir diese Tiere jedoch vom ganzen Herzen Leid.

Josef
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Alles klar, Danke für den Link!

Bei den "besonderen Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung" habe ich bereits aufgehört zu lesen, Pardon also, diese Infos hatte ich zu Beginn dieses Thread´s leider noch nicht.

Josef
 
Ich würde nichts Kaufen was von dem Hersteller selbiger Pesticide kommt, die die Bienen umbringen.

Eines ist sicher, pharmaunternehmen sind nicht dazu da uns oder irgentetwas zu Heilen. Es ist kein Profit in Heilung. Profit liegt im Symtom Management.

Und wo keine Symtom ist, wird eines Erzeugt. "Macht die Augen Auf!" ;)
 
Jetzt hab ichs auch verstanden

Danke für den Hinweis :win das hat mir noch gefehlt
 
Schau auf die Zusammensetzung ( Inhaltsstoffe ) und dann schaust auf den Link :mad:
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/00006977/0452_02.htm?wir/00006977/0452_00.htm


lol ich lach mir gerade einen und sag: " wooooow" .... ok ich hoffe ich liege jetzt nicht falsch ... aber ist das nicht so ähnliches zeug wie das was in dem Gaucho drin ist.

Ich habe nur gelesen: "Flumethrin ist neurotoxisch und führt zu einer langandauernden Öffnung bzw. verlangsamten Schliessung von Na+-Kanälen der Nervenzellmembran und dem damit verbundenen Einstrom von Na+-Ionen in die Zelle."

Also für mich klingt das nach pestizide, und zwar das dem Goucho drin ist.

Na ja .... wenn das genemigt wird, dann brauch Bayer nur noch zu Sagen. Alles ist gut, wir sind nicht schuld, die Imker sind es. Profit kennt keine grenzen!
 
Hallo zusammen,

wenn ich sowas schon lese:
Bayvarol, Perizin und ähnliches
dann läuft es mir kalt den Rücken runter. Da gehe ich absolut konform mit Dr. Liebig: "mit nichts behandeln, was in Wachs und Honig Rückstände hinterlassen kann!" und da gehören diese Gifte, wogegen die Milben ja schon resistent sind, auf jeden Fall nicht dazu.

Natürlich müssen die Pharmafirmen sich was neues überlegen, denn an Perizin und Bayvarol haben sie sich dumm und dämlich verdient und an AS und OS ist nichts verdient.
Da muß man doch was "Tolles und Neues " auf den Markt bringen, bei dem der Imker nicht mehr besonders nachdenken muß, sondern nur "Streifen reinlegen" und fertig. Da kann man ja dann wieder an der Denk- und sonstigen Faulheit der Imker verdienen.

Ich bin dagegen!

Gruß Ralf
 
Niki Berlakovich wird's Genehmigen denn er ist ein großer Fan von Bayer:mad:
Denn der gebeizte Mais ist in Österreich immer noch im Handel erhältlich, da kann er sich von Deutschland und Italien was abschauen, aber nein, ist nur komisch das unsere Nachbarländer einen geringen winterverlust nachweisen können als Österreich.
Bin echt sauer:mad:
Brauch jetzt auch einen Schnaps gn8

Daniel
 
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