"Restentmilbung" Sinnvoll, oder nicht?

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himbeertom

Guest
Ich bin nicht so recht ein Freund der Oxalsäure, deshalb bin ich immer am zweifeln, ob eine so genannte Restentmilbung wirklich nötig ist. Dieses Jahr bin ich "zwiegespaltener"denn je. Auf den Windeln sind kaum Varroen zu entdecken. Ich habe 3 Schwammtuchbehandlungen mit 65% AS durchgeführt.
Ich werde die Sache weiterhin gründlich beobachten und dokumentieren, und wahrscheinlich auf eine Oxalsäurebehandlung verzichten, zumindest an einem Stand.
Ich sehe Oxalsäure als keinen guten Stoff an, die Wissenschaft streitet sich da noch(hier erlaubt, dort nicht usw.) z.B. Asbest wurde einst auch mal als "Allheilmittel" angepriesen(Zugfester als Stahl) Asbest gilt ja nach wie vor als nicht sonderlich gesundheitsgefährdent, nur ist die größe das (Gesundheits)Problem. Die Nanotechnologie wird momentan als "Wunderbar" bezeichnet, obwohl sich langsam auch die kritischen Stimmen mehren(das selbe Problem wie beim Asbest)

Frage an die Allgemeinheit: Ist es Sinnvoll oder ist davon abzuraten eine Restentmilbung mittels Oxalsäure durchzuführen?
 
Hallo Himbeertom
Eine Restentmilbung ist absolut sinnvoll. Ich bin ein Bienenliebhaber, sonst würde ich Dir vorschlagen, es ohne Restentmilbung aus zu probieren. Es wäre allerdings schade um die lieben Tierchen.
Wenn Du die Milben nach einer Restentmilbung zählst, wirst Du darauf kommen wie unerlässlich so eine Entmilbung ist. Ob mit Oxalsäure oder Bienenwohl oder..., was auch immer Du bevorzugst, es ist Notwendig. Das Ergebnis spricht für sich.
mfg Walter
 
Bei mir ist Restentmilbung Pflicht
weil ich zuviele Nachbarn habe

Gruß MIlb
 
Servus Tom,

Auf den Windeln sind kaum Varroen zu entdecken. Ich habe 3 Schwammtuchbehandlungen mit 65% AS durchgeführt.
Du könntest ja ein anderes, genaueres, Verfahren zur Befallsermittlung durchführen um zu überprüfen, ob Deine Einschätzung richtig ist. Wenn Deine Völker nur sehr wenige Milben beherbergen macht es wohl auch wenig Sinn zu behandeln. Alleine auf die Windel würde ich mich da allerdings nicht verlassen.

Ich sehe Oxalsäure als keinen guten Stoff an, die Wissenschaft streitet sich da noch(hier erlaubt, dort nicht usw.)
Die unterschiedliche Zulassungssituation hat mit dem Stand der Wissenschaft überhaupt nichts zu tun. Oxalsäure ist - anders als Asbest - ganz natürlicher Bestandteil zahlreicher Gemüsearten. Seit Urzeiten futtern Mensch und Tier Oxalsäure - wenn auch in geringen Mengen. Es existieren zahlreiche wissenschaftliche Studien über wirksamkeit und Sicherheit von OS in der Varroabehandlung. Da vergleichst Du wirklich Äpfel mit Birnen.

Alternativ kannst du aber auch im zeitigen Frühjahr mit Hyperthermie behandeln. Das ist absolut chemiefrei, erfasst allerdings ganz anders als die OS nur die Milben in der verdeckelten Brut und lässt die aufsitzenden Milben ungeschoren. Aufwändiger und teurer ist es auch, aber das spielt im Hobbybereich ja nicht die große Rolle.

lg,
Sebastian
 
Ich kann dir nur raten auf die Restentmilbung nicht zu verzichten.

Wir verwenden dazu Bienenwohl.

Meine persönliche Ansicht ist, dass die Restentmilbung genauso wichtig ist wie die Hauptbehandlung, ja manchmal vielleicht noch wichtiger.

Gruß,

Wolfgang
 
Ich werde die Sache weiterhin gründlich beobachten und dokumentieren, und wahrscheinlich auf eine Oxalsäurebehandlung verzichten, zumindest an einem Stand.

Hallo Tom,

" Wer früher stirbt ist länger tot ". Das gilt auch für Deine Bienen wenn Du keine Restentmilbung durchführen möchtest, oder hast Du die Absicht Deine Völkerzahl zu reduzieren ? Also lass ab von Deiner Absicht.
 
naja, man ist ja Imker, um den Bienen gutes zu wollen, soviel sollte ja klar sein. Ich will weder Bienen(ganze Völker) in den Bienenhimmel schicken, noch möchte ich anderes was auch nicht gut für die Bienen ist. Eine sinnvolle Symbiose ist doch sicher allseits anzustreben(?) dazu gehört für mich auch eine Entwicklung anzustreben, die auf sowas verzichtet.

Jede Fortschritt beinhaltet auch manchmal einen Rückschritt. Ich möchte auch keine Grundsatzdiskussion loseisen, nur kann es ja auch nicht sein, dass das Thema so "kribbelig" ist, das gleich negative Äusserungen kommen.

Z.B. Milb's Äusserung läßt mich ja vermuten, dass er durchaus auf eine Restentmilbung verzichten könnte, wenn er (kaum) keine (Imkernachbarn) hat. Wie ist das möglich?

@wolli, Du verwendest Bienenwohl, ist das nicht Oxalsäure anders benannt?
 
Du verwendest Bienenwohl, ist das nicht Oxalsäure anders benannt?

Schon, aber das ist mir eigentlich egal.

Die Restentmilbung erfolgt sehr spät im Jahr, also November/Dezember, es trifft die Winterbienen.

Die Sommerbiene bekommt keine Oxalsäurebehandlung. Ich muss dir ehrlich sagen- ich bin sehr experimentierfreudig, vor allem was Arbeitserleichterungen und unnötige Eingriffe etc betrifft, aber wenn es um das Überleben des Volkes geht, dann finde ich sollte das Experimentieren vorbei sein. Jeden Winter gehen Unmengen an Völkern drauf, nur weil falsch behandelt wurde, oder bei den Behandlungen am falschen Fleck gespart wurde, zum Beipiel nur halbe Dosierung wie empfohlen.
Ich trau mich auch laut zu sagen, dass es jede Menge Dummköpfe gibt, die deshalb "weniger" behandlen, weil ihnen die Tiere leid tun. Leider oft mit dem Erfolg, dass sie dann gestorben sind- Auch eine Variante der Tierliebe ...
 
Zitat von Sebastian:
Alternativ kannst du aber auch im zeitigen Frühjahr mit Hyperthermie behandeln. Das ist absolut chemiefrei, erfasst allerdings ganz anders als die OS nur die Milben in der verdeckelten Brut und lässt die aufsitzenden Milben ungeschoren. Aufwändiger und teurer ist es auch, aber das spielt im Hobbybereich ja nicht die große Rolle.

Ich glaube, Sebatian, da ist Dir ein kleiner Fehler unterlaufen. Warum sollten die aufsitzenden Bienen bei der Hyperthermie nicht betroffen sein? Sie erfahren doch die gleiche Temperatur (ca. 45°C) die sie in Niemandsland schickt.
Also nicht nur die versekelte Brut sondern auch die lebenden Bienen außerhalb der Brut wird entmilbt. Es sollte sich ein 99%iges Ergebnis einstellen.
mfg Walter
 
Naja, wenn ich das richtig verstanden habe, werden in das Gerät (Hyperthermie) nur die Rähmchen ohne Bienen eingefügt.

@ Wolli, das ist ja das Problem, wenn man die richtige Strategie hat, spart man sich eine Menge "unnützer" Eingriffe, und das sollte das Ziel sein.
 
Also nicht nur die versekelte Brut sondern auch die lebenden Bienen außerhalb der Brut wird entmilbt. Es sollte sich ein 99%iges Ergebnis einstellen.
mfg Walter

Hallo Walter ,

wenn Du die Bienen, wie oben beschrieben, mit in das Gerät tust sind auch Deine Bienen im Himmel, denn die halten das nicht aus.
 
Servus Walter,

Warum sollten die aufsitzenden Bienen bei der Hyperthermie nicht betroffen sein? Sie erfahren doch die gleiche Temperatur (ca. 45°C) die sie in Niemandsland schickt.
Ja - so habe ich mir das anfangs auch vorgestellt. Allerdings werden die adulten Bienen überhaupt nicht mitbehandelt, sondern nur die verdeckelten Brutwaben.
Der Grund ist ganz einfach: Bienen unternehmen alles in ihrer Macht stehende um die Temperatur zu halten. D.h. wenn Du versuchst sie auf über 40°C zu erwärmen kühlen sie was das Zeug hält - bis ihnen das Wasser ausgeht. Ein gesundes Volk lässt sich nicht auf 40-45°C erwärmen.

Astacus hat vor einiger Zeit einmal Bilder ins Forum gestellt, was passiert, wenn man versucht ein komplettes Volk derart aufzuheizen. Der Versuch wurde wenn ich mich recht erinnere abgebrochen, da sich die Stocktemperatur nicht kaum änderte, ganz im Gegensatz zum schlechten Gewissen des Experimentators der der Legende nach anschliessend seine beste Flasche Met dem Hl. Ambrosius opferte um dem göttlichen Zorn der dem Bienenquäler blüht zu entgehen.

lg,
Sebastian
 
Ich bin nicht so recht ein Freund der Oxalsäure, deshalb bin ich immer am zweifeln, ob eine so genannte Restentmilbung wirklich nötig ist. Dieses Jahr bin ich "zwiegespaltener"denn je. Auf den Windeln sind kaum Varroen zu entdecken. Ich habe 3 Schwammtuchbehandlungen mit 65% AS durchgeführt.

Nur mal so. Ich finde es nicht gut, die Verwirrung mit den Prozentzahlen fuer die Ameisensaeure immer wieder fortzufuehren. Gehandelt wird 60 %ige und 85 %ige AS. Ich glaube das ist auch in Deinem Bundesland so oder hast Du Dir die 65 %ige
AS selbst verduennt ?
Ist eigentlich nicht so wichtig aber manchmal evtl. doch ....
 
Hallo Sebastian,

ja das war wirklich ein einschneidendes Erlebnis, den Beitrag habe ich aber leider nicht gefunden, das Bild gibt es aber immer noch im Netz:
varroab.jpg

Da hatte ich ein Riesenglück, daß dieses Volk nicht verbraust ist. Die Metflasche opfer ich aber lieber dem Bienenhalter, denn beim Trinken kommt man nicht auf so dumme Ideen. :D .
Damals habe ich aber geglaubt, daß ich meinen Bienen was Gutes tue und mit bestem Gewissen behandelt.

Gruß
Hans Peter
 
... den Beitrag habe ich aber leider nicht gefunden, ...

Alle Beiträge sind gesichert und stünden uns zur Verfügung, wir bitten jedoch noch um etwas Geduld, es muss noch das alte Forum mit dem neuen verknüpft werden, auch mit Suchfunktion happert´s noch, aber Tag für Tag wird etwas als erledigt abgehakt.

Josef
 
Z.B. Milb's Äusserung läßt mich ja vermuten, dass er durchaus auf eine Restentmilbung verzichten könnte, wenn er (kaum) keine (Imkernachbarn) hat. Wie ist das möglich?

Verzichten könnte ich, wenn ich keine Nachbarn hätte und die Sommerbehandlung super hingehauen hat.

Da meine Bienen aber ab und an mal ein belastetes Volk ausräumen und auch die Milben mitnehmen,
muss ich Restentmilben damit ich im nächsten August auch noch Bienen habe.

Mal schauen was die AGT so mit sich bringt, vielleicht ändert sich dann ja etwas.

Gruß Milb
 
Danke Sebastian
Ich habe schon vor einigen Jahren die Hyperthermie versucht, der Aufwand war einfach zu groß. Jetzt, da Du es erwähnst ist mir wieder eingefallen, dass nur Brutwaben in die Behälter kommen. Entschuldige bitte, es war ein Missverständnis.
mfg Walter
 
Hallo Imkerfreunde,

wer keine Restentmilbung betreibt, der tanzt auf des Messers Schneide.
Mit derb RE hab ich Ruhe bis zum August

Gruß
Indy
 
Meiner Meinung nach ist die Restentmilbung eine der wichtigsten Eingriffe im gesamten Bienenjahr.
Persönlich träufle ich, damit ich alle Völker an einem Tag behandeln kann.

Damit rettet man auch Völker, bei denen die Hauptentmilbung nicht richtig durchgeführt wurde.
lg
 
Hi Marcel,

Hab ich bei 6 bis 10 Milben pro Tag um die Zeit noch eine Chance, dass sies mit Restentmilbung schaffen?
 
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