Wachstausch - von konventionell zu bio?

mel

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Hallo zusammen!

Als Jungimker war ich leider etwas übereilig mit bestellen meiner Materialien. Leider hab ich konventionelles Wachs (MW und Pastillen zum ausgießen für die Futtertröge) gekauft und auch bereits in meinen drei ersten Stöcken eingesetzt.

Zwischenzeitlich hab ich natürlich Bio-MW und Bio-Wachspastillen gekauft.

Das Problem an der Sache ist, dass ich das ganze konventionelle Wachs aus meinen drei ersten Stöcken schrittweise rauskriegen muss. Dieses Jahr wird das wohl nichts mehr, da die Völker bereits eingefüttert sind.

Die Frage ist nun,

1) wann ich beginnen kann, ausgebaute Waben auf konvi-Wachs, gegen Bio-MW zu tauschen (ich denk da so an die Obstblüte zb.), wie schnell und wie viel auf einmal

2) wie ich markiere, auf welchem Rähmchen noch konvi-Wachs und auf welche bereits Bio-Wachs ist (ich denk da zb. an rote, dünne Nylonschleifchen die ich um den Oberträger der konvi-Wachs-Rähmchen binde)

3) wie dokumentiere ich den ganzen Wachs-Tausch-Prozess und zwar so, dass das ganze vor einer Zertifizierungs-Kommission auch stand hält (also ich möchte das Ausmaß der erforderlichen Daten wissen bzw. auf welche Art ihr dokumentiert habt (Wachs-Buch oder so))

Würd mich freun wenn sich auch Imker einbringen, welche so einen Wachstausch schon hinter sich haben und aus Erfahrung berichten können!

Weiters stellt sich mir die Frage ob es zwingend notwendig ist, das konvi-Wachs überhaupt zu tauschen, um zertifiziert werden zu können.

Danke schon mal! :)

LG
Christian

Anmerkung: Die Überschrift wurde von mir etwas abgeändert,
das Thema wurde in wichtig umgestellt.
drohne
 
Re: Wachstausch - konventionell zu bio

mel schrieb:
1) wann ich beginnen kann, ausgebaute Waben auf konvi-Wachs, gegen Bio-MW zu tauschen (ich denk da so an die Obstblüte zb.), wie schnell und wie viel auf einmal

Wenn die Bienen beginnen zu bauen, also zu der Zeit, wenn man sowieso Mittelwände einhängt. Obstblüte ist o.k.
Wieviel? Eine gute Frage. Man muß wissen, was man will. Wenn man Abstriche bei der Honigernte hin nimmt, dann kann man alle Waben sort mit einem Ruck austauschen oder man macht das zargenweise oder nur 4-5-stück weise.

mel schrieb:
2) wie ich markiere, auf welchem Rähmchen noch konvi-Wachs und auf welche bereits Bio-Wachs ist (ich denk da zb. an rote, dünne Nylonschleifchen die ich um den Oberträger der konvi-Wachs-Rähmchen binde)
Ich markierte Waben durch eine Reißzwecke am oberen Rähmchenholz.

mel schrieb:
3) wie dokumentiere ich den ganzen Wachs-Tausch-Prozess und zwar so, dass das ganze vor einer Zertifizierungs-Kommission auch stand hält (also ich möchte das Ausmaß der erforderlichen Daten wissen bzw. auf welche Art ihr dokumentiert habt (Wachs-Buch oder so))
Da bin ich überfragt. Mal beim Bioverband, wo man beitreten will, nachfragen.
Ich habe zwar nur noch "eigenes Wachs" in den Völkern (habe das auch auf Rückstände untersuchen lassen und es ist auch frei von irgendwelchen Rückständen) aber zertifizieren habe ich mich nicht lassen.

mel schrieb:
Weiters stellt sich mir die Frage ob es zwingend notwendig ist, das konvi-Wachs überhaupt zu tauschen, um zertifiziert werden zu können.
Ja
 
Re: Wachstausch - konventionell zu bio

Hallo Mel,

ich denke, da kann Dir Josef sehr gut Auskunft geben. Im Grunde hast Du durchschnittlich ein Jahr Umstellungszeit, nach Anmeldung zu einem Bioverband. Wenn Du jetzt schon umstellst, gilt das eine jahr dennoch, soweit ich weiß.

Markieren würde ich auch mit Reißzwecken.

Ansonsten hoffe ich mal, dass es von Erfolg bei Dir gekrönt sein wird!

Viele Grüße

Tim
 
Re: Wachstausch - konventionell zu bio

Hallo Christian,

ich rate dir vom teilweisen Austausch der Waben auf Biowachs ab. Ich würde es ordentlich machen, alles auf einmal mittels Kunstschwarm nach der Honigernte.

Bienen tragen Wachs um, wenn du nur Teile austauscht wird dein Biowachs durch das belastete Wachs kontaminiert, dann hättest du viel Geld in Sand gesetzt und müßtest zurück an den Start.

Gruß
Astacus
 
Re: Wachstausch - konventionell zu bio

Freut mich Christian, wieder ein Bioimker mehr in unserer Runde, dazu wünsche ich bereits jetzt schon viel Erfolg.

Selber bin ich schon seit bereits 15 Jahren Bioimker, ich kann Dir also durchaus mit Rat zur Verfügung stehen und werde dies auch sehr gerne machen

mel schrieb:
Hallo zusammen!

Als Jungimker war ich leider etwas übereilig mit bestellen meiner Materialien. Leider hab ich konventionelles Wachs (MW und Pastillen zum ausgießen für die Futtertröge) gekauft und auch bereits in meinen drei ersten Stöcken eingesetzt.

Diese lediglich drei Tröge würde ich als erstes abgeben, also an befreundete ImkerInnen oder hier im Bienenforum verkaufen, Futterschalen benötigst in der Folge überhaupt nicht mehr, dazu kommen wir noch bei Gelegenheit. Eines musst bereits jetzt schon wissen, die Wachskontrollen sind streng, sogar sehr streng und da geht´s sogar nach Rückständen im Nanobereich, hätte jemand von diesem Konvi Wachs z.B. Perizin eingesetzt, so wäre die Mühe vergebens.

mel schrieb

1) wann ich beginnen kann, ausgebaute Waben auf konvi-Wachs, gegen Bio-MW zu tauschen (ich denk da so an die Obstblüte zb.), wie schnell und wie viel auf einmal

Ab dem ersten Erweiterungsschritt wird Zargenweise aufgesetzt, so geht´s: Zarge mit Bio MW vorbreiten, eine offene BW von unten in diese Zarge geben und diese Waben mittels einem Reissnagel markieren, diese markierte Wabe ist nach längstens zwei Wochen weg. Nach längstens zwei Wochen wird abermals eine Zarge mit MW und einer BW aufgesetzt, unten kannst bereits die erste Zarge entfernen.

mel schrieb

2) wie ich markiere, auf welchem Rähmchen noch konvi-Wachs und auf welche bereits Bio-Wachs ist (ich denk da zb. an rote, dünne Nylonschleifchen die ich um den Oberträger der konvi-Wachs-Rähmchen binde)

Siehe Reissnagel, Plastik hat im Volk absolut nichts verloren.

mel schrieb

3) wie dokumentiere ich den ganzen Wachs-Tausch-Prozess und zwar so, dass das ganze vor einer Zertifizierungs-Kommission auch stand hält (also ich möchte das Ausmaß der erforderlichen Daten wissen bzw. auf welche Art ihr dokumentiert habt (Wachs-Buch oder so))

Primär sind Stockkarten, hier wird alles aufgezeichnet was im Volk passiert. Ferner Rechnungen über Biowachs. Ausgemustertes Konvi Wachs separat und als Kerzenwachs deklariert, hier ist größte Genauigkeit vonnöten, an besten dieses Wachs weitergeben, so kann nichts passieren.

Im ersten Jahr bist Umstellungsbetrieb, also eine gewisse Bewährungsphase. Passt nach diesem Jahr alles wird´s schon spannend, denn nun werden die ersten Wachsproben gezogen und nach Hohenheim geschickt. Kommt hier Ergebnis: 0,0 zurück, hast es auch schon geschafft und DU bist Bioimker.

Gerne würde ich mit Dir ein Stückerl des Weges gehen, also wennst einverstanden bist, bitte in diesem Thread alle Deine Fragen einzufügen, wirst sehen, wir schaffen dies locker und möglicherweise macht hier noch jemand mit.

Josef
 
Hallo!

Perfekt, ich wollte bei Zeiten selber einen Thread mit ähnlichem Thema eröffnen ab dann stelle ich am besten gleich hier meine Fragen.

Wie ja die meisten von euch wissen, bin ich kein "Umsteller" sonder möchte nächstes Frühjahr gleich mit BIO beginnen!
Da ich am Anfang nichts übersehen möchte bitte ich auch um so viele Tips wie möglich! Ich bin zwar schon mit der BIO Austria in Kontakt getreten, da sich aber erstmals keiner meldet frage ich gleich euch Praktiker!

In den Richtlinien steht ja "In einem Umkreis von 3 km muss die Bienenweide im Wesentlichen aus Pflanzen des ökologischen
Landbaus, Wildpflanzen, Waldungen und Kulturen, die auf Flächen, die die biologische Qualität der Imkereierzeugnisse nicht beeinträchtigen, angebaut werden, bestehen. Der Bienenstand muss sich in ausreichender Entfernung von möglichen nicht-landwirtschaftlichen Verschmutzungsquellen, wie z.B. städtischen Gebieten..."
Bei mir wird es aber so sein das der 3km Radius zumindest an der Stadtgrenze kratzt, glaubt Ihr das es deshalb total unrealistisch ist ein Zertifikat zu bekommen oder muss schlussendlich "nur" das Wachs die Proben überstehen?

Und wie schaut es mit den Vökern aus? ich glaube mal von Josef gelesen zu haben, dass in der Umstellzeit auch nicht BIO-Völker gehalten werden können da sie dann nach einem Jahr dann eh BIO werden und man sich so am Anfang einiges an Geld sparen kann... Aber wie gesagt, ich GLAUBE mich erinnern zu können! ;-)

Und muss man einen speziellen Schleuder-, Lager-, Verarbeitungsraum haben?

Das wars fürs erste, wenn jemanden von den Profis gleich noch mehr essenzielle Dinge einfallen bitte gleich dazu posten!
Wäre super wenn wir einen Forums eigenen Leitfaden zusammen bekommen würden!?

EDIT:
Jetzt ist mir noch etwas eingefallen. Es ist nicht richtig eine Frage eher eine Feststellung, ich kann ja nicht beeinflussen das kein Bauer im Flugradius der Bienen seine Pflanzen spritzt. Was mich als "möchtegern" BIO Imker ja sehr einschränkt!?
Und ab welcher Völkeranzahl zahlt es sich aus einem Verband beizutreten? Bei meinen anfänglich drei Völkern kann sich das ja nie rechnen?
 
Die Aufstellung der Völker wird bei jeder Kontrolle sehr, sehr ernst genommen, hier die Bestimmung von Bio Austria


3.17.1 Standorte sind so zu wählen, dass die Belastung für die Bienen so gering wie möglich sind, Biologisch bewirtschaftete Flächen sind zu Aufstellung zu bevorzugen. Besteht Verdacht auf zu hohe Schadstoffbelastungen sind die Bienenprodukte zu untersuchen. Bei Bestätigung des Verdachts ist der Standort aufzugeben. In einem Umkreis von 3 km muss die Bienenweide im wesentlichen aus Pflanzen des ökologischen Landbaus, Waldungen und Pflanzen, die auf Flächen des ÖPUL-Programms angebaut werden, bestehen.
Der Bienenstand muss sich in ausreichender Entfernung von jedweden möglichen nichtlandwirtschaftlichen Verschmutzungsquellen, wie z.B. städtischen Gebieten, Autobahnen, Industriegebieten, Abfalldeponien, Abfallverbrennungsanlagen usw. befinden.



Man sieht hier, wie sehr schwer es oft ist geeignete Standorte zu finden und ich darf versichern, diese Auflage wird sehr streng kontrolliert. Für kommende Bio Imker wäre ideal sich eine örtliche Landkarte –aus der Gemeindestube- zu beschaffen, hier den Standort eintragen, nicht immer, aber sehr oft wird dies sogar zwingend verlangt.

Nun Christian, wenn Dein Standort lediglich die Stadtgrenze kratzt und ansonsten Flächen wir oben beschrieben mit zumindest 50 % vorhanden sind, wird es wohl keine Probleme geben.

Zur Frage Umstellzeit und nicht Bio Völker: In dieser Phase hast vollkommen freie Hand, selber würde ich dies jedoch nicht empfehlen und würde doch auch nichts bringen, wenn Bio, dann mit aller Konsequenz, etwas Bio geht nicht.

Bio verlangt natürlich wesentlich höhere Auflagen an Räume, Geräte und Betriebsweisen, ich denke dies sollte eigentlich selbstverständlich sein. Wie weit dies geht hängt natürlich vom Geldbeutel des jeweiligen Betriebes ab, Plastik, Holz und Fliesen werden nicht mehr sehr gerne gesehen.

Von sämtlichen imkerlichen Räumlichkeiten müssen jeweils zwei Pläne angelegt werden, einer verbleibt bei Dir im Bio Ordner, der zweite verbleibt in der Kontrollstelle. Eine Kontrolle kann jederzeit stattfinden und es ist absolut nicht empfehlenswert mit einer Ausrede das Kontrollorgan abzuweisen, der/die kommen garantiert wieder, aber beim zweitenmal mit eher grimmigen Gesichtsausdruck.

Selber habe ich mit den Kontrolleorganen nur die besten Erfahrungen gemacht, natürlich sind überall genau, keine Frage, aber diese doch sehr erfahrenen Imker sind auch sehr wertvolle Ratgeber in eigentlich allen Bio-Fragen. Bei mir z.B. waren anfangs lediglich die Bienen und Honig zertifiziert, mittlerweile sowohl der Bienengarten, als auch der Heimbienenstand und in beiden Anlagen vom kleinsten Gänseblümchen bis den riesigen Wildkirschen ist alles Bio. Das dieses Unterfangen klappte, dies habe ich in erster Linie unserer Sybill, aber auch den Tipps und Hinweisen der Kontrolleure zu verdanken.

Josef
 
Hallo Ficht,

ich wünsche Dir auch gutes Gelingen und mahne noch einmal die Beiträge zum Thema Bio an.

Es soll keine romantische Sicht zerstört, noch eine gute Idee verloren gehen. Bitte bedenke, es lohnt von den Prüfgebühren alleine schon fast nicht, auf Bio umzustellen und es prüfen zu lassen.

Sollte dies aber für Dich keine Rolle spielen, müsste der Rat von Josef schon ausreichend sein.

Grüße

Tim
 
Vollkommen richtig Tim, bitte aber zu bedenken, auch mit steigender Größe des Betriebes werden die Kosten und der natürlich auch der Aufwand nahezu immer gleich hoch/niedrig sein.

Nun aber für alle kommenden Bioaner einen Gedankensanstoß, Biohonig ist gesucht und wir Bioimker werden niemals den Bedarf decken können. Rewe z.B. rennt uns die Türen ein, die unterste Liefermenge pro Jahr wäen 5 To und dies auf Liefergarantie, wer kann dies schon? Fazit: Beste Nachfrage ist vorhanden und Jungimker/innen die Profis werden wollen finden sehr gute Chancen vor.

Sollte jemand Biohonig mit Zertifikat aus heuriger Ernte anbieten, bitte mir eine PN zukommen lassen.

Josef
 
Hallo!

@Drohne
danke für die ersten Antworten! Interessant das 50% Biofläche ausreichen! Oder habe ich das falsch verstanden?

@Koizchen
Danke! Ich lass mich fürs erste eh nicht entmutigen, es war/ ist halt mal eine Idee. Das es kein Honigschlecken :D wird ist mir klar aber ich werde mal das Beratungsgespräch abwarten und schauen ob sich das ganz machen lässt. Ich glaube eher das ich das erste Jahr zwar mit BIO anfange aber halt nur für mich, sprich Wachs, Völker, Beuten, Füttern und was sonst noch alles dazugehört. Natürlich alles möglichst lückenlos dokumentiert!
Mal schauen wie viele Völker ich mir ab dem zweiten Jahr schon zutraue, hab ich das Gefühl das könnte sich wirtschaftlich auch nur irgendwie ausgehen werde ich es mir auf jeden Fall antun und meine Mädels zertifizieren lassen! (wie sich das anhört... :D )

Werde auf jeden Fall berichten wie das Gespräch mir der Bio Austria war, wenn sie sich mal melden...!
 
Hallo,

habt Ihr nur Bio Austria in Österreich? Wenn ich da an Deutschland denke, fallen mir gleich fünf Verbände ein.

Ansonsten lohnt es sich abeinem Volk, wenn man Idealist ist und eben die vielen hundert Euro hat. Mich würde es nicht stören, aber solange das Produkt nicht geprüft wird, ist und bleibt es für mich nicht sinnvoll.

Grüße

Tim
 
Koizchen schrieb:
... habt Ihr nur Bio Austria in Österreich?

Schön wär´s, meines Wissens haben wir im Lande zumindest neun Bio Verbände und weitere zumindest 40 die im Netzwerk "Gemeinsam stark" eingebunden sind. Den einzig wirklich guten Ruf hat Bio Austria als Verband und Austria Bio Garantie als Kontrollstelle.


Ficht schrieb

Interessant das 50% Biofläche ausreichen! Oder habe ich das falsch verstanden?

Stimmt schon und anders ginge es ja nicht, gibt es doch in ganz EU keinen Flecken Land wo alles 100 % ig Bio ist. Nicht ich, ich kann im besten Falle Vorreiter sein, ihr junge Leute habt die Chance eine Änderung herbeizuführen.

Das der Bio Austria Verband nicht antwortet kann ich mir echt nicht vorstellen, lass doch eine geharnischte Urgenz vom Stapel.

Josef
 
Hallo zusammen!

Wow, hätt nicht geglaubt so viel Resonanz zu bekommen … danke hierfür erstmal an alle!

Nur kurz zur Info:
Ich habe diesen Sommer mit 3 Völkern begonnen welche vollständig auf konvi-Wachs sitzen, inkl. der Futtertröge. Der Plan sieht vor, aus diesen 3 Völkern im nächsten Jahr auf 12 Völker aufzurüsten. Die neuen Völker sollen also aus Kunstschwärme der 3 Bestehenden entstehen. Da die drei Völker also je drei Mal geschröpft werden sollen, hab ich mich drauf eingestellt, keinen Honig zu ernten, was die Frage beantwortet, ob ich mit Ernteeinbußen leben kann.

Jedes neu gegründete Volk sitzt selbstverständlich sofort auf Bio-MW. Auch die Futtertröge sollen mit Bio-Wachs ausgegossen werden, wo ich gleich auf Joseds Andeutung aus will, was damit gemeint ist, dass ich diese nicht mehr brauchen werde!

Natürlich ist mir bewusst dass es dann keine Vermischungen von Waben zwischen den 3 konvi-Wachs-Stöcken und den neuen 9 bio-Wachs-Stöcken geben darf/wird.

Astacus rät nun vom schrittweisen Tausch in den bestehenden Stöcken ab.

Nun ergeben sich mehrere Probleme:

- tausch ich radikal komplett und prompt im Frühling, wie Astacus rät, hab ich nie und nimmer Chance auf 3 Kunstschwärme von dem Volk in dem Jahr, oder?

- tausch ich nach Josefs Anweisung, zweifle ich noch immer daran, 3 KS pro Volk schröpfen zu können.

Nach euren ersten Rückmeldungen spiel ich mit dem Gedanken, den Wachstausch ein Jahr rauszuzögern für die drei Stöcke, weil ich im Folgejahr dann bereits 9 Bio-Wachs-Völker hätte zum weiteren Ausbaun der Völkerzahl, und die drei konvi-Wachs-Völker dann ohne Betriebswachstumseinbußen umstellen kann.

Nun stellt sich mir die Frage, ob ich meine drei konvi-Wachs-Stöcke nächstes Jahr nicht doch auf irgend eine Möglichkeit 3 mal schröpfen UND einen kompletten Wachstausch vornehmen kann. Haltet ihr das für möglich?

Und um es nochmals zu unterstreichen: für 3x schröpfen pro Volk und kompletten Wachstausch in diesen drei Völkern würd ich auf die Honigernte nächstes Jahr auf jeden Fall verzichten. Der Wachstum meines „Betriebes“ und die ehest möglich Umstellung auf biologische Betriebsweise hat in jedem Fall Priorität vor „schwarzen Zahlen“ in den Büchern ;-)


Die Markierung werd ich mit Reißnägel durchführen, vielen Dank … auf sowas einfaches nicht zu kommen ist schon peinlich :D

Josefs Wachstauschmethode gefällt mir ehrlich gesagt etwas besser, als Astacus's Radikalmethode mit KS-Bildung. Allerdings beschäftigt mich Astacus's logische Begründung, dass die Tiere Wachs umtragen und es zur Kontamination des Bio-Wachses kommen könnte und damit zur (teuren) Gefährdung des ganzen Vorhabens.
Der Punkt wär mir wichtig wenn er weiter ausdiskutiert wird, welche Methode des Wachstausches bevorzugt werden sollte.

Zum Standort: also meine Tiere stehen am Rande eines kleinen Städtchens (nicht Wr. Neudorf wie im Profil angegeben, dort wohn ich nur ;-) die Bienen stehn viel weiter entfernt von Großstädten, im Bezirk Baden). Ich bin umgeben von Einfamilienhäusern mit großzügigen Gärten auf der einen Seite, die andere Seite besteht aus Feldern, kleinen Waldstücken und Windschutzgürtel. Ein kleines Gewerbegebiet ist in unmittelbarer Umgebung, Industrie gibt’s jedoch keine.

Die Räumlichkeiten kann ich gemäß Standards der Lebensmittelindustrie herstellen – jederzeit kontrollierbar. Allerdings werden die Kontrollorgane keine Freude mit mir haben, weil ich an der Produktionsstätte bestenfalls aus Zufall oder nach Rücksprache anzutreffen bin.

Um aber aufs Wachs zurück zu kommen:

Natürlich führe ich Stockkarten, außerdem führe ich ein Wachsbuch, in dem jeder Prozess der mit Wachs zu tun hat, dokumentiert wird. Jede Zeile der Dokumentation enthält auch die verwogene Menge Wachs des durchgeführten Prozesses. Rechnungen sind da nur ein winziger Bestandteil … Scheint also mehr als nur auszureichen :)

LG :)
Christian
 
Eine sehr gute Beschreibung Deiner Pläne und Möglichkeiten, allerdings sind da auch sehr viele Unsicherheiten drinnen,

* 100 % auswintern wäre schön, aber nicht zwingend gegeben.

* drei KS pro Volk wird nur sehr, sehr schwer möglich sein.

Selber würde ich völlig anders agieren, nämlich aus den vorhanden drei Völker Honig produzieren, davon jeweils einen Ableger erstellen, sind schon sechs und vom unserem Stefan Mandl 10 KS kaufen, so hast idealerweise schon 16 Völker, auch Honig und keinerlei Risiko. Vom Stefan Mandl bekommst zudem ein Zertifikat und schon bist ein Umstellungsbetrieb mit bereits 16 Völker.

Josef
 
drohne schrieb:
* 100 % auswintern wäre schön, aber nicht zwingend gegeben.

Stimmt natürlich, ich geh trotzdem mal davon aus, andernfalls muss ich ohnehin komplett anders agieren und zukaufen, was ich möglichst vermeiden will, da mein Budget mehr in Geräte als in Bienen fließen soll ...

drohne schrieb:
* drei KS pro Volk wird nur sehr, sehr schwer möglich sein.

Wurde mir schon gesagt, allerdings mit dem Hinweis, dass man, wenn man den letzten KS im späten Juli erst erstellt, durchaus 3 KS pro Jahr erzeugen kann.

drohne schrieb:
vom unserem Stefan Mandl 10 KS kaufen

Ich wollte meine ersten Völker schon von Stefan kaufen. Auf meine Anfrage über 3 KS + Bio-Königin teilte er mir mit, dass er derzeit keine KS anbietet.

Im Endeffekt hab ich KS + Reinzuchtköniginnen vom konventionellen Imker gekauft, ...

Prinzipiell find ich deinen Plan auch nicht schlecht ... nur brauch ich meine finanziellen Mittel für Geräte und dem Ausbau der Produktionsräume ... daher würd ich auch gern meine vorhandenen Völker maximal schröpfen, gleichzeitig wär das ne spitzen Schwarmverhinderung ;-)

LG :)
Christian
 
Noch eine - wahrscheinlich blöde - Frage....

Kann man sich theoretisch auch nur von der Austria Bio Garantie prüfen lassen ohne einem Verband z.B. Bio Austria beizutreten?
Offensichtlich hat die Kontrollstelle ja auch ein Biologo.
Die Preise von der Austria Bio Garantie schocken mich nicht wirklich!
Von mir aus brauche ich nicht zwei Logos auf meinen Etiketten! Superl
 
Ficht schrieb:
Noch eine - wahrscheinlich blöde - Frage....

Kann man sich theoretisch auch nur von der Austria Bio Garantie prüfen lassen ohne einem Verband z.B. Bio Austria beizutreten?
Offensichtlich hat die Kontrollstelle ja auch ein Biologo.
Die Preise von der Austria Bio Garantie schocken mich nicht wirklich!
Von mir aus brauche ich nicht zwei Logos auf meinen Etiketten! Superl

Ich hab Lacon für die Zertifizierung und bin (noch) bei keinem Verband.

Liebe Grüße
Werner
 
Ficht schrieb:
Noch eine - wahrscheinlich blöde - Frage....

Kann man sich theoretisch auch nur von der Austria Bio Garantie prüfen lassen ohne einem Verband z.B. Bio Austria beizutreten?
Offensichtlich hat die Kontrollstelle ja auch ein Biologo.
Die Preise von der Austria Bio Garantie schocken mich nicht wirklich!
Von mir aus brauche ich nicht zwei Logos auf meinen Etiketten! Superl

Sicherlich, wir haben uns anfangs auch "nur" nach den Richtlinien der ABG prüfen lassen. Nun sind wir auch dem BIO Austria Verband beigetreten, somit prüft die ABG auch deren "Richtlinien" mit.

www.mondseeland-bioimkerei.at
 
@ Ficht

natürlich ist dies möglich, jedoch habe ich mit Bio Austria einen Partner der sein Geld wert ist. Warum: Hoher Imagefaktor, beste Beratung, ein Verband der mit stets zur Seite steht und nicht zuletzt sehr interessante Zeitschriften. Mit einem Wort, die "Bio Austria Tafel" bezahlt sich selber.

Josef
 
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