Wachs schmelzen im Topf?

Arthur

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Die Frage stellt vermutlich meine Unwissenheit vollständig dar, aber: Warum kann man das wachs nicht einfach in einem Topf auf der Herdplatte schmelzen und dann in formen Gießen? Wenn man mindesttemperaturen erreichen muß kann man das doch mit einem einfachen Thermometer kontrollieren. Oder stelle ich mir das zu einfach vor?
Geht natürlich nicht für einen Großen betrieb, aber für einen kleinen Hobbyimker am anfang...?!

Danke

Marc
 
Arthur schrieb:
Die Frage stellt vermutlich meine Unwissenheit vollständig dar, aber: Warum kann man das wachs nicht einfach in einem Topf auf der Herdplatte schmelzen und dann in formen Gießen?

Ich las letztens von so einem Versuch, der mit einer Küchenrenovierung endete, ich muss mal gucken, ob ich das wiederfinde :D

Das Problem ist bei Wachs, dass das ein echt absolut brandgefährliches Material ist. Von Heizmitteln, die an einer Oberfläche extrem heiß werden, würde ich daher absehen. Zumal du das Wachs ja auch noch reinigen musst. Du hantierst damit also automatisch herum und hier mal ein Tropfen und da mal ein Tropfen...

Ich hatte schon über einen Einkochautomaten mit Temperatureinstellung nachgedacht. Oder über... ach naja, eine ganze Menge. Aber letzten Endes wird es schon seinen Grund haben, warum sich Sonnen- und Dampfwachsschmelzer durchgesetzt haben.
 
Ich verwende, nach einen guten Tipp von einen altgedienten Imker, für kleinere Arbeiten nur noch eine ausgedient Fritteuse

Funzt wunderbar keine Sauerrei mehr, wie ich es früher immer hatte, Deckel zu und abkühlen lassen, wegstellen

und das nächstemal wieder, sofort einsatzbereit

Man darf aber die Brandgefahr nicht unterschätzen, nicht das mir das dann wieder angekreidet wird
 
Hallo!

Man soll es ja nicht machen, hab aber schon Wachs zum Kerzengießen im Topf geschmolzen. Oft ist dabei die Temperatur zu hoch (für Kerzen..), mit Thermometer könnte es besser funktionieren.

Vie entspannter funktioniert das mit einem Einkochtopf. Dieses Gerät kann man dann noch für allerlei Küchenarbeiten heranziehen, oder auch zum Honigverflüssigen nutzen. Das kostet um die 100 Euro, ist es aber schon wert.

Schönen Gruß
Norbert
 
Ich nehme das als ein klares "Lass das" und werde mich daran halten. Danke! Salut
 
Arthur schrieb:
Ich nehme das als ein klares "Lass das" und werde mich daran halten. Danke! Salut

Hi Arthur,
und wenn Du es nicht lassen kannst, Wachs nur im Wasserbad erhitzen. Manchmal muß man kleine Mengen Wachs schmelzen z.B. um Weiselnäpfchen herzustellen, auch da ist es wichtig die richtige Themperatur zu haben. Ich selber gieße meine Mittelwände und Kerzen selber und da erhitze ich das Wachs in einem Einkochtopf und natürlich auch im Wasserbad.

Gruß Klaus
 
Wasserbad ist eine hervorragende Idee. Wie heiß muß Wachs den werden, damit man keine Varoamilben oder Krankheitserreger im Wachskreislauf perpetuiert? Geht das denn im Wasserbad (Temp max 100°C)? Oder ist das eher für Kerzen geeignet?
 
Arthur schrieb:
Wasserbad ist eine hervorragende Idee. Wie heiß muß Wachs den werden, damit man keine Varoamilben oder Krankheitserreger im Wachskreislauf perpetuiert? Geht das denn im Wasserbad (Temp max 100°C)? Oder ist das eher für Kerzen geeignet?


Hallo Artur,
was möchtest Du den schmelzen? Waben oder Wachsblöcke ?

100 Grad Celsius ist auf jeden Fall zu hoch um Mittelwände, Kerzen oder Weiselzellen her zustellen ich würde sagen etwa 80 - 85 Grad.

Waben habe ich noch nie im Wasserbad geschmolzen, sondern in einer selbstgebauten Wachsschmelzkiste, müßte aber gehen mit hoher Themperatur. Kann mir aber vorstellen das das eine riesen Sauerei gibt.

Gruß Klaus
 
Also, ich wollte die zu dunklen Brutwaben und evtl zerbrochene andere schmelzen und zu Mittelwänden und Kerzen umarbeiten. Für den Anfang würde ich mir Mittelwände kaufen, dass scheint mir am Anfang einfacher. :pfeif:

Danke für eure Tips

Ciao
Marc
 
Arthur schrieb:
Warum kann man das wachs nicht einfach in einem Topf auf der Herdplatte schmelzen und dann in formen Gießen?
Rein technisch ist es kein Problem. Das Problem liegt nur am Menschen selbst, der entweder prinzipiell unvorsichtig ist oder nach enigen erfolgreichen Schmelzungen unversichtig wird (werden könnte).
Arthur schrieb:
kann man das doch mit einem einfachen Thermometer kontrollieren.
Ja, genau das kannst Du machen. Irgendwo bei 65°C schmilzt das Wachs und daher ist dieser Temperaturbereich bei 70°C auch ganz nett zum Kerzengießen oder Kerzenziehen, da die Sache einfach schneller wieder auskühlt, bzw. beim Kerzenziehen du nicht versehentlich wieder alle Schichten runterschmilzt. Und schließlich sparst du auch noch Energie die du sonst unnötig "vernichtest".

Das Wasserbad hat nun den sicherheitstechnischen Vorteil (hier kommt jetzt wieder der Mensch dazu), dass solange sich Wasser im Wasserbad befindet das System "WasserbadWachsschmelztopf" nicht wärmer wie 100°C werden kann, da das Wasser alle Energie für sich einnimmt, so lange bis dieses komplett verdampft ist. Erst dann kann das Wachs über 100°C heiß werden. Bis das Wasser in einem Wasserbad das oben ziehmlich verschlossen ist (wie beim Schokoschmelzen in der Küche) verdampft ist dauert es eine Zeit, auch größere Geräte benötigen einiges an Zeit bis die z.B. 2 Liter Wasser verdampft sind.

Nach dem Verdampfen des Wasserbades ist die Anlage genau so gefährlich wie ohne Wasserbad (sollte der Wachstopf gut leitend auf der Heizplatte liegen). Die Temperatur des Wachses wird einfach kräftig ansteigen. Irgendwo bei 200, 250°C wirds dann gefährlich. Ganz ähnlich der unbeaufsichtigten Bratpfanne mit Öl darin in der Küche. Das Wachs bzw. das Gasgemisch das sich bildet kann zu brennen beginnen. Z.B. durch Heizwendel, Gasflamme etc. oder durch andere chemische Impulse. Z.B. etwas Wasser.
Wasser ist dabei ganz fatal, da sich dieses bei diesen Temperaturen schlagartig auf ein riesiges Volumen ausdehnt und dabei weiteres brennendes Wachs aus dem Behältnis schleudern kann und somit ratz fatz deine ganzen Utensilien in Flammen stehen.

Arthur schrieb:
aber für einen kleinen Hobbyimker am anfang...?!
Also Anfang sicher, vielleicht auch gleich das Ende...
Wenn aber vernünftig die Temperatur geregelt wird - mit Thermostaten die automatisch die Energiezufuhr regeln - ist das Schmelzen nicht gefährlicher als eine stink normale Fritteuse.
 
Arthur schrieb:
Also, ich wollte die zu dunklen Brutwaben und evtl zerbrochene andere schmelzen ...
Dafür nehme ich einen alten Emailleeimer (10 Liter), fülle ihn ca. 1/3 voller Wasser (kalkfrei - entweder deionisiertes oder Regenwasser), dahinein die alten Waben und nun Hitze unter den Eimer. Aber Vorsicht! Man muß ihn beaufsichtigen, damit das Wachs/Wasser-Gemisch nicht überkocht! Brandgefahr! Und Wachs brennt fürchterlich .....
Wenn das Wachs vollständig geschmolzen ist, dann schütte ich dieses heiße Wachs/Wassergemisch durch ein Plastiksieb (habe dazu ein altes grobes Honigsieb) in ein anderes, leeres Gefäß und lasse es abkühlen. Fertig.
 
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