Wintersitz

Alpenimker

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Hallo Imker!

Wie sieht bei euch der Wintersitz aus?

  • Worauf legt ihr besonderen Wert?
    Was ist aus eurer Sicht wichtig, damit ein Volk optimal überwintern kann?
    Wie werden welche Waben angeordnet?
    Einräumig oder zweiräumig?
 
Sehr gutes Thema Wolfgang, am kommenden Sonntag werde ich einen Bericht über meine Methode verfassen. Superl

Josef
 
Ich mache überhaupt nichts, außer evtl. auf eine Zarge zurücksetzen (Herold-Magazin DNM) und überschüssige Blütenstaubwaben entnehmen, ich lasse viel Honig drin, den Rest füttere ich sehr langsam auf bis in den Spätherbst, sodaß die Bienen sich selbst alles richten können wie sie es wollen und entsprechend Raum für die Brut vorhanden ist, das hat in den letzten 4 Jahren sehr gut funktioniert. Mir hat dies als ich anfing ein sehr betagter Imker erzählt, der nie Probleme hatte seine Völker über den Winter zu bringen und im Frühjahr sofort starke Völker hatte.

Das langsame Einfüttern ist allerdings sehr Zeit- und Arbeitsaufwändig, ich füttere Etappenweise bis zu 5 Mal und letztes Jahr mit dem frühen Wintereinbruch wärs beinahe schief gegangen.

Ich wiege die Völker mit einer digitalen Hängewaage, damit ich weiß wieviel Honig noch drin war, das muss Spätabends erfolgen damit keine Bienen gequetscht werden und nach der letzten Einfütterung wird nochmals gewogen. Im Frühjahr dann auch wieder, denn die überflüssigen Futterwaben entnehme ich sehr früh damit Platz für die Brut ist. Allerdings unter ständiger Kontrolle, denn grade im Frühjahr kann ein Volk sehr schnell seine Reserven verbrauchen.

Im ersten Jahr hatte ich diese Waage noch noch nicht und deshalb ist mir leider ein Volk über den Winter verhungert, zuwenig eingefüttert. Ich hatte bisher immer nur 10 - 20 Völker und für die Waage ist im Bienenhaus ein Kran, auf Freiständen und mit mehr Völkern geht das wohl sowieso nicht.
 
fix schrieb:
Ich wiege die Völker mit einer digitalen Hängewaage, damit ich weiß wieviel Honig noch drin war, das muss Spätabends erfolgen damit keine Bienen gequetscht werden...

wenn ich die Bienen(also die Magazine) wiege, kommt ein Gurt um die Beute(aussen), oben(am Gurt) hebe/ziehe ich mit einer Zugwaage, bis sich die Beute anhebt, schon weiß ich das komplette Gewicht, das wird so schonend gemacht, das die Bienen das (fast) nicht mitkriegen und gequetscht oder sowas wird da keine einzige Biene.
 
Ich mache das genauso mit dem Gurt, nur die Bienen haben tagsüber nichts besseres zu tun als dann unter die angehobene Beute zu laufen, drum mache ich das Spätabends. Bei mir läßt sich allerdings das Anflugbrett nicht mitheben.
 
Wintersitz einrichten, nichts einfacher als dies. Diese dringend notwendige Maßnahme ist bei mir eigentlich der letzte schwere Eingriff ins Bienenvolk des laufenden Jahres.

Als ausschließlich Einraum-Überwinterer mit 10 ÖBW Ganzzargen wird unmittelbar nach der letzten Ernte das Brutnest geordnet, sowie etwas Futter verabreicht und anschließend sofort mit der Milbenbekämpfung begonnen. Je nach Anzahl der vorhandenen Brutwaben kommen diese in der genau gleichen Reihenfolge wie bisher den untersten Raum, sind jedoch mehr als 10 BW vorhanden, so werden diese überschüssigen Waben auf Jungvölker aufgeteilt, auf diese Weise werden die Völker also etwas ausgeglichen. Sind weniger als 10 BW vorhanden, sagen wir sieben, was zum überwintern vollkommen ausreicht, so kommen diese ins Zentrum der Zarge. Von links beginnend gebe ich als erstes eine Honigwabe, nun komme eine Pollenwabe, anschließend diese sieben BW und den Abschluss als 10. Wabe kommt abermals eine Honigwabe in die Zarge.

Besonders wichtig ist darauf zu achten, dass in den Wintersitz nur ja keine unbebrüteten Waben gelangen, diese würden als sogenannte "Kaltwaben" das Brutnest teilen, was für dieses Volk fatal enden könnte.

Josef, der sich angesichts der herrschenden Kaltwetterlage ebenfalls schon seinen Wintersitz einrichtet
 
Hallo
Ich habe heute abgeschleudert und hab in in der Zarge auf der ich überwintere auch noch Unbebrütete waben sogar noch nicht fertig ausgebaute Waben gesehen! Ich hab sie auch drinnen gelassen da ich lieber die alten raus gebe! War das nicht so gut?

Eine Frage hätte ich eh auch noch ohne vom Thema abkommen zu wollen
Wie schnell füttert ihr eigentlich ein?
So jede woche ein Kübel (5l) oder schneller

Danke
Christoph
 
Christoph, unbebrütete Waben müssen unter allen Umständen raus, solche teilen den Wintersitz in zwei Teile. Dies ist anders als bei Kunstschwärme, haben hier doch die Bienen keine andere Wahl.

Josef
 
Hallo Josef,

was ist damit gemeint, bei Kunstschwärmen ist das anders?

MfG

Mane
 
Hallo!

manix schrieb:
was ist damit gemeint, bei Kunstschwärmen ist das anders?
Ein KS wird üblicher weise nur auf MW gesetzt und stark gefüttert. Dann werden die Waben ausgebaut und sind etwa gleich alt. Sollte eine nicht ausgebaute Wabe dabei sein, dann ist die nur am Rand zu finden. So funktioniert das ohne Probleme.

Wenn ich Jungfernwaben und bebrütete Waben mische, dann kommen die Jungfernwaben an den Rand und die bebrüteten werden mittig angeordnet. So geht das auch, weil die hellen oder nicht ganz ausgebauten Waben dann nicht im Bienensitz sind.

Bei den 2räumigen habe ich fast nur Jungfernwaben im 2. BR. Das ist auch kein Problem. Unten sitzen die Bienen samt Pollen, Brut und Futterkränzen auf hellbraunen Waben. Oben ist das Winterfutter mit ein wenig Pollen eingelagert. Im Verlauf des Winters und Frühjahrs brüten die Völker dann nach oben in diese Jungfernwaben hinein (Bauerneuerung á la Hohenheim).

Aber egal ob einräumige oder mehrräumige Systeme, die unbebrüteten Waben sollen an den Rand.

Gruß
Norbert
 
Mit unbebrüteten Waben sind also Jungfernwaben gemeint, so wie ich das verstanden habe.

Auch bei mir sind in den Bruträumen teilweise noch nicht ausgebaute Waben zu finden und früher habe ich mir dann eingebildet sie würden ausgebaut, wenn sie sie für das Winterfutter brauchen, aber das ist in manchen Fällen wohl ein Trugschluss.

Dieser Thread hat mir auf jeden Fall schon viel gebracht, denn jetzt werde ich die nicht ausgebauten rauswerfen und die Jungfernwaben gleich mit, denn ich überwintere einräumig.

Bei zweiräumiger Überwinterung könnte man sie (die Jungfernwaben) in den oberen Raum geben.

Eine Frage noch:

Was macht ihr eigentlich mit den Waben mit Drohnenbau, oder teilweisem Drohnenbau?
 
Wolli schrieb:
Eine Frage noch:
Was macht ihr eigentlich mit den Waben mit Drohnenbau, oder teilweisem Drohnenbau?

Ich schmelze alle Drohnenbauwaben ein.

Unbebrütete (war Honig drin) gebe ich den Bienen zum Auslecken
und anschließend in den Sonnenwachsschmelzer.
Bebrütete mit anderen dunklen Brutwaben in den Dampfwachsschmelzer.

Im nächsten Jahr bekommen sie ohnehin wieder Rähmchen mit Anfangsstreifen und es gibt
wieder neue Waben mit Drohnenbau.

Manfred
 
Hallo an Alle

würde es denn Sinn machen für schwächere Völker
unter die Beute eine Wärmefolie zu legen?
... Das ist nur so eine fixe Idee von mir.
Solche Folien lassen sich ganz gut einstellen auf eine
bestimmte Temperatur.
Gibt es so etwas schon?
Oder macht das garkeinen Sinn?

Liebe Grüße aus der Südpfalz
Hagen
 
Hallo Hagen,

diese Idee wurde bereits aufgegriffen, es gibt dazu ganze Beutenheizungen.
->Hier Klick<- kannst du dir ein Bild davon machen. Wir haben es schon versucht und hier im Forum läuft nächstes Jahr ein weiterer Versuch.

Allerdings muss ich dich enttäuschen, denn mit Winter und Wintersitz hat das wenig zu tun. Ein Volk braucht es zum überwintern nicht warm, sondern kalt und ruhig.

Eine Heizung wird von manchen für gut erachtet, wenn es um die schnellere Entwicklung im Frühjahr geht. Ich persönlich hatte damit nur sehr mäßigen Erfolg :-k

Mado, ich werde künftig deinem Beispiel folgen und Drohnenwaben auch einschmelzen, außer ich kann sie für Honigräume verwenden. Ich nehme an die Völker bauen keine Drohnenwaben für Arbeiterinnenzellen um, oder? Hierzu fehlt mir die Erfahrung.
 
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