Schleudern bei Regen

donald2603

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Moin,

hab von Josef in einem Kommentar gelesen das man besser nicht bei Regen schleudert.

Gestern war das Wetter wirklich nicht gut, aber der einzige Tag den ich Zeit hatte. Ich habe also eine regenfreie Stunde abgewartet, damit der Honig kein Wasser abbekommt und die Honigwaben entnommen. Normalerweise würde ich nicht auf die Idee kommen das bei so einem Wetter zu machen.

Gibts es, außer das Regen den Wassergehalt des Honig erhöht, noch andere Gründe für diese Regel?
Zum Beispiel sowas das bei Regen alle Bienen zu Hause sind und dann ärger machen?

Sie waren eigentlich ganz friedlich und ich habe ihnen nach 2 Stunden die Zarge auch zurückgebracht. Das es zum Abend wieder besser wurde sind sie auch wieder schön geflogen.
Die Bienen haben übrigens in den Brutzargen noch genug Futter für schlecht Wetter-Perioden!

Dennis
 
Hallo,

in einer Regenpause zu schleudern, kann schon vorkommen. Allerdings sollte es nicht zu kalt sein - denn dann sollte man die Waben nicht entnehmen um den Bienen nicht zu schaden. Wassergehalt ist eine weitere Sache auf die man dann aufpassen sollte. Aber das Hauptproblem sind Wassertropfen auf den Waben, Beuten etc. Wenn man beim Schleudern dieses Wasser zu dem Honig bringt, kann der Honig anfangen zu gären.
Deshalb sind Regentage zum schleudern wirklich nicht gut geeignet bzw. nur mit zusätzlichen Maßnahmen durchführbar !
 
Danke für die Antwort.

So in etwa dachte ich mir das auch schon. Habe daher ein einer Regenpause alles abgenommen, war auch relativ warm und sie hatten eine Bienenflucht drin. Soviel war also eh nicht im Honigraum los.
Zummal die Beute halb unter dem Hausdach und die andere Hälfte unter einer Tanne steht.

Dennoch hat der Honig einen sehr variablen Wassergehalt. Stichproben-Messungen ergaben eine Schwankungsintervall von 15,5 - 17,5, was meiner Meinung nach aber noch ok ist.
Der Honig ist recht dunkel und recht herb. Ich tippe auf Blattlaus-Honig, kann es aber nicht genau sagen.
Was könnte es denn sein?

Dennis
 
Ich erinnere mich noch an meine imkerlichen Anfänge, im ersten Jahr hatte ich drei ÖBW Völker in neunrahmigen Dötzl Oberbehandler mit lediglich einem Brut- und einem Honigraum, getrennt mittels damals üblichen Alu ASG, dies war eben so und konnte mangels Bienenforum leider nicht hinterfragt werden.

Bei einer Kontrolle mit meinem Paten, den nach wie vor überaus geschätzten Paten Franz Schändlinger, mit dem ich über viele Jahrzehnte bis zu seinem Tode freundschaftlich verbunden war und genau inmitten der Robinienblüte waren wir beide schockiert, da war von oben bis unten alles schneeweiß verdeckelt und nur noch ein sehr kleines Lückerl mit offener Brut vorhanden, also vollkommen verhonigt. Verhonigt heißt, dass selbst zuerst verdeckelte und in der Folge offene Brut von den Bienen entfernt wird, dies damit ausreichend Platz für Honig geschaffen wird.

Somit war trotz immer stärker werdendem Regen die unverzügliche Entnahme der Honigwaben angesagt und um diese in meiner damaligen Bauhütte zu schleudern. Tja meine Herrschafften, meine damalige zweite Ernte und vollkommen verdeckelter Akazienhonig wurde innerhalb weniger Wochen sauer und somit ungenießbar. Deswegen gilt bei uns felsenfest, bei Regen und selbst auch bei feuchter Wetterlage niemals Honigwaben entnehmen, diese würden sehr schnell Wasser ziehen.

Josef
 
drohne schrieb:
Ich erinnere mich noch an meine imkerlichen Anfänge,..
Somit war trotz immer stärker werdendem Regen die unverzügliche Entnahme der Honigwaben angesagt und um diese in meiner damaligen Bauhütte zu schleudern. Tja meine Herrschafften, meine damalige zweite Ernte und vollkommen verdeckelter Akazienhonig wurde innerhalb weniger Wochen sauer und somit ungenießbar. Deswegen gilt bei uns felsenfest, bei Regen und selbst auch bei feuchter Wetterlage niemals Honigwaben entnehmen, diese würden sehr schnell Wasser ziehen.

Josef

Hallo Josef,

Während einer Regenperiode sollten also keine Honigwaben entnommen werden..
Genügt es am ersten schönen Tag nach dem Regenwetter zu entnehmen?

lg fabian
 
drohne schrieb:
Somit war trotz immer stärker werdendem Regen die unverzügliche Entnahme der Honigwaben angesagt und um diese in meiner damaligen Bauhütte zu schleudern. Tja meine Herrschafften, meine damalige zweite Ernte und vollkommen verdeckelter Akazienhonig wurde innerhalb weniger Wochen sauer und somit ungenießbar. Deswegen gilt bei uns felsenfest, bei Regen und selbst auch bei feuchter Wetterlage niemals Honigwaben entnehmen, diese würden sehr schnell Wasser ziehen.

Josef

Hallo Josef!

Da war wohl bereits vorher ein Fehler passiert, nämlich dass viel zu wenig Raum aufgesetzt wurde. Die Bienen hatten keinen Platz zum Auszetteln und trocknen des Nektars und haben den Honig bei hohem Wassergehalt verdeckelt. Denn gerade verdeckelter Honig zieht nicht so schnell die Luftfeuchtigkeit an, wodurch die kurze Lagerung bei regnerischem Wetter nicht all zu viel ausmachen dürfte, außer die Waben kommen direkt mit dem Regen in Kontakt, was ich aber nicht annehme.

MfG
Honigmaul
 
Da muss ich Honigmaul recht geben.

Der Honig kann tatsächlich schon viel zu nass verdeckelt worden sein.

Naja, ich habe ja wie gesagt in einer Regenpause den Honig geholt und der Boden hatte auch schon überall trockene Flächen und die Luftfeuchtigkeit war auch nicht so hoch.

Ansonsten muss ich Josef aber Recht geben. Schleudern bei Regen ist ein Tabu!

Dennis
 
honigmaul schrieb:
Da war wohl bereits vorher ein Fehler passiert, nämlich dass viel zu wenig Raum aufgesetzt wurde.

Stimmt schon was Du schreibst Honigmaul, aber in den 70er und frühen 80er Jahren war es in unsere Breiten eine Selbstverständlichkeit mit 2 x 13 Kuntsch, was 2 x 9 ÖBW entspricht, zu imkern. Ich erinnere mich an mein Praktikum im Wiener Lehrbienenstand unter WL Schrenk, dort gab es kein einziges Volk wo jemals eine dritte Zarge aufgesetzt wurde. Was mein Pate jedoch nicht, und ich damals auch noch nicht wusste war die Tatsache, dass eben urbanes imkern niemals mit Massentrachten verglichen werden kann, zudem kam auch noch Regen hinzu, somit war das Fiasko auch schon vorprogrammiert.

Aber es stimmt, bei Regen ist die Wabenentnahme vollkommen tabu, man bedenke die doch sehr große Wabenoberfläche und wer hat schon einen Honigtrockener.

Josef
 
Hallo Drohne!

Das ist heute auch oft noch ein Problem. Meine Imkerkollegen verstehen das auch nicht, dass man 4 oder 5 Zargen Zander (9 Rahmen) aufsetzen kann und glauben es immer noch nicht, dass deswegen der Honig nicht feuchter ist als in klein gehaltenen Beuten.

MfG
Honigmaul
 
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