Reinvasion, gibt es diese oder eher doch nicht?

Josef Fleischhacker

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Im Herbst redet alles von Reinvasion und wartet deswegen mit der avisierten Restentmilbung möglichst lange zu. Das angestrebte Ziel soll ja -angeblich- sein, möglichst keine oder nur ganz wenige Milben ins kommende Frühjahr mitzunehmen.

Nun habe ich hier jedoch so meinem Zweifel, ob dieses Szenario bei den Bienen tatsächlich passiert. Warum: bekanntlich verlassen ja sterbende Bienen das Volk um keine potentielle Gefahr für das überwinternde Volk darzustellen. Nun frage ich mich immer wieder, warum gerade diese sterbende Biene in ein anderes Volk einfliegen soll, um mitunter Tod und Verderben mitzubringen?

Persönlich ist mir keine einzige wissenschaftliche Publikation bekannt, die dieses Phänomen unterstreichen bzw. bestätigen würde. Was mir jedoch bei meinen nahezu täglichen Rundgang bei den Bienenständen auffällt ist jedoch die Tatsache, dass man immer wieder einzelne tote Bienen vor den Fluglöchern, auf den Planen, oder sonstwo auffinden kann. Nun frage ich mich deshalb, wenn diese Biene es geschafft hat auf die Plane zu kommen, wäre sie doch locker auch in ein anderes Flugloch rein gekommen. Ist, bzw. vermutlich wolle sie aber nicht dort rein fliegen, sondern suchte einsam und verlassen auf diese Weise den Tod.

Also meine lieben Freunde, wie seht ihr das Phänomen Reinvasion im Herbst.

LG Josef
 
Hallo Drohne,

Mein Volk Nr. 5 ein Ableger im Mai erstellt, 1. Hauptbehandlung mit Universalverdunster 130ml + 9Tage später 100ml 85% Ameisensäure + 4x Stoßbehandlung mit Schwammtuch 65% Ameisensäure im September in 1 Wochenabstand
Befalldiagnose von 14-19.10 Gesamt 4 Milben = 0,8 Milben pro Tag
Befallsdiagnose von 26.10-1.11 Gesamt 184 Milben = 36,8 Milben pro Tag
1x Notstoßbehandlung mit Schwammtuch 85% Ameisensäure Abfall ~ 1200 Milben
1.12.2007 Oxalsäureverdampfung
Windel nach 7 Tage
varroadiagnosekleinjq3.jpg

Windel ist noch nicht ausgezählt schätze aber so um die 900 Milben. Restliche 5 Völker hatten Milbenfall von 65-187 in einer Woche.
Ob es jetzt Reinvasion oder durch Ausrauben eines anderen Volkes entstanden ist mir eigentlich wurscht, vielmehr zählt, daß man plötzlich einen hohen Eintrag von Milben haben kann und dieses Phänomen (unmotivierter Milbenanstieg bei einem Randvolk) habe ich seit ich imkere und immer ab Mitte Oktober.

Gruß
Astacus
 
Resistenz?

Guten Abend,

wäre es evtl. möglich, dass die Milben inzwischen derart resistent gegen die Ameisensäure geworden sind, dass sie in großer Anzahl bis zur Oxalsäurebehandlung überlebten?

Dann war es bloß eine Restentmilbung, keine Reinvasion.

joachim
 
Einfach unglaublich Astacus, ein im Mai erstellter Ableger hat Anfang Dezember trotz 1x Langzeitverdunster und 5x Stoßbehandlung immer noch nahezu 1.000 Milben im Volk.:shock:

Hier gibt es natürlich eine ganze Reihe offener Fragen:

1. wurde die Effektivität der 5x maligen Behandlungen erhoben

2. obwohl ich es nicht glauben kann, aber steht allenfalls ein Schlampertatsch in unmittelbarer Nähe.

3. warum fielen vom 14. - 19.10. lediglich 4 Milben und eine Woche später vom 26.10.- 1. 11. 184 Milben

4. woher kamen plötzlich die 184 Milben? Dazu folgendes: bei uns im Bezirk Hollabrunn war vom 18.10. 3.11 scheußliches Wetter mit keinem Bienenflug. Wenn aber dennoch bei diesem Temperatur eine kranke Biene ihr Volk verlassen würde, käme sie eher nicht leicht bis zu einem nächsten Bienenstand. Hier verweise ich auf die erhobene Fluggeschwindigkeit von unserem Einstein

5. wäre es allenfalls doch möglich, dass unser Hans-Joachim mit seiner obigen Vermutung Recht haben könnte


Fragen über Fragen also, aber dennoch bin ich -noch- nicht von der Möglichkeit einer Reinvasion überzeugt.

@ All Mitgieder

was meint Ihr bitte zu meiner aufgeworfenen Frage bezüglich Reinvasion?
 
Hallo Drohne,

ich hab ja alles ganz genau aufgeschrieben:

Hier die Daten vom Volk 4 (Schwestervolk gleiches Erstellungsdatum + gleiche Mutter + gleiches Brutwabenspendervolk (3. Stück Brutwaben) + Daten vom besagtem Volk 5

18.5 2007 Volk 4 + Volk 5 erstellt

Ende Juni Befallsdiagnose vor Hauptbehandlung

Volk4 + Volk 5 hatten je 1 Milbe pro Tag / Hochrechnung * 300 = Befall von ~ 300 Milben
Abfall nach 1 Teil Hauptbehandlung Beginn 14.7.2007
Volk 4 256 Stück Volk 5 276 Stück
Abfall nach 2 Teil Hauptbehandlung
Volk 4 67 Stück Volk 5 56 Stück

1. Auswertung
Volk 4 sollte 300 Abfall hatte 323 Abfall
Volk 5 sollte 300 Abfall hatte 332 Abfall

Befallsdiagnose vor Stoßbehandlung
Volk 4 1,5 Milben /Tag = Befallsabschätzung von ~450 Stück
Volk 5 1,375 Milben /Tag = Befallsabschätzung von ~413 Stück

1. Stoßbehandlung am 08.09
Volk 4 Abfall 186 Volk 5 Abfall 112
2. Stoßbehandlung am 15.09
Volk 4 Abfall 124 Volk 5 Abfall 456
3. Stoßbehandlung am 22.09
Volk 4 Abfall 32 Volk 5 Abfall 64
4. Stoßbehandlung am 29.09
Volk 4 Abfall 26 Volk 5 Abfall 37

2. Auswertung
Volk 4 sollte 450 Abfall hatte 403 Abfall
Volk 5 sollte 413 Abfall hatte 669 Abfall

Befallsdiagnose vor Restentmilbung 14. - 19.10.
Volk 4 0,4 Milben /Tag = Befallsabschätzung von ~200 Stück
Volk 5 0,8 Milben /Tag = Befallsabschätzung von ~400Stück

Befallsdiagnose vor Restentmilbung 26.10 - 1.11.
Volk 4 0,2 Milben /Tag = Befallsabschätzung von ~100 Stück
Volk 5 36,8 Milben /Tag = Befallsabschätzung von ~18400Stück

1.11
Volk 5 Notstoßbehandlung mit 85% Ameisensäure
Abfall ~ 1200
1.12 Restentmilbung mit Varroxverdampfer
Volk4 Abfall 69 Stück Volk5 1016 Stück nach 7 Tagen

Windel liegt eh wieder drin bin auf die nächsten 2 Wochen neugierig, wird noch 1/3 der Abfallszahlen dazukommen.

2. obwohl ich es nicht glauben kann, aber steht allenfalls ein Schlampertatsch in unmittelbarer Nähe.
Wenn es nur einer wäre, ich hatte heuer Faulbrutfälle (Mehrzahl) in unmittelbarer Nähe (< 2 Kilometer)
5. wäre es allenfalls doch möglich, dass unser Hans-Joachim mit seiner obigen Vermutung Recht haben könnte
Glaube ich nicht, da ich mit der Ameisensäure doch einige Milben gekillt habe.

Gruß
Astacus
 
Hallo zusammen

Es ist ein offenes Geheimnis das volksstarke Bienenvölker mit der Ameisensäurebehandlung so seine Probleme haben. Kommt dann noch der Universalverdunster oder das „Liebig – Schwammtuch“ mit 85 % iger Säure zum Einsatz, wo das ganze nicht auf Kühlschranktemperatur abgekühlt wurde, kann der Behandlungserfolg fast gegen null laufen.

Ameisensäure tötet zweifelsfrei die Varroamilbe, das steht außer Frage. Es ist aber eine ätzende Flüssigkeit. Ameisensäure wird immer von den Bienen als Bedrohung wahrgenommen und so verhalten sie sich auch. Sie Fächeln! Je stärker das Volk, desto Intensiver fächeln die Bienen. Wie schnell und intensiv unsere Bienen es verstehen zb. Rauch aus der Beute zu transportieren, sehen wir wenn wir es mit dem Smoker etwas gut gemeint haben. Und genauso werden Säuredämpfe aus der Beute transportiert – die Säure verdünnt.

Ich verzichte seit ca. 5 Jahren auf der ersten Behandlung mit Ameisensäure. Die Geschichte ist mir persönlich zu unsicher. Die erste Behandlung nach dem Abräumen der Honigräume erfolgt bei mir mit Milchsäure ( 2 x ). Damit haben auch starke Bienenvölker keine Probleme. Erst nach der Aufütterung verwende ich Ameisensäure (Nassenheider horizontal ).

Beste Grüße

Dieter
 
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