Refraktometer - Erfahrungen?

schoell13

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Hallo zusammen,
hat jemand von Euch Erfahrungen mit einem Refraktometer aus der Preisklasse 50-80EUR?
Zum Beispiel dem hier: http://cgi.ebay.at/Imker-Refraktometer- ... 230f4a81fb

Vielleicht mal mit einem teueren direkt verglichen, oder den Honig ins Labor geschickt und vorher selbst gemessen?

Ich würd vielleicht 2-3 Mal im Jahr "messen" und das Ergbnis als Richtwert hernehmen. Eine Abweichung von 0,5% ist kein Problem für mich.

Würde mich freuen, wenn jemand sein Wissen mit mir teilen würde...

Markus

Um Topicabschweifungen gleich mal zu unterbinden: Ich möchte kein Aerometer sondern es soll schon ein Refraktometer sein.
Dass ein 200EUR Gerät besser sein wird ist mir auch klar, mehr ist im Budget aber nicht drin.
 
Ich hab so eines (oder so ein ähnliches) und bin damit voll zufrieden. Gegenüber der Honiguntersuchung sind nur geringe Abweichungen feststellbar. Wie du sagst, es ist ein Richtwert, ob Schleudern oder nicht!
Nicht vergessen - dafür gibt es die Kleingeräteförderung.
 
Danke Reinhard für die rasche Antwort. Darf ich fragen welches du hast bzw. wo her?

(offtopic: hab gehört bzw. gesehen du hast den Facharbeiter aufgegeben?)
 
Es ist sogar Zubehör zum Kalibrieren dabei - würde ich mal als Qualitätsmerkmal sehen. Die Ablesbarkeit ist bei billigen Varianten oft nicht besonders gut (die Linie ist für 0,1% zu wenig scharf), aber das stört für Deinen Zweck nicht. Hab auch ein ähnliches, zur Orientierung reicht es vollkommen.

lg,
Sebastian
 
schoell13 schrieb:
Danke Reinhard für die rasche Antwort. Darf ich fragen welches du hast bzw. wo her?

(offtopic: hab gehört bzw. gesehen du hast den Facharbeiter aufgegeben?)

Bin erst wieder am Donnerstag am Abend daheim, da kann ich dann nachschauen.
Das offtopic stimmt so nicht ganz - wo liest oder hörst du das? - ich hab nicht den Facharbeiter aufgegeben sondern stattdessen die Univorlesungsvariante (auf der BOKU) gewählt.
 
schoell13 schrieb:
... Eine Abweichung von 0,5% ist kein Problem für mich. ...
Die Fehler addieren sich.
Der Refraktometerfehler, der Kaliebrierungsblockfehler, der Kaliebrierungsfehler, der Ablesefehler ... .
Du siehst, du musst den o.g., von Dir eingepeilten nehmen, (weil 0,1%).
Vielleicht bekommst Du am Ende die von Dir akzieptierte 0,5% Messgenauigkeit.

Johann
 
Hallo,

wir haben Refraktometer für alle möglichen Dinge - 4 verschiedene mit unterschiedlichen Skalen liegen in der Imkerei. Das Messen mit dem Refraktometer ist bei uns auch beim Honigwein zu einem unbedingen Muß geworden, so ist es leichter die richtige Menge Honig zu bestimmen als nur mit Rechnen und die Wein-Ergebnisse werden genauer...

Echt praktisch so ein Ding !
 
Sybill schrieb:
... wir haben Refraktometer für alle möglichen Dinge - 4 verschiedene mit unterschiedlichen Skalen liegen in der Imkerei. ....
Hallo,

Sibill erwähnt die Skalenverwirrung.

Das oben analysierte Honig Refraktometer hat eine AOAC Skala.
Sie hat einen internationalen Charakter.
Ich vermute, dass sie auch in Österreich rechtlich verbindlich ist.

Grüße aus Bonn.
Johann
 
Danke für Eure Antworten - werd mir dann wohl eines bestellen...

Für den Fall, dass jemand Infos aus diesem Tread benötigt und das Ebay-Angebot aus dem ersten Posting bereits gelöscht ist, hier nochmal die Artikelbeschreibung davon:

Imker Refraktometer 13-25% Honig
Modell MHRH 13-25 ATC von Müller Germany
Preis 49,95EUR + 12EUR Versand nach AT.
 
Hallo Markus,

wenn du das Refraktometer gekauft und einige Erfahrungen damit gesammelt hast, kannst du dann bitte hier darüber nochmal etwas berichten?

im Voraus Besten Dank

Dietmar
 
Danke für den Testberichtlink.

Zusammenfassend davon: Die Arcarda Geräte zeigen in dem Test bei 20°C maximal 0,21 Feuchteprozent falsch (im Vergleich zum Zeiss) an. Bei 25°C jedoch schon bis zu 0,64 Feuchteprozent. Lässt man das scheinbar ungenaue REF 116 weg so liegt die Abweichung bei maximal 0,40 Feuchtprozent.
Ich schätz die von Müller liegen auch in dem Bereich.

Dass wir damit kein Honiganalyselabor aufmachen ist uns eh allen klar. Will gar nicht nachschauen was das Zeiss Vergleichsgerät aus dem Test kostet...
 
Sebastian schrieb:
... Die Ablesbarkeit ist bei billigen Varianten oft nicht besonders gut (die Linie ist für 0,1% zu wenig scharf), ... Sebastian
Wegen der chromatischen Aberration, (alle Handrefraktomer sind dadurch betroffen), kaufe Dir noch einen LED Strahler (LED Beleuchtung)

Farbe: gelb
Wellenlänge: 590 nm

ca. 1 Watt, 4 Euro

Grüße aus Bonn
Johann
 
Servus Johann,

sjj schrieb:
kaufe Dir noch einen LED Strahler (LED Beleuchtung)
Sehr guter Hinweis - aber der Reiz des Handrefraktometers liegt je gerade darin, dass man es ohne Zubehör, Strom etc. verwenden kann... und auf die 0,1% kommts ja auch nicht wirklich an.

lg,
Sebastian
 
Sebastian schrieb:
Servus Johann,

sjj schrieb:
kaufe Dir noch einen LED Strahler (LED Beleuchtung)
Sehr guter Hinweis - aber der Reiz des Handrefraktometers liegt je gerade darin, dass man es ohne Zubehör, Strom etc. verwenden kann... und auf die 0,1% kommts ja auch nicht wirklich an.

lg,
Sebastian
Es geht mir um das Kalibrieren mit dem Glasplättchen. Im Tageslicht ist es schwer die Grenzlinie eindeutig zu finden. Daher das monochrome Licht. Alle Brechungszahlen sind unter der Bedingungen 20°C und 589nm bestimmt.
 
Bienefix schrieb:
wenn du das Refraktometer gekauft und einige Erfahrungen damit gesammelt hast, kannst du dann bitte hier darüber nochmal etwas berichten?

Hallo, nun hab ich ein paar Messungen mit dem besprochenen Refraktometer gemacht. Natürlich fehlen mir Vergleichswerte was diese Zeilen beinahe unnötig macht, doch gibt es folgendes zu berichten:

Ich habe das besprochene Gerät bestellt, doch war es plötzlich ausverkauft und ich habe fürs selbe Geld das normal 10EUR teurere Modell MHRH-12-30-ATC bekommen (auf Mailnachfrage von denen). Ich sehe gerade, dass die Preise angepasst wurden und nun alle gleich viel kosten... egal.
Geliefert wird das Refraktometer in einer Hardplastikbox. Als Zubehör dabei ist die Kalibrierflüssigkeit, ein kleiner Schraubenzieher, eine Pipette und ein Kalibrierblock aus Glas (?) und ein Putzfetzerl.
Laut Datenblatt kann das Refraktometer (ATC) die Temperatur kompensieren da bei unterschiedlicher Raumtemperatur auch die Feuchte sonst abweichend angezeigt werden würde. Wie gut diese ATC funktioniert kann ich nicht beurteilen. Der schwarze Knubbel ist nicht etwa der Einschaltknopf, sondern eine Schutzkappe für die Kalibrierschraube. Kalibrieren funktioniert ganz einfach: FLüssigkeit mit Pipette auf die Messfläche geben und Glasblock darauflegen. Dann mit dem Schraubenzieher den Wert auf einem im Handbuch (ein A4 Zettel) angegeben Wert einstellen fertig. Das einzige was hierbei nervt ist, dass die Kalibrierflüssigkeit nicht mit der Kunststoffschutzklappe in Berührung kommen darf (lt. Handbuch).

Dieses Bild zeigt die Skala. "Leider" habe ich keine Kamera mehr mit dem herkömmlichen Objektivdurchmesser wodurch ich meine 7 Jahre alten Werkstattkamera hernehmen musste. In Wirklichkeit ist die Skala scharf, der obere Bereich schön hellblau und das Weiß wirklich weiß. In der Realität ist die Skala sehr hell -funktioniert sogar im Keller bei mir. Im Freien musste ich nicht zur Sonne schauen. Man braucht weder direktes Sonnenlicht noch irgenwelche Zusatzlampen.


Handhabung: leicht
Verarbeitung: gut, nichts auszusetzten
Service: Deutscher Service (Mail, Telefon); Ersatzteile und Kalibiermittel nachbestellbar.
Preis: ok
Nachteil: Einzig der etwas eigene Petrochemiegeruch in der Aufbewahrungsbox - das kommt vom Kalibirermittel.

Das Kunststoffteil vor der Linse wo man hineinsieht lässt sich ausziehen - müsste für Birllenträger sein (zumindest bei den Spektiven funktionierts so...)
 
Hallo Alle,
schoell13 schrieb:
Ich habe das besprochene Gerät bestellt, doch war es plötzlich ausverkauft und ich habe fürs selbe Geld das normal 10EUR teurere Modell MHRH-12-30-ATC bekommen (auf Mailnachfrage von denen). Ich sehe gerade, dass die Preise angepasst wurden und nun alle gleich viel kosten... egal.
nur die Portokosten sind unterschiedlich.

Als vielleicht dumme Frage: Ist das 12-30 besser als das 13-25? Warum oder warum nicht?

Gruß Ralf
 
Reinhard schrieb:

Hallo!
Mehrere Mitglieder unseres Imkervereins benutzen dieses Modell: ARCADA HANDREFRAKTOMETER Typ REF116c (mit ATC).
Anlässlich unseres letzten Stammtischs am 07.05.11 ergab sich die Gelegenheit, drei solcher Exemplare miteinander zu vergleichen. Dazu wurden die drei Test-Exemplare zunächst einmal mittels des beiliegenden Eichklotzes (klare, nicht mattierte Seite des Glasquaders) und mittels der noch einem Testexemplar beiliegenden Original-Eichflüssigkeit (wahrscheinlich Monobromnaphthalein, da diese Flüssigkeit auch nachbestellt werden kann) auf einen einheitlichen Normwert von 19,6 kalibriert.

Bei zwei Geräten konnte die blau-weiße Trennlinie erkannt und mittels des beiliegenden Schraubendrehers auch auf diesen Normwert justiert werden. Das 3. Gerät zeigte nur einen einheitlich blauen Bereich, der sich auch durch Betätigung der Stellschraube in beiden Richtungen nicht veränderte. Wahrscheinlich ist das 3. Gerät defekt - möglicher Weise durch starke Erschütterung hervorgerufen.

Danach wurden die nunmehr vorgenommenen Kalibrierungen der beiden funktionierenden Geräte mit einer Probe des in Imkerkreisen wohl bekannten Nelkenöls verglichen. Nelkenöl wird an verschiedenen Stellen im Internet als Alternative zum angeblich hoch karzinogenen Monobromnaphthalein empfohlen.

Das von uns verwendete Nelkenöl zeigte im Vergleich zur Original-Kalibrierungsflüssigkeit eine Abweichung nach oben in beiden Geräten von 0,5 Einheiten; die Skala musste zurück gefahren werden; d.h. eine Kalibrierung mit Nelkenöl zeigt einen 'niedrigeren' Wassergehalt im Honig an. Übrigens: beide Substanzen weisen in konzentrierter Form einen höchst intensiven (unangenehmen) Geruch auf.

Danach wurden die beiden Geräte auch mit einer identischen Honigprobe getestet. Die angezeigten Werte waren dabei gleich.


Zu hinterfragen ist also Folgendes:

1. Unterscheiden sich mehrere Jahre alte Original-Kalibrierungsflüssigkeiten (Monobromnaphthalein) von frisch gelieferten der gleichen Substanz?

2. Unterscheiden sich unterschiedliche Proben von Nelkenöl?

3. Ist ein Ersatz der Original-Kalibrierungsflüssigkeit (Monobromnaphthalein) durch Nelkenöl irgendwelcher Herkunft überhaupt zulässig?

Meine Honigproben am 10.05.11 ergaben für drei Gebinde die Werte 16,0; 16,2 und 17,0 (geeicht auf Monobromnaphthalein). Mit unserem Nelkenöl wären die Werte dann entsprechend 15,5; 15,7 und 16,5. Unter Berücksichtigung der diesjährigen extrem trockenen Frühjahrswitterung wohl allemal akzeptable Werte!

Die Erfahrungen anderer Forumsmitglieder (und auch Externer) würden mich sehr interessieren!
 
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