Bienen weg im Februar

bk2020

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Hallo zusammen,

habe heute mit einem Kollegen gesprochen, der hobbymäßig imkern wollte, aber wohl irgendwie was falsch macht. Und zwar ist das eine Volk, das er hatte, gut beinander gewesen, er hat im August und September mit Ameisensäure behandelt, im Dezember an einem relativ warmen Tag noch mal mit Oxalsäure. Futter war wohl auch genug drin, da er den Honig gar nicht geschleudert hatte im letzten Jahr. Im Dezember war dann wohl auch noch alles gut, aber jetzt im Februar waren wohl irgendwann die Wabengassen leer, so dass er sich den Stock genauer angeschaut hat. Die Bienen waren tatsächlich weg, d.h es waren wohl auch keine am Boden gelegen, was ja zu erwarten wäre, wenn sie gestorben wären. Mein erster Gedanke war, dass evtl. Mäuse die Bienen geholt haben, aber er hatte Flugloch verkleinert bzw. Gitter davor. Hat von Euch einer so etwas schon mal erlebt? Kann mir einer sagen, was da los sein könnte? Es ist ihm wohl bereits das zweite Mal passiert und jetzt ist er so frustriert, dass er das Imkern aufhören will. Der Stock steht in seinem Garten in München und ca. 600m weiter ist wohl noch ein Imker mit mehreren Völkern.
 
bk2020 schrieb:
zwar ist das eine Volk, das er hatte

Dann bläue ihm einmal die alte Imkerregel ein: Ein Volk ist kein Volk! Es sei denn er arbeite eng mit einem erfahrenen Kollegen zusammen, aber dann muss man die Völker eigentlich zusammenzählen und die Regel stimmt auch dann!

Wie sieht es mit dem Ausbildungsstand aus? Auch als Kleinstimker muss man eine gute Grundausbildung haben.
 
Guten Abend Rolf
Da hat bestimmt die Varroa zugeschlagen, denn sonst ziehen die Bien im Februar nicht aus. Manchmal paßt bei der Varroabehandlung einfach das Stockklima nicht. Wieviel Varroen sind denn bei der jeweiligen AS und OS Behandlung abgefallen? Wurde das kontrolliert?
Ein Volk ist in der Tat kein Volk. Stirbt eines, hast Du schon einen 100%igen Ausfall. Darum sollte man mindestens 3 Völker halten. Dann wird der Frust nicht so groß, wenn mal ein Volk hopsgeht. Vieleicht kann er mal den anderen Imker ansprechen und um Hilfe bitten. In München/Lochhausen gibt es das Bienenheim mit erfahrenen Imkern. Dort kann man sich ebenfalls praktischen Rat holen und um Hilfe bitten.
 
Vielen Dank Peter, genaueres weiß ich noch nicht. War mir nicht bekannt, dass die Bien tatsächlich im Februar ausziehen. Ich werde mal nachhaken morgen, was er genau gemacht hat. Habe heute den Kollegen nur kurz gesprochen. Ich werde ihm auf jeden Fall das mit dem Bienenheim in Lochhausen weitergeben.
 
bk2020 schrieb:
War mir nicht bekannt, dass die Bien tatsächlich im Februar ausziehen.

Das Phänomen nennt man auch Kahlflug. Ferndiagnosen - noch dazu ohne Fotos sind schwierig. Da können auch mehrere Faktoren zusammenspielen. Varroatose ist einfach das naheliegendste.
 
Hallo
bk2020 schrieb:
im Dezember an einem relativ warmen Tag noch mal mit Oxalsäure.
geträufelt oder verdampft? Für Träufeln sollte es deutlich unter +5°C, eher -5°C haben. Sonst sitzt die Traube zu locker und die OS wird nicht richtig unter allen Bienen verteilt, bzw. nicht genügend von Biene zu Biene weitergegeben. Evtl. haben die Bienen auch schon wieder gebrütet und OS wirkt nicht in die Brut. Auch deshalb sollte es kalt sein.

Gruß Ralf
smilie.php
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten, da können wir auf jeden Fall nochmal ansetzen.

Ich habe heute nochmal mit dem Kollegen gesprochen. Er hat 60%ige Ameisensäure mit Liebig-Dispenser verwendet und diesen auch noch auf ein Gestell gesetzt, damit er nicht direkt auf den Rähmchen steht. Was er mit der Oxalsäure gemacht weiss ich wiederum nicht genau. Er schaut jetzt am Wochenende genau den Stock an, vielleicht kommt da noch etwas mehr Information.

Ralf, das wäre eine Möglichkeit, dass es zu warm war. Kläre ich nochmal ab.

Viele Grüsse und danke für die gute Unterstützung.
Rolf
 
Hallo zusammen,

hier noch ein Bild von ein paar zurückgebliebenen Bienen. Sehen die aufgrund von Feuchtigkeit und damit Schimmel so aus? Oder ist da etwas anderes faul? Ich finde es seltsam, dass sie im Kreis saßen...

2011040101_p3300275_01.jpg
 
Hallo,

sieht tatsächlich so aus, als wenn die toten Bienen zu schimmeln angefangen haben. Die Bienen versuchen in der Kälte immer zusammenzubleiben, daher der Kreis uU war noch die Queen in der Mitte !
 
Hallo,

ich sehe da auch angeka... Rähmchenoberseite. War das Volk denn weiselrichtig bei der Einwinterung?
 
Hallo!

Genau so hatte ich das auch schon mal, bei mir traf Reiner´s Vermutung zu- weisellos.
Die restlichen Bienen verhungern dann auch noch...

Aber auch die Varroabehandlung im Sommer wäre verbesserungswürdig. Dazu schreibst du nur AS 60%ig im August, September.
Schon Ende Juli, Anfang August sollte eine Behandlung mit 85%iger Säure erfolgen.

Gruß
Norbert
 
Hallo Supernova !

Ich verstehe deine Abkürzung nicht (ich sehe da auch angeka... Rähmchenoberseite) und kann daher deinen Schluß auf weiselrichtigkeit nicht folgen.
Könntest du mir dies noch mal erklären.

Danke franz
 
Meine Theorie weicht etwas von jenen meiner Vorposter ab, nämlich, wo Schimmel da Feuchte und gibt es diese bei den Völkern im Winter, ist auch Brut vorhanden. Ich würde also meinen, ein nur ganz kümmerliches Häufchen von nur wenigen Bienen hat gemeinsam mit ihrer Königin einen Brutbeginn versucht, was bei nächsten nächsten Kältewelle natürlich scheitern musste. Meiner Meinung nach starben die Bienen inkl. Brut ab und das ganze begann zum schimmeln.

Nicht passende Behandlung mit lediglich 60%er AS ließ dieses Volk schwach werden, dazu kamen auch noch Durchfall und das Malheur war auch schon geschehen.

Mein Tipp an bk2020 lautet: Weg von der 60%igen As und stattdessen 85%ige verwenden. Monatlich eine Befallserhebung, auch in der Trachtzeit sollte selbstverständlich sein.

Josef
 
Hallo,

es sieht so aus als wenn die Rähmchenoberkante verkotet ist (angeka...). Mein Schluss daraus Weiselunruhe und damit erhöhter Futterverrauch und verfrühtes Abkoten im Stock. Brutzellen sind keine zu sehen, es müßte ja zumindest ein zwei zu sehen sein (auf anderer Wabe vielleicht). Wenn da gar keine Brut da ist, würde ich auf Wweisellosigkeit tippen. Schimmeln tun Waben auch wenn keine Wärme mehr vorhanden ist, aber tote Bienen da sind.

Gestern besuchte ich einen Imkerfreund. Der hat 70% seiner Völker verloren! Die meisten einfach durch Futterabriss (DNM im Querbau). Da war ich wieder froh über meine Längsbaubeuten, da habe ich das selten.

Bei der Empfehlung von 85% AS sagt doch bitte immer die Applikation dazu, weil sonst kanns genauso in die Hose gehen! Die Verdunstung von 85%iger ist ja sehr anders als bei 60%iger

LGR
 
Supernova schrieb:
Bei der Empfehlung von 85% AS sagt doch bitte immer die Applikation dazu, weil sonst kanns genauso in die Hose gehen! Die Verdunstung von 85%iger ist ja sehr anders als bei 60%iger
und bitte auch dazu sagen, daß die Verwendung von 85%iger AS in Deutschland nicht legal ist, da diese Konzentration nur zur Reinigung/Desinfektion der Beuten und Werkzeuge zugelassen ist.

Gruß Ralf
 
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