Desinfektion - Beuten/Böden

Fabian

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es gibt bereits einen thread zu diesen Thema, dieser ist aber von 2007..

hallo zusammen,

bei meiner Revision habe ich die Böden ausgetauscht und möchte diese jetzt gründlich reinigen.
Ich hab gelesen, das man dazu Natronlauge im Verhältnis 1:4 verwenden kann. - Ist das so richtig?
Die Böden damit bestreichen und dann in einem Wasserbad kurz abwaschen?

Hat jemand Erfahrung damit? Kann mir jemand erklären wie ich da am besten vorgehe?

Vielen Dank im Vorraus :)

lg fabian
 
Fabian schrieb:
Hat jemand Erfahrung damit? Kann mir jemand erklären wie ich da am besten vorgehe?
lg fabian

Hallo Fabian,
aus welchem Material sind Deine Beuten?

Viele Grüße,
Nikolaus
 
Hallo Fabian,


Wenn die Bienen, die auf den Böden saßen, keine Krankheiten hatten, reicht bei Holz sauberes Abkratzen und Abfegen, wenn du es ganz gründlich magst, Ausflämmen und bei Styropor das Entfernen etwaigen Wildbaus, Auskehren und abwaschen mit warmem Wasser. Desinfektionsmittel sind nicht nötig, das schafft ein gesundes Volk selbst mit Propolis.

Viele Grüße

Maja
 
hallo,

@ melor,
meine Beuten sind aus Holz.

@ maja,

die Böden, die ich ausgetauscht habe brauch ich im Moment noch nicht
und möchte sie sauber lagern
Wahrscheinlich bin ich ein bisschen zu genau, aber ich möchte
keine Risiken eingehen und den Bienen ein sicheres Zuhause gewährleisten :)
Abflämmen möchte ich sie nicht unbedingt..
Wäre das mit der Natronlauge also unnötige Hygiene?

lg fabian
 
Fabian schrieb:
hallo,

@ melor,
meine Beuten sind aus Holz.

@ maja,

die Böden, die ich ausgetauscht habe brauch ich im Moment noch nicht
und möchte sie sauber lagern
Wahrscheinlich bin ich ein bisschen zu genau, aber ich möchte
keine Risiken eingehen und den Bienen ein sicheres Zuhause gewährleisten :)
Abflämmen möchte ich sie nicht unbedingt..
Wäre das mit der Natronlauge also unnötige Hygiene?

lg fabian

Hallo Fabian,
meiner Ansicht ist das keine Frage von "unnötiger Hygiene". Wie in so vielen Fällen, gibt es hier kein Dogma! Der eine macht es so und hat noch keine negativen Erfahrung und der andere so und hat auch noch keine negativen Erfahrungen. Für mich selbst sieht es so aus - ich habe ebenfalls Beuten aus Holz - daß ich die nicht mehr benutzten Böden, Zargen ggf. säubere, schleife und neu streiche und/oder auch mit einem kleinen Kartuschenbrenner ausflamme. Nachdem ich noch eine überschaubare Anzahl an Beuten habe, kann ich mir das zeitlich auch noch erlauben...
In dem Fall möchte ich einfach auf Nummer sicher gehen und mir nicht unnötig Probleme bereiten!

Viele Grüße
Nikolaus
 
Servus Fabian,

Fabian schrieb:
und möchte sie sauber lagern
Wäre das mit der Natronlauge also unnötige Hygiene?
Abflämmen ist zur Desinfektion - obwohl auch in Merkblättern empfohlen - nicht 100% effektiv. AFB-Sporen in den tieferen Schichten werden nicht ausgeschaltet. (Es stellt sich natürlich die Frage, ob Sporen, die so weit im Holz stecken, dass sie von einer oberflächlichen Flamme nicht erreicht werden, für das Bienenvolk relevant sind.)

Natronlauge hat den Vorteil, dass sie Fette, Wachse, Harze gut entfernt und gut Desinfiziert - allerdings nur, wenn man die Holzteile auskocht.

Fazit: abflämmen würde ich nicht, denn das ist nur sicher, wenn das Holz schon beinahe brennt. Natronlauge putzt und desinfiziert und wäre daher das Mittel der Wahl. Wenn die Verschmutzung gering ist und die Desinfektion in erster Linie aus ästethischen Gründen erfolgen soll, ist eine manuelle Reinigung sicher ausreichend.

lg,
Sebastian
 
Sebastian schrieb:
Abflämmen ist zur Desinfektion - obwohl auch in Merkblättern empfohlen - nicht 100% effektiv. AFB-Sporen in den tieferen Schichten werden nicht ausgeschaltet. (Es stellt sich natürlich die Frage, ob Sporen, die so weit im Holz stecken, dass sie von einer oberflächlichen Flamme nicht erreicht werden, für das Bienenvolk relevant sind.)

Hallo,
über die Effiktivität des Abflammens kann ich nichts sagen, da mir hierzu keine Untersuchung bekannt ist. Ungeachtet dessen, wird das Abflammen nach wie vor vorgeschlagen. Beide Arten der Desinfektion werden in einem Merkblatt der LWG schön beschrieben: http://www.lwg.bayern.de/bienen/info/krankheiten/26021/linkurl_1.pdf

Viele Grüße
Nikolaus
 
Ich möchte nicht die*gute alte Zeit* strapazieren. Nicht alles war gut.
Aber:
Ein guter alter Imker hatte bis fast zu seinem Lebensende Bienen in Hinterbehandlern. Diese Hinterbehandler konnten seit Bestehen der Bienenhütte weder desinfiziert - noch mittels Lauge behandelt werden.
Bitte, es waren ja nur fast 100 Jahre.
In all der Zeit konnten die Hinterbehandler nur mechanisch (mit Kratzer und Klinge) gereinigt werden. Es hat keinerlei Probleme gegeben.
Ich liebe so Pseudowissenschafter, welche glaubhaft kund tun, dass Krankheitserreger eine Flamme zwischen 700 und 1.000 Grad überleben. Da wird keine *Auferstehung* gefeiert.
Dass in tiefen Ritzen (bitte wo sind solche?) eventuell etwas überleben könnte, ist schon möglich. Nur kommt da nix hin, weil mittels Kittharz schön verschlossen.
Ein Tierarzt hat mir versichert, dass, wenn man die Beuten vorerst mechanisch (mit Klinge oder sonstigem scharfen ziehenden Kratzer) reinigt, und dann normal abflämmt, dies vollständig ausreichend ist. Böden sollte man vorerst mechanisch sauber machen, dann entweder mit Natronlauge (oder Waschsodalauge) sauber reinigen, trocknen lassen - und dann wieder gut abflämmen.
........ich mach das so, und dies zur vollsten Zufriedenheit.

Schönes Wochenende
Fritz.

p.S. Hand hoch.....welcher Imker reinigt jährlich seine Beuten ?
 
danke für die Tipps!

@Nikolaus, danke für den sehr hilfreichen link :)

jetzt hätt ich nur noch 2 fragen,

wenn ich die einzelnen Teile auskoche, muss ich die
dann nur kurz eintauchen und mit einer Bürste reinigen (wie im Link beschrieben),
oder sollte man sie dazu noch ein, zwei Minuten in der heißen Natronlauge "ziehen" lassen?
(bei Holzbeuten wahrscheinlich keine so gute Idee..?)

Kann man die neutralisierte Flüssigkeit dann einfach in den Abfluss schütten,
oder muss ich das ganze speziell entsorgen?

lg fabian
 
Servus Fritz,

Tschiwi0 schrieb:
Ich liebe so Pseudowissenschafter, welche glaubhaft kund tun, dass Krankheitserreger eine Flamme zwischen 700 und 1.000 Grad überleben. Ein Tierarzt hat mir versichert, ...
Mir hat der Tierarzt meines Vertrauens 8) versichert, dass das Abflammen ohne beginnende Zerstörung der Beute (bei 700-1000°C steht die Zarge bereits lichterloh in Flammen) keine zuverlässige Desinfektion bringt (siehe Link in diesem Beitrag KLICK)

Tschiwi0 schrieb:
p.S. Hand hoch.....welcher Imker reinigt jährlich seine Beuten ?
Jedes Jahr ist sicher übertrieben. Nach einigen Jahren oder wenn man gebrauchte Beuten übernimmt, die noch solide aussehen, ist das sicher nicht ganz abwegig.

@Fabian: natürlich müssen die Teile mehrere Minuten untertauchen. Das ist aber auch zum mechanischen Reinigen notwendig, denn erst wenn Wachs&Propolis weich werden lösen sie sich gut. Die Neutralisierte Brühe kannst in den Kanal oder auch auf die Wiese schütten (nicht in Gewässer).

lg,
Sebastian
 
Gut Sebastian, da reden wir vn 2 Themen.
Ich reinige meine Einheiten (ca 60 Stk.) jährlich nach Anfall.
Zuerst werden auf einer Platte die Wachsbrücken und sonstgen Wachsteile mittels
Spachte entfernt. Dann wird die Rähmchenauflage mit der Heißluftpistole oder dem
Gasbrenner *erweicht* und mit einer kantigen Glasplatte gesäubert. Anschliessend werden die Seitenteile ebenfalls mit einer scharfkantigen Glasplatte in Faserrichtung abgeschabt.
Zum Schluss werden alle Teile nochmals vernünftig geflämmt.
Die Böden erhalten eine Vorbehandlung durch Ätznatron (Laugenstein) und anschliessender mechanischer und thermischer Endbehandlung.
Gut erhaltene Rähmchen bekommen nach dem Dampfwachsschmelzer eine siedende Badekur in einer Natronlauge, und werden mit dem Dampfstrahler zusätzlich abgespritzt.
Wenn ich fertig bin, kommt in die Lauge Zitronensäure zur Neutralisierung. Am Ende lass ich die Brühe eine Nacht auskühlen - und entferne den schwimmenden, verseiften Wachsteppich.
....dann tschüss in die Kanalisation.

Das wars
Fritz
 
Danke Fritz und Sebastian für eure Tipps :bravo:

Ich werd mir jetzt mal das nötige Zeugs kaufen (säurefeste Kleidung, Natronlauge..),
die Böden mechanisch reinigen, mit der heißen Lauge behandeln und anschließen mit dem
Hochdruckreiniger abwaschen.
Nur das mit dem abflämmen werd ich auslassen.

lg fabian
 
Zum Zargenkochen benötigt man einen recht großen Topf oder Bottich. Wie wird da die Suppe zum kochen gebracht. Der Küchenherd dürfte dafür nicht so sehr interessant sein. Denke an Ehedrachen. :pfeif: :roll:
 
Dazu nimmt ganz einfach Kesselöfen, sind billig und bestens mit Holz zu befeuern.

Josef
 
Ehedrachen :n51:

zum anheitzen hätt ich an einen Gasbrenner gedacht und dazu einen
riesigen Topf.

Die Idee mit dem Kesselöfen gefällt mir sehr gut!
Aber mit dieser Investition werd ich noch ein bissl warten.

lg fabian
 
<<<hallo Josef und Fabian.

Die Möglichkeit mit dem *Dämpfer* - so heissen bei uns die großen Kesselöfen - ist ja sehr gut. Nur kommt immer mehr Krimskrams zusammen.
Ich/ wir haben den gemeinsamen Dampfwachsschmelzer, welcher mit 2 Gastro-Gasbrennern befeuert wird. Zum Auskochen der Rähmchen nimm ich ein altes 50 lt Ölfass, wo ich den oberen Deckel heraus geschnitten habe. Mit einer großen Flamme komm ich da schön zurecht. Sollte ich - aus welchem Grunde auch immer - einmal die Beuten zu desinfizieren haben, werde ich ein 200 lt Fass abschneiden - und verwenden.

Fritz
 
Auch ein 200 Liter Fass ist eine billige und brauchbare Alternative. Unten einige Ziegelsteine, das Fass draufstellen und befeuern mit was auch immer, geht problemlos.

Schon morgen gebe ich ein Foto herein wie dies funktioniert.

Josef
 
Hier bitte das versprochene Foto. Das hier gezeigte verwende ich für die heiße Schlempe, diese gibt es im Fassrecycling sehr günstig.

2011031524_tonne.jpg
 
danke josef, auf dich ist Verlass :D

das Desinfizieren ist ja meiner Meinung nach doch wichtig.. (Meinung eines Neulings..)
nur wenn ich mir überlege was ein Gasbrenner und ein dazu passender Topf,
oder ein Kesselöfen kostet.. gerade für einen anfäger, der sich weiterentwickeln will,
sind das Kosten die sich am ende des Jahres summieren
und eine große lücke erzeugen..

darum freut es mich um so sehr, so super erprobte alternativen von einen erfahrenen Imker zu sehen :D
danke für die Hilfe!

lg fabian
 
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