Welches Verhältnis Alkohol Propolis?

A

Akira

Guest
Hallo zusammen
ja ich habe die Suche schon angeworfen aber nicht passendes gefunden.
In welchen Verhältnis setzt ihr euer Propolis an? Also wieviel Alkohol auf wieviel Propolis?
Gebt ihr sonst noch was zu? Sollte man es vorher mahlen?
 
Gute Frage Akira!

Bei mir kommen auf einen Liter Alk. 30 dag Propolis, dieses wird nicht gemahlen, was meiner Meinung nach ohnehin entbehrlich ist. Ein Glas mit Grifföffnung, zuerst kommt Propolis hinein, dann der Alk dazu und sonst gar nichts. Wenn´s geht mehrmals pro Tag schütteln, nicht rütteln, sondern so richtig schütteln und nach einigen Monaten ist es auch schon fertig, Übrigens, je länger, desto besser.

Josef, der gute Gelingen wünscht
 
Hallo,

wenn Du das Propolis fein reibst, bist Du mit dem Auslaugungsprozess schneller fertig. Auch kann ich Dir nur den Tipp geben, bei gemahlenen Propolis immer zuerst den Alk. in Gefäss, danach erst die Propolis. Dann ist es leichter diese zu mischen ...
 
drohne schrieb:
Bei mir kommen auf einen Liter Alk. 30 dag Propolis,

Lieber Josef,

Da es bei uns in Deutschland die Maßeinheit dag nicht gibt, bitte ich um Auskunft, was damit gemeint ist. Ich habe zwar die Vermutung, daß es die Abkürzung für das in Österreich verbreitete Dekagramm, also 10 Gramm ist (bei uns hier unbekannt, aber ich hab ja auch Verwandtschaft in Österreich), aber ich wollte mich dennoch absichern, daß 30 dag tatsächlich 300 Gramm sind, wie ich vermute. Oder liege ich mit meiner Vermutung total falsch und dag ist was völlig Exotisches?

Neugierige Grüße,

Martin
 
abelo schrieb:
[... aber ich wollte mich dennoch absichern, daß 30 dag tatsächlich 300 Gramm sind, wie ich vermute.

Deine Vermutung ist richtig Martin, dies sind tatsächlich 300 Gramm und verzeihe mir bitte meine dag.

Josef
 
Vielen Dank für die Antworten. Mit dag kam ich nach einen kurzen Suchmaschinen Einsatz auch zurecht :)

Bei 300 g würde das also einer 30% Lösung entsprechen?

Ist es ratsam und kann ich die Konzentration erhöhen?
 
wollte bei dem Thema nun nochmals einharken...

Ist das Propolis welches Ihr verwendet ziemlich rein?(Denn wachs ect.. könnte noch etwas dabei sein) bzw. wie bringe ich es denn "rein"
und verwenden alle hier das Verhältniss von Josef? würde mich interessieren, da ich vl auch was ansetzen will dieses Jahr!
 
Selber verwende ich ausschließlich Propolis welches vom aufgelegten Gitter gewonnen wird, angesetzt im eigenen Destillat 79 % vol Alc, also alles Bio, keine Frage.

Hier ein Foto.

Josef

2011072404_propolis-ansatzmitgrnemveltliner.jpg
 
also, wenn ich richtig verstanden habe, nimmst du keinen 96%igen Alk. sondern einen welchen du selber destiliert hast, die Möglichkeit habe ich leider nicht, also muss ich auf den 96% zurück greifen, wo ich aber warsch. weniger propolis im Verhältnis zugeben muss, um die selbe Lösung zu erhalten?
Und du nimmst auch kein Braunglas, oder?
 
Richtig, 96 % igen müsste ich kaufen, 79 % igen habe ich selber, noch dazu als Bioprodukt.

Beim Ansatz will ich sehen was sich farblich und inhaltlich so tut, deswegen eben ein Klarglas, ist das Propolis fertig, kommt es natürlich im Braunglas in den Verkauf.

Josef
 
Hallo zusammen,

@Fichtenwald:
Laut meinem Paten soll kein "reiner Alkohol" verwendet werden, da Propolis auch Wasser lösliche Stoffe enthält.
Es gibt im Handel auch bspw. 66% Alkohol.

Verfahrensweise, wie es mich gelehrt wurde:

Propolis sammeln
Gewünscht Menge in Eimer mit klarem kalten Wasser geben, kräftig umrühren und ca. 2 Std. stehen lassen
Mit einem Sieb die oben schwimmenden Wachs und Schmutzteilchen abseihen.
Eimer durch ein Sieb entleeren und grob das Propolis mit Küchentüchern abtrocknen.
Propolisstücke in Kunststoffdose im Tiefkühler 2 Tage frosten.
Propolisstücke gefroren in Kaffeemühle mahlen.
Leeres, sauberes 1.700 ml Gurkenglas auf Waage stellen
800 gr (80 dag) Alkohol einfüllen
200 gr (20 dag) Propolis einfüllen
Glas verschliessen
Warmstellen und mind. 3 Monate täglich schütteln bis der Bodensatz im Alkohol schwebend ist
Glas kühlen am besten im Tiefkühler
Durch Kaffeefilter abseihen
In Braun-Gläser abfüllen, dunkel und kühl lagern.

Optimierungsmöglichkeiten:

Wer einen Wärmeschrank hat, der stellt ihn auf ca. 30 Grad und lagert dort die Gläser.

Wer einen Magnetrührer hat, der kann das tägliche Schütteln Zeit gesteuert erledigen lassen.
Mein Pate lässt alle 12 Std. für 5 Min. rühren.

Bei Ansätzen für den Verkauf empfiehlt sich Alkohol mit Rechnung zu verwenden.

Für den Eigengebrauch kann man auch den selbst gebrannten Schnaps verwenden.
Ich nehme ca. 75 % Zwetschgenschnaps von meinem Paten für meinen Privat-Gebrauch.

Pro Person und Jahr benötigt man bei täglichem Konsum und sonstiger Verwendung ca. 1 Liter.

Guten Gelingen wünscht

Petra
 
Hallo Fichtenwald,

wasserlösliche Stoffe bedeutet wohl nicht, dass sie nur mit Wasser herauszulösen sind, sondern, dass es eben mit Wasser auch schon geht.

Man kann aber umso mehr Inhaltsstoffe herauskitzeln umso mehr Gas man gibt. Auf gut Deutsch: Prozent ist alles- in diesem Fall Hochprozentiges- natürlich nur für jene, die das Maximum wollen.

Josef`s Vorlauf genügt für das meiste, aber viele werden fast leichter an den 96%igen kommen als an den Vorlauf.

Also bitte, dann nimm doch den 96 prozentigen oder mindestens einen guten Vorlauf ala Josef-und lass dir keine halben Sachen einreden, wie den 66%igen, oder die Wasserpanscherei, noch dazu wo es in dieser Hinsicht jede Menge Lektüre gibt und die ist sich da erfreulicherweise ziemlich einig.
Für jene die Propolis für ihre Kinder einsetzen möchten und deshalb den Alkohol nicht so gerne sehen:

Einfach über Nacht verdunsten lassen, z:B. auf einem Stück Brot

Über das Verhältnis gibt es unterschiedliche Ansichten:

Manche behaupten, dass bei über 9 Prozent Propolisgehalt keine steigernde Wirkung mehr erkennbar ist: Ob du also 9 oder 30 Prozent drinnen hast, wäre nach dieser Ansicht in der Wirkung exakt dasselbe. Dies meint übrigens die Imkerschule Imst. Josef's Meinung dazu wäre interessant.

Manche sagen den doppelt so viel Alkohol in Gramm, wie Propolis

Es gibt hier bei uns Imker, die nur ein Drittel des Propolisgehaltes haben wie jenes der Imkereigenossenschaft Imst. Also was das Verhältnis betrifft, gibt es wohl nichts was es nicht gibt. Ich bin da auch eher bei 300 Gramm pro Liter 96%igem, auf keinen Fall weniger.
 
Hallo zusammen,

@wolli:
Wasser löslich bedeutet in diesem Fall nicht Alkohol löslich.
Daher, um möglichst vieles aus dem Propolis zu lösen, nicht nur "reinen Alkohol" nehmen.

Da geht es nicht um Geld sparen, sondern einen gewissen Wasser-Anteil zu haben.

Bei vielen Naturheilmitteln kommt es auf die richtige Mixtur an.
Nicht immer heisst hohe Dosierung auch besseres Ergebnis.

Wenn ich mich recht erinnere, dann steht das auch im "Bienenvater".

Vorlauf würde ich nur für äussere Anwendung nehmen.
Dazu kann sich aber sicher besser der Josef äussern.

Gutes Gelingen wünscht Euch

Petra
 
Hallo Petra,

wenn du möglichst viele lösliche Bestandteile aus dem Harz herausholen willst, müsstest du das Propolis mit Wasser, dann mit Alkohol und dann mit Öl auslaugen,
wobei der Anteil an wasserlöslichen Substanzen sehr gering ist.

Gruß,
Hary
 
Hallo zusammen,

@Hephaistos - Hary:
Da hast Du völlig recht, der Fett lösliche Anteil bleibt bei der alkoholischen Propolis-Lösung unberücksichtigt.

Für Propolis-Creme habe ich gelernt, Propolis-Lösung und Propolis-Pulver zu verwenden, damit auch etwas von den Fett löslichen Stoffen in die Creme kommt.

Gutes Gelingen wünscht

Petra
 
Hallo !

Der "Schweizer Bienenvater" (VDRB) empfiehlt in Band 4, die Verwendung von 60-80%vol Alkohol zur Propolisgewinnung.
Wir halten uns weitgehend daran und verwenden dazu "Primaspit" aus dem Hause Lautergold,
dieser Ansatzalkohol hat 69,9%vol, 700ml kosten hier in Deutschland um die 14,- €.

Das Propolis wird bei uns gleich nach der Ernte in den Alkohol gegeben, es findet keine weitere Bearbeitung statt.
Dies geschieht um die leicht flüchtigen, aber effektiven Bestandteile (meist Öle) des Propolis mit in die Tinktur aufzunehmen,
vgl. "Natürliche Heilbehandlung - Die Propolis" (it-Verlag).

Für eine 30%ige Tinktur nehmen wir ein Flasche 70%igen (700ml = rund 598g) und 300g Propolis,
abzüglich Schlamm sind dann etwa die 30% in Lösung. Die Reifezeit beträgt allgemein mind. 6 Monate.

Gruß
DocMelli
 
DOCTORmellifluus schrieb:
... Das Propolis wird bei uns gleich nach der Ernte...

Hallo DM,

ich weiß, es trifft nicht das eigentliche Thema; dennoch interessiert es mich und vielleicht auch andere: Wie hat man sich diese Ernte bei euch vorzustellen - du vermittelst den Eindruck, dass sie ein planmäßig vorbereiteter und durchgeführter Ablauf ist?

Gruß
Alfred
 
DOCTORmellifluus schrieb:
Der "Schweizer Bienenvater" (VDRB) empfiehlt in Band 4, die Verwendung von 60-80%vol Alkohol zur Propolisgewinnung.
Wir halten uns weitgehend daran und verwenden dazu "Primaspit" aus dem Hause Lautergold,
dieser Ansatzalkohol hat 69,9%vol, 700ml kosten hier in Deutschland um die 14,- €.

Kannst mir glauben Doc, Propolis in meinem eigenen Destillat mit 79 % igem Alc angesetzt schmeckt bedeutend besser als jenes mit Weingeist. Wer im heurigen Spätherbst/Winter Interesse an diesem Destillat hat, kann sich sich bereits jetzt schon per PN bei mir anmelden, ein Bio-Zertifikat ist selbstverständlich.

Josef
 
Hallo !

@ Alfred P

Planmäßig ... JA, so wie das ganze Imkerjahr eigentlich geplant ist:

Soviel Völker =
= soviel Honig
= soviel Gläser
= soviel Winterfutter
= soviel Ableger
= soviel Jung-Königinnen
= ...

... und das auf (ganz) kleinem Niveau.

Und wie kommt es ???
Einfach jedes Jahr und immer anders !


Vor einiger Zeit haben wir aus für uns vernünftigen Empfehlungen von Altvorderen und
nachvollzeihbarer Literatur zum Thema unser Konzept (=Plan ... planmäßig) gestaltet.

Propolis wird geerntet mit dem Propolisgitter (Richtung scheint egal zu sein, die
Mengen unterscheiden sich subjektiv nicht, trotz Empfehlungen) und bei Gelegenheit
von neuesten Rähmchen. Der Weg ins Braunglasbehältnis ist von der Ernte bis in den
Alkohol dann möglichst kurz.

Ist eigentlich ist Alles geschrieben ...
Spezielle Fragen ?


@ drohne

Kann mir gut vorstellen das der Auszug mit Deinem Selbstgebrannten vom Geschmack
und Geruch her besser ist ... leider besteht bei uns hier in D ein rechtliches Problem
damit, welches mir eigene Versuche praktisch verbietet.

Ein uns bekannter Imker verwendet für seine Propolistinktur:

7B4F525CE03AE8421FC76DE9009ECD4F.0.jpg

... auch 79%vol !


Gruß
DocMelli
 
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