Oxalsäure

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Hallo,

ich muß gestehen, ich selber habe die Restentmilbung noch nicht durchgeführt, höre aber im Moment von vielen Imkern das bei Ihnen schon alles erledigt ist !

Wie siehts bei Euch aus ? Habt ihr die Oxalsäure Behandlung schon erledigt, oder muß ich deshalb noch kein schlechtes Gewissen haben ?

@ Drohne, Bienenmuch, Stefan, Maja und unsere restlichen Spezialisten:
Es wäre toll, wenn Ihr auch eine kleine Arbeitsanweiseung dazu verfassen könntet, es wäre ein große Hilfe !
 
Hallo Sybill,

laß dich von anderen Imkern nicht verunsichern, die Restentmilbung gehört fürs brutfreie Volk und meine Völker sind noch nicht brutfrei.
Bedampfen darf man ja zweimal, aber Bienenwohl darf man nur 1x anwenden. Was nützt mir jetzt eine Restentmilbung, wenn ich die Milben in der verdeckelten Brut nicht erreiche. Ich entmilbe um den 8.12. (hat den Vorteil, daß ich immer frei habe) mit dem Varroxverdampfer, zähle die abgefallenen Milben und führe bei >1000 bzw. natürlicher Abfall >0,5 eine 2. Restentmilbung Ende Dezember Anfang Jänner durch, und dies erscheint für mich ein optimaler Weg zu sein.
Natürlich muß ich berücksichtigen, daß im Flachland die Temperaturen anders sind.

Gruß
Astacus

Arbeitsanweisung gibt es vom Imkerbund:
Varroa Broschüre des Imkerbund
http://www.imkerbund.at/index.php/artic ... w/118/1/9/
 
Re: Oxalsäure Behandlung schon durchgeführt ?

Sybill schrieb:
ich muß gestehen, ich selber habe die Restentmilbung noch nicht durchgeführt, höre aber im Moment von vielen Imkern das bei Ihnen schon alles erledigt ist !

Nur keine Panik Sybill, noch stehen uns sechs volle Wochen zur Restentmilbung zur Verfügung.

Jene Imker die jetzt schon -angeblich- entmilbt haben, werden im Frühjahr schön blöd aus der Wäsche schauen. Warum: sogar noch in der Schönwetterphase nach Allerheiligen kamen die Bienen mit Pollenhöschen aus den Grünbrachen zurück. Dies bedeutet, dass noch Brut gepflegt wurde und die Milben somit außer Reichweite des OS Dampfes waren.

Ab Anfang Dezember stehe ich mit vier Verdampfer gleichzeitig gewissermaßen bei Fuß, dann geht´s den restlichen Milben an den Kragen.

Ich werde natürlich berichten.
 
Re: Oxalsäure Behandlung schon durchgeführt ?

Hallo,

da hätte ich gleich zu einer Aussage von Dir noch ´ne Frage:
drohne schrieb:
Nur keine Panik Sybill, noch stehen uns sechs volle Wochen zur Restentmilbung zur Verfügung.

Warum muß das noch heuer erledigt werden ? Kann man die Restentmilbung theoretisch auch gleich Anfang- Mitte Jänner machen ? Zu diesem Zeitpunkt ist das Volk ja auch noch brutfrei ( und sogar noch einige Zeit länger).
 
Zitat Sybill

Warum muß das noch heuer erledigt werden ? Kann man die Restentmilbung theoretisch auch gleich Anfang- Mitte Jänner machen ? Zu diesem Zeitpunkt ist das Volk ja auch noch brutfrei ( und sogar noch einige Zeit länger).

Nicht noch einige Zeit länger als Mitte Jänner, denn ab diesem Zeitpunkt werden die Tage länger und somit geht das große brüten los. Ab dann sind die Milben also abermals unerreichbar.

Auf die zwei möglichen Wochen im Jänner sollte man sich keinesfalls verlassen, denn erfahrungsgemäß wird es nach den obligaten Weihnachtstauwetter immer sehr kalt.
 
Sybill schrieb:
Danke, hat mich echt interessiert !

Bitte sehr, gern geschehen! B3

Wäre schön, wenn auch noch andere diesbezüglich ihre Taktiken bekannt geben würden.
 
Hallo Sybill,

die Winterbehandlung mit Oxalsäure habe ich heute durchgeführt, bei uns war es schon richtig Winter und die Völker sind brutfrei.

Benutzt habe ich eine 3,5%ige Oxalsäurelösung.

Ein Liter davon wird so hergestellt:
200 g Zucker und 35 g Oxalsäure-Dihydrat werden in ein säurefestes Gefäß (z.B. großes Glas) gegeben und mit lauwarmen Wasser auf 1 Liter aufgefüllt. Dann wird gerührt, bis alles gelöst ist. Von dieser Lösung werden einem zweizargigen Volk 50 ml, einem einzargigen 30 ml mit einer Einwegspritze oder dem Perizin-Dosierset verabreicht. Die handwarme Lösung wird auf die Bienen in den Wabengassen geträufelt.

Die Lösung ist nicht ewig haltbar, man muß sie jedes Jahr neu ansetzen. Die Oxalsäure verbindet sich mit Bestandteilen des Wassers und die Lösung flockt nach einiger Zeit aus und wird unbrauchbar.

Kristalline Oxalsäure reagiert mit Wasser (z.B. auf der Haut oder in den Augen :!: :!: ) stark sauer und ätzt, deshalb vorsichtig mit dem Pulver umgehen, Oxalsäurepulver nicht einatmen oder ohne Handschuhe anfassen und Reste der Lösung mit viel Wasser wegspülen.
Manchmal wird (auch in der Fachpresse) unnötig Panik gemacht und die Gefährlichkeit der Oxalsäure wird stark übertrieben (wem das wohl wieder nützt :?: ;-) ). Wenn man die Grundregeln im Umgang mit Chemikalien beachtet, kann jedoch nicht schiefgehen.

Viele Grüße

Maja
 
Hier bitte etwas neues und sicherlich sehr interessantes für Gesundheitswarte bezüglich verdampfter OS.

© AGES Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Spargelfeldgasse 191, 1226 Wien
ages


Datum: 09.04.2008

ages
Keine Wintertotenfall-Untersuchung unmittelbar nach Oxalsäurebedampfung

In der mit dem VARROX-Verdampfer mitgelieferten Gebrauchsanweisung findet sich unter der Überschrift "Arbeitssicherheit bei der Behandlung" der warnende Satz: "Bei Diagnosen direkt nach der Behandlung müssen Handschuhe und Schutzmaske getragen werden."
Daraus lässt sich ableiten, dass kurz nach Durchführung einer Oxalsäure-Bedampfung auch keine Bienen für die Untersuchung des Wintertotenfalles (Nosema-, Tracheenmilbennachweis) entnommen werden sollten, um ein Sicherheitsrisiko für den Untersucher auszuschließen.
Der Grund liegt darin, dass sich während und nach der Bedampfung ein feiner, staubförmiger Oxalsäureniederschlag auf allen in der Beute befindlichen Oberflächen (siehe Bild 1 und 2) und Bienen (Bild 3) bildet.


Mit Oxalsäurestaub bepuderte
Bild 1:
Oxalsäure-Niederschlag nach Verdampfung auf Waben und Rähmchen. © Dr. Moosbeckhofer
Bild 2:
Oxalsäure-Niederschlag am Bodenbrett aus einem toten Volk. © Dr. Moosbeckhofer
Bild 3:
Mit Oxalsäurestaub bepuderte Biene am Flugloch, ca. 15 Minuten nach Bedampfung © Dr. Moosbeckhofer


Bild 3 zeigt eine solche, mit feinstem Oxalsäurestaub bepuderte Biene, die 15 Minuten nach der Bedampfung bei der Entfernung der Schaumstoffstreifen am Flugloch auftauchte. Neben dieser Biene sind noch andere zu sehen, bei denen mit freiem Auge kein grauer Belag zu erkennen war. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch alle anderen Bienen, die keinen sichtbaren Staubbelag tragen, mit Oxalsäure belastet sind.

Da aus Beiträgen von Imkern in Bienenzeitungen hervorgeht, dass wesentlich mehr Bedampfungen pro Volk durchgeführt werden als empfohlen und erlaubt - es gibt veröffentlichte Berichte über 7 - 10 Bedampfungen (z.B. Bienenwelt, 44. Jg., S. 15-16, 2002) - ist in der Praxis von wesentlich höheren Oxalsäureresten auf Beuten- und Wabenflächen bzw. Bienen auszugehen, als sich bei exakter Einhaltung der Gebrauchswanweisung ergeben würden.

Damit besteht für den Untersucher des Wintertotenfalles die konkrete Gefahr, dass er unbewusst und ungewollt mit dem Oxalsäurestaub in Kontakt kommt bzw. ihn beim Hantieren mit den Proben einatmet. Dies ganz besonders dann, wenn die Bienen für die Wintertotenfalluntersuchung knapp nach Durchführung der Bedampfung - vielleicht gleichzeitig mit der ersten Kontrolle des Varroaabfalles nach der Bedampfung - direkt von den Varroawindeln abgesammelt oder in die Probengefäße geschüttelt wurden.

Um sich entsprechend schützen zu können, benötigt der Untersucher, der mit hunderten Proben und tausenden Einzelbienen hantiert - in der Regel tut er dies mit bloßen Händen -, vom Einsender ehrliche Zusatzinformationen über:

o eingesetztes Varroabekämpfungsmittel (Oxalsäurebedampfung ja/nein; wie oft)
o Datum der Bedampfung
o Art der Probenahme (Bienen vom Bodenbrett bzw. von Windel abgesammelt/abgeschüttelt)
o Datum der Probenentnahme (vor/nach Oxalsäurebedampfung).

Werden bei der Probenanlieferung diese Zusatzinformationen nicht beigestellt bzw. verweigert, sollte die Übernahme bzw. Untersuchung abgelehnt werden.

Proben aus Völkern mit Oxalsäurebedampfung sollten vom Untersucher grundsätzlich nur mit entsprechender Vorsicht und Einhaltung der in der Gebrauchsanweisung angeführten Schutzmaßnahmen (siehe Absatz 1) untersucht werden.

Da die Proben in den meisten Fällen nicht in einem Labor sondern zu Hause oder auch in Nebenräumen von Gasthäusern untersucht werden, ist speziell darauf zu achten, dass bei der Probenmanipulation anfallender Oxalsäurestaub durch entsprechende Unterlagen aufgefangen und dann entsorgt wird.

Dass diese Forderungen nach Einhaltung entsprechender Schutzmaßnahmen bei der Oxalsäurebedampfung und der daran anschließenden Völkerbetreuung auch einen praktischen Bezug haben, wird durch folgende Meldung belegt:
"Es gibt sehr wohl bereits Eingeständnisse (in persönlichen Gesprächen, ohne Zuhörer) über negative gesundheitliche Folgeerscheinungen. Diese Imker geben auch meist die Fehler im Umgang mit der Oxalsäure zu..
(Beitrag auf der Homepage des Oberösterreichsichen Landesverbandes für Bienenzucht unter dem Titel: "Ist es Unwissen oder Verantwortungslosigkeit oder beides?" unter der URL: http://www.imkereizentrum.at/index.php3

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Kontakt
Dr. Rudolf Moosbeckhofer
Spargelfeldstraße 191
A-1220 Wien
Tel: +43 (1) 732 16-4334
Fax: +43 (1) 732 16-4333
E-mail: rudolf.moosbeckhofer@ages.at


Hier der dafür zuständige Link wo man auch die Fotos besichtigen kann. Diese darf ich leider wegen der Urheberrechte nicht einfügen.

http://www.ages.at/servlet/sls/Tornado/ ... 638DBC?LD=

Josef
 
Wie viel OS würdet ihr mir für einen Brutraum Dadant und für 5Waben Dadant Ableger pro verdampfung empfehlen?

lg
 
Servus Sybill
Ich zitiere mal vom Buch,
weil mit was anderem kann ich nicht dienen.

Anwendung von Oxalsäure
Oxalsäure können sie durch aufträufeln, aufsprühen und Verdampfen in die Völker einbringen. Zum aufspühen müssen sie jedes einzeln besetzte Rähmchen aus dem Volk nehmen. Dabei wird die Traube auseinander gerissen. Der Wärmeverlust für die bienen ist dabei sehr hoch.Diese Applikationsart ist sehr kraft und zeitaufwenig. Die Träufelungsmethode ist jedoch sehr entgegenkommend.
Oxalsäure mit einem speziellen Oxalsäureverdampfer,diese Methode ist sehr sympathisch,denn die Völker müssen dabei nicht mehr geöffnet werden, man hantiert nur am Flugloch.Da es interessant ist, wie sich die Träufelungsmethode im VErgleich zur Verdampfungsmethode handhaben lässt ist dieser Versuch hier beschrieben:

Träufelungsmethode :arrow: Für die Träufelungsmethode werden Handschuhe-Schutzbrille, eine 50ml Einwegspritze als Träufelungshilfe und die fertige Lösung(1 Liter Biozuckerwasser(1:1) und 35 g Oxalsäuredihydrat) benötigt.
Pro Volk werdenzwischen30 und 50 ml fertige Lösung in die mit Bienen besetzen Wabengassen geträufelt, was mit Öffnen und Schließen des Volkes etwa drei Minuten pro Volk dauert.
Ende des Buchzitates
 
Danke Wilma, aber für mich ist nur das Verdampfungsverfahren primär!

Man sagt pro Zarge 1g oder eine Tablette, aber Dadant Us ist doch einiges größer!

Vll kann mir jemand weiterhelfen

lg
 
Danke !
Das hilft einiges weiter!

lg
 
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