Kohlmeisen im Winter, eine große Gefahr für unsere Bienen!

Josef Fleischhacker

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Kohlmeisen sind sehr clevere und vor allem stets hungrige Vögel. Wenn diese rasanten Flieger im Winter einmal einen Bienenstand als lukrative Futterquelle erkannt haben, ist für diesen Stand allergrößte Gefahr gegeben. Weder mit Vogelscheuchen, klappernden Windrädern, oder von mir aus auch mit Steinschleudern, diese Schwarzhauben sind durch nahezu nichts von den Bienen fernzuhalten.

Bei Neuschnee kann man das Malheur das diese Vögel anrichten, sehr gut erkennen. Immer vom gleichen Baum geht`s zu den Bienen und retour. Wenn man nun den Schnee unter dem Baum einer genauen Kontrolle unterzieht, kann man oft Unmengen von Bienenköpfen und Hinterleiben erkennen. Diese Feinschmecker unter den Vögeln bevorzugen nämlich besonders gern den Mittelteil unserer Bienen, also die Flugmuskulatur.

Um nun diese Vögel vom Bienenstand fernzuhalten, bringe ich stets zum Winteranfang vor den Staffeln vier metrige Bahnen mit 2 x 2 cm Maschengitter vor den Fluglöchern an. Somit haben diese keinerlei Möglichkeit an die Nähe des Flugloches zu kommen. Zusätzlich füttere ich ständig mit zwei Futterhäuschen, wobei ich sehr darauf achte, dass das Futter den ganzen langen Winter über niemals versiegt.

Interessant zu wissen wäre, ob diese Kohlmeisen bei Euren Bienenstand ebenfalls so lästig sind und vor allem wie Ihr diese von den Bienen fernhält?

Hier noch ein Link wo man allenfalls etwas mehr über diese Vögel erfahren kann. http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlmeise

LG Josef
 
Kohlmeisen als Plage

Lieber Drohne!

Ein Versuch, der bei der Fernhaltung von Vögeln in der Regel funktioniert: Schneide aus einem dunklen Karton die Umrisse eines Greifvogels aus: Wichtig sind nur die zwei leicht nach hinten gebogenen, großen Flügeln, wie bei einem Flugzeug. Hänge den Karton mit einem Faden auf eine Stange über den Bienenstand, so daß er frei schwebt.

Sollte die Meisen fernhalten.

BG stefan mandl
 
Bingo Stefan, dies könnte sogar sehr erfolgreich sein! :D

Also da werde ich sogleich mein Weisl ersuchen zur Tat zu schreiten, in solchen Handarbeitssachen :oops: ist sie nämlich wesentlich geschickter als ich selber.

Natürlich sehr herzlichen Dank für diese wichtige Info.

Josef
 
Attrappe

Die Idee mit der Raubvogelattrappe ist so simpel und doch war ich nicht von selbst drauf gekommen. Das muss ich gleich ausprobieren. Danke für den Tipp!

joachim
 
Re: Kohlmeisen als Plage

stefan mandl schrieb:
Ein Versuch, der bei der Fernhaltung von Vögeln in der Regel funktioniert: Schneide aus einem dunklen Karton die Umrisse eines Greifvogels aus

Hat funktioniert, aber leider nur sehr sehr kurzfristig. :cry:

Innerhalb kürzester Zeit hatten diese immerzu hungrigen Schlawiner den Trick heraus und setzten sich in der Folge und ohne Scheu sogar auf das Stangerl, wo die Attrappe angebracht war.

Infolge der enormen Schwärme musste unverzüglich agiert und ein passendes Gitter angebracht werden. Dieses Gitter ist verzinkt, hat eine Maschenweite von 2 x 2 cm und ist in den diversen Baumärkten zu haben.

Hier bitte ein Foto vom heutigen Reinigungsflug. Dieses Foto dokumentiert, dass das Gitter in keinster Weise stört, aber verlässlich die Schwarzhauben fernhält.

 
Re: Kohlmeisen als Plage

drohne schrieb:
[
Infolge der enormen Schwärme musste unverzüglich agiert und ein passendes Gitter angebracht werden. Dieses Gitter ist verzinkt, hat eine Maschenweite von 2 x 2 cm und ist in den diversen Baumärkten zu haben.
Hallo Josef,
Hab gerade den Artikel gefunden , der mich natürlich sehr interessiert nachdem ich auch sehr viele Vögel bei mir im Garten habe. Auf dem Foto sehe ich nur leider nicht, wie Du das Gitter befestigt hast. Kannst Du ein Foto machen, wo man Deine Konstruktion mit der genauen Befestigung vom Gitter sieht? Vielleicht leicht seitlich?
Danke und L.G. Ulrike
 
Ulrike, ein Foto von der Befestigung kommt selbstverständlich, aber dies dauert noch a bisserl, denn das Gitter wird erst bei Schneelage angebracht. Die Befestigung ist aber ganz einfach, ich nehme dazu einen Blumenbindedraht und schlaufe diesen in die Ringerl der Planen ein. Ist lediglich eine Sache von weingen Sekunden.

Das Gitter bekommt man beim Multikauf Holzmann in Wien 21. Bezirk, ist 1 Meter breit und wird mit einer Blechschere zweimal durchgeschnitten. Die jeweiligen Bahnen sind also etwa 33 cm breit, sind verzinkt und halten ein ganzes Imkerleben lang. Also eine durchaus passende Investition.

Zu den Meisen: diese Biester, bei aller Verständnis für die Natur, aber die Bienen sind eben mein Leben, sind ähnlich hartnäckig wie die Wespen im Herbst. wenn diese einmal Bienen als leckere Winternahrung entdeckt haben, lassen die niemals mehr davon ab. Die hämmern mit ihrem Schnabel von früh bis spät am Flugloch, um auf diese Weise Bienen herauszulocken und dies mit größtem Erfolg.

Josef

.
 
drohne schrieb:
Ulrike, ein Foto von der Befestigung kommt selbstverständlich,
.

Danke fürs Foto noch wenn der erste Schnee liegt, aber Deine Beschreibung jetzt war auch sehr gut!!
werd ich mir vorsorglich mal kaufen, weil ich durch meinen "naturgemäßen Garten" wirklich viele auch seltene Vögel habe, die gerade im Winter auch immer hier sind, weil ich sie natürlich seit jahren immer füttere. Würde mich schon grantig machen, wenn sie meine Bienen dem Vogelfutter vorziehen!

Gruß
Ulrike
 
Hallo,

ich habe heute festgestellt, das ich das gleiche Problem habe, viele Hinterteile liegen herum.

Ich hätte eine Frage zum Gitter. Stört es die Bienen nicht beim Ausfliegen? Schließlich fliegen die meisten doch schon vom Flugloch direkt weg und nicht erst nach dem Gitter, fliegen die Bienen dann beim Reinigungsflug nicht gegen die Maschen?

Kann man auch "Hasengitter" aus dem Lagerhaus verwenden, oder spricht da was dagegen?

Ich hab mir überlegt, Fischerschnur in einnigen cm Abstand zu spannen, könnte das die Vögel an der Landung hindern?
 
Zitat Günther B.
ich habe heute festgestellt, das ich das gleiche Problem habe, viele Hinterteile liegen herum.

Genasu dies ist das typische Schadbild Güther. Da kann man bei Schneelage und unter einem Baum sehr oft richtige Häufchen sehen.

Zitat Güther B.

Ich hätte eine Frage zum Gitter. Stört es die Bienen nicht beim Ausfliegen?
.

Nein, überhaupt nicht! Bienen sind sehr anpassungsfähig. Die happen zuerst zum Gitter und fliegen dann erst ab.

Zitat Güther B.

Kann man auch "Hasengitter" aus dem Lagerhaus verwenden, oder spricht da was dagegen?

Die Bienen sollen bequem durchkommen, also etwa 2cm Öffnung haben. Wenn dies gegeben ist, passt auch das Hasengitter.

Zitat Güther B.

Ich hab mir überlegt, Fischerschnur in einnigen cm Abstand zu spannen, könnte das die Vögel an der Landung hindern?

Ganz sicher nicht, die immer hungrigen Vögel zwängen sich dann eben durch die Schnur.

Josef
 
Da ich in meinem Garten neben Bienen auch Meisen halte/züchte, werde auch ich zu Schutzmaßnahmen genötigt. Ach ja und der Grünspecht... :roll:
Vorne Draht und hinten Netz.


Auf dem 2. Bild sieht man, dass sie heute bei Sonnenschein alles problemlos inspizierten.
Gruß Peter
 
:bravo: Kompliment Peter, schaut sehr gut aus und ein wunderschöner Bienenstand. :n99:

Deine Kohlmeisen werden Dich nun mit Verachtung begegnen.

Josef
 
Danke Josef für die Blumen
 
Frage eines Anfängers: Kann man nicht einfach - zumindest bei Minusgraden - das Flugloch komlett schließen? Für die Lüftung müsste doch der Gitterboden ausreichen. Damit können keine anderen Tiere wie z. B. Mäuse eindringen.

Viele Grüße
Maddin
 
mach das nicht
wenn ein schöner Tag kommt
und Du nicht darauf gefasst warst
können sie nicht zum abkoten raus

Milb
 
Re: Kohlmeisen im Winter, eine große Gefahr für unsere Biene

Dieses Kohlmeisen-Thema möchte ich infolge der enormen Schneemassen in den letzten Tagen runterkamen, nun abermals in Erinnerung rufen. Bei meinen Ständen fliegen Infolge Futtermangel Schwärme von einigen zig dieser flinken Vögel herum und verursachen ein Tohuwabohu sondergleichen. Jede Biene die vor´s Flugloch kommt schnappen sie unverzüglich, nun kommt so schnell als nur irgendwie möglich das Gitter vor die Beuten.

Josef
 
Re: Kohlmeisen im Winter, eine große Gefahr für unsere Biene

Im zeitigen Frühjahr lagen neben den Beuten kleine Häufchen mit Bienenteilen. Auf den Beutendeckeln im Schnee waren Vogelspuren. Als ich das mal eine Zeit beobachtet habe, sah ich, daß die Kohlmeisen die Bienen, die zum Reinigungsflug rauskamen, wegfingen. Die Viecher sind manchmal wirklich schädlich! Aber unser Kater Strolch ist ein begnadeter Vogelfänger und dämmt die Plage etwas ein.

Viele Grüße

Maja
 
Re: Kohlmeisen im Winter, eine große Gefahr für unsere Biene

Zur Meisenabwehr-

2 Schnüre (die Vögel sollen sie sehen -keine Fischerschnüre) im Abstand von ca 10 cm quer über den ganzen Stand gespannt, reichen für die Abwehr vollständig aus.
Die Vögel haben Angst, dass sie sich verheddern.
Bei meinem Bienenhaus habe ich links und rechts schon kleine Hakerl eingeschraubt, wo
ich die Schnüre in kürzester Zeit spannen kann.
Beim Freistand muss ich mir mit schräg gestellten Latten, in welche ebenfalls Hakerl eingeschraubt wurden, helfen.
Bei mir reicht diese Abwehr vollständig aus.

Fritz

werde morgen mal ein Foto machen.
 
Re: Kohlmeisen im Winter, eine große Gefahr für unsere Biene

Hallo zusammen,
meine Vogelabwehr sind die Katzen von meinen Nachbarn und das beste daran ist, daß ich nichts tun muß und es kostet mich nix 8). Die Vögel sind da relativ selten bei den Bienen und im Moment so und so lieber beim Vogelhäuschen.

Gruß Hannes
 
Re: Kohlmeisen im Winter, eine große Gefahr für unsere Biene

Tschiwi0 schrieb:
...werde morgen mal ein Foto machen.

Wenn wir darum bitten dürften! Superl

Heute habe ich schon eine riesige Rolle Schnur gekauft, bin schon neugierig ob dies tatsächlich funktioniert. Die Vögel werden natürlich nicht nur abgewehrt, sondern bekommen jede Menge Futter bei ihren Häuschen, keine Frage.

Josef
 
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