Welche Behandlung ist empfehlenswert?

lukas

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Ich habe heute seit langem wieder einmal den Varroa-Abfall kontrolliert... Leider musste ich feststellen, dass sich der Abfall zwischen 2-5 Milben pro Tag bewegt. Die Varroa-Tassen wurden am 23.12 montiert, d.h. der Abfall wurde über 6 Tage gemessen.

Die Völker wurden Anfang August mit AS behandelt und sitzen in doppelten Zandervollzargen. Da vor der AS Behandlung der Abfall/Belastung gering war, habe ich auf eine weitere Nachbehandlung bzw. Kontrolle verzichtet. Leider war dies ein Fehler!

Einen Nachbehandlung habe ich bis jetzt immer mit Bienenwohl durchgeführt. Die Tageshöchsttemperaturen bei mir sind zurzeit zwischen -5 und -10. Also nicht gerade ideal um eine Behandlung durchzuführen. Zum Wochenende werden Plusgrade vorhergesagt.

Was meint Ihr? Wie beurteilt Ihr die Situation? Mit was soll ich einen Behandlung durchführen(Bienenwohl,OS(beträufeln,verdampfen))? Bei welcher Außentemperatur soll die Behandlung durchgeführt werden?

Würde mich über Euren Rat sehr freuen.
 
Servus hier im Bienenforum!

Der Josef wird Dir gleich mehr schreiben.
Wenn's meine Bienen wären, würd' ich mir jemanden suchen, der Erfahrung im Verdampfen von Oxalsäure hat und dem meine Bienen anvertrauen.

Ich habe am 23. und 24. Dezember - endlich weil vorher das Wetter nicht gepasst hat oder ich keine Zeit hatte - bei Temperaturen knapp über 0 Grad OS geträufelt. Es war zwar nötig, aber ehrlich gesagt war ich mit der Aktion nicht zufrieden: ich hatte das Gefühl, die Bienen doch sehr stark zu stören und musste einige, die mir entgegenkamen, ins Jenseits befördern bzw. haben sie das selbst bewerkstelligt, indem sie kamikazemäßig in den Schnee geflogen sind.

Fazit: Wenn ich hier die Technik hätte (und es in D erlaubt wäre :roll: ) würde ich nur mehr OS verdampfen!

Herzlichen Gruß nach Niederösterreich von
franz.
 
Hallo Lukas!

Zu der Zeit wäre eine Anwendung von Oxalsäure sicher die gängigste Methode. Die Frage dabei ist wohl ob Verdampfen oder Träufeln.

Ich würde dir empfehlen zu Träufeln. Was die ideale Temperatur anbelangt werden immer wieder die Bedingungen von Träufeln und Verdampfen verwechselt, aber der Idealzustand ist für eine gute Wirkung keine Grundbedingung. Beim Träufeln kann es auch mal Minus Fünf Grad haben, die Wintertraube soll ja dabei nicht zu locker sitzen, besonders wenn man wie du 2 Zargen hat.
Ist ein Verdampfer vorhanden, wäre auch diese Methode möglich, extra kaufen würde ich so ein Gerät nicht.

Gruß
Norbert
 
Danke für die schnellen Antworten!
@Norbert: Welches OS-Produkt verwendest du für das beträuflen? Apioxal? Mit welcher Dosierung kann ich rechnen?

Beste Grüße
Lukas
 
Norbee81 schrieb:
Was die ideale Temperatur anbelangt werden immer wieder die Bedingungen von Träufeln und Verdampfen verwechselt
Hallo Norbert,

meinst Du, 0 Grad ist schon zu warm?
Ich hatte jedenfalls den Eindruck: mit isoliertem Deckel unter einer dicken Schneeschicht war es in den Beuten offensichtlich so warm, dass es in keinem der Völker eine kompakte Wintertraube gab! In den beiden Jahren davor hat es sich jedenfalls einfacher geträufelt - ich weiss aber nicht mehr, wie kalt es da war.

Gruß, franz.
 
Stimmt schon Lukas und auch Du wirst noch die Erfahrung machen, oder schon gemacht haben, zwei Imker ist drei Meinungen.

Bis zu fünf Milben pro Tag ist in jetziger Zeit schon sehr viel, also solltest unbedingt etwas unternehmen. Laut Prognosen sollte es Ende dieser Woche sogar bis zu sechs Grad plus haben, selbst ein oder zwei Grad würden schon genügen um zur Tat zu schreiten. Norbert meint träufeln, ist sicherlich gut und er wird seine Erfahrungen damit haben, ich jedoch bin ein Verdampfer. Für diese beiden Zargen sind somit zwei OS Tabletten notwendig.

Beim verdampfen selbst die Fluglöcher mit feuchtem Schwamm verschießen, ich denke dies dürfte ohnehin klar sein und noch am gleichen Tag machst nach dem entfernen der Schwämme gar nichts, weg von den Dämpfen sollte die Devise lauten. Am nächsten Tag kommen die Windel reinund der Befall wird zumindest alle drei Tage gezählt. Die ersten Tage wird es nur so rieseln, dies zeigt schon ersten Erfolg. Nun wird es von Tag zu Tag sukzessive weniger. Ist dies der Fall, sind die Völker auch schon gerettet. Bitte neben den Milbenabfall auch die Anzahl der Wabengassen notieren.

Sind noch Fragen offen, nur her bitte damit, gerne stehen wir zur Verfügung.

Josef, der Dir vollen Erfolg wünscht.
 
Danke für die schnellen Infos! Vielleicht kann ich von einem Vereinskollegen einen Verdampfer ausborgen...

Ich werd Euch über die durchgeführte Methode und Ergebnisse informieren!
 
Ich werde am Wochenende träufeln, muß ich den Boden und Flugloch da auch verschließen??
 
Harzer schrieb:
muß ich den Boden und Flugloch da auch verschließen??
Nein, musst Du nicht! In diesem Fall hast Du ja keine Verdampfung, sondern die Bienen schlecken einander die OS-Saccharose-Lösung vom Pelz und nehmen dadurch die OS auf.

Also nur: Spritze aufziehen - Deckel aufmachen - je besetzte Wabengasse ca. 5 ml auf die Bienen träufeln* - Deckel wieder zu - fertig.

(* schön mit Gefühl! Ich drücke die Spritze am liebsten mit beiden Händen, ansonsten hat man bei zu viel Druck schnell mal zu viel über die Bienen gespritzt)

Gruß & gutes Gelingen!
franz.
 
Hallo beisammen,

Da muß ich mal einhaken. Eigentlich wollte ich die Winterbehandlung vor Weihnachten über die Bühne bringen, war auch in drei Apotheken, um OS zu bekommen, aber nix wars. Nicht vorrätig, zu große Portion, Bedenken wegen Toxizität, usw.
Da OS meines Wissens apothekenpflichtig ist und ich dort nichts bekomme, werde ich wohl beim Imkerbedarf Milchsäure besorgen müssen, um wenigstens diesen Winter eine Behandlung durchführen zu können. Gibt es sonst eine Alternative?

Liebe Grüße,

Martin
 
Hallo Martin,
abelo schrieb:
Da OS meines Wissens apothekenpflichtig ist und ich dort nichts bekomme, werde ich wohl beim Imkerbedarf Milchsäure besorgen müssen, um wenigstens diesen Winter eine Behandlung durchführen zu können. Gibt es sonst eine Alternative?
Vorschlag 1 jetzt mal ganz besserwisserisch: "rechtzeitig über den Imkerverein das Oxuvar bestellen!" 5€ für ca. 15 Völker.

als Zweites: Bei ebay gibt es das OS dihydrat in 100 g - x kg günstig zu kaufen. Da könntest Du Dir die Lösung selber anmischen.
100 g Tabletten für 6,90 € oder 1 kg Pulver für 6,00 € oder 10 kg für 49,90 kg:

http://shop.ebay.de/?_nkw=oxals%E4ure&rvr_id=191427213273&mfe=search

Gruß Ralf
 
gärtner schrieb:
Servus hier im Bienenforum!
Fazit: Wenn ich hier die Technik hätte (und es in D erlaubt wäre :roll: ) würde ich nur mehr OS verdampfen!

Herzlichen Gruß nach Niederösterreich von
franz.

Guten Abend Franz

Ich hab die Technik und wie meine Frau immer sagt auch eine kriminelle Ader. :n51: Für mich Mafiosi gibt es nichts anderes. Superl
 
abelo schrieb:
Hallo beisammen,

Da muß ich mal einhaken. Eigentlich wollte ich die Winterbehandlung vor Weihnachten über die Bühne bringen, war auch in drei Apotheken, um OS zu bekommen, aber nix wars. Nicht vorrätig, zu große Portion, Bedenken wegen Toxizität, usw.
Da OS meines Wissens apothekenpflichtig ist und ich dort nichts bekomme, werde ich wohl beim Imkerbedarf Milchsäure besorgen müssen, um wenigstens diesen Winter eine Behandlung durchführen zu können. Gibt es sonst eine Alternative?

Liebe Grüße,

Martin

Hallo Martin

Oxalsäurepulfer kaufe ich immer beim http://www.bienenweber.de in 500 gr Dosen.
 
@abelo/Martin:

Ich habe immer in meiner Apotheke hier im Ort bestellt, was grundsätzlich kein Problem war.
Es war halt (von seiten der Apotheke) eine Direktbestellung ab Serumwerk Bernburg (und nich über den Apothekengroßhandel), weshalb dann auch immer zusätzliche Kosten angefallen sind.
Preislich kann ich mit Rabe und Selurone bestimmt nicht mithalten, aber dafür wars 100 % legal.
Bei Abholung musste ich mich quasi "belehren" lassen und einen Zettel über die stattgefunden habende Belehrung unterschreiben.

Bzgl. Toxizität: die Säure ist 3,5 %ig also nicht unbedingt wahnsinnig hoch konzentriert...

Ich hoffe, Du bist noch irgendwie erfolgreich mit Deinen guten Absichten!

Gruß in die Alb von
franz.
 
Ich habe mir die Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen und ich denke, dass ich keine Restentmilbung mit Oxalsaeure mehr machen werde, weil es dafür schon zu spät ist.
Stattdessen werde ich gleich im März die Waermebehanldung mit dem Varroa-Controller durchführen. Wenn ich damit die Milben schon zu Beginn des Bienenjahres töten kann, kann ich jetzte einen höhere Belastung durchaus tolerieren.
 
Hallo!
lukas schrieb:
und ich denke, dass ich keine Restentmilbung mit Oxalsaeure mehr machen werde, weil es dafür schon zu spät ist.
Ich meine nicht dass es dafür schon zu spät ist, in 2 Wochen könnte das aber schon sein...
Auch wenn bei der Wärmebehandlung kein Medikament eingesetzt wird, frage ich mich ob es wirklich Sinn macht unter jedes Bein unserer Bienen eine Krücke zu stellen. Ob eine Behandlung sein muss, kann ich dir nicht sagen, wenn du aber auf Nummer Sicher gehen möchtest, dann würde ich wie gewohnt das Bienenwohl verwenden. Jede andere OS Lösung oder ein OS Verdampfer geht auch, bei diesen Methoden kannst du von einer sehr hohen Wirkung ausgehen.

Seit Jahren blieben meine Verdampfer heuer erstmals kalt und ich hab nur noch geträufelt. Wirkung und geringer Aufwand sprechen dafür. Beim Verdampfen nebelt man ja die gesamte Beute ein. Bei 2 Zargen können das u.U. 75% unbesetzter Raum sein.

gärtner schrieb:
meinst Du, 0 Grad ist schon zu warm?
Also, soo wichtig würde ich das nicht nehmen ;-) .

abelo schrieb:
war auch in drei Apotheken, um OS zu bekommen
Bei uns in A gibts fertige Oxalsäurelösung und Tabletten zu kaufen. Wenn ich was brauch, besorge ich mir das natürlich schon im Sommer. Übrige Reste können ggf. noch im Folgejahr für die Ableger u. Schwärme verwendet werden.

Gruß
Norbert
 
gärtner schrieb:
Preislich kann ich mit Rabe und Selurone bestimmt nicht mithalten, aber dafür wars 100 % legal.
mein erster Vorschlag mit dem Imkerverein war absolut legal.
Und der zweite war nur ein Link auf ein Suchwort bei ebay, auch legal zur Verwendung als Entrostungsmittel.

Das wollte ich noch hinzufügen.

Gruß Ralf
 
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