OS-Behandlung mehrmals

bienenpapa

Mitglied
Registriert
3 Juni 2010
Beiträge
17
Punkte Reaktionen
0
Ort
Neunkirchen Nö
Imker seit
2008
Heimstand
St.Egyden/Steinfeld
Rähmchenmaß/Wabengröße
Zander Flachzarge
Schwarmverhinderung wie
Flugling
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Immer wieder lese ich oder hab auch im Verein gesagt bekommen, dass eine Beträufelung mit OS-Präparaten nur einmal erfolgen soll, da sonst Bienenverluste drohen.
Auf der Seite des Salzburger Imkerhofes ( General-Vertrieb von Bienenwohl) wird aber auch die mehrmalige Anwendung von Bienenwohl OHNE Verluste beschrieben.

Für mich stellt sich die Frage was ich nun glauben soll.

Ich habe letztes Jahr schon 2 Mal mit Bienewohl behandelt und habe auch dieses Jahr Mitte Oktober bei Brutfreiheit, und jetzt am 22. 12. damit beträufelt Ich konnte letztes Jahr keinen Königinnenverlust, extremen Totenfall oder extrem schwache Völker beobachten, diesmal wird es sich erst im Frühjahr zeigen.

Wie sieht es mit euren Erfahrungen und Theorien dazu aus?
 
Hi,
bienenpapa schrieb:
Immer wieder lese ich oder hab auch im Verein gesagt bekommen, dass eine Beträufelung mit OS-Präparaten nur einmal erfolgen soll, da sonst Bienenverluste drohen.
damit ist die zweimalige Beträufelung (in kurzem Abstand) im Winter gemeint.

Gruß Ralf
 
Hallo
Die OS greifft den Chitinpanzer an. Im Sommer ist das weiters kein Problem, weil ja ein grosser Bienenabgang ist. Im Winter hat es aber immer die gleichen Bienen und offenbar liegt eine einmalige schädigung drin, eine zweite aber nicht, wobei sich sicher auch noch die Frage nach der OS Konzentration stellt.
Grundsätzlich gilt aber, Varoabekämpfungskonzepte welche ausgestestet und bewährt sind gibt es genügend. Es ist also nicht nötig, dass jeder glaubt er müsse das Rad neu erfinden.
Halte dich an die Empfehlungen, vorallem an die Termine und Du hast keine Probleme.
Mit freundlichem Gruss
Hugo
 
Hallo!

Ich würde mal auf die empfohlene Menge bei einer OS- Träufel- Blockbehandlung schauen, sicher werden da nicht 5 ml je besetzter Wabengasse, sondern deutlich weniger verwendet.

Gibt man in ein Volk auf die gleichen Bienen 2 oder gar 3 Mal 40 ml OS Lösung, dann werden sicher viele Bienen abfallen. Verwendet man geringere Mengen, 3 Mal um den Brutzyklus abzudecken, dürfte das den Völkern weniger schaden. Ich spare mir aber unnötige Zusatzaufgaben und behandle bei Brutfreiheit 1 Mal mit 5 ml je besetzter WG.

Sollte schon vor Brutfreiheit Feuer am Dach sein, kombiniere ich im Herbst OS Verdampfen und OS Träufeln, wenn nötig.
Um so weniger Behandlungen nötig sind, umso besser muss das für den Bien sein.

Gruß
Norbert
 
Dankeschön für die aufklärenden Worte! Superl

Grund der zweimaligen Behandlung dieses Jahr war, dass meine Mädels Mitte Okober brutfrei waren, also hab ich mich schon gefreut das Bienenjahr so bald schon beenden zu können. 8)
Nachdem sich die Flugsaison aber dann doch noch lange hinzog konnte ich wieder Brut beobachten. Und da bei der OS-Behandlung im Oktober in ca. der Hälfte der Völker doch erheblicher Abfall zu beobachten war bin ich jetzt mit der 2. Behandlung auf Nr. sicher gegangen um den Ladies einen unbelasteten Start ins neue Jahr zu bieten. Ich muss diese Woche nachsehen ob noch nennenswerter Abfall nach der 2. Tropfaktion zu sehen ist, wenn nicht dann spar ich mir kommendes Jahr die frühe OS-Behandlung und warte wirklich bis zur Winterrruhe.
 
hugo schrieb:
Hallo
Die OS greifft den Chitinpanzer an.
Hugo

Liebe Bienenfreunde

Diese Aussage, die wir im vergangenen Jahr von einstein zur Genüge vorgesetzt bekamen, wird durch ihre Wiederholung nicht wahrer. Eine Verätzung der Chitinpanzer findet durch die verdünnte Träufellösung nicht statt.
Aus den Untersuchungen der Universität Bologna zur Pharmakodynamik der Oxalsäure in Bienenvölkern geht hervor, dass die Kontaminierung des Bienenkörpers, der Hämolymphe und der Abdominalorgane 4 Tage nach der Behandlung erheblich ist. Die Bienen haben sich in den Stunden nach dem Träufeln sauber geleckt und dabei die Oxalsäure in ihren Verdauungstrakt aufgenommen. Das erklärt auch, warum der Milbenabfall erst nach 4 Tagen so richtig einsetzt. Ab diesem Zeitpunkt haben die Milben das kontaminierte Bienenblut genossen und gehen dabei ein. Der Säuregehalt geht in den folgenden Tagen schnell zurück. Was wiederum darauf hinweist, dass OS Träufeln nur in brutfreien Völkern wirklich Sinn macht, da dann alle Milben auf den Bienen sitzen.

Worüber es bis heute keine relevanten Daten gibt, ist die Frage inwieweit die vorübergehende Belastung der Organe der Bienen zu bleibenden Schäden, einer Schwächung der Immunabwehr oder einer Reduktion der Lebenszeit führt. Immerhin konnte unser Institut nachweisen, dass die einmalige Anwendung von OS im Nov./Dez. keine erkennbare Schwächung der Volksstärke beim Auswintern erkennen lässt.

Mit freundlichem Gruss
Christian
 
Servus Christian,

Chrigel schrieb:
Eine Verätzung der Chitinpanzer findet durch die verdünnte Träufellösung nicht statt.
...von den verätzten Tracheen ganz zu schweingen :pfeif:

Chrigel schrieb:
...erst nach 4 Tagen so richtig einsetzt. Ab diesem Zeitpunkt haben die Milben das kontaminierte Bienenblut genossen und gehen dabei ein.
So interessant die Untersuchungen zur OS in der Biene sind, bei diesem Schluss bin ich mir nicht mehr so sicher. Ob die OS die Milbe direkt oder indirekt über die Hämolymphe der Bienen killt ist noch nicht wirklich klar. Die These mit der Hämolymphe halte ich für gewagt, denn was wissen wir schon über das Saugverhalten der Milben im Winter? Und wieviel Hämolymphe saugt so eine Milbe in Relation zu ihrem eigenen Gewicht? Jedenfalls müsste sie um einiges empfindlicher sein als die Biene, wenn sie schon ein Schlückchen OS-Bienenblut umbringt.

lg,
Sebastian
 
bienenpapa schrieb:
Ich muss diese Woche nachsehen ob noch nennenswerter Abfall nach der 2. Tropfaktion zu sehen ist, wenn nicht dann spar ich mir kommendes Jahr die frühe OS-Behandlung und warte wirklich bis zur Winterrruhe.

Nachdem ich relativ starken Totenfall bei meinen Ladies entdeckt habe :shock: , jedoch grad mal 3 Varroen nach 3 Wochen pro Volk :-| werde ich nächstes Jahr auf jeden Fall die Finger von einer 2. Beträufelung lassen. :!:
 
bienenpapa schrieb:
Nachdem ich relativ starken Totenfall bei meinen Ladies entdeckt habe :shock: , jedoch grad mal 3 Varroen nach 3 Wochen pro Volk :-| werde ich nächstes Jahr auf jeden Fall die Finger von einer 2. Beträufelung lassen. :!:
Hallo
In welchem Zeitraum, ich meine wann hast Du das letzte Mal vorher nachgesehen?
Bei 3 Milben pro Woche reicht dann die übliche Sommerbehandlung mit AS. Die zweite Winterbehandlung gibt Dir Sicherheit für das nächste Bienenjahr.
 
Hallo,
Sebastian schrieb:
von den verätzten Tracheen ganz zu schweigen :pfeif:
Das hast bei der AS Behandlung auch; ich sag nur Königinnenverluste :pfeif:

Gruß,
Hary
 
@Selurone:

habe am 22.12. deas 2. Mal mit BW eingetropft, und vorgestern also nach ca. 3 Wochen max. 3 Milben in den Stockwindeln gesehen. Davor hatte ich mitte Oktober das 1. Mal mit BW behandelt und da war der V-Abfall sehr hoch.
 
Ich meine, in 3 Wochen fallen schon eine Menge gestorbene Bienen ab. Vieleicht kannst Du die Menge an toten Bien abschätzen?
Denke nach 3 Wochen sind 300 - 400 Bien normaler Totenfall.
 
Hallo!
bienenpapa schrieb:
habe am 22.12. deas 2. Mal mit BW eingetropft, und vorgestern also nach ca. 3 Wochen max. 3 Milben in den Stockwindeln gesehen. Davor hatte ich mitte Oktober das 1. Mal mit BW behandelt und da war der V-Abfall sehr hoch.
Ich habe eine ähnlich frühe Winterbehandlung gemacht, bei mir war das schon am 25. Oktober möglich. Auf eine 2. Behandlung wie du sie gemacht hast, habe ich verzichtet. Andernfalls wäre ja die frühe Behandlung im Oktober nicht nötig gewesen (ausgen. Notbehandlung..).

Oxalsäurelösung sorgt u.U. für viel Totenfall im Winter, das kann die Völker in der Frühjahrsentwicklung schon bremsen, hab aus dem Grund ja ein paar Jahre OS nur verdampft.
Bei mehrmaliger Anwendung muss auch die jeweilige Dosis verringert werden, sonst hat man einen hohen Totenfall- für schwächere Völker kann das dann ernst werden.

Gruß
Norbert
 
Hallo,

in meinem ersten Imkerjahr 2008 waren eine Woche nach der Behandlung mit Oxuvar drei von fünf Völker tot.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich im Sommer davor die Varroa nicht ernst genug nahm, erst im Sept. mit AS behandelte und deshalb die Völker vermutlich schon geschwächt waren. Trotzdem blieb eine gewisse Scheu gegenüber Oxalsäureträufelung.
Mit Milchsäure habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die Wirksamkeit beträgt laut meiner Erfahrung allerdings nur 50-80%.
Man muss es also öfters anwenden. Verluste hatte ich aber keine mehr.

Gruss
Stef.
 
Zurück
Oben