Hanf gegen Varroa?

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Hallo zusammen,

ich bin ja quasi Newbee ohne Volk und immer noch am Lesen, Suchen und Forschen. Hier im tollen Forum, im Internet, in Büchern usw...

Nun bin ich auf eine Info gestossen, die mich amüsiert, aber natürlich auch neugierig gemacht hat: Hanf!

Anscheinend ist das durchaus ernst gemeint - guggt Ihr hier:

Hier was zum Thema Hanf, Biene und Varroa...

Habt ihr schon davon gelesen/gehört ? Was haltet Ihr davon?

Liebe Grüße

Harald

p.s. so ein Gläschen "Hanfhonig" der hier beschrieben wird wäre vielleicht schmackhaft, aber nicht gerade legal...
 
Hanf gegen Varroa weiß ich nicht, ich weiß jedoch das Hanf den Bienen ausgesprochen guttut. Ich kannte einen Waldviertler Bauern und Imker in Nähe des Truppenübungsplatzes Allentsteig, der gute Mann hatte ein ganzes Feld extra für seine Bienen angebaut hatte. da wurrlte es nur so vor lauter Bienen.

Zuerst sollten wir die Frage klären in welcher Größenordnung Hanf legal überhaupt angebaut werden darf, Platz dafür hätte ich mehr als genug. Eine weitere Frage wäre woher den Samen zu beziehen, deswegen extra nach Amsterdam zu fahren würde sich eher nicht rentieren.

Josef
 
Hallo Josef,

bei uns in Deutschland gibt es Genossenschaften, die es vermutlich auch bei euch gibt. Jedes Jahr machen wir über unseren Verein viele Kilo Fettfutter für Vögel. Dazu kaufen wir auch immer Hanf. Und der ging dieses Jahr verdammt gut auf in meinem Garten, in dem einige Reste des Vogelfutters gelandetg sind.
Legal wird allerdings keine einzige Pflanze sein. Ich habe auch lange überlegt, bis ich darauf gekommen bin, welche Pflanze es ist. Aber eine extreme Bienenweide. Da haben bis zum Mittag immer sehr viele Bienen vom Fast-Nachbar genascht. Hat echt toll ausgesehen.

Viele Grüße
Markus
 
Hallo Markus,
Maas schrieb:
bei uns in Deutschland gibt es Genossenschaften, die es vermutlich auch bei euch gibt. Jedes Jahr machen wir über unseren Verein viele Kilo Fettfutter für Vögel. Dazu kaufen wir auch immer Hanf. Und der ging dieses Jahr verdammt gut auf in meinem Garten, in dem einige Reste des Vogelfutters gelandetg sind.
Legal wird allerdings keine einzige Pflanze sein. Ich habe auch lange überlegt, bis ich darauf gekommen bin, welche Pflanze es ist.
es gibt verschiedene Hanf-Sorten, illegale und legale.
- Hanf:
Kultur-Hanf und
Wild-Hanf
- Indischer Hanf

Ich kann mir nicht vorstellen, daß in in Deutschland frei verkäuflichem Vogelfutter illegaler Hanfsamen enthalten ist!
http://de.wikipedia.org/wiki/Hanf

Gruß Ralf
 
Die Gesetzeslage in Österreich kenne ich nicht.

In Deutschland braucht man für jede Art von Hanf (Cannabis sativa), also auch den THC-armen, eine Anbaugenehmigung. Wohl auch als Privatmensch.

Ein Bekannter von mir wurde zu ich weiss nicht wie vielen Stunden gemeinnütziger Arbeit verknackt, weil in seinem Vorgarten, direkt an der Straße, aus dem Vogelfutter eine Hanfpflanze aufgegangen war. Sein Angebot, den Wirkstoffgehalt zu testen bzw. eine Haarprobe zu nehmen (er hatte seit Jahren nix geraucht) wurde zurückgewiesen.
Allein das Haben war schon strafbar!

Eine ähnlich beknackte Gesetzgebung gibt es hierzulande auch bzgl. Mohn (Papaver somniferum). Ich möchte in meinem Garten einen Kräuterberg anlegen - als alte Klostergartenpflanze gehört da natürlich auch der Mohn mit drauf, ich weiss aber noch gar nicht, wie ich es anstellen muss, um die Aussaat genehmigt zu bekommen...
(in Österreich übrigens kein Problem, wir hatten immer Mohn im Garten) :shock:

franz.
 
Hallo Franz,
gärtner schrieb:
Die Gesetzeslage in Österreich kenne ich nicht.

In Deutschland braucht man für jede Art von Hanf (Cannabis sativa), also auch den THC-armen, eine Anbaugenehmigung. Wohl auch als Privatmensch
das stimmt nicht ganz:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nutzhanf
Sortenwahl und Zulassung

Die Sortenwahl ist auf die zugelassenen Sorten beschränkt. In der EU sind im Jahr 2009 41 Hanfsorten zugelassen. Neben der Anbaueignung ist ein THC-Gehalt von weniger als 0,2% für die Sortenzulassung zwingend vorgeschrieben. Nur zertifiziertes Saatgut darf verwendet werden. Der Anbau von Faserhanf muss der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung als zuständiger Behörde angezeigt werden.
also Anzeigepflicht, nicht Genehmigungspflicht.

Gruß Ralf
 
gärtner schrieb:
... eine Haarprobe zu nehmen (er hatte seit Jahren nix geraucht) wurde zurückgewiesen.

(in Österreich übrigens kein Problem, wir hatten immer Mohn im Garten) :shock:

franz.

Servus Franz

Und was hat Dein Bekannter früher damit gemacht? :toothy8: :lol:

Bei uns wachsen verschiedene Mohnsorten in den Bauerngärten und auf den Getreidefeldern. Anscheinend ist das kein Problem.
 
Selurone schrieb:
Bei uns wachsen verschiedene Mohnsorten in den Bauerngärten und auf den Getreidefeldern. Anscheinend ist das kein Problem.
Für Staudenmohn im Garten und Klatschmohn auf den Feldern etc. brauchst Du natürlich keine Genehmigung (oder evtl. auch nur Anzeigepflicht? - ich werde recherchieren) - es geht hier ausschließlich um den Schlafmohn (Papaver somniferum), der uns die leckeren Mohnsamen liefert, aber theoretisch auch zur Gewinnung von Opium etc. verwendet werden kann.

Was der gute Mann früher mit dem Hanf gemacht hat, entzieht sich meiner Kenntnis... Vogelfutter vielleicht...?

Gruß, franz
(wie Bill Clinton nie inhaliert ;-) )
 
Rabe schrieb:
... es gibt verschiedene Hanf-Sorten, illegale und legale.

Beide Sorten kenne ich leider nicht, also werde ich versuchen die Sorte der legalen anzubauen. Soeben wollte ich mit der BH Hollabrunn, für unsere ausländischen Freunde, dies sind unsere Vormünder und was die dortigen Beamten sagen das liegt und pickt, Kontakt aufnehmen, diese sind aber schon längst in ihrem wohlverdienten WE.

Am Montag werde ich also versuchen ein OK. für die legalen einzuholen, aber auch die illegalen wäre sehr, sehr interessant. :toothy8:

Josef
 
Meine Bienen standen dieses Jahr neben einem Sonnenblumen- und Hanffeld. Seitdem weiss ich, dass Hanf ein guter Pollen-, aber schlechter Nektarspender ist. Also gibt es keinen Hanfhonig, übrigens das selbe mit Mohn. :( Aber das kann man eh in diversen Trachtbüchern nachlesen. Und jedes Lebewesen mit guter Nahrung ist auch gesünder, unseren Bienen und Wildbienen mangelt es leider aber oft an Pollen und Nektar über das gesamte Jahr.
Dem Inhalt des Artikels bin ich aus 2 Gründen gegenüber skeptisch: es starben "nur 10% von 24 Völkern" - also entweder 8,3% oder 12,5% und Hanfsirup wird als Antibiotikum bezeichnet - aber Milben sind keine Bakterien.

LG, derbienenfreund
 
Sehr interessant Bienenfreund, aber was mag der Grund für "das nichthonigen von Hanf sein"? Als überaus kräftiges Staudengewächs müsste doch der Nektar nur so tröpfeln.

Josef
 
Warum der Hanf nicht honigt, kann ich nur vermuten: Der Pollen scheint ansich schon interessant genug zu sein (Wildbienen sind übrigens hauptsächlich an Pollen und weniger an Nektar interessiert); da geht der Saft/die Kraft vielleicht eher in das Wachstum/Samen/Wurzeln/Wirkstoffe ? Die Bienen nehmens dem Hanf scheinbar nicht übel und befliegen ihn trotzdem stark.

derbienenfreund
 
Warum der Hanf nicht honigt ist ganz einfach zu beantworten, aus dem selben Grund nämlich wie auch die Brennessel, Hasel oder Birke, die Fichten, Tannen und Kiefern etcetera...:

Sie alle frönen nicht der Entomo*-, sondern nur der Anemogamie**!
(Ja, ja, jede/r hat so seine Vorlieben...)

Herzlichen Gruß,
franz.

* Insektenbestäubung
** Windbestäubung
 
Ein herzliches Hallo an alle zusammen,

bei den tollen Antworten hier hab ich ja wieder viel dazugelernt!

Ich kannte - was den gewerbl. Einsatz von Hanf betrifft - bisher nur Pflegeprodukte, Papierherstellung, Hanföl von den Samen (wird in Kosmetik verwendet und soll auch gesund sein) und Biogasanlagen. Vor Jahren gab es hier in Deutschland z.Bsp. Hanfshampoo und Hanfseife - die wurden damals in Österreich hergestellt.

Natürlich ist da noch der medizinische und "andere" nicht ganz so legale Bereich - aber das ist ja was ganz anderes und da gibt es ja und greifen auch gleich die entsprechenden gesetzl. Vorschriften und Regelungen - incl. deren Hüter...

Aber so was ich jetzt hier herausgelesen habe schadets den Bienen scheinbar nicht, sondern wäre sogar für die Bienengesundheit eher einen (legalen) Versuch wert . Bleibt noch die Frage, warum die Summseriche um die Pflanze so rumschwirren ?

Hanf scheint also nicht zu honigen - Vielleicht Pollen? oder Ameisen oder Blattläuse ? Spannendes Thema...

Herzliche liebe Grüße und Danke für die bisherigen Postings

Harald
 
Das hier habe ich über Hanf als Bienenweide gefunden.
Honigen ist nicht gerade seine Stärke, aber ein super Pollenlieferant.
Vieleicht kann man sich auch mit gesammelten Hanfpollen die Rübe zudröhnen und die Summis haben das schon spitzgekriegt. :mrgreen:

http://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_251.html
 
Wenn schon, denn schon, also sollte die indische Art das Ziel unserer Begierde sein. Das Motto sollte lauten, "alles für unsere Biene, aber auch wir als deren Betreuer sollten etwas Lohn dafür bekommen". Bin schon neugierig was unsere BH -Bezirkshoheit- dazu sagt. 8)
 
drohne schrieb:
Bin schon neugierig was unsere BH -Bezirkshoheit- dazu sagt.

Hier ist abermals ein Selbstzitat notwendig.

Also unsere BH sagt vorerst einmal gar nichts und telefonisch schon überhaupt nichts. :roll: Die Begründung dafür, solch ein Ansinnen gab es bisher noch niemals und um dies zu prüfen, muss nun ein schriftlicher Antrag eingebracht werden. Ist auch egal, der Winter wird noch lange genug dauern, ob aber die dortige Beamtenschaft bis zum Frühjahr eine Entscheidung schafft. :pfeif:

Wäre aber köstlich bekäme der Josef ein amtliches O.K. und ich käme mit einem Bescheid zu unserer Arche Noah um indischen Hanfsamen zu kaufen. :D

Josef
 
Servus Josef!

Das wundert mich nicht, daß Du keine Auskunft von den Beamten bekommst, wenn Du indischen Hanf anbauen willst. :lol:

Anbauen darf man nur die nahezu THC-freien Sorten (Faserhanf). THC- hältiger Hanf hat eine sehr lange Tradition in der Medizin, ist aber aufgrund seiner mißbräuchlichen Verwendung bei uns verboten.

Mir sind keine wissenschaftlichen Arbeiten bekannt, die eine Wirkung von Hanf auf Bienen oder Varroa belegen; wenn wer welche kennt, bitte her damit.

BG

stefan mandl
 
Das größere Problem sehe ich darin das dir wen du die Bewilligung bekommst der Hanf nicht bis zur Blüte bleiben wird. Denn wen du ein Feld mit Indischen Hanf anbaust und davon bekommt jemand Wind. Alle Langhaarigen Rastafari im umkreis von 400 km Nachts in deinem Feld herum irren werden.

Kleiner Scherz am Rande ;-) :lol:
 
Alle Langhaarigen Rastafari im umkreis von 400 km Nachts in deinem Feld herum irren werden.

Wenn das funktionieren sollte, was ich stark bezweifle, übersiedle ich sofort in Josefs Nähe.
Aber mal Scherz beiseite, ich hatte mal Hanf zuhause, also den guten, und ich habe davon etwas in den Raucher gegeben. Ihr glaubt gar nicht wie friedlich die Mädls waren... :toothy8: :toothy8:

Thomas
 
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