Vermarktung

Flip

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Laintal/Stmk.
Liebe Imker!

Was mir auffällt und was mich beschäftigt ist folgendes:
In Geschprächen mit anderen Imkern ist mir aufgefallen das sich fast jeder schwer tut seinen Honig zu vermarkten. Und fast jeder sagt er könnte eigentlich mehr produzieren. Ist das wirklich so?
Welche Vermarktungsmöglichkeiten gibt es für einen kleineren Imker?
Was macht der Imkerbund diesbezüglich für den Imker?

Schönen Adventsonntag!

Thomas
 
Servus

Bei mir ist das eigentlich kein großes Problem, da ich von Berufes wegen schon einen großen Kundenkreis habe.
Gerade vom Wetter her gibt es immer eine möglichkeit zu einem Schwätzle und da kann ich immer irgendwie die Bienen mit einbringen: Waaas sie haben Bienen? Verkaufen sie auch Honig?
Und wenn der Honig tatsächlich einmal ausgehen sollte, hole ich ein paar Eimer von meinem ehemaligen Paten. Superl
 
Der Thomas muss sich mit meiner Antwort noch einige Tage gedulden, destillieren von 8:00h bis 22:00h geht echt in die Knochen und eine belanglose Antwort ist diese wichtige Frage verpönt.

Josef
 
Ganz egal, ob jemand ein großer Imker ist oder vielleicht nur ein paar Völker betreibt. Grundsätzlich muß jeder der sein Produkt verkaufen will Markeding betreiben und den Kontakt zum Kunden suchen. In der heutigen Überflussgesellschaft kommt nicht mehr der Kunde zum Produzenten, sonder es ist umgekehrt. In den Imkerschulen werden solche Markedingkurse angeboten und es gibt auch darüber einschlägige Literatur. Da soll sich jeder selbst entscheiden was ihm lieber ist.

Jene, die ein ordentliches und einwandfreies Produkt in ansprechender Verpackung und Aufmachung anbieten können, und dazu noch freundlich und kontaktfreudig sind, bei denen wird sich der Erfolg einstellen.

LG v libro
 
Hallo Thomas,

Marketing ist im Verkauf das A und O.
Ich spreche hier nur für mich, in Beziehung mit Kunden ist für mich Vertrauen (somit auch Ehrlichkeit) das Wichtigste.
Vertrauen kann man nur im Gespräch mit Kunden erhalten, heir erhalten Aufklärung und gewinnen Eindrücke.
z.B.
Je nach dem zeige ich meine Völker Intersierten, da ich meinen Ablegerstand hinterm Haus habe bietet sich das auch regelrecht an. Hier schon ist es wichtig ein gewisses Maß an Ordnung zu haben, es hinterläßt einen beseren Eindruck als wenn ich mich erst durch "Müll" oder anderes Zeug zu meinen Bienen durchwühlen muß . Heißt aber nicht das ich Fuge mit dem Zahnbürstel reinige.

Ich bin heuer in der glücklichen Situation (wie ach schon die Jahre zuvor), daß mir die Kundschaften den Honig fast aus den Händen gerißen haben ohne das ich in irgend einer Weise geworben hätte. (Sicher ein Glücksfall, oder aber die Arbeit der Letzten Jahre trägt jetz schon). Du siehst hast du ein Qulitätsprodukt und ein gutes Marketing stimmt auch der Verkauf.

Ein erfahrenen Imker antwortete auf die Frage wann er am meisten Honig verkaufe mit im Frühjahr, dann wann alle keinen Mehr haben. Nur so als anreiz.
Guten Verkauf wünscht dir
Hannes
 
Hallo!

Ich glaube ihr habt das nicht ganz richtig verstanden. Ich habe, obwohl ich in ein anderes Bundesland gezogen bin und ich eigentlich noch niemanden kenne kein Problem meinen Honig zu verkaufen. Jetzt habe ich aber nur von vier Völkern geerntet.
Was mich beschäftigt ist, was kann man mit seinem Honig machen wenn man z.B. 50 völker hat und nicht alles in Gläser füllen möchte und auf einem oder mehreren Märkten herumstehen möchte.
Denn da ist man weder klein noch groß. Also gibt es Möglichkeiten unkompliziert und in einer großen Menge zu verkaufen. Oder geht das erst ab 5000kg oder so.

Thomas, der sehr kommunikativ ist
 
Hallo Thomas!

In unserer Region kann man Honig in Großmengen an die Tiroler-Imkergenossenschaft abtretten (Preis ist natürlich ein anderer als bei einem Privatverkauf), ein weiterer Großabnehmer ist die Fa. Darbo in Stans.

Andere "Groß" Imker in unser Region haben Geschäftpartner (Bioläden, Bäckereien usw.) welche auch beachtliche Mengen abnehmen, jedoch wird hier der Honig in Gläser abgefüllt.

In Südtirol habe ich am Frühststücksbuffet in einem Hotel, einen Honigspender mittels Squezze-Flasche gesehen.
Der Honig war von einem Imker aus der Ortschaft und in den paar Tagen wo ich dort war wurde die Squezze-Flasche beinahe jeden Tag getauscht. Übers Jahr betrachtet ein Großer Absatz. Gute Geschäftsidee mit toller Umsetzung.

Gruß Hannes
 
Hallo!

Flip schrieb:
was kann man mit seinem Honig machen wenn man z.B. 50 völker hat und nicht alles in Gläser füllen möchte und auf einem oder mehreren Märkten herumstehen möchte.
Als Kleinimker zahlt es sich nur aus im eigenen Ort bei Gelegenheit einen Stand zu machen, von Markt zu Markt fahren bringt wenig Erfolg. Wichtig ist dass möglichst viele Menschen wissen dass man Imker ist, man sollte sich selbst als Marke darstellen, die Marke personifizieren. Auf Fragen von (zukünftigen) Kunden soll man dabei gut vorbereitet sein.
Man braucht fixe Verkaufsplätze wo der Honig (usw!) angeboten wird -und das zu üblichen Verkaufszeiten.
Erhöht sich die Völkerzahl/ Erntemenge wird es nötig sein sich weitere Verkaufsplätze zu suchen- 2000 kg Honig kann man nicht an einem Ort verkaufen, 300 bis 1000 schon.

Wenn du den Honig nicht in Gläser abfüllen möchtest kannst du ihn nur an Abfüller, Imker.. verkaufen. Aber können mit dem niedrigeren Wiederverkaufspreis auch die Kosten gedeckt und ein Gewinn erzielt werden? Bei 4 Völkern muss man auf eine Deckung der Kosten nicht so schauen, macht man das bei 50 Völkern nicht sind schnell ein paar Tausend Euro weg und es wäre besser nur 20 Völker zu halten, dafür aber den Honig zu verkaufen ohne beim Preis die Hose runter zu lassen.
Mein Tipp- immer langsam wachsen, da kann nicht viel schief gehen, dauert aber ein paar Jahre.

Auch wenns mitm Euro bergab gehen würde macht es keinen Sinn das Honiglager jedes Jahr zu verdoppeln...so nach dem Motto: wer braucht schon Gold, Silber, Platin? :lol:

Gruß
Norbert
 
Norbee81 schrieb:
Auch wenns mitm Euro bergab gehen würde macht es keinen Sinn das Honiglager jedes Jahr zu verdoppeln...so nach dem Motto: wer braucht schon Gold, Silber, Platin?
Ich glaube, dass man in schlechten Zeiten mit Honig noch besser fährt als mit Gold, Silber, Platin. Denn immerhin kann man diesen auf's Butterbrot schmieren. :D
Das mit dem Vermarkten ist schon so eine Sache. Ich habe das Glück, dass ich in "meiner" Firma einiges verkaufen kann, aber ein paar tausend Kilo gehen natürlich nicht!

lg
Gerald
 
Hallo!
gs80 schrieb:
aber ein paar tausend Kilo gehen natürlich nicht!
Ja Gerald, das würdest aber sicher gern ;-)

Bei mir ist es so dass ich wirklich gerne imkere, dabei steigt aber auch nach und nach die Völkerzahl, wohin dann mit dem Honig? Diese Frage stellen sich gar nicht so wenige Imker, das kann ich auch bestätigen. Bisher hatte ich immer zu wenig Honig, aber dass das mit steigender Völkerzahl auch so bleibt, dafür soll gesorgt sein.

Um die Frage von Flip aufzugreifen was der IB für den Honigverkauf macht, mein ich dass die Bemühungen des Imkerbundes als Unterstützung zu sehen sind, der wirtschaftliche Erfolg einer Imkerei liegt am Imker selbst.

Große Mengen Honig werden importiert, schade. In den Herkunftsländern bekommen die Imker auch nicht viel dafür. Und die hiesigen Hobbyisten möchten oft den günstigsten Verkaufspreis unterbieten anstatt in Qualität zu investieren und das hervorzuheben. Meiner Meinung nach hätte besonders die Bestäubungsleistung unserer Bienen mehr Anerkennung von Landwirtschaft und den Gmeinden, der Länder verdient. Sprüche wie: Bestäubung kann man nicht importieren, sind zwar richtig, aber braucht man die denn für ein Maisfeld, Kornfeld oder Silageflächen...
Honig-Vermarktung ist eine nicht enden wollende Image und Informationsarbeit, wichtige Begriffe an die der Imker denken sollte sind dabei Vergleich (positiv) und Nutzen.

Gruß
Norbert
 
Hallo
Hier geht es doch um die Frage welche viele Imker drückt. Was mache ich mit einer allfälligen Überproduktion.
Da ist es wichtig, dass man ehrlich mit sich selber ist und sich klar wird, wohin man mit seiner Imkerei gehen will.
Ist der Überschuss einmalig, oder kommt er nun öfters vor. Eine kleine Betriebskostenrechnung drängt sich nun auf. Die Herstellungskosten pro Kilo Honig müssten nun klar sein. Damit weis ich dann aber auch, dass es Verkaufskosten gibt. z.B. Arbeitszeit, Verpackungskosten, Logistikkosten, Lagerkosten etc.
Jetzt kommt der alte Spruch, dass 50% der Arbeit gemacht ist, wennn der Honig bei der Schleuder herausfliest. Warum nun nicht den Überschuss in Fässer abfüllen und mal ins Lager stellen. Dann die Marktbeobachtung der Preise und schliesslich den Grosshandelspreis als Preis für 50% arbeit anschauen. Ist er nun wirklich so tief, dass dieser Preis nicht akzeptabel ist.
Mit freundlichem Gruss
Hugo
 
Norbee81 schrieb:
Ja Gerald, das würdest aber sicher gern
Wenn ich sie hätte, dann würde ich das sicher gern!

Außer der "Honigbunkerung" für weniger ertragreiche Jahre würde sich auch noch die Verarbeitung zu Met anbieten. Bevor jetzt jemand aufschreit muss ich natürlich noch erwähnen, dass auch dieser verkauft werden "muss". Sonst wird das Problem der Vermarktung nur verlagert auf ein anderes Produkt.
Wenn man sich die Werbungen in den Medien so ansieht und anhört, so wird man feststellen, dass einheimischer Honig da nur selten vorkommt. Auch das wäre wünschenswert, wenn sich das ändern würde. Somit wären wir wieder beim Imkerbund, denn der einzelne Imker ist da "zu klein übersetzt".

lg
Gerald
 
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