Honig in der Mikrowelle auftauen

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Ich habe schon oft gelesen, dass Honig nicht im Mikrowellenherd aufgetaut werden soll/darf. Ein Kunde hat mich danach auch gefragt und wollte den Grund wissen.
Aber ich weiß den Grund nicht.....
Habt ihr eine Erklärung dafür? Andere Lebensmittel werden ja auch aufgetaut bzw. gekocht und sind deswegen nicht gesundheitsschädlich bzw. wertlos...
 
Honig sollte nicht über 40° C erwärmt werden
da in der Microwelle nicht alle Bereich gleichmäßig erwärmt werden
sondern einige auch heißer werden
würde ich keinen Honig in die Microwelle stellen

Gruß Milb
 
ja, das hab ich mir auch gedacht, aber der Kunde hat gemeint, auf der Auftaustufe ganz langsam kann da nichts sein.

Und da sind mir die Argumente ausgegangen - überhaupt, als er gemeint hat, dass der Honig im Tee ja auch über 40 Grad erwärmt wird...
 
Es kommt halt drauf an was der Kunde will
er ist nun mal König

Aber:
Du empfiehlst die bestmögliche Behandlung von Honig
wenn er dann freiwillig Abstriche macht, ist das seine Entscheidung.

Und merke:
Eine gewonnene Diskussion ist ein verlorener Kunde.

Also bleibe bei Deinen Argumenten, aber zwinge sie niemandem auf.

Gruß Milb
 
Reinhard schrieb:
Und da sind mir die Argumente ausgegangen - überhaupt, als er gemeint hat, dass der Honig im Tee ja auch über 40 Grad erwärmt wird...

Honig hat in der Mikro nichts verloren, sollte ihm die Kunde unbedingt verflüssigen wollen, wäre dies im Wasserbad am schonendsten.

Wir empfehlen den Tee bis zur Trinktemperatur ruhen zu lassen und erst unmittelbar vor dem Trinken den Honig dazugeben. Übrigens: Honig, Zitrone und "a zorter" Spritzer Destillat wird immer empfohlen, man will ja auch sein "Geistreiches" an den Mann/Frau bringen. Superl
 
drohne schrieb:
Honig hat in der Mikro nichts verloren, sollte ihm die Kunde unbedingt verflüssigen wollen, wäre dies im Wasserbad am schonendsten.
Josef, das ist ja der Punkt: Warum soll der Honig nicht in die Mikrowelle? Worin ist der Unterschied zu anderen Wärmequellen?
 
Die Mikrowelle arbeitet im 2 Meter Band, da werden die Elektronen im Molekül aktiviert, man zerstört die Atomstruktur - das Molekül, bei der normalen Wärmebehandlung "dehnen sie die Moleküle" und werden nicht die Atome einzeln betroffen.
Übrigens 2 Meter Band, da arbeiten auch die Handys.
Gruß Einstein
 
einstein schrieb:
Die Mikrowelle arbeitet im 2 Meter Band
Falsch. Die normale Mikrowelle arbeitet bei ca. 2,5 GHz was einer Wellenlänge von 12 cm entspricht.

einstein schrieb:
man zerstört die Atomstruktur
Falsch. Dafür reicht die Frequenz nicht. Mikrowellen bitte nicht mit Gamma-Strahlung verwechseln.

Es werden ganze Moleküle durch die Mikrowellen in Bewegung versetzt. Diese Bewegung erzeugt letztlich die Wärme. Das Problem sind die Hot- bzw. Cold-Spots. Die Wärmeverteilung im Gargut einer MW lässt sich nicht vorhersehen. Das ist das große Problem. Es entstehen sehr warme Bereiche (Hot-Spots) während anderer Bereiche noch kühl sind. Generell kann man sagen, flüssige Substanzen erwärmen sich leichter als feste. Ist ist also davon aus zu gehen, dass sich die Zuckerkristalle im Honig weniger gut erwärmen lassen, während die flüssigen Bestandteile und damit auch die darin gelösten Inhaltsstoffe, sich besser erwärmen lassen. Es ist also zu befürchten, dass die flüssigen Bestandteile weit über 40° erwärmt werden bevor sich der Zucker aufgelöst hat.
Stellt man die MW in den Auftaumodus wird nicht die Strahlungsleistung gemindert sondern nur die Dauer der Bestrahlung. Das wirkt der Problematik zwar etwas entgegen, stellt sie aber nicht ab. Man müsste den Honig während der Bestrahlung z.B. umrühren, das würde mehr bringen. In wie weit Mikrowellen die Lebensmittel nachteilig verändern können ist letzlich aber noch nicht sicher geklärt. Das ist von so vielen Faktoren abhängig, dass es wohl auch nie eine Pauschalaussage geben wird. Wertvolle Lebensmittel würde ich daher nicht in der Mirkowelle erwärmen.

Viele Backöfen haben auch eine Einstellung in der nur die Innenbeleuchtung eingschaltet wird. Mein Backraum erwärmt sich daduch nach etwa 30 min. auf ca. 35° - 40°C. Um kleine Mengen aufzutauen eine feine Sache. Wer sicher gehen will kann noch mit einem Fieberthermometer gegen messen und ggf. die Klappe leicht öffnen.


einstein schrieb:
Übrigens 2 Meter Band, da arbeiten auch die Handys.
Falsch. Handys arbeiten von ca. 390 MHz bis 1,9 GHz das entspricht ca. 15 - 100 cm. Im 2 Meter Band (liegt im UKW Bereich) arbeiten typischer Weise profi Funkgeräte.
Richtig aber ist, dass Handys und Mikrowellen frequenzmäßig relativ dicht beieinander arbeiten. Daher auch die Mythen, dass Handys am Ohr das Gehirn "kochen" könnten.

Milb schrieb:
Und merke:
Eine gewonnene Diskussion ist ein verlorener Kunde.
Ja, das sehe ich auch so. Auch bezogen auf den Tee. Einige meiner Kunden kaufen extra einen Discount-Honig für den Tee. Ich freu mich natürlich das sie meinen Honig so wertschätzen, aber eigentlich hätte ich ihnen lieber ein weiteres Glas verkauft, als dieses an den Discounter zu verlieren. Hinweisen ist hier wohl besser als belehren :D
 
Bevor es die neuen kleinen >Handys gab, war die Frequenz im 2 m Bereich.
Nur zur info. Es wurde auch die Leistung von 2,5 Watt auf 0,5 Watt reduziert.
Gruß Einstein
 
einstein schrieb:
Bevor es die neuen kleinen >Handys gab, war die Frequenz im 2 m Bereich.
Nur zur info. Es wurde auch die Leistung von 2,5 Watt auf 0,5 Watt reduziert.
Gruß Einstein
Also vor den Handys war das C-Netz im 70 cm Band. Davor gab es tatsächlich Funktelefone (A- und B-Netz) im 2m Band. Das ist nun aber schon fast ein viertel Jahrhundert zurück und hat mit dem Handy von heute nun wirklich nicht viel gemein. Alle 3 Netze arbeiteten mit Funkanlagen deren Leistung zwischen 10 und 20 Watt lag.
Die Minderung der Sendeleistung auf <0,25 W erfolgte innerhalb der Entwicklung der (aktuellen) GSM/UMTS Handys. Anfangs hatten sie 2 Watt.

Aber irgendwie wird das jetzt schwer o.T.
Gute Nacht und...
 
Tut leid, aber ich bin halt schon ein so alter Esel, und der Funkamateur ist auch schon eine Weile her.
Gruß Einstein
 
Reinhard schrieb:
drohne schrieb:
Honig hat in der Mikro nichts verloren, sollte ihm die Kunde unbedingt verflüssigen wollen, wäre dies im Wasserbad am schonendsten.
Josef, das ist ja der Punkt: Warum soll der Honig nicht in die Mikrowelle? Worin ist der Unterschied zu anderen Wärmequellen?

Hallo in die Runde:
Ich verstehe absolut nichts von Elektrotechnik. Trotzdem wage ich hier einen Einwurf:
Einige eurer Antworten sind viel zu kompliziert, andere vereinfachen zu sehr.

Es sind die 17 % Wasser in unserem Honig, die verhindern, dass man den Honig in der Microwelle erhitzen darf.
Die Wassermoleküle werden örtlich in Dampf von hoher Temperatur erhitzt, z. B. auf 500 Grad Celsius.
Das bedeutetet, dass der Honig örtlich explodieren würde. Warum versucht es nicht einfach mal jemand mit ein paar Tropfen?
Das hat übrigens nicht das geringste mit dem Honig im Tee zu tun. Der hat normalerweise nicht mehr als 80 Grad.
Dort kann es keine Explosion geben. Und am Geschmack kann sich auch nichts ändern. Also völlig harmlos!

Gruß
Rolf
 
hallo Rolf
im Tee ist Honig zwar nicht gefährlich, aber nach der 80° Behandlung ziemlich seiner Wirkung beraubt.... da kann man gleich Zucker verwenden.
lg
mike
 
im Tee ist Honig zwar nicht gefährlich, aber nach der 80° Behandlung ziemlich seiner Wirkung beraubt.... da kann man gleich Zucker verwenden.

Hi!

Da sagte die Hildegard von Bingen aber was anderes.

Lg Thomas
 
Hallo,

Da wäre jetzt interessant, was die liebe Hildegard dazu sagte. Nachgewiesener Massen sind - abgesehen von Vitaminen - viele Inhibine zerstört, wenn die Temperatur 45°C übersteigt.

LG
Albert
 
Ich kenn mich da auch nicht wirklich aus, aber eine liebe alte Dame ist da sehr bewandert. Die macht sehr viel nach Hildegards Rezepten und sagt das Honig auf jeden Fall erhitzt werden soll. Vielleicht hat das etwas damit zu tun das ihrer Meinung Rohkost generell nicht besonders gesund ist.
Vielleicht ist das so wie bei Homöopathie, da kann man in gewissen Potenzen auch keine Wirkstoffe mehr nachweisen und trotzdem wirkt es.
Wollte es einfach nur mal einwerfen, da es mich schon interessiert.

Lg Thomas
 
xmike13 schrieb:
hallo Rolf
im Tee ist Honig zwar nicht gefährlich, aber nach der 80° Behandlung ziemlich seiner Wirkung beraubt.... da kann man gleich Zucker verwenden.
lg
mike

Hallo mike,

Die Wertminderung des Honigs entsteht durch >Temperatur x Zeit< - da auch in heißem Tee (obwohl natürlich trinkwarmer zu bevorzugen wäre) der Honig dieser Temperatur nicht lang ausgesetzt ist - ist die Wertminderung unwesentlich.

Wesentlicher wird es schon beim kochen und backen mit Honig. Da gab es mal in einer Gruppe die sich mit Vollwertkost beschäftigte viele Diskussionen die damit endeten auch hier dem Honig einen Vorzugsplatz gegenüber dem Zucker einzuräumen. Hauptargument war - selbst bei völliger Zerstörung der Fermente (was aber angeblich auch hier nicht zu 100% erfolgt) bleibt Honig ein Monosaccarid im Gegensatz zu Fabrikszucker. (Disaccarid)

Dieser Verein hatte damals keinen (wirtschaftlichen) Grund, Honig zu bevorzugen (es waren ja keine Imker) - und sie hatten sich auch Rohzucker und Rohrohrzucker angesehen. Ich wurde damit überhaupt erst konfrontiert als deren Ergebnis festgestanden hat. Nämlich als Lieferant. Ich (oder andere Imker) waren in der vorangegangenen Bewertung garnicht eingebunden.

Der praktische Nutzen für mich war damals - über viele Jahre diesen Verein samt Mitgliedern mit einem entsprechenden Honig beliefern zu können. :D

Viele Grüße Heinz
 
Flip schrieb:
Ich kenn mich da auch nicht wirklich aus, aber eine liebe alte Dame ist da sehr bewandert. Die macht sehr viel nach Hildegards Rezepten und sagt das Honig auf jeden Fall erhitzt werden soll. Vielleicht hat das etwas damit zu tun das ihrer Meinung Rohkost generell nicht besonders gesund ist.
Vielleicht ist das so wie bei Homöopathie, da kann man in gewissen Potenzen auch keine Wirkstoffe mehr nachweisen und trotzdem wirkt es.
Wollte es einfach nur mal einwerfen, da es mich schon interessiert.

Lg Thomas
Die Inhaltsstoffe wirken selbstverständlich größtenteils homöopathisch. Wenn man davon ausgeht, dass nur ganz wenige Prozente an Inhaltsstoffen es sind, die den Honig vom Zucker unterscheiden. Aber die haben es in sich, die ca. 197 weiteren Stoffe, die den Honig so wertvoll machen. Spurenelemente heißen ja Spurenelemente, weil man sie eben nicht täglich kiloweise braucht.

Das mit der Hildegard klingt jetzt natürlich auch schon anders. Wenn die liebe Dame ihre eigenen Überlegungen dazu einbindet.

LG
Albert
 
Jetzt sind wir der Sache schon einen Schritt näher. Die Frage wäre natürlich, wieviel von den Inhaltsstoffen werden ihrer Wirkung beraubt oder gemindert, wenn man den Honig in der Mikrowelle auftaut.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 5-minütiger Einsatz der Mikrowelle bei 160 W und weitere 5 Minuten bei 350 W den Honig unbrauchbar oder gar gesundheitsschädlich macht, wenn man ihn auf dieser Stufe auftaut.
Ich habe es aus Versuchszwecken heute mit einem 1/2 kg-Glas probiert.
Der Honig war etwa 40 Grad warm (gut handwarm), wurde verflüssigt und von mir 3 mal gewendet und 2 mal gerührt, damit eine gleichmäßige Verflüssigung stattfindet.
Untersucht habe ihn natürlich nicht, ich wollte nur die Zeit/Menge der Strahlung wissen, die nötig ist, um einen Lindenblütenhonig zu verflüssigen.
Eine Untersuchung auf wissenschaftlicher Basis wäre interessant.
Im "Das große Honigbuch" soll es darüber einen Artikel geben. Hat wer das Buch und schaut bitte nach?
 
Hallo,

Horn und Lüllmann beschreiben im großen Honigbuch die unterschiedliche Schädigung der Enzymaktivität an unterschiedlichen Honigen. pH-Wert und kristalline Form bestimmen - in Zusammenhang mit der Stärke der Stahlung und der Dauer - den Grad der Schädigung.

LG
Albert
 
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