1-zargige oder 2-zargige Überwinterung

Melor

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Hallo Miteinander,
ich stehe vor dem Problem, daß ich momentan nicht weiss, nach welchen Richtwerten ich mich halten muss um ein Volk auf einer Zarge oder auf zwei Zargen überwintern zu lassen (Ganzzargen). Habt ihr irgendwelche Anhaltswerte hierfür nach denen ihr Euch richtet (z.B. Besetzung der Rähmchen, Ableger grundsätzlich 1-zargig, usw.)? Über ein paar Hinweise würde ich mich freuen.

Gruß Nikolaus
 
Hallo!

Um welche Ganzzargen handelt es sich denn?
Bei Langstroth, DNM - EHM, Zander usw. sollte die Volksstärke (außer Ablegern) für 2 Zargen reichen.
Für höhere, größere Rähmchen genügt sicher ein Raum.

Ich kann klar sagen, dass auch ein zu großer Raum eher Vorteile für die Überwinterung hat!!

Heuer sind meine 1 zargig überwinterten Völker total abgeschlagen hinter meinen 2 zargigen Zanderkisten, ein klares Zeichen- nicht nur diesen Winter.
Egal ob das Ziel auf Frühtracht oder Waldhonig- Spättracht liegt, kleinere Völker bringen weniger Ertrag und haben eher Gesundheitsprobleme, schwärmen aber nicht so bald......

Gruß
Norbert
 
hallo,
ich habe dafür eine ganz einfache Richtlinie: Ich überwintere prinzipiell immer 2zargig. Im Frühjahr musst Du sowieso erweitern. So hast Du keine Problem mit Platz für Futter und Brut. Und Du musst die Zargen über den Winter nicht irgendwo lagern, weil sie ja auf den Bienen sind. Ich sehe keinen vernünftigen Grund nur 1zargig zu überwintern, egal bei welcher Volksstärke.
MfG Jeffrey
 
Ich überwintere auch immer 2-zargig, warum:

1. Quetsche ich die Völker nicht von 3 oder 4 Zargen nach dem Abschleudern auf 1 zusammen. Die Folge ist nämlich, dass das halbe Volk vorne heraußen hängt.
2. Hätte dann die Kö vor lauter Bienen eher weniger Platz zum Eierlegen - dadurch ist evtl. die Winterbienenpopulation gefährdet.
3. Soll ja gleich aufgefüttert werden. Also: Zu viele Bienen für eine Zarge,, daher weniger Platz für Eier und dann noch Futter dazu...
4. Muss ich die Zargen nicht irgendwo stapeln - sie sind auf den Bienen
5. Im Frühjahr sitzt das Volk oben und ich kann problemlos die untere Zarge weggeben und die Rahmerl ausscheiden.

Das sind Gründe, warum ich mich für 2 Zargen entschieden habe und damit keine Probleme sehe. Ich habe pro Zarge 11 Rahmerl DNM
 
@ Melor

wir überwintern grundsätzlich mit nur lediglich einem einzigen Raum, warum:

* damit wir besser die Milben bekämpfen können
* wir somit Futter und Kosten sparen
* wir im Frühjahr grundsätzlich keine alten Waben und schon gar keine Futterwaben benötigen
* ein Bienenvolk zum überwintern nie mehr als 8 Kilo Futter benötigt

Josef
 
ich überwintere nach Möglichkeit auf 2 Räumen
das gibt mir Sicherheit im Frühjahr

überschüssige Futterwaben gehen in die Ableger
Reizfüttern wie Josef es macht gibt es bei mir nicht
(Josef die Kilo musst Du zum Winterfutter rechen und das ergibt dann mehr als 8 Kilo)

Gruß Milb
 
Milb schrieb:
Josef die Kilo musst Du zum Winterfutter rechen und das ergibt dann mehr als 8 Kilo

Nein der Herr, hier der Bedarf:

2,0 Oktober
1,0 Nov
1,0 Dez
1,5 Jän
2,0 Feber
7,5 Kilo

Josef
 
Ich imkere heuer im dritten Jahr, meine Meinung ist also mit Vorsicht zu genießen, aber ich habe stets beides probiert.
Etwa die Häfte überwinterte ich einzargig und die anderen zweizargig.
Ich konnte mit der zweizargigen Überwinterung keinerlei Vorteile feststellen, im Gegenteil. Ich musste dann im Frühjahr immer auf eine Zarge zurücksetzen und hatte somit einen Arbeitsschritt mehr. Das liegt aber auch sicher an der Gegend wo man imkert und damit an der vorhandenen Bienenmenge, obwohl es Josef angeblich immer so macht.

Heuer werde ich es wohl, nach Albert Schittenhelm, so machen, dass ich einen kompletten Stand abkehre und einzargig auf Mittelwände einschlage, gleichzeitig teilweise umweisle und mit dem Zuviel an Bienen ein paar zusätzliche Kehrschwärme mache.
Somit also wieder einzargige Überwinterung und eindeutig ein Weniger an Behandlungsaufwand, sowie an Einfütterungsmenge.
 
Hallo,

"müssen" tust Du garnichts. Jedes Volk kann 1, 2 oder 3räumig überwintern.

Beides hat Vorteile.
Da wir sehr frühe Volksentwicklungen wünschen, setzen wir auf eine kleinräumige Überwinterung.
Langstroth medium (2/3) reicht hier vollkommen bei 10W. 4W Zander finde ich nicht sooo den Hit.

Wie man überwintert hängt sehr stark vom Klima, der Betriebsweise und der Trachtentwicklung und -nutzung im Frühjahr ab. Ich sage nur: Ausprobieren!

Gruß vom sonnigen Mindelsee

Michael
 
Hallo,
also der Berechnung zum Winterfutter stimme ich so nicht zu. Der Winter beginnt nicht erst im Oktober und endet im Februar. Die Bienen werden im August eingefütter und finden erst ab Mitte April wieder Nektar. Also muss noch mindestens der Futterverbrauch für die restlichen Monate auch dazu gerechnet werden.
Ich habe im Frühjahr auch keinen alten Waben übrig. Die unterste Zarge kommt im Herbst weg und eine Zarge mit Mittelwänden oder ausgebauten Honigwaben oben drauf und es wird gefüttert.
Ich denke man sollte bei der Futtermenge seiner Bienen nicht sparen. Dene soll es schließlich gut gehen. Bei einer Diat überleben wir auch, aber Spaß macht es trotzdem nicht. Meine Völker bekommen jeder 20l (28kg) Futtersirup für den Winter. Überzälige Futterwaben kommen zur Kirschblüte raus und werden den Ablegern gegeben. Das Futter ist also nicht verloren und ich muss mir keine Gedanken über eventuelle Futterknappheit im Frühjahr machen oder irgendwelche zusätzlichen Futterteig oder sonstigen Fütterungen machen.
MfG Jeffrey
 
Wolli schrieb:
... obwohl es Josef angeblich immer so macht.

"Nicht angeblich, sondern definitiv immer" in all den vielen Jahrzehnten.


@ Jeffrey

bis Oktober und schon ab März finden "unsere" Bienen noch und schon bedeutend mehr als sie benötigen, wozu sollte ich da 20 Kilos einfüttern. Und bedenke bitte, Bio Zucker ist nur sehr, sehr schwer zu bekommen und zudem noch sehr teuer.

Dies hier:

Zitat Mindelsee

Wie man überwintert hängt sehr stark vom Klima, der Betriebsweise und der Trachtentwicklung und -nutzung im Frühjahr ab. Ich sage nur: Ausprobieren!

sollte man ganz "Dick" unterstreichen.

Josef
 
Hallo,
mir stellt sich jetzt aber andersrum die Frage, warum sollten Bienen bei 2zargiger Überwinterung mehr Futter benötigen? Sie finden genau gleich viel, und falls die Volksgröße wirklich identisch ist, verbrauchen sie auch gleich viel.
MfG jeffrey
 
Meiner Meinung nach kann es bei einzargiger Überwinterung leichter zu Futterknappheit kommen, dafür werden bei zweizargiger Überwinterung so manche Waben schimmelig!
Das Rähmchenmaß spielt hier auf jeden Fall eine Rolle. Optimal wären vermutlich 1 1/2 Zargen.

lg
Gerald
 
Hallo,
mit offenen Gitterboden über den ganzen Winter hatte ich noch nie Probleme mit schimmeligen Waben. Und genau um dem Prblem Futterknappheit und Erweiterung im Frühr aus dem Weg zu gehen wird bei mir 2zargig Überwintert.
MfG Jeffrey
PS: Ich hab 10er Zander in der Einfachbeute
 
Hallo Gerald,

wie kommst Du zur Annahme dass Großwaben für die Überwinterung optimal sind?

Unsere, wenig repräsentative, Erfahrung ist nämlich genau entgegengesetzt. 2x Langstroth Medium (= 4/3) oder Zander + Langstroth medium (=5/3) sind unseres Erachtens eher schon üppig.

Während der Trachtzeiten würde ich Dir, gerade für einen Honigertragsorientierten Imker, sofort zustimmen!

Gruß vom sonnigen Mindelsee

Michael

P.S. Jeffrey: Frühjahrserweiterung ist aber nicht identisch mit "Platz aus dem Vorjahr". Gründe findest Du sehr gut erläutert im Moosbeckhofer/Bretschko oder bei Wallner/Spanblöchl
 
Servus Michael,

Mindelsee schrieb:
setzen wir auf eine kleinräumige Überwinterung.
Langstroth medium (2/3) reicht hier vollkommen bei 10W.
mit Langstroth medium meinst Du die allgemein als "Flachzarge" bezeichnete Rähmchenhöhe von 159mm?!

Könntest Du mir erklären, warum Du auf 1 FZ Langstroth überwinterst, anstatt auf zwei?
Wie läuft dabei die Auswinterung ab,bzw. wann und wie korrigierst Du die Futterversorgung?

lg,
Sebastian
 
Mindelsee schrieb:
wie kommst Du zur Annahme dass Großwaben für die Überwinterung optimal sind?

Michael, ich meinte damit eine "normale" Zarge und eine Halbzarge darauf zum Überwintern (alles auf EHM bezogen, bei anderen Rähmchenmaßen kann ich nicht mitreden). Somit wäre das bei normaler Volksstärke der goldene Mittelweg - nicht zu viel und nicht zu wenig Platz.

lg
Gerald
 
Hallo Miteinander,
vielen Dank für die Antworten. Als hätte ich es fast geahnt, die Gründe für die jeweiligen Überwinterungen sind vielfach. Ich werde es einfach ausprobieren und schauen wie es sich entwickelt.
Bei der 1-zargigen Überwinterung hätte ich noch eine Frage: Nachdem die Völker momentan noch sehr groß sind würde es mich interessieren, wie man die komplette Bienenmasse auf ein Zarge bringt und dann noch einfüttert... Irgendwo stelle ich mir absolute Platznot vor. Von welchen Faktoren hängt es ab die Völker einräumig überwintern zu lassen?

Gruß Nikolaus
 
Hi,
Melor schrieb:
Bei der 1-zargigen Überwinterung hätte ich noch eine Frage: Nachdem die Völker momentan noch sehr groß sind würde es mich interessieren, wie man die komplette Bienenmasse auf ein Zarge bringt und dann noch einfüttert... Irgendwo stelle ich mir absolute Platznot vor. Von welchen Faktoren hängt es ab die Völker einräumig überwintern zu lassen?
ich denke, es hängt auch davon ab, ob alle mit Futter in einer Zarge Platz haben.
Ich werde es dieses Jahr so machen, daß die Völker, die in 2 Zargen sitzen, auch in 2 Zargen überwintert werden.

Gruß Ralf
 
Hallo!

Melor schrieb:
wie man die komplette Bienenmasse auf ein Zarge bringt und dann noch einfüttert...
Man kann einen schönen KS machen, dass Bienentrauben vor der Beute hängen, hat eher wenig Sinn. Die Futtergaben müssen bei kleineren Räumen in kleineren Portionen gegeben werden um den Brutumfang nicht einzuengen- Eimer drauf und fertig gefüttert ist da nicht empfehlenswert.

Einräumig überwintern meine Völker nur, wenn es sich um Jungvölker handelt die es nicht bis zur 2. Zarge schaffen (...MW ausbauen). Habe ich genug ausgebaute Waben übrig, bekommen auch die meisten bauschwachen Einzarger einen 2. Raum.
Besser ein wenig mehr Raum, als zu wenig- das gilt für meine Standorte und meine Betriebsweise.
Den einzigen Nachteil den ich für mich sehe, ist dass bei Waben wie dem Zander oder DNM im Frühjahr sehr breite Futterkränze drauf sein können (das war in diesem Jahr gar nicht der Fall...) und so der HR später angenommen wird
In schlechten Frühjahren, wären seitliche Futterwaben auch eine gute Reserve, anstatt breiter Futterkränze.

Gruß
Norbert
 
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