Mittelwände werden nicht angenommen

ApisIberica

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Hier in Portugal habe ich nun erstmals mit Flachzargen zu tun bekommen, von denen ich einige als Grundausstattung zu den fünf Iberica-Völkern dazubekam. Mit den MW in den (allerdings zu wenigen) Vollzargen gibt es keine Probleme - die werden zügig ausgebaut und fleißig Nektar eingetragen. Doch die MW in den Flachzargen nehmen die Bienen einfach nicht an! Und das trotz hervorragender Tracht durch Eukalyptusblüte in unmittelbarer Nähe des Standes. Dann wäre außerdem noch Brombeere da...
An was kann das Ablehnen der Mittelwände liegen und wie kann man Abhilfe schaffen?

Grüße!

Wilhelm
 
Das ist eines der Probleme die bei unterschiedlichen Rähmchen entstehen, die Bienen zeigen Dir die lange Nase und denken sich ihren Teil. :pfeif:

Mach folgendes Wilhelm, hänge ein Flachzargenrähmchen in die Ganzzarge und inmitten des Brutnestes. Innerhalb kürzester Zeit ist dieses Rähmchen ausgebaut und bestiftet. Auch wenn unten etwas Wildbau wäre, ist dies durchaus verkraftbar.

Nun hängst diese Brutwabe nach oben und inmitten des Honigraums. Du wirst staunen, innerhalb ein er Woche ist oben alles ausgebaut, denn diese BW wirkt gewissermaßen als Magnet.

Josef
 
drohne schrieb:
...Nun hängst diese Brutwabe nach oben und inmitten des Honigraums. Du wirst staunen, innerhalb einer Woche ist oben alles ausgebaut, denn diese BW wirkt gewissermaßen als Magnet.

Herzlichen Dank, Josef, für diesen wertvollen Rat! Was Du schreibst, klingt sehr einleuchtend - aber draufkommen muß man halt...:D

Wie gesagt, habe ich mit Flachzargen keinerlei Erfahrung. Du läßt anklingen, daß das ein allgemeines Problem wäre mit dem Annehmen der MW bei unterschiedlichen Rähmchenmaßen - ist das tatsächlich so? Wenn ich - rein theoretisch - nur mit Flachzargen imkern würde, oder mit einigen Flachzargen auf einem Vollzargen-Brutraum, gingen die Bienen dann in den Flachzargen "ordentlich" in Brut bzw. käme es überhaupt zu einer gesunden und brauchbaren Volksentwicklung?

Grüße!

Wilhelm
 
Hallo Wilhelm,

bin selbst noch Anfänger, daher meinen Text mit vorsicht genießen :D Es gibt viele Imker die im Brutraum ein anders Maß verwenden als im Honigraum und die sind trotzdem erfolgreich. Ich verwende ausschließlich Flachzarge. Außer bei einem Volk da habe ich in der untersten Zarge vom letzten Jahr noch Brutwaben in Ganzzarge. Ich hab keine Problem damit. Ich hab auch noch nie eine Biene mit Meterstab gesehen, die den unterschied zwischen Flach- und Ganzzarge feststellt.
Der Tipp von Josef wird trotzdem helfen.

lg
Konrad
 
Hallo,
naja der Witz dabei ist ja nicht das Maß, sondern dass man nicht umhängen kann. Da ich seit jeher mit Zander UND Flachzarge arbeite kenne ich das. Die meisten Völker spielen aber mit. Einige nicht. Die bekommen dann eben eine junge Brutwabe von einem anderen Volk zur Animation. Dann gehts auch.
Viele Grüße Heinz
 
Bienenwerkstatt schrieb:
...naja der Witz dabei ist ja nicht das Maß, sondern dass man nicht umhängen kann...

Das halte ich auch für ein großes Manko. Außerdem meine ich, daß bei Flachzargen als Bruträumen, die sich dann bei starken Völkern durchaus auf vier oder vielleicht sogar fünf Zargen belaufen können (oder, Flachzargenimker, wie sieht das aus?) das Brutnest durch die vielen Unterbrechungen in der Vertikalen doch recht "zerrissen" ist. Das würde mir nicht gefallen. Aber rein zur Verwendung als Honigraum könnte ich mir die Flachzarge gerade hier im südlichen Portugal als durchaus vorteilhaft vorstellen - weil es hier ja das ganze Jahr über immer zumindest ein bißchen Tracht gibt und man eigentlich das ganze Jahr über etwas schleudern kann. Trachtlücken treten hier nicht durch Kälte, sondern durch große Hitze und Trockenheit ein. Wenn dann Massentracht einsetzt - wie zum Beispiel Eukalyptus (das ist phänomenal!) - kann man zur Vollzarge greifen. (Hier in der Nähe befindet sich ein Stand mit 37 Völkern - die stehen derzeit teilweise auf fünf Vollzargen und quellen förmlich über von Bienen!)

Grüße!

Wilhelm
 
Ich hab erst ein Flachzargenjahr hinter mir. Muss aber sagen, dass der Winter mit zwei Flachzargen super überstanden wurde und das Brutnest zur Zeit zwei bis zweieinhalb Flachzargen belegt. Also bleiben mir noch zwei Flachzargen Honig. Letztes Jahr hatte ich nur eine Ganzzarge Honig. Somit positiv!
Der Materialaufwand ist halt höher, dafür das Gewicht niedriger.

lg
Konrad
 
drohne schrieb:
Mach folgendes Wilhelm, hänge ein Flachzargenrähmchen in die Ganzzarge und inmitten des Brutnestes. Innerhalb kürzester Zeit ist dieses Rähmchen ausgebaut und bestiftet.

Grüß Dich, Josef

wie lange ist "innerhalb kürzester Zeit" als Durchschnittswert in Tagen? Da ich zum Herausnehmen des bestifteten Rähmchens bei den aufgesetzten Honigräumen ganz nach unten in den Brutraum muß, will ich sichergehen, daß ich nicht zu früh dran bin.

Cumprimentos!

Wilhelm
 
Da muss ich eine Kleinigkeit korrigieren: Gemeint war natürlich nicht inmitten des Brutnestes, sondern inmitten des Honigraumes, ich hoffe dies wurde auch so verstanden.

Bei guter Tracht und dieser Brutwabe ist bei mir eine 10 er Zarge in der Obstblüte, Raps und Robinie innerhalb einer Woche ausgebaut.
 
Grüß Dich, Josef

Nein, das war kein Mißverständnis. Daß die zunächst im Brutnest ausgebaute und bestiftete Wabe dann selbstverständlich als "Lockwabe" zwischen die MW in den Honigraum kommt, ist eh klar.

drohne schrieb:
Nun hängst diese Brutwabe nach oben und inmitten des Honigraums. Du wirst staunen, innerhalb ein er Woche ist oben alles ausgebaut, denn diese BW wirkt gewissermaßen als Magnet.

Was ich wissen will, bezieht sich auf das:

drohne schrieb:
Mach folgendes Wilhelm, hänge ein Flachzargenrähmchen in die Ganzzarge und inmitten des Brutnestes. Innerhalb kürzester Zeit ist dieses Rähmchen ausgebaut und bestiftet.

Also darauf, wie lange es in etwa dauert, bis das zum Ausbauen und Bestiften in das Brutnest gehängte Flachzargenrähmchen soweit ist, daß es in den Honigraum gegeben werden kann?

Grüße!

Wilhelm
 
ApisIberica schrieb:
Also darauf, wie lange es in etwa dauert, bis das zum Ausbauen und Bestiften in das Brutnest gehängte Flachzargenrähmchen soweit ist, daß es in den Honigraum gegeben werden kann?

Irgendwie kommen wir da nicht ganz zusammen Wilhelm? Brutwaben gibt es ja ohnehin in jedem Volk, davon einfach eine nehmen und die nach oben hängen. Bei mir wird mit dieser Methode in der Aufwärtsentwicklung, also von der Obstblüte bis zur Linde pro Tracht ein Raum ausgebaut. Pro Tracht gebe ich jeweils neun MW und eben diese eine Brutwabe nach oben. Auf diese Weise schaffe ich locker 3-4 x 9 MW.

Josef
 
drohne schrieb:
Irgendwie kommen wir da nicht ganz zusammen Wilhelm? Brutwaben gibt es ja ohnehin in jedem Volk, davon einfach eine nehmen und die nach oben hängen.

Da werden wir doch wohl noch zusammenkommen, Josef. Also nochmal - ich verweise dabei auf Deinen weiter oben gegeben Rat:

drohne schrieb:
Mach folgendes Wilhelm, hänge ein Flachzargenrähmchen in die Ganzzarge und inmitten des Brutnestes. Innerhalb kürzester Zeit ist dieses Rähmchen ausgebaut und bestiftet. Auch wenn unten etwas Wildbau wäre, ist dies durchaus verkraftbar.

Was ich wissen will, ist einfach und ganz genau entsprechend des Wortlautes Deines Ratschlags: Wie lange dauert es Deiner Erfahrung nach im Durchschnitt, bis diese Flachrähmchen-MW im Vollzargen-Brutnest ausgebaut und bestiftet ist?

Grüße!

Wilhelm
 
Langsam aber sicher kommen wir der Sache näher.

Bei Tracht oder Fütterung ist diese MW inmitten des Brutnestes in bereits in einem Tag ausgebaut. Am nächsten Tag sind auch schon die ersten Stifterln drinnen, denn die Bienen wollen ja unbedingt ein geschlossenes Brutnest.

Josef
 
drohne schrieb:
Bei Tracht oder Fütterung ist diese MW inmitten des Brutnestes in bereits in einem Tag ausgebaut. Am nächsten Tag sind auch schon die ersten Stifterln drinnen, denn die Bienen wollen ja unbedingt ein geschlossenes Brutnest.

Siehst' Josef - und schon sind wir zusammengekommen! Genau das habe ich wissen wollen. Ich danke Dir für den Hinweis!
Die Arbeit habe ich am Samstag durchgeführt, dann müßte es ja schon soweit sein. Übrigens waren meine Iberica-Bienen dabei so brav und friedlich, daß ich glaubte, ganz sanftmütige Carnicas vor mir zu haben. Aber man kann's halt nie voraussagen...

Grüße!

Wilhelm
 
Je ein Flachzargenrähmchen mit Mittelwand war jetzt sechs Tage mitten im Brutnest jeweils eines Volkes gehangen - ergebnislos. Keinerlei Ausbau. (Obwohl am Unterrand eines Rähmchen ein handtellergroßer Wildbau von bestifteten Drohnenzellen vorhanden ist.) Kann es also daran liegen, daß die Bienen das Wachs der MW nicht mögen, wenn sie diese so überhaupt nicht anrühren - nicht einmal bei der jetzt durchgeführten Methode?

Cumprimentos!

Wilhelm
 
Hallo!

ApisIberica schrieb:
Je ein Flachzargenrähmchen mit Mittelwand war jetzt sechs Tage mitten im Brutnest jeweils eines Volkes gehangen - ergebnislos. Keinerlei Ausbau.

Könnte es sein dass gerade diese Völker nicht besonders stark sind und daher keinen weiteren Raum benötigen. Ich würde mal die Platzsituation im Brutraum ansehen.
Auch zu bedenken ist dass vermutlich jetzt auch in Portugal die Völker den Brutumfang einschränken.
MW ausbauen und mit Honig füllen sollte bei guter Tracht aber problemlos verlaufen.

Bei mir ist es zur Zeit so- die schwachen bringen nichts weiter, haben erst 5 bis 10 MW ausgebaut und meine stärkeren Völker bearbeiten grade Die MW 25 bis 35 (Zander Vollzarge)
Auch Anfangsstreifen werden jetzt gut angenommen.

Gruß
Norbert
 
Grüß Dich, Norbert

An der Volksstärke scheint es nicht zu liegen. Die Flachzargen-MW wurden vorher - und zwar bei allen fünf Völkern - auch im Honigraum bei guter Tracht und Volksstärke nicht angenommen. Wo auf Vollzargen mit MW getauscht wurde, ging der Ausbau zügig vonstatten. Freilich läßt jetzt auch die Tracht nach, doch das Nichtannehmen war schon vorher so. Ich vermute, die Bienen mögen das Wachs dieser MW aus irgendeinem Grund nicht oder sie mögen Flachzargen nicht - oder beides spielt zusammen eine Rolle. Vielleicht auch noch andere Faktoren.

Grüße!

Wilhelm
 
Hallo Wilhelm!

An den Flachzargen liegt es sicher nicht. Wenn mit nur einer Rämchenhöhe geimkert wird, kann man ja eine Brut od Honigwabe hochhängen, es geht aber auch gut ohne.
Aber an der Sache mit den MW könnte was dran sein. Passt die Tracht, kannst du ja versuchen Rähmchen ohne MW zu geben.

Auf jeden Fall wär es interessant warum das so ist, um in Zukunft solche Behinderungen zu vermeiden.

Schönen Nachmittag
Norbert
 
Heuer war eher das Problem das die Bienen nur nach unten bauen wollten na egal ich hab die MW halt unten dazu gegeben.

Und es hat funktioniert.
 
steirer schrieb:
Heuer war eher das Problem, dass die Bienen nur nach unten bauen wollten na egal ich hab die MW halt unten dazu gegeben.

Und es hat funktioniert.


Lieber Steirer : :bravo: :bravo:

Darf ich im Nachhinein eine Frage stellen? Du sprichst die ganze Zeit von einem Ableger, was ja ein kleines Völkchen voraussetzt.
Du wolltest erreichen, dass deine Bienen vom Erdgeschoss (Flachzarge, Zander) in den ersten Stock umziehen,
und dort neue Mittelwaben ausbauen. (Dies ist die Überschrift zu deinem thread).
Dazu ist doch immer die Voraussetzung, dass die unterste Zarge voll besetzt ist. Wenn du nun sagst, du hast die MW
halt unten zugesetzt, warum hast du das nicht schon viel früher gemacht?
Fragt sich
rundwabe (Rolf) :n99: :n99:
 
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