Offene Böden - wie arbeite ich im Winter damit ?

Registriert
25 Jan. 2007
Beiträge
3.170
Punkte Reaktionen
2
Ort
Stockerau, Fahndorf bei Hollabrunn
Imker seit
1990
Heimstand
viele
Wanderimker
Ja
Rähmchenmaß/Wabengröße
Breitwabe
Schwarmverhinderung wie
Jungvölker, Brutentnahme
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hallo,

in dem Thread "Welche Einlagen zur Varroakontrolle verwendet Ihr?" (klick here) hat Maja beschrieben das sie mit offenen Böden arbeitet. Nun würde mich dazu interessieren, ob man dieses System im Winter verschließen muß, der ob der offene Boden für die Bienen ok ist ?

Damit ihr meine Neugierde versteht: Ich bin gerade dabei die Winterarbeiten ( Beuten machen, etc.) ein wenig zu planen ( Machen tut die Arbeit eh mein Mann 8) ) und ich habe mir gedacht, die Beuten von der Maja könnten, besonders beim Wandern sehr attraktiv sein. Nun würden mir die Vorteile und speziell auch die Nachteile zB. im Winter sehr interessieren.

Also, bitte um Info, wie Ihr, besonders Maja, damit arbeitet !
 
Sybill schrieb:
Also, bitte um Info, wie Ihr, besonders Maja, damit arbeitet !


:crybaby: :-k Sind wir anderen nun entbehrlich :?: :(
 
drohne schrieb:
Sybill schrieb:
Also, bitte um Info, wie Ihr, besonders Maja, damit arbeitet !


:crybaby: :-k Sind wir anderen nun entbehrlich :?: :(

Nein, natürlich nicht - aber ganz ehrlich - wieviel Erfahrung hast den mit offenen Böden :roll: . Von der Maja weiß ich, das sie bei diesem Thema Bescheid weiß, daher habe ich sie ganz speziell angeschrieben. Aber wenn jemand anderer mitreden will, gerne ( ausser die Drohne - weil die hat ja damit keine Erfahrungen ;-) )

*grins*

Na gut- wenn Du unbedingt willst kannste auch mitreden !! Aber nicht das Du Dir hier gute Ideen von der Maja und mir abkupferst 8) !
 
Liebe Sybill!

Zu meiner Rehabilitation und offenbar ist meine Biografie noch nicht ganz vollständig, darf ich mitteilen, dass ich etwa 1973 für einige Jahre freiwilliger Mitarbeiter beim Lehrbienenstand in Wien war. Dort hatten wir zu Versuchszwecken eine ganze Reihe der verschiedensten Beuten zur Verfügung. Der Rahmen spannte sich von Plastikbeuten, ersten Hartschaumbeuten, Hinterbehandler in Kuntsch Warmbau mit langen und kurzen Ohren, ferner Zander, Wiener Vereinsständer, Österreichische Breitwabe usw. usf.

Teilweise waren die Beuten, vor allem die Hinterbehandler, im Bienenhaus untergebracht, ein anderer Teil in Pultständern und das gro in ganz normaler Freiaufstellung.

Neben niedrigen Böden gab es auch welche mit hohen und, man staune, auch welche mit Lüftungsgitter am Boden. Merkwürdigerweise konnte sich diese Innovation damals -und vermutlich auch bis heute- bei uns überhaupt nicht durchsetzen. Interessant zu wissen wäre, ob unser größter Anbieter in Sachen Bienenbeuten diese Böden im Programm hat? Bei Gelegenheit werde ich guugln.


Hough, der weise alte Drohn hat gesprochen :D

PS: Wenn sich nun Dein und Majas Herz erbarmt, darf ich dann allenfalls auch hier mitreden?
 
drohne schrieb:
Liebe Sybill!

Zu meiner Rehabilitation und offenbar ist meine Biografie noch nicht ganz vollständig, darf ich mitteilen, dass ich etwa 1973 für einige Jahre freiwilliger Mitarbeiter beim Lehrbienenstand in Wien war. Dort hatten wir zu Versuchszwecken eine ganze Reihe der verschiedensten Beuten zur Verfügung. Der Rahmen spannte sich von Plastikbeuten, ersten Hartschaumbeuten, Hinterbehandler in Kuntsch Warmbau mit langen und kurzen Ohren, ferner Zander, Wiener Vereinsständer, Österreichische Breitwabe usw. usf.

Na das hört sich nach einem ziemlichen Beutenchaoas an, aber ich finde es gut, das am Lehrbienenstand verschiedene Systeme getestet und präsentiert werden - Besonders da es in Österreich ca. 30.000 verschieden Beutensystme ( für jeden Imker eins) gibt. In der Imkerschule Warth wird eigentlich nur die Flachzarge unterrichtet, persönlich finde ich es aber besser wenn man mehrere Möglichkeiten sieht.


drohne schrieb:
Neben niedrigen Böden gab es auch welche mit hohen und, man staune, auch welche mit Lüftungsgitter am Boden. Merkwürdigerweise konnte sich diese Innovation damals -und vermutlich auch bis heute- bei uns überhaupt nicht durchsetzen. Interessant zu wissen wäre, ob unser größter Anbieter in Sachen Bienenbeuten diese Böden im Programm hat? Bei Gelegenheit werde ich guugln.

Brauchste nicht gurgln, eigentlich bieten alle großen Anbieter diese offenen Böden an. Offensichtlich ist die offene Beute aber in Deutschland um vieles stärker vertreten als bei uns !

drohne schrieb:
PS: Wenn sich nun Dein und Majas Herz erbarmt, darf ich dann allenfalls auch hier mitreden?

Also, niemals würde ich Dich ausschließen, ganz besonders da Du ja jetzt Deine fachliche Kompetenz so anschaulich demonstriert hat.

:n57: Oh großer Drohnen-Manitu, bitte erweise uns die Ehre und erzähle uns auch weiter von Deinen tollen Erfahrungen !:4587

Ich glaube auch die Squaw Maja und der Rest des Stammes " WirvomBienenforum" werden mir zustimmen, Du und Deine Erfahrung gehört einfach dazu ;-)


Deine
Ma´xehe´e
( Indian für : Große Frau)
 

Anhänge

  • Drohn55_Adventszeit_.jpg
    Drohn55_Adventszeit_.jpg
    106,1 KB · Aufrufe: 24
@ Sybill

Nun bin ich aber echt erleichtert, denn ich dachte schon auf das Abstellgleis geschoben zu werden. :n48:

Es wäre aber sehr nett, wenn unsere deutschen Freunde in dieser offenen Bodenfrage ihre Erfahrungen posten würden. Da bei uns oft extrem sybirische Kälte mit bis zu 20 und mehr Minusgraden herrschen, kann ich kann mir echt nicht vorstellen, dass Bienen da keinen Schaden nehmen?
 
Hallo Sybill und Drohne,

entschuldigt die späte Antwort, auf Arbeit ist zur Zeit der Bär los!

Die offenen Drahtböden bei meinen Segeberger Beuten haben sich auch im strengen und schneereichen Winter 2005/2006 bestens bewährt. Im Januar und Februar 2006 hatten wir tageweise Nachttemperaturen von -15 bis -20°C, die Bienen haben das unbeschadet überstanden. Die offenen Böden haben neben einer guten Belüftung der Beuten im Sommer noch den Sinn, daß die Bienen trotz gut isolierender Beute merken, wenn es draußen richtig kalt wird, sich zu einer festen Traube zusammenziehen und nicht etwa bei jedem Sonnenstrahl auf das Anflugbrett vorzeitig herauskommen. Deshalb bleibt auch das Flugloch (mit Mäusegitter) im Winter voll geöffnet.

Bei großer Kälte ist es wichtig, daß die Bienen ihr Futter über sich haben und die Traube bei der Zehrung keine großen leeren Wege überwinden muß. Deshalb überwintere ich grundsätzlich zweizargig, Ableger, die sich im Sommer nicht bis dahin entwickelt haben, vereinige ich im Frühherbst.

Mit Holzbeuten und offenem Boden habe ich keine Erfahrung, glaube aber, daß bei diesen der offene Boden im Winter zu einem deutlichen Mehrverbrauch an Futter führt, da sie nicht so gut isolieren.

Schädlich ist das bei ausreichend Futter sicher nicht, in der Natur überwintern die Bienen in Baumhöhlen, da wird es richtig kalt! Unsere Bienenwohnungen sind dagegen ein Luxus!

Viele Grüße

Maja
 
Zitat Maja

Hallo Sybill und Drohne,

entschuldigt die späte Antwort, auf Arbeit ist zur Zeit der Bär los!

Kein Problem, liebe Maja, davon leben und überleben wir erfreulicherweise. ;-)

Zitat Maja

Die offenen Drahtböden bei meinen Segeberger Beuten haben sich auch im strengen und schneereichen Winter 2005/2006 bestens bewährt.

Für mich einfach unglaublich!

Zitat Maja

Im Januar und Februar 2006 hatten wir tageweise Nachttemperaturen von -15 bis -20°C, die Bienen haben das unbeschadet überstanden.

Also kann eigentlich nur eine sehr gute und bestens isolierende Kunststoffbeute, oder zumindest eine Zweiraumüberwinterung mit einer sehr guten Holzbeute für ein überwintern mit offenen Boden tauglich sein. Ob dies bei unseren österreichischen Beutenbauern zutrifft, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Fa Dötzl zB. baute einst die Beuten an der Stirnseite mit 22 mm und die Seitenteile mit 25 mm. Offener Boden wurde meines Wissens niemals angeboten.

Bei Beuten, wie ich sie seit vielen Jahren selbst anfertige, nämlich mit abgeschliffen Doka-Platten, könnte durchaus ein -vager- Versuch mit ofenen Boden unternommen werden, aber als Hemmnis sehe ich hier wieder meine Einraumüberwinterung.

Ich finde diese Frage aber wirklich interessant und hoffe und ersuche noch um möglichst viele Postings in dieser Frage.

LG Josef
 

Anhänge

  • Raps Saffig 150505.jpg
    Raps Saffig 150505.jpg
    93 KB · Aufrufe: 19
  • BärenfangFlur.jpg
    BärenfangFlur.jpg
    179,9 KB · Aufrufe: 15
Hallo Josef,

drohne schrieb:
Also kann eigentlich nur eine sehr gute und bestens isolierende Kunststoffbeute, oder zumindest eine Zweiraumüberwinterung mit einer sehr guten Holzbeute für ein überwintern mit offenen Boden tauglich sein.

Ich habe ebenfalls einfache, nicht isolierte Holzbeuten im Einsatz und überwintere problemlos mit offenem Boden. (Sowohl bei 1- als auch bei 2-Raum überwinterten Völkern!)

MfG Johannes
 
Offener Unterboden

jomasch67 schrieb:
Hallo Josef,

drohne schrieb:
Also kann eigentlich nur eine sehr gute und bestens isolierende Kunststoffbeute, oder zumindest eine Zweiraumüberwinterung mit einer sehr guten Holzbeute für ein überwintern mit offenen Boden tauglich sein.

Ich habe ebenfalls einfache, nicht isolierte Holzbeuten im Einsatz und überwintere problemlos mit offenem Boden. (Sowohl bei 1- als auch bei 2-Raum überwinterten Völkern!)

MfG Johannes

Moien zusammen,
Ich arbeite mit einem ziemlich hohen Unterboden.
Auf Fluglochunterseitenhöhe ist ein Sieb, darunter in ca. 5 cm. die Windeleinlage.
Wenn ich die Windel ziehe, habe ich einen kalten Unterboden, da ich
allerdings die Windel gerne drinlasse, weil ich aus ihr lese, ist es
isolierter. Ich kenne Imker, die lassen die volle Flugbreite auch
im Winter offen, das geht auch. Ich gebe lieber ein kleines Flugloch.
Bin 300mtr ü.N. Liebe Grüße Udo
 
jomasch67 schrieb:
Ich habe ebenfalls einfache, nicht isolierte Holzbeuten im Einsatz und überwintere problemlos mit offenem Boden. (Sowohl bei 1- als auch bei 2-Raum überwinterten Völkern!)

Und das in Brixlegg in Tirol! :shock: Darf ich fragen Johannes in welcher Meereshöhe sich in etwa der -die- Bienenstände befinden.

[quote:1qss97je]Zitat bienudo

Ich kenne Imker, die lassen die volle Flugbreite auch
im Winter offen, das geht auch.
[/quote:1qss97je]

Offenbar haben diese Bienen Gene von den Eisbären in sich.:lol: Spaß beiseite meine Herren, beim besten Willen kann kann ich mir nicht vorstellen, dass meine Bienen darunter keinen Schaden erleiden würden. Warum: die volle Fluglochbreite ist offen und zusätzlich noch den offenen Boden dürfte meines Erachtens doch zuviel des guten sein.

Sollte mich einmal der Rappel reiten und die obligaten Ausfälle nicht mehr zutreffen, werde ich sehr gerne einen Testversuch machen. Man lernt bekanntlich niemals aus.

Hat bitte noch jemand eine Meinung, oder bereits Erfahrung zu diesem Thema?
 
Hallo,

ich habe bei einer Versammlung von einem Imkerskollegen gehört, das wenn man mit offenem Boden überwintert, das der Futterverbrauch durch die zusätzliche Wärmeleistung, ansteigt. Stimmt das ?
 
Sybill schrieb:
ich habe bei einer Versammlung von einem Imkerskollegen gehört, das wenn man mit offenem Boden überwintert, das der Futterverbrauch durch die zusätzliche Wärmeleistung, ansteigt. Stimmt das ?
Ich nehme an, daß das stimmt und etwas mehr Futter verbraucht wird. Wenn man aber bedenkt, daß der Futterverbrauch im Winter vergleichsweise gering ist, fällt das praktisch nicht auf.

MfG Johannes
 
Sybill schrieb:
Hallo,

ich habe bei einer Versammlung von einem Imkerskollegen gehört, das wenn man mit offenem Boden überwintert, das der Futterverbrauch durch die zusätzliche Wärmeleistung, ansteigt. Stimmt das ?

Genau das ist der springende Punkt Sybill :!:

Logisch müssen die Bienen mehr heizen und haben somit einen bewiesenen -siehe Dr. Claudia Bentzien Ökologisch Imkern- höheren Futterverbrauch. Dieses mehr an Futter belastet natürlich die Kotblase enorm. Wenn nun die Bienen infolge eines langen und strengen Winter nicht raus können, wäre Nosema ziemlich sicher. Aber wie gesagt, sag niemals nie und ein Versuch soll mich nicht reuen.

@ Jomasch 67

Dankeschön!

Ich überwintere auf 500m, aber da geht es bei winterlichen Oststürmen oft ziemlich rauh her.
 
Offene Böden

Du hast immer den Vorteil, daß Du nie Kondenswasser hast, das Gemüll fällt raus und Du kannst immer die Wabengassen kontrollieren.
Ich habe seit der Umstellung auf unten offene Beuten in der Gesamträhmchenfläche nie mehr Probleme mit Schimmel.
Das Gitter sollte unbedingt aus ALU bestehen und unten genagelt und geklebt werden, wegen "Aufstellen der Ränder" bzw. Verletzungsgefahr der Bienen.

Es gibt einen Nachteil: die Völker sind alle im Frühjahr wesentlich früher dran und daher zur selben Zeit wie Völker mit Unterboden - ohne Gitter daher wesentlich "stärker" Du muß daher achten, daß Du genug Platz gibst!!!!

Ich imkere nur mehr mit Beuten unten offen mit Gitter, weil auch beim Transport keinerlei Gefahr durch Verbrausen besteht - dies kann Dir bei normalen Beuten, wenn Du wanderst, schon passieren.
Gruß Albert
 
Auch ich habe mir Beuten mit offenen Boden gebaut - einfach weil es in der neuen Imkerliteratur, die ich mir angeschafft hatte, als fortschrittlich gilt. Gemerkt habe ich mir den Spruch: "Bienen mögen es unten kalt und oben warm." Offene Böden sorgen für bessere Durchlüftung, weniger Schimmel und Kondenzwasser. Ich las irgendwo, man habe Experimente mit Bienen im Kühlhaus angestellt, sie sollen Temperaturen bis minus 80 Grad ausgehalten haben.
Gut finde ich auch, dass die Milben aus der Beute herausfallen und nicht wieder hochklettern können.

joachim
 
Zurück
Oben