Ableger am verhungern ?

Queenronja

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Hallo erstmal,
bin ganz neu hier....jedenfalls neu als Schreibling :).....mitlesen tue ich schon ne ganze Weile...

Ganz neu bin ich auch als Imkerin, aber habe jetzt gerade den Imkerkursus beendet und daher ein ganz winziges Grundwissen.

Nuuun hab ich gleich mal ne Frage....

vor ca. 1 1/2 Wochen hab ich einen relativ grossen Königinnenableger bekommen (ca.8-9 Waben + 2 Futterwaben und Drohnenwabe, viel Brut, nur junge Bienen). Dem hab ich gleich ne Zarge mit Mittelwänden draufgesetzt (war wohl falsch, weiss ich jetzt auch...) Dann passierte folgendes...viele Bienen haben sich eingeflogen, in der Beute wurde aber die ersten 4 Tage fast gar nix gebaut...vereinzelte Bienen waren oben, aber mehr nicht (ich hab oben drauf ne stabile Klarsichtfolie, durch die ich gucken kann, ohne ganz auf zu machen). Dann haben die Bienen sich langsam noch oben bewegt und angefangen die Mittelwände auszubauen. Dann ist in den letzten 2 Tagen wieder fast gar nichts passiert. Es war super Flugwetter die letzten 2 Tage, aber ich weiss nicht ob es Tracht gibt. Ich hatte jedenfalls das Gefühl dass jetzt die Bauaktivität abnimmt. Nun hab ich gelesen..."Ableger ordentlich füttern", obwohl der Imker von dem ich das Volk sagte: " nöööö brauchst nicht füttern, die haben genug".....Ich hab dann gefüttert...gestern 500 ml, die sie in 2 Std leergesaugt haben und heute 800ml...auch in 2 Std leer ! dannach war das Volk total vital und ist geflogen wie irre und hat auch wieder angefangen zu bauen....nun meine Frage: waren die kurz vorm verhungern ? Muss ich weiter fütter ? Wenn ja, wieviel und wie lange ?

Danke schon mal im Voraus

Queenronja
 
@ Queen... -hast auch einen Vornamen- Ableger sollen und müssen unbedingt gefüttert werden, die haben ja noch keinen Honigraum. Und, die Zarge mit den Mittelwänden war absolut kein Fehler, wäre nämlich ein konstanter Futterstrom vorhanden gewesen, wäre diese Zarge in ein bis längstens zwei Wochen komplett ausgebaut. 3, 4 ja sogar 5 Liter 1:1 Futter kannst -und sollst sofort- bedenkenlos geben.

Ableger nicht füttern darf man sich im besten Falle bei Volltracht wie Robinie erlauben, alles andere ist viel zu wenig. Überleg einmal, die Bienen benötigen Energie, zum bauen wird Energie benötigt und die Brut benötigt sowieso jede Menge. ich bin froh, dass Du hier diese wichtige Frage gestellt hast.

Liebe Grüße

Josef
 
Hallo!

Bei uns hatten die Bienen erst am Freitag wieder eine Tracht. Zuvor tagsüber teilweise nur 9°C und Regen!
Da sind mir 2 Königinnenableger verhungert, obwohl sie beim erstellen sehr viel Vorrat hatten.
Das war eine schlimme Erfahrung, weil ich es verhindern hätte können. Darum ist es besser bei solch widrigen Wetterverhältnissen das Futter öfter zu kontrollieren!
Das war mir eine schmerzhafte Lehre, denn auch meine beste Königin ist dabei zu Grunde gegangen. Gut dass ich letztes Jahr noch viele Töchter von Ihr gezogen habe, das ist der einzige Trost.

Ich würde das Volk so lange in kleinen Mengen füttern, bis eine gute Tracht einsetzt.
Wenn es ein Ableger ist, von dem kein Honig geerntet wird, dann ist es viel besser sehr großzügig zu füttern, so wie Josef es beschreibt, bis ausreichend verdeckelte Reserven da sind.

Gruß
Norbert
 
Danke für Eure Blitzantwort !

Uuuuuuh dann wäre das wohl fast schief gegangen, wenn ich nicht gefüttert hätte ? Die armen Bienchen :shock: Gut das ich sone Glucke bin und ab und zu spioniert hab :) Hatte schon n schlechtes Gewissen deswegen, aber ich wollte einfach nix falsch machen.
Josef Du hast geschrieben 1:1. Ich hab 2:1 gefüttert (hab ich irgendwo gelesen) 1:1 ist besser ? Und wenn du noch Lust hast das zu erklären, warum besser ? Danke

Gruss

Susanne
 
Queenronja schrieb:
Josef Du hast geschrieben 1:1. Ich hab 2:1 gefüttert (hab ich irgendwo gelesen) 1:1 ist besser ? Und wenn du noch Lust hast das zu erklären, ...

Selbstverständlich Susanne, sooo ein schöner Name und den wolltest uns vorenthalten! ;-)

Das Futter in der 2:1 Lösung ist eher beim raschen einfüttern dienlich, wird sehr schnell angenommen und belastet die Bienen doch etwas weniger. Mit einer 1:1 Futtergabe erwirkt man eine etwas längere Reizfütterung, was natürlich auch dem Bautrieb zugute kommt.

Das Thema "Ableger füttern" wird bei uns in Hinkunft eine wesentlich höhere Priorität bekommen, da werden unwissentlich sehr schwere Fehler begangen.

Josef
 
Danke Josef :)

Einen Extra-Tread über Ablegerbehandlung und Pflege wäre bestimmt toll - vor allem für uns Anfänger, die ja oft mit Ablegern anfangen. Ich hab mir die letzten Tage die Augen rot gegoogelt und nicht viel gefunden. Über Ablegerbildung ja, aber nicht über Pflege. Offensichtlich hatte der Imker von dem ich den Ableger hab auch keine Sorgen und meine Lehrimker, von denen ich vor 3 Tagen einen 2. Ableger auf 5 Waben bekommen habe (GANZ OHNE FUTTERWABEN), haben sich auch keine Sorgen gemacht....

Der 5 Wabenableger hat auch weniger Not...vielleicht weil er mehr Flugbienen hat...? Der hat das Futter auch angenommen, aber nicht so gierig. Da haben 500ml für 2 Tage gereicht. Und er hat auch weit besser und kontinuierlicher gebaut. Aber vermutlich wäre er ohne Fütterung in den nächsten Tagen auch in Schwierigkeiten geraten.

Grüsse

Susanne
 
Guten Abend zusammen, ich dachte mir, bei ähnlicher Fragestellung entere ich dieses Thema und mache kein Neues auf... ;-)

Ich bin nicht nur neu hier im Forum, sondern auch neu im gemeinsamen Hobby. Seit letzter Woche Freitag bin ich stolzer Besitzer zweier Ableger im Hausgarten. Ich habe nach der Aufstellung der Beuten die Tiere zwei Tage in Ruhe gelassen. Sonntag habe ich dann die vier vorhandenen BW um drei MW jeweils erweitert und an den Rand einenaufgeschnittenen TetraPack (1liter) mit 1:1 Zuckerwasser gegeben. Dann habe ich die Mädels wieder bis gestern in Ruhe gelassen. Das erste Volk hat das Zuckerwasser so gut wie garnicht angenommen, beim zweiten Volk war der Behälter ratzeputz leergeleckt. Anschließend wieder auf einen Liter jeweils aufgefüllt.
Vorhin (also einen Tag später) fehlen im ersten Volk nur ein, zwei Zentimeter, im anderen Volk ist der TetraPack fast leer.
Mach ich etwas falsch und sollte mir Sorgen machen oder bewahre ich besser Ruhe?

Waben habe ich noch nicht gezogen, das wollte ich erstmals am Wochenende tuen.

Besten Dank für Infos. Falls noch Angaben fehlen sollten, einfach meckern.

Liebe Grüsse, Carsten
 
drohne schrieb:
@
Ableger nicht füttern darf man sich im besten Falle bei Volltracht wie Robinie erlauben, alles andere ist viel zu wenig. Überleg einmal, die Bienen benötigen Energie, zum bauen wird Energie benötigt und die Brut benötigt sowieso jede Menge.

Josef
Jetzt ist Volltracht Linde; die Ableger haben genügend Flugbienen.Ich muß also dennoch füttern 1:1 obwohl sehr viel geflogen wird bei den Ablegern?!
 
Da Spring ich auch gleich auf den Zug mit auf. Ist es besser die Ableger mit einen Glas oder Tetra Pack in kleinen Gaben einzufüttern oder besser mit den Futteraufsatz?

Und wie macht ihr das mit den Zuckerwasser, kocht ihr das Wasser auf oder rührt ihr kalt ein?
 
Harzer schrieb:
Da Spring ich auch gleich auf den Zug mit auf. Ist es besser die Ableger mit einen Glas oder Tetra Pack in kleinen Gaben einzufüttern oder besser mit den Futteraufsatz?
Und wie macht ihr das mit den Zuckerwasser, kocht ihr das Wasser auf oder rührt ihr kalt ein?
Für einen Ableger ist es wichtig, dass die Energiezufuhr schön gleichmäßig daherkommt. D.h. nicht eine Riesenmenge auf einmal füttern, die von den Bienen in ihrer Gier alles aufzusaugen im Brutnest landet, sondern stetiger Futterstrom. Das Jungvolk soll sich in stetiger Aufwärtsentwicklung befinden.

Zuckerwasser kochen ist nicht notwendig (wenn man es übertreibt kommt es zur HMF-Bildung). Mit ein bisschen Geduld reicht kaltes Wasser, lauwarm schadet auch nicht und geht schneller. Falls beim Preis kein Unterschied ist, nimmt man eben den Feinkristallzucker, dann gehts auch schneller.

Hier ein paar Anregungen zur Ablegerfütterung aus dem letzten Jahr: klick

lg,
Sebastian
 
Danke für den Link , der ist echt Top

Mal eine saudumme Anfängerfrage .....was hat es mit HMF auf sich?

Macht es Sinn den Fertigsirup zu kaufen??
 
@Sebastian: super Link!
@ Josef: super Idee mit den Futtergläsern. DerBastler in mir fragt: wie funktioniert denn das mit den umgedrehten Gläsern?

lg
mike
 
Hallo,

also mein Ableger hatte eine Futterwabe und 3 Brutwaben mit jeweils Futterkranz...

Der Imker hat mir sogar gesagt das ich nicht füttern brauch und nur schauen soll ob die Königing schlüpft und irgendwann dann mal Stifte legt.

Ich habe im letzten Monat immer mal wieder geschaut, die Futterwabe war fast leer, dafür haben die Bienen die Brutwaben zum Teil mit Honig und Pollen zugepflastert.

Sie ca. 2 Wochen hab ich eine begattete Königin die auch schon fleißig am Legen war.

Bin jetzt ein wenig verunsichert. Sollte ich einfach was rein tun und schauen ob sie es dankend annehmen oder links liegen lassen?

Gruß

Dennis
 
xmike13 schrieb:
... super Idee mit den Futtergläsern. DerBastler in mir fragt: wie funktioniert denn das mit den umgedrehten Gläsern?

Vakuum, ganz einfach Vakuum Mike.

Mit einer Schusteraale und einem 25er Nagel steche ich in etwa 12 kleine Lückerl in den Deckel, nun kommt nur noch die 1:1 Lösung hinein. Am Ablegerstand ein kleines Küberl, das Glas darin umdrehen und fertig zum aufsetzen. Probiers einmal mit Wasser, ist wirklich einfach.

Dieser nur ganz wenige, aber stete Futterstrom bewirkt einen enormen Brutanreiz. Somit haben die Bienen stets offenes Futter und die Mami bleibt bis zum Spätherbst bei Laune.

Josef
 
drohne schrieb:
Vakuum, ganz einfach Vakuum Mike.
Ups, Josef, das wäre zu Viel des Guten. Kein Vakuum, nur Honigentnahme von unten und ganz leichtes Einströmen von Luft. Die Luft im Glas oben ist nur unter vermindertem Druck. Vakuum wäre "luftleer".
Aus Wikipedia:
Das Wort Vakuum (von lat. vacuus ‚leer‘) bedeutet (weitestgehend) leerer Raum. Ist in einem evakuiertem Gefäß nur ein deutlich geringerer als der atmosphärische Druck vorhanden, spricht man korrekterweise anstatt von einem Vakuum von „vermindertem Druck“ oder „reduziertem Druck“.
 
Danke für den tipp, die Deckel sind mir am Foto entgangen.... funktioniert wie die Futterkübel... Superr
und natürlich auch unserem peniblen Reinhard :bravo: :bravo:

lg
mike
 
Gö Mike, wir Imker san kane Nudeläuger! :n3:
 
Harzer schrieb:
Mal eine saudumme Anfängerfrage .....was hat es mit HMF auf sich?
HMF ist die Abkürzung für Hydroxymethylfurfural, es bildet sich bei der thermischen Zersetzung von Zucker und wird daher als Frische- und/oder Erhitzungsindikator für Honig verwendet. Es wird schon bei Zimmertemperaturen gebildet (ganz wenig), bei Erhitzung entsprechend mehr.

Futter mit hohem HMF-Gehalt wird für die Bienenfütterung nicht empfohlen.

lg,
Sebastian
 
Hi,

ich habe gestern meinen Ableger kontrolliert und frage mich nun ob ich füttern soll.

Meine am 01.06 geschlüpfte Königin hat so um den 12.06 mit der Eiablage begonnen und inzwischen sind 4 gedeckelte Brutwaben (beide Seiten) und eine Wabe mit einer Seite noch ganz junger und etwas älterer Brut vorhanden, auf der anderen Seite findet sich ganz viel Pollen.
Alle 5 Waben haben einen vollen Honig Futterkranz.
Weiter sind 2 Futterwaben vorhanden, die beide ca. halb voll sind, aber eine schön ein wenig kandiert ist.

Ich würde ein wenig einfüttern wil ich finde sie haben zu wenig Futter.

Andere sagen mir aber ne, brauchste nicht, einmal wegen der Tracht und weil die Brut ja größtenteils verdeckelt ist und ja erstma nicht gefüttert werden muss.
Wir haben in unmittelbarer Umgebung 6 Linden und eine Klee-Wiese. Die Bienen fliegen auch und tragen ein.

Jetzt weiß ich nicht ob ich ein wenig füttern soll oder nicht. Also mein Bauchgefühl sagt mir ich sollte mal nen halben Liter probeweise reinhauen und schauen ob sies annehmen.

Was meint ihr? Und wenn ja, was für eine Mischung?

Beste Grüße

Dennis
 
Dennis, Ableger gehören grundsätzlich und zumindest einmal pro Woche gefüttert. Diese haben ja keinen HR und Honigwaben werden denen schon gar nicht entnommen. Aussagen wie

Zitat donald

Andere sagen mir aber ne, brauchste nicht, ...

solltest bitte nicht ernst nehmen. Richtigerweise sollte von denen vorher gefragt werden, "haben die Bienen viel offenes Futter"? Ist dies der Fall, brauchst eventuell nicht zu füttern. Ist jedoch nahezu nur verdeckelter Honig drinnen, werden diese Zellen nur bei akuter Not geöffnet, der Honig aber nicht für die Brut verwendet. Honig ist dem Volk bedeutend wichtiger als Brut.

Josef
 
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