Bienenfresser- eine Gefahr?

karlsab

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Langenlois
Hallo an alle Bienenfreunde und Imker!
Ich habe derzeit als Jungimker 4 Völker und habe mächtig Freude damit.
Jetzt muß ich feststellen, dass ca 15 - 20 Bienenfresser ihr Jagdgebiet rund um meine Beuten eingerichtet haben.
Daher Frage 1 hat schon jemand Erfahrung gemacht mit diesen grundsätzlich wunderschönen Vögel
Frage 2 Stellen sie eine Gefahr für meine Bienen dar,
Frage 3 Was kann/soll ich dagegen unternehmen (wenn notwendig)

Das Problem das ich dabei sehe, ist jenes, dass alles Brutpaare sind und noch ziemlich viele Junge dazukommen. Außerdem habe ich mit 4 Völkern nicht unbedingt Unmengen Bienen. Sie jagen je nach Witterung in allen Höhenlagen laut Pfeifend rund um meine Beuten.
Danke für Antworten
lG.: Karl
 
Re: Bienenfresserwenigstens etwas im Zaume zu halt- eine Gef

Auweia Karl, das ist eine schlimme Sache, ebenso wie Schwalben bei der Königinnenzucht. Am besten versuchst diese Gierschlünder mitels Falkenattrappen wenigstens etwas im Zaume zu halten. So mache ich es im Winter bei den Kohlmeisen.
 
wobei im Winter brauchst die nimmer aufstellen (gegen die Bienefresser) :n51:

Vielleicht fragst vorsichtig beim Naturschutzbund Burgenland nach obs nicht ein Bienenfresser-Programm gibt wo du als Nahrungslieferant entschädigt wirst.

Edit: Wenn sich keine Literatur über Nahrungsaufnahmemengen finden lässt: In Schönbrunn habens glaube ich auch welche, dort kannst nachfragen was die mengenmäßig fressen.
 
In Langenlois gibt´s Bienenfresser? Seit wieviel Jahren schon? Hier hat´s auch welche, aber in der Nähe des Bienenstandes habe ich sie noch nie gesehen. Wunderschöne Vögel, wie Du schreibst - aber als Imker mit nur vier Völkern sieht man sie direkt um den Bienenstand schon auch mit Sorge. Machen wirst Du nur wenig können. Wenn die spitz gekriegt haben, daß da der Tisch reichlich gedeckt ist, werden sie sich wohl immer wieder dort umschauen. Wo liegen denn die Bruthöhlen? Vielleicht Richtung Kamp? Da die schönen Vögel auch gerne Libellen fressen, kannst Du nur hoffen, daß es dort genügend gibt und sie sich an diese halten. Allerdings meine ich, daß Libellen erst um einiges später im Jahr fliegen. Schlimmstenfalls mußt Du Deinen Stand verlegen. Junge haben sie jetzt noch nicht, die werden so in zweieinhalb, drei Wochen schlüpfen. Dann allerdings ist der Nahrungsbedarf der Kolonie noch größer.

Cumprimentos!

Wilhelm
 
Hallo Vogelfreunde,

Bienenfresser sind in Mitteleuropa in Gefahr, das ist richtig aber auch dadurch bedingt dass dies die Verbreitungsgrenze ist.

Weder Bienenfresser noch die Schwalben, gerade Rauchschwalben sind auch gefährdet, stellen ein ernstes Problem für Bienen oder die Imkerei dar. Waschbären sind da eher ein Problem.

Auch in der Weiselvermehrung gibt es viel wichtigere Probleme (dieses Jahr z.B. Flug- und Paarungswetter).

Gruß vom kalten Mindelsee

Michael
 
Hallo Michael,

als aktiver Vogel(Natur)schützer freut mich deine Einstellung sehr Superl Superl

Viele Grüße
Markus
 
Markus, wir alle und garantiert zu 100% sind Naturschützer und bestimmt auch Vogelfreunde. Ich selber bin in erster Linie Imker und beschütze so gut als nur irgendwie möglich meine Bienen. Besucht uns ein Specht, wird er vertrieben, fressen immerhungrige Schwalben meine Königinnen, bekomme ich einen roten Kopf. Droht Gefahr durch Bienenfresser, sollen bitte nicht meine Bienen deren Lieblingsmenü sein. Es wäre zudem durchaus zu befürchten, dass infolge des ständig gedeckten Tischen die Kolonie förmlich explodiert, dies wäre aber dann nicht mehr schön.
 
Naturschützer nur solange wie die Natur tut was WIR wollen, oder? :roll:

Das mit den Schwalben ist darüber hinaus das älteste Imkergerücht, das ich kenne!
 
Supernova schrieb:
Naturschützer nur solange wie die Natur tut was WIR wollen, oder?!

Nun Supernova, lässt Du die Kohlmeisen bei einem Schneereichen Winter gewähren, oder beschützt Du die Bienen mittels Gitter und bietest den Vögeln als Ausgleich Futter an? Ich schon, versuche also sowohl die Bienen, als auch die Vögel zu beschützen. Beides geht, glaube mir.

Zitat Supernova

Das mit den Schwalben ist darüber hinaus das älteste Imkergerücht, das ich kenne ...

Schwalben verschonen also uns zu liebe unsere Bienen? Tipp: Beobachte einmal ein brütendes Schwalbenpaar, möglicherweise revidierst Deine Meinung.

Josef
 
Zitat Supernova

Das mit den Schwalben ist darüber hinaus das älteste Imkergerücht, das ich kenne ...

Schwalben verschonen also uns zu liebe unsere Bienen? Tipp: Beobachte einmal ein brütendes Schwalbenpaar, möglicherweise revidierst Deine Meinung.

Josef
Natürlich verschonen Schwalben keine Bienen, aber beim Satz "fressen immerhungrige Schwalben meine Königinnen" bekomme ich einen roten Kopf! Wir hatten unser Bienenhaus vor 15 Jahren mitten zwischen vier Bauernhöfen bei denen die Schwalben noch nach Herzenslust nisten konnten. Der Begattungserfolg oder auch die Verlustquote unterschied sich nicht von der heutigen. Die Schwalben aber sind dramatisch weniger geworden! Das Nahrungsangebot ist sicher nicht geringer geworden, also das Risiko für fliegende Immen und deren Königinnen geringer.
 
Hallo,

da steht meiner Meinung das Wohlbefinden der Bienenfresser eindeutig vor den 4 Völkern. Dies wäre ja einen Ausflug wert, um dieses Schauspiel der Bienenjagd anzusehen. Heuer wird es aber schwer sein, den Honigverlust durch die Bienenfresser zu beurteilen, denn das Wetter ist ja anders als optimal.

Karl: ich würde mir nicht zu große Sorgen machen, um dieser Zeit ist der Bienennachwuchs nicht zu unterschätzen.

@Drohne: ich hab ein Rauchschwalbennest 50m neben den Bienenstand und einen Nistkasten mit einer Blaumeisenfamilie 2m vom Bienenstand entfernt und freu mich sehr diese Vögerl zu sehen, und ich könnte jetzt nicht von einem bewußten bedrohlichen Raubzug dieser Vögel sprechen.

Gruß
Astacus

PS: Ich überleg mir jetzt schon sehr stark mal wieder meine Schwiegermutter in Schönberg zu besuchen
 
Supernova schrieb:
Wir hatten unser Bienenhaus vor 15 Jahren mitten zwischen vier Bauernhöfen bei denen die Schwalben noch nach Herzenslust nisten konnten. Der Begattungserfolg oder auch die Verlustquote unterschied sich nicht von der heutigen.

Mag alles richtig sein, vor 15 Jahren schwirrten bei unserem Biotop Unmengen von Libellen & Co herum, heutzutage muss man viel Geduld aufbringen um noch den einen oder anderen zu sehen. Vor 50 Jahren haben wir Schuhschachteln voller Kartoffelkäfer händisch eingesammelt, wer kennt und sieht diese heutzutage noch? Was ich damit sagen möchte, Insektenfutter wird vermutlich noch rarer, sollen da eventuell unsere Bienen und wir Imker/innen einspringen?

@ Astacus

ist ja nicht weit von Schönberg zum Karl, bringe ihm doch ganz einfach vier Völker vorbei, somit verringert sich sein Verlust um 50%.
 
drohne schrieb:
Supernova schrieb:
Wir hatten unser Bienenhaus vor 15 Jahren mitten zwischen vier Bauernhöfen bei denen die Schwalben noch nach Herzenslust nisten konnten. Der Begattungserfolg oder auch die Verlustquote unterschied sich nicht von der heutigen.

Mag alles richtig sein, vor 15 Jahren schwirrten bei unserem Biotop Unmengen von Libellen & Co herum, heutzutage muss man viel Geduld aufbringen um noch den einen oder anderen zu sehen. Vor 50 Jahren haben wir Schuhschachteln voller Kartoffelkäfer händisch eingesammelt, wer kennt und sieht diese heutzutage noch? Was ich damit sagen möchte, Insektenfutter wird vermutlich noch rarer, sollen da eventuell unsere Bienen und wir Imker/innen einspringen?

@ Astacus

ist ja nicht weit von Schönberg zum Karl, bringe ihm doch ganz einfach vier Völker vorbei, somit verringert sich sein Verlust um 50%.
Bist halt ein Imker vom alten Schlage!
Dass es weniger Libellen und Kartoffelkäfer gibt hat wie du sicher weisst ganz andere Gründe (die sind nicht im Futtermuster der Bienenfresser!).

Wir könnten noch eine ganz andere Rechnng aufmachen. Wie viel fliegende Bienenmasse ist in acht Völkern? Wie viel Futter benötigt ein nicht mal 100g leichter Vogel?

Und noch was. So ganz urplötzlich werden die Vögel nicht da gewesen sein. Sicher waren sie eher da als die Bienenvölker. Also wer hat die älteren Rechte?

Ein "Explodieren der Kolonie" würde biologische Grundlagen auf den Kopf stellen, wird also nicht passieren. Da spielen noch ganz andere Faktoren eine bedeutende Rolle.
 
Hallo Drohne,

drohne schrieb:
Was ich damit sagen möchte, Insektenfutter wird vermutlich noch rarer, sollen da eventuell unsere Bienen und wir Imker/innen einspringen?

Du jammerst ja, wie wenn du eine Förderung rausschlagen willst. Karl hat die Wahl abzuwandern oder sich als Naturfreund zu erweisen und dieser seltenen Vogelrasse die Brutpflege zu erleichtern.

Ich würde ein Foto machen, und auf mein Honigglas raufkleben um meine Naturverbundenheit allen zu zeigen, ist sicher ein toller Gesprächsfaden mit dem Kunden.

Gruß
Astacus
 
Astacus schrieb:
Ich würde ein Foto machen, und auf mein Honigglas raufkleben um meine Naturverbundenheit allen zu zeigen, ist sicher ein toller Gesprächsfaden mit dem Kunden.
Mit dem Slogan drauf:
"Meine Bienen schmecken nicht nur dem Bienenfresser" Superr
 
Supernova schrieb:
Bist halt ein Imker vom alten Schlage!

Dass es weniger Libellen und Kartoffelkäfer gibt hat wie du sicher weisst ganz andere Gründe (die sind nicht im Futtermuster der Bienenfresser!).

Ein "Explodieren der Kolonie" würde biologische Grundlagen auf den Kopf stellen, wird also nicht passieren. Da spielen noch ganz andere Faktoren eine bedeutende Rolle.

Na gut, also bin ich nun ein Imker vom alten Schlage, wer bitte ist dann einer vom jungen Schlage, etwa jemand der im schönen Güssing imkert und weise Ratschläge erteilt? Tatsache ist, dass diese Vögel enorm futtern, mitunter sogar bis zu 35 FE pro Tag. Nehmen wir nun einen Extremfall an: Eine Kolonie besteht aus 40 Elternpaaren und jeweils sechs Jungtieren. Diese sechs Jungtiere benötigen somit 35 x 6 x 40 = 8.400 FE pro Tag. Libellen stehen sehr wohl auf deren Speiseplan, praktischerweise hat aber der Karl seine Bienen griffbereit, wozu also die Gefahr des Turmfalken eingehen um mühsam Libellen zu erbeuten. Was von den vier Völkern übrig bleibt, können wir uns nun ruhig bei einem Kaffeetscherl ausrechen. Es wäre somit durchaus zu rechnen, dass sich diese Kolonie sehr wohl freudig vermehrt.

@ Astacus

bisher bekam ich noch niemals eine Förderung, wozu auch und jammern tue ich schon gar nicht, bitte nicht falsche Vermutungen veröffentlichen. Wichtig ist mir einzig und alleine das wohlergehen unserer Bienen. Kormorane zeigen uns sehr deutlich was passiert, wenn vermeintliche Naturschützer falsche Eingriffe machen. Mangels natürlicher Feinde und bejagt dürfen sie ja nahezu nicht werden, futtern sie nun fröhlich und gut gelaunt ganze Fischereireviere leer.

Also nur her mit den Bienenfressern, wir Imker/innen und unsere Bienen halten auch dies ja auch noch locker aus. :pfeif:
 
drohne schrieb:
wer bitte ist dann einer vom jungen Schlage, etwa jemand der im schönen Güssing imkert und weise Ratschläge erteilt?
Jemand der Begriffen hat was Ökologie ist
"Die Ökologie (von griechisch ????? oikos „Haus, Haushalt“ und griechisch ????? logos „Lehre“, also „Lehre vom Haushalt “) ist diejenige Teildisziplin der Biologie, welche die Beziehungen zwischen Organismen untereinander und mit ihrer Umwelt erforscht."
Nicht nur das Blicken auf einen kleinen (eigenen) Teil der Umwelt.

drohne schrieb:
Tatsache ist, dass diese Vögel enorm futtern, mitunter sogar bis zu 35 FE pro Tag. Nehmen wir nun einen Extremfall an: Eine Kolonie besteht aus 40 Elternpaaren und jeweils sechs Jungtieren. Diese sechs Jungtiere benötigen somit 35 x 6 x 40 = 8.400 FE pro Tag. Libellen stehen sehr wohl auf deren Speiseplan, praktischerweise hat aber der Karl seine Bienen griffbereit, wozu also die Gefahr des Turmfalken eingehen um mühsam Libellen zu erbeuten. Was von den vier Völkern übrig bleibt, können wir uns nun ruhig bei einem Kaffeetscherl ausrechen. Es wäre somit durchaus zu rechnen, dass sich diese Kolonie sehr wohl freudig vermehrt.
40 Elternpaare? Das wäre schon ein SEHR stattliche Kolonie für unsere Verhältnisse. Turmfalken gibts auch? Also natürliche Feinde, die für Populationsregulation sorgen

drohne schrieb:
Wichtig ist mir einzig und alleine das Wohlergehen unserer Bienen.
Ist das ein ökologischer Blick eines Bioimkers?
drohne schrieb:
Kormorane zeigen uns sehr deutlich was passiert, wenn vermeintliche Naturschützer falsche Eingriffe machen. Mangels natürlicher Feinde und bejagt dürfen sie ja nahezu nicht werden, futtern sie nun fröhlich und gut gelaunt ganze Fischereireviere leer.
Ich hätte wetten können, das dieses Argument noch kommt!
drohne schrieb:
Also nur her mit den Bienenfressern, wir Imker/innen und unsere Bienen halten auch dies ja auch noch locker aus. :pfeif:
Mit Sicherheit tun sie das, sonst wären sie schon lange ausgestorben!
 
Es soll nun kein Streit entstehen, sondern darauf hingewiesen werden, dass Bienenfresser sehr wohl ein sehr große Gefahr für so manche Bienenstände bedeuten. Es bleibt nun den Threaderöffner überlassen, welche Entscheidung er treffen wird, also abwandern oder bleiben.
 
Im winter die Vögelchen schön brav füttern, und sie lassen die "grausigen" Bienen in Ruh, dafür bekommen sie leckere Sonnenblumenkerne 8)
 
Hallo an alle Bienenfreunde!
Ich bin echt überrascht welch großes Echo auf meine Anfrage ist und welch kontroverse Meinungen hier zutage kommen.
Aber ich muß, ohne einen Streit anzetteln zu wollen, schon für die grundsätzliche Meinung von Drohne eintreten.
Zum ersten wird ein Turmfalke = Rüttelfalke nie und nimmer einen Bienenfresser oder ähnliche schnell fliegende Vögel erbeuten. den einzigen den der Bienenfresser ins Beuteschema passt ist der Baumfalke (Wanderfalke) und der Sperber. Daher hat der Bienenfresser bei uns ähnlich viele Feinde wie der Kormoran.
Zum zweiten ist es so, dass noch nie so viele Bienenfresser da waren wie heuer (vor allem vor der Brut)
Es ist aber sowieso eine eher theoretische Diskusion, denn wirklich etwas gegen die Raubzüge der BF machen kann mann eh nicht.
Abwandern oder Stand verlegen kommt nicht in Betracht also bleibt nur zu hoffen, dass der Nachwuchs der BF nicht zu üppig ausfällt und ende Juli ziehen sie sowieso wieder ab.
Es ist jedoch schon so, dass die Summe der Faktoren ausschlaggebend sind, zumal das Spritzmittel in Landwirtschaft und Weinbau, der Milbenbefall und die sonstigen "natürlichen Feinde" Substanz von unseren Völkern kostet.
lG.: Karl
 
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