Oxalsäure / Bienenwohl & Co

PilzNarr

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Liebe Imker,

Ich bin ja noch ganz neu und habe auch keine Erfahrung und hoffe ,dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Ich bin etwas verwirrt was die Varroabehandlung angeht.

Es gibts so viele Meinungen und Mittelchen am Markt,dass ich nicht sicher bin was ich denn nun eigentlich kaufen soll.

Manche Imker schwören auf AmeisenSäure / Oxalsäure andere auf Apilife Bienenwohl und Co. Michlsäure und was der Teufel noch so alles im Chemikasten hat.

Ich war gestern auf einer Schulung wo der IM meinte er behandle seine Völker nur mit Bienenwohl.
Er schneidet die Brut beim Einwintern aus und gibt dem Volk entweder ausgebaute Waben oder nur Mittelwände und behandlt dann mit Bienenwohl. (Also wird die Brut komplett vernichtet inc. Varroa)

Er meint er verwendet keine Chemie, aber Bienenwohl ist ja nur eine 3,5%Oxalsäure mit Zusätzen aus Propolis und Co.
(Falls ich Falsch liege bitte berichtigen)
Also wo ist der Unterschied ?
Ich bin etwas verwirrt weil ich nicht unbedingt Zuhause einen Chemischrank einrichten möchte.
60% bzw. 85% Ameisensäure ist auch kein Lercherlschaß

Api Life ist Thymol mit weiterem SchnickSchnack.

Ich als Anfänger stehe nun vor dem Problem mich zu entscheiden was für Mittelchen ich mir zulege.
Ich lese zwar viel aber kann mich beim besten Willen nicht entscheiden.
Ich brauch was Deppensicheres das mich und meine Bienen nicht umbringt einfach zu handhaben ist.
Da ich jetzt einen frischen Schwarm habe möchte ich diesen gleich behandeln, da ja noch keine Brut vorhanden ist.
  • Was soll ich mir zulegen , was könnt ihr mir empfehlen ?
    [/*:m:1080imy1]
  • Was haltet ihr von Api-life, welches mich am ehesten anspricht ?
    [/*:m:1080imy1]
  • Wie behandelt ihr eure Völker.
    (Bienenwerkstatt Video hab ich gesehen und die Methode mit der AS gefällt mir auch weil einfach, aber reicht das ?)[/*:m:1080imy1]
Freue mich auf jede Antwort und Entschuldige mich jetzt schon falls euch die Fragerei über Varroabehandlung schon auf die Nerven geht.

Christian
 
PilzNarr schrieb:
Ich war gestern auf einer Schulung wo der IM meinte er behandle seine Völker nur mit Bienenwohl.
Er schneidet die Brut beim Einwintern aus und gibt dem Volk entweder ausgebaute Waben oder nur Mittelwände und behandlt dann mit Bienenwohl. (Also wird die Brut komplett vernichtet inc. Varroa)

Christian gleich vorweg, könnte es sich um einen Tippfehler handeln, anstatt ausschneiden also ausscheiden?
 
Hallo Josef,

Nein kein Tippfehler,
vielleicht habe ich es falsch verstanden gestern, aber er meinte er schneidet die Brut aus.
Jegliche Brut raus und neue Mittelwände oder ausgebaute Waben rein. Dann eine Bienenwohl behandlung
So gibt es dann keine Varroa oder zumindest weniger (ganz bekommt man die ja nicht weg)
lg
Christian
 
ja so hat es die schule auch mal gemacht in warth, ganze brut raus und behandelt, finde ich ja nicht richtig, weil ja das bienenfleisch dann fehlt
 
Hallo Christian!
Ist es möglich, dass du bei mir auf der Schulung warst? Es klingt fast so.
Über Varroabehandlung kann man nicht oft und genug viel fragen. Frag' so lange, bis du alles verstanden hast.
Ich scheide wirklich sämtliche Brut im August aus und setze die Bienenvölker auf Mittelwände. 80% der Varroa befindet sich in der verdeckelten Brut. Daher bekomme ich so den Großteil weg. Wenn du ca. 5 Tage später mit Oxalsäure oder Bienenwohl behandelst, fallen auch noch die restlichen Varroen ab und du bist fast Varroafrei.
Diese Methode habe ich genau unter ibas.co.at (Fachtexte > Varroa > Alternativbehandlung) beschrieben.
Wenn du deinen Schwarm behandeln willst, so rate ich dir jetzt zu Oxalsäure oder Bienenwohl. Und zwar erst dann, wenn dein Schwarm bereits 4-5 Tage auf Mittelwänden (Waben) arbeitet. Erst dann ist der Sozialkontakt gegeben, den du brauchst, dass die Bienen das Mittel untereinander gut verteilen. Einen Schwarm, der in der Traube beisammen sitzt zu behandeln bringt fast nichts, weil beim Träufel oder Sprühen nur die äußeren Bienen etwas abbekommen.
Wenn noch Fragen sind NICHT ZURÜCKHALTEN!!!

LG Albert
 
Danke Albert,

Ja ich war gestern bei dir wenns in Asparn an der Zaya war :bravo: , war toll aber ich hab immer noch fragen .
Ich wollte auch eben jetzt was in deinem OnlineShop bestellen (gleich mal Werbung/ admin einfach Augen zu) und dann kam die Überlegung was denn nun , weil da gibts ja jede Menge.
Ich brauch halt was , daß ich als Anfänger ganz einfach anwenden kann und da spricht mich das Api-life an und die AS (da auch in der Bioimkerei erlaubt)

Jetzt ist halt die Frage inwiefern Rückstände im Honig/Wachs bleiben und wie einfach die Handhabung ist.
Bienenwerkstatt meint, desto einfacher desto besser und dem schließe ich mich an, weil ich ja noch nicht mal so zurecht komme und tausend Anfängerfehler mache.

Bei Thymol schmeckt man laut Studie Rückstände ab 1,1mg /kg
(http://www.bienenfreunde.ch/Docs/ThymolApilife.pdf)
und die Anwendung muss auch zum richtigem Zeitpunkt stattfinden (Aussentemperatur) das sie sonst nichts bringt.

Oxalsäure taugt mir nicht sooo, da hab ich persönlich ein bisschen Schiss davor.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Oxals%C3%A4ure) (Rückstände im Honig möglich)
Wenn mich wer überzeugt dass die Oxalsäure unbedenklich ist dann werd ich nicht lange Überlegen da ich meine Völker ja nicht den Spinnentieren ausliefern möchte.

Das Volk nur mit AS zu behandeln ist wohl zu wenig oder zu gefährlich bei falscher Dosierung ?

Eine schöne Übersicht habe ich hier gefunden
http://www.imkerinnen.at/?Fachwissen:pr ... k%E4mpfung

Also das ist echt keine leichte Entscheidung für mich.
Ich hätte halt gerne eine Lösung die so wenig Chemie und so viel Nutzen wie Möglich bringt und ganz wichtig Deppensicher ist.
Am liebsten wärs mir das Blöde Vieh (Varroa) würd einfach sterben.

Freu mich auf Tipps
Lg
Christian
 
Hallo Christian!

In Wikipedia ist zu lesen:
Oxalsäure ist in höherer Konzentration gesundheitsschädlich, kommt in geringer Konzentration aber in Lebensmitteln wie Tee (insbesondere schwarzer Tee und Pfefferminztee), in Rhabarber, in Sauerampfer, in Kakao und Schokolade vor.

Also du verwendest es nicht in einer höheren Konzentration. Du trinkst es nicht. Es kommt ganz natürlich in der Natur vor.
Ich würde halt die Waben innerhalb der nächsten 14 Tagen nicht auszutzeln. In einem lebenden Volk - kein Problem, weil sich die OS-Kristalle im Stockklima verflüchtigen. In einem abgestorbenen Volk sieht die Sache anders aus. Da bleiben Reste über, die u.U. gesundheitsschädlich sein können.
Oxalsäure ist eines der wirksamsten Mittel gegen die Varroa, wirkt aber nicht in die verdeckelte Brut. Daher bestens geeignet für die Behandlung eines Schwarmes.
Die Handhabung ist beim Träufeln wirklich ganz einfach. Beim Sprühen den Sprühnebel beachten. Beim Verdampfen die Dämpfe nicht einatmen!!!

ApiLifeVar ist ein gut wirksames Mittel, aber nicht jetzt. Erst beim Abschleudern wird es verwendet. Grundsätzlich darf nicht behandelt werden, wenn in absehbarer Zeit eine Ernte zu erwarten ist. Schwärme und Ableger bilden die Ausnahme, weil von denen üblicher Weise noch nicht geschleudert wird.

LG Albert
 
Wenn ich mir von einem Schwarm in diesem Jahr noch Honig erwarte dann ist jetzt behandeln TABU. Den natürlichen Abfall kontrollieren, bleibt der im Rahmen dann lass es sein und warte bis bei dir die Tracht zu Ende ist. Behandle dann aber richtig. Kommt auch auf deine Umgebung an.
Willst du heuer keinen Honig ernten dann könnte man auch mit Milchsäure behandeln!

Nun bist wahrscheinlich noch mehr verwirrt... :lol:

Grüsse
 
Servus Christian,

PilzNarr schrieb:
Jetzt ist halt die Frage inwiefern Rückstände im Honig/Wachs bleiben und wie einfach die Handhabung ist.
Die Hobbyimkerei kommt ganz ohne "echte" Arzneimittel aus. Was die Rückstände der "Chemiekeulen" anbelangt sind die zu erwartenden Mengen zwar unbedenklich - aber viele naturverbundene Bienenfreunde machen um das Zeug trotzdem aus vorwiegend ästhetischen Gründen einen Bogen (trotzdem sind die Milbenmittel nach wie vor in auffallend vielen Wachsproben in Spuren zu finden).

Was Ameisen- und Oxalsäure anbelangt ist die Rückstandssituation bei richtig terministierter Anwendung vollkommen unkritisch. Es handelt sich um organische Säuren, die häufig in der Natur vorkommen - sogar im Honig. Da die Anwendung (August-Dezember) immer in großem zeitlichen Abstand zur Honigernte (Mai-Juli) erfolgt, ist das Rückstandsrisiko praktisch ausgeschalten. Vom Frühjahr bis zur Honigernte haben aber auch organische Säuren nichts im Ertragsvolk zu suchen - denn die Säurerückstände sind im Honig recht stabil!

PilzNarr schrieb:
Oxalsäure taugt mir nicht sooo, da hab ich persönlich ein bisschen Schiss davor.
Schon mal Sauerklee (Oxalis=Klee) oder Sauerampfer geknabbert oder Rhabarberkompott gelöffelt? Die enthalten auch über 0,5% Oxalsäure! In 3,5%iger Lösung, wie sie zur Varroabekämpfung eingesetzt wird, musst Du das Zeug schon absichtlich trinken, damit es gefährlich wird.

PilzNarr schrieb:
Das Volk nur mit AS zu behandeln ist wohl zu wenig oder zu gefährlich bei falscher Dosierung ?
Jede Säure hat ihr Anwendungsgebiet:

Oxalsäure ist ein sehr effizientes Varroa-Mittel, da die Milbe bei wesentlich geringeren Konzentrationen stirbt als die Bienen (sowohl AS als auch OS schädigen leider auch die Bienen). Sie hat eine länger dauernde Wirkung, dringt - anders als die Ameisensäure - jedoch nicht in verdeckelte Zellen ein. Daher ist eine OS-Anwendung bei Anwesenheit von verdeckelter Brut - ebenfalls der Brutsitz der Varroa - vergebene Liebesmüh.

Bei verdeckelter Brut ist Ameisensäure angezeigt - als leicht flüchtige Säure kann sie in gewissem Maß in das Zellinnere vordringen und dort sitzt die brütende Varroa. Die Verdunstung ist jedoch stark von der Aussentemperatur abhängig (folglich funktioniert auch keine AS-Behandlung im Winter) - daher gibt es auch eine Vielzahl von Verdunstern, die dieses Problem in den Griff bekommen sollen. Technisch anspruchslose Verdunster sind z.B. die Medizinflasche (im Teller oder am Docht) oder das Schwammtuch. Etwas witterungsstabiler aber komplexere Modelle sind z.B. der horizontale Nassenheider Verdunster.

PilzNarr schrieb:
Ich hätte halt gerne eine Lösung die so wenig Chemie und so viel Nutzen wie Möglich bringt und ganz wichtig Deppensicher ist.
Wenn Du Deine Bienen behalten willst, geht's nicht ohne Chemie. Ein beliebtes Bekämpfungskonzept kombiniert 2 malige AS-Behandlung nach dem Schleudern im Sommer mir einer OS-Behandlung in der brutfreien Zeit im Winter (je nach Witterung Nov/Dezember).

Das Konzept von Albert (Bauerneuerung) macht das Volk im Sommer brutfrei - dann kann man statt mit AS mit OS behandeln da alle Varroen auf den Bienen sitzen und von OS erreicht werden können (die Winterbehandlung gehört anfangs ebenfalls gemacht - mit steigender Erfahrung kann man das in späteren Jahren auch vom Ergebnis der Befallsdiagnose abhängig machen).

Das Verfahren ist sehr elegant, fördert die Hygiene und der neue Wabenbau ist eine Augenweide. Es hat aber auch Nachteile: das Vernichten der Bienenbrut ist nicht jedermanns Sache (schon eifrig Drohnenbrut geschnitten?) - alternativ könnte man die Brutwaben in einer separaten Beute mit einigen Pflegebienen sammeln und nach dem Schlüpfen mit OS behandeln (Brutscheune), braucht dafür aber einen zweiten Bienenstand ausserhalb des Flugkreises, sonst droht Reinvasionsgefahr aus dem "Seuchenpfuhl". Schliesslich benötigt die Bauerneuerung auch viel Flüssigfutter, was diejenigen abschreckt, die besonders naturnah imkern möchten und statt Zuckerfütterung lieber eine Zarge Honig im Volk lassen.

Ich selbst bin ja auch erst recht kurz dabei und mit dem Sommer (2xAS 85%) & Winter (OS)-Konzept gut gefahren, d.h. bis dato keine Verluste.

lg,
Sebastian
 
Hallo,
also so einfach mal kurz was bestellen um das Porto zu sparen halte ich bei Varroa nicht für sinnvoll. Bei der Varrobehandlung sollte ein durchgängiges Konzept für das ganze Jahr stehen, dass Sommer und Winterbehnadlung umfasst.
Die radikale Brutentnahme ist eine Möglichkeit, was ich selbst aber nicht anwende. Ich persönlich finde das Varro Konzept Baden-Würtemmberg gut: https://bienenkunde.uni-hohenheim.de/fi ... onzept.pdf
Zum Schwarm: Entweder Oxal träufeln, oder Milchsäure sprühen.
MfG Jeffrey
 
@ Sebastian

Ich glaube nicht daß ein IM wie der Albert die Bienenbrut ausschneidet und vernichtet.
Er wird bestimmt Brutscheunen machen. :!: :?:

Oxalsäure ist nun halt mal eine Säure, bitte nicht darstellen als wäre dies alles kein Problem.
Oxalsäure ist gefährlich, besonders wenn man mit dem Pulver (Dihydrat) hantiert und es selber anmacht,
logischerweise ist auch die Verdampfung sehr gesundheitsschädlich und nur mit geeigneter Ausrüstung
zu machen.
Etwas sicherer ist der Umgang mit Fertigprodukten.

Grüsse
 
Servus Lupi,

lupi schrieb:
Oxalsäure ist nun halt mal eine Säure, bitte nicht darstellen als wäre dies alles kein Problem.
Etwas sicherer ist der Umgang mit Fertigprodukten.
Naja - lassen wir die Kirche mal im Dorf. Auch Vitamin C ist eine Säure. Natürlich ist es angezeigt beim Umgang mit ätzenden Chemikalien entsprechende Schutzausrüstung zu tragen. Ich kann Dir aber versichern, dass man sich durch das Kosten von ein paar mg OS nicht verätzt(don't try this at home! :pfeif: ). Die gebrauchsfertige Lösung (3,5% OS-Dihydrat entspr. 2,5% OS) ist wohl nicht gefährlicher als haushaltsübliche Chemikalien wie Benzin, Essig oder Fensterputzmittel - die sachlich unbegründete OS-Hysterie hält sich trotzdem hartnäckig.
Aber ich denke dem Christian ist es da mehr um die langfristige Schädlichkeit gegangen und da kann man ganz klar entwarnen. Selbst bei den Verdampfern haben Messungen ergeben, dass keine gefährlichen Konzentrationen in der Atemluft auftreten.

Der Ratschlag zu Fertigprodukten zu greifen ist grundvernünftig - für den Anfänger mit wenigen Völkern zahlt sich das Selbstmischen auch überhaupt nicht aus.

Vor AS habe ich da schon deutlich mehr Respekt - da würde ich dem Anfänger zu Systemen raten, die man in aller Ruhe am Gartentisch unter freiem Himmel fix und fertig vorbereiten kann und dann mit wenigen Handgriffen ohne mit offener Säure hantieren zu müssen in die Beute einbringt. Wie Heinz das im Video macht ist meines Erachtens nicht für jeden Unbeleckten geeignet. Neben einer Schutzbrille ist hier auch ein Schutzmantel ganz wichtig, der versehentlich verschüttete Säure aufnimmt und notfalls ruckzuck ausgezogen werden kann (Druckknöpfe!), um sich durch Flucht vor den Dämpfen in Sicherheit zu bringen.

Abschliessend: wer sich den Umgang mit Bienen zutraut, der wird auch den sicheren Umgang mit AS und OS meistern.

lg,
Sebastian
 
lupi schrieb:
Ich glaube nicht daß ein IM wie der Albert die Bienenbrut ausschneidet und vernichtet.
Er wird bestimmt Brutscheunen machen. :!: :?:
DOCH, das Ausschneiden meint er. Ein einfacher Blick auf die Homepage von Albert zeigt das!
Hier der entnommene Vorgang (aus: KLICK)

Praktische Durchführung:

1. Neue Bienenbeute bestehend aus Boden, Zarge mit 10 Mittelwänden, Leerzarge, Deckel herrichten.
2. Bienenvolk absperren und wegstellen.
3. Neue Beute auf Platz von Bienenvolk stellen (Besser wäre es, den alten Beutenboden zu verwenden, da es dann kein Geruchsproblem beim Einfliegen der Bienen gibt).
4. Wabe für Wabe in die neue Beute kehren, dabei dient die 2. Zarge (Leerzarge) als Trichter, damit keine Bienen danebengekehrt werden.
5. Nach letzter Wabe Leerzarge entfernen und Deckel vorsichtig aufsetzen.
6. Nach Abkehren des letzten Volkes sofort alle Völker füttern. Beim Füttern nicht zu viel Futter auf einmal anbieten, damit die Königin genug Platz behält, um ihrem Brutgeschäft nachzugehen.
7. Herausgenommene Brutwaben entweder sofort schwefeln oder im Dampfwachsschmelzer ausschmelzen. Unterbleibt das, bekommt man Probleme mit den ständig schlüpfenden Bienen und das sind nicht wenige.
8. Herausgenommene Honigwaben ausschleudern.
9. Nach einigen Tagen, jedenfalls solange noch keine verdeckelte Brut vorhanden ist, mit Oxalsäure (verdampfen), Milchsäure oder mit Bienenwohl die Völker behandeln. Danach sollte weitgehende Varroafreiheit herrschen.
10. Sicherheitshalber Ende November (wenn keine verdeckelte Brut mehr drinnen ist) nochmals mit OS, MS oder Bienenwohl behandeln um Reinfektionen zu beseitigen.

Alles klar?
 
Hallo Lupi!
Man muss wirklich auch einmal die Kirche im Dorf lassen. Sicher ist die OS eine Säure und es stellt sie niemand als harmlos hin. Geeignete Schutzausrüstung gilt für sämtliche Säuren, also auch für die Ameisensäure. Ein Spritzer ins Auge und vorbei ist es mit dem Sehen.
Wenn man die Behandlungsmöglichkeiten nur als unüberwindbar und brandgefährlich darstellt, und keine Tipps gibt, wie man damit verantwortungsvoll, ohne Schaden zu nehmen umgeht, passiert es, dass nur Ratlosigkeit zurückbleibt. Der Unerfahrene wird dann womöglich gar nicht behandeln, weil das eine zu brutal, das andere zu gefährlich, das dritte zu unsympatisch...

Bei der Varroabehandlung muss man ganz einfach das ganze Volk sehen. Jeder einzelnen Biene nachzutrauern halte ich für falsch. Unsere Vorfahren haben das Bienenvolk so treffend als Bien bezeichnet, so als wäre es ein einziges Tier. Wie brutal ist es, wenn ein Bienenvolk durch schlecht oder nicht behandeln elend zu Grunde geht. Über die Methode des auf MW abzukehren urteilen immer nur jene negativ, die das noch nie probiert haben. Alle, die ich kenne, die das schon einmal gemacht haben, schwören darauf. Wie schön sieht der frische Wabenbau im Frühjahr aus? Wie gesund sind die Völker? Wie wenig Totenfall kann man doch haben, wenn alle abgerackerten, angestochenen Bienen aus dem Volk fort sind. Es handelt sich dabei um Sommerbienen, die einige Wochen später dem Volk ohnehin nicht mehr zur Verfügung stehen.
Richtig ist, ich verwende sehr oft die Brut und behandle diese dann mit AS.

LG Albert
 
Super ,
danke euch mal für die Anregungen Links & Tipps
Ich glaube ich werde einfach einmal AmeisenS. und OxalS. verwenden wie Sebastian.
DrohnenBrut brav ausschneiden und immer wieder Varroa zählen.

dem Christian ist es da mehr um die langfristige Schädlichkeit gegangen
Genau so ist es !

Verwendet keiner von euch das Api - life ?

Herzlichen Dank schon mal an Alle !
Lg
Christian

Ps: Albert ich werd dann mal bestellen / deine Methode werde ich ausprobieren wenn ich mehr Übung habe, das traue ich mir jetzt noch nicht zu, na vielleicht bei einem Volk und dann sehe ich eh.
 
Anfangs war ich eher skeptisch, nun wurde dies sogar ein ganz tolles Thema, ein freudiges Dankeschön an alle Beteiligten, vor allem an Pilznarr als Themenstarter. :bravo:

Auch bei uns werden im heurigen Jahr die BW ganz konsequent entfernt und bei einem weit entfernten Stand sogenannte Brutscheunen bei Weisellosen Völkern gemacht. Diese werden in der Folge 2 kg KS und werden auf MW eingeschlagen.

PilzNarr schrieb:
Ich wollte auch eben jetzt was in deinem OnlineShop bestellen (gleich mal Werbung/ admin einfach Augen zu) und dann kam die Überlegung was denn nun , weil da gibts ja jede Menge.


Ist bei den Freunden unseres Bienenforums doch kein Problem Christian, ja sogar erwünscht. Auch wir kaufen nahezu alles beim IM Schittenhelm, berät einem dort doch der Chef selber. Schon in den nächsten Tagen braust abermals meine Tochter bei ihm vorbei.

Josef
 
albert schrieb:
Diese Methode habe ich genau unter ibas.co.at (Fachtexte > Varroa > Alternativbehandlung) beschrieben.

Hallo Albert, falls Du das noch liest, hätte ich eine Frage zu Deiner überaus interessanten Alternativbehandlung:

Würde das auch mit Anfangsstreifen funktionieren, also ohne ganze Mittelwände?

Weiters hätte ich noch eine Frage zu Api Life Var:

Kann man bei Verwendung dieser Produkte noch Propolis ernten?
 
Hallo Wolli,

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mit Anfangsstreifen funktioniert. Nur würde ich dann keinesfalls unter 2kg Bienen gehen.

Ich habe leider keine Erfahrung mit ApiLifeVar und Propolisernte. Gefühlsmäßig würde ich nein sagen. Aber das ist so ein Bauchgefühl. Es käme etwas hinein, was nicht hineingehört.

LG
Albert
 
Wolli schrieb:
Weiters hätte ich noch eine Frage zu Api Life Var:

Kann man bei Verwendung dieser Produkte noch Propolis ernten?

Wenn ich hier einspringen darf. Vor zwei Jahren haben wir bei zwei Ständen ALV verwendet, dieses Mittel kommt uns seither nicht mehr ins Haus. Zudem haben wir auch einige übrig gebliebene Apideas damit behandelt. Als ich im heurigen Frühjahr diese abermals für die Zucht hervorholte, stanken diese immer noch bestialisch. Offenbar saugt das Styropor den Geruch förmlich auf.

Fazit: ALV einmal, aber niemals wieder.

Josef
 
@Josef
dazu hätte auch ich eine Frage: Johann Mayr (Bienenhof) benutzt es ja als Hauptentmilbungsmittel und war recht angetan davon. (bei 200-300 Völkern ja eine wesentliche Frage) Meinst du es ist ein Problem des Styros?

lg
mike
 
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