Im August Versäumtes ist später nicht mehr einzuholen

Der Bienen-Much

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Im August Versäumtes ist später nicht mehr einzuholen

Um unsere Völker zu starken Einheiten aufzubauen, mit denen wir die Frühtracht des nächsten Frühlings optimal nutzen können, müssen wir im August unsere ganze imkerliche Erfahrung und persönlichen Einsatz bringen. Im August Versäumtes ist später nicht mehr einzuholen. Das ist ein Grundsatz, wer diesen nicht befolgt, hat noch einen steinigen Weg bis zum erfolgreichen Imker vor sich. Die Liebe zur Natur mit dem wundersamen Insekt Biene allein ist kein Garant; um diese zu stillen, würden auch 2 Völker auf dem Balkon genügen. Starke Einwinterungsvölker muss natürlich das Ziel eines jeden Imkers sein, gleich ob bei ihm eine Frühtracht möglich ist oder nicht. Dies ist einfach die biologische Voraussetzung einer gesunden Überwinterung. Nur starke Völker ertragen die große Belastung ohne jeden Schaden.

Wir müssen mit der Einfütterung bis Ende dieses Monats fertig sein. Warum? An der mühsamen Aufbereitung der Zuckerlösung beteiligen sich nicht nur die Flugbienen, sondern auch die älteren Stockbienen, darunter versteht man über 12 Tage alte Jungbienen. Diese aber sind bereits Winterbienen, deren Fett-Eiweißpolster es allein ermöglicht, nach vier Monaten ohne Pollenfutter die erste Brut zu pflegen. Wird diese Jungbiene in den Arbeitsprozess, wie Fütterung der Maden oder Aufbereitung zum Winterfutter, mit einbezogen, verkürzt diese Anstrengung einmal ihre Lebensdauer zum anderen fehlt im Februar / März die elementare Kraft — und diese ist unabdingbar — um in der relativ kurzen Zeit starke Leistungsvölker aufzubauen. Wir Imker sagen oft: „Das Volk geht auseinander wie Hefeteig". Bei der frühen Einfütterung haben die Altbienen noch diese Arbeit verrichtet, das Volk wurde zugleich zur Eindämmung ihrer Brut gezwungen und damit die Kraft der Jungbienen gehütet. Als Beleg dieser Darstellung führe ich einmal den Herbst 2006 bis zum Frühjahr 2007 - also Ein - und Auswinterung eines Betriebsjahres an. Ich habe zwei Bienenstände an verschiedenen Orten und war mit der Auffütterung Ende August fertig.

Bei einem Stande honigten dann Fichte, Ahorn und Kiefer bis Mitte Oktober. Dank der früh beendeten Wintergabe konnte nur noch eine geringe Menge Honigtau eingetragen werden. Somit haben sich die Jungbienen noch an der Aufbereitung zum Honig beteiligt und als Folge dieser lange anhaltenden Tracht wurde auch noch Brut bis Oktober gepflegt. Bei allen Völkern dieses Standes musste ich heuer während der warmen Februartage den zweiten Brutraum abnehmen, sie besetzten im Durchschnitt zwei Waben weniger als in den Vorjahren, dies trotz der lange anhaltenden Bruttätigkeit. Auf dem anderen Stande, wo ich kaum ein Honigen feststellen konnte und Nagelproben aus den Zellen der Brutnähe nur vergälltes Futter gaben, hatte ich eine Auswinterung mit normaler Volksstärke, auch schlüpfte die letzte Brut Mitte September. Honigtautracht zur späten Jahreszeit ist die Folge einer langen, warmen Trockenperiode, welche einigen Lachnidenarten zur Zeit der Knospenbildung für das nächste Frühjahr eine Massenpopulation ermöglicht. Besonders solche Ausnahmejahre bestätigen die Richtigkeit der frühen Auffütterung. Die Freude am unerhofften Honigsegen bereitet uns wegen dessen Qualität auch Sorgen, dazu mussten wir dies mit angeschlagenen Winterbienen bezahlen. Dass es auf den Ständen der Imker, welche im September 2006 und noch später schleuderten und anschließend mit der Wintereinfütterung begannen, nur vereinzelt zum Zusammenbruch der Völker während der Monate März / April kam, verdanken diese den Reinigungsflügen im Dezember und Februar. Der Winter war uns also gnädig.

Vereinigen der Völker
Der August ist hierfür der günstigste Monat, um die Völker mittels Vereinigung mit Ablegern zu verstärken und zugleich umzuweißeln, also verjüngen. Warum?

a) die Völker haben ihre Drohnen bereits abgetrieben, die Königinnen werden dann williger angenommen.
b) wir haben zwei Königinnen zur Erzeugung von Winterbienen möglichst lange genützt
c) die vereinigten Völker haben noch genügend Zeit, um zu einer homogenen Einheit zusammenzuwachsen.

Dies ist ein wichtiger Faktor, ohne diesen haben wir kein vitales Volk, so werden z.B. Völker, die nur mit einer Königin umgeweißelt wurden, gerne das Opfer der Räuberei. Oft schon habe ich gelesen oder auch bei Vorträgen gehört, dass man alt mit alt vereinigen soll, ich praktiziere dies schon seit Jahren nicht mehr. Das Ergebnis im Frühjahr war nie befriedigend und oft so, als hätte ich diese Vereinigung nicht durchgeführt. Die Ursache dürfte der bei den Völkern mit alten Königinnen zu hohe Anteil von Flugbienen sein, die ja im Herbst absterben. Und was soll dies auch? Erreicht ein Volk nicht die erforderliche Stärke, ist in der Regel die leistungsschwache Königin die Ursache, diese beseitige ich doch nicht nachhaltig, wenn ich das Volk nur mit Bienenfleisch verstärke. Bei den schwächeren Völkern nehmen wir die alte Königin heraus und setzen über den Honigraum einen jungen, starken Ableger zu. Verlasst Euch nicht auf das Gespür des „Bien" der selbst eine strenge Auslese betreibt und immer die alte Tante beseitigt. Es ist auf alle Fälle sicherer, wenn ihr diese Arbeit macht. In dieser Jahreszeit besprenge ich gerne das zuhängende Volk mit einer dünnen Zuckerlösung, die Vereinigung erfolgt dann ohne Feindseligkeit.

Der Verlust einer Jungkönigin ist im August besonders für Jungimker oft bitter und nicht mehr zu ersetzen. Drei Wabenableger eignen sich nicht zur Umweißelung, vor allem dann nicht, wenn diese selbst erst vor kurzem erstellt oder zusammengestellt wurden, es sei, ich mache mir die Arbeit und entnehme dem entweißelten Volk sämtliche Brutwaben, um es später wieder mit der gleichstarken Brut zu verstärken. Dies aber ist eine mit viel Wagnis verbundene Arbeit. Ein Zuhängen kompakt hinter dem Flugloch des Brutraumes ist auch nur für starke Ableger zu empfehlen, wobei es ratsam ist, erst die Weißelunruhe abzuwarten. Ich habe viele Jahre hindurch in den Völkern nur Königinnen belassen, die nicht älter als zwei Jahre waren und nur die sogenannten Lieblinge (jeder Imker hat auf seinem Stand einige Völker die er besonders schätzt) für die Zucht belassen. Die Schwarmgefahr und damit die Arbeitsspitze ist schon geringer, der Honigertrag nur deshalb nicht höher. Heute belasse ich alle Königinnen die zumindest den Standdurchschnitt halten drei Jahre im Volk. Trotz guter Abstammung fehlt letztlich die Gewissheit, dass junge Weisel besser im Honigertrag sind.

Beste Grüße

Dieter
 

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Oh, mein Beitrag stößt wohl bei euch auf wenig Gegenliebe. Eigentlich habe ich gehofft, dass auch andere mit in die Diskussion einsteigen. Also, Kollegen(innen) was gibt es denn bei euch im Monat August zu tun?

Beste Grüße

Dieter
 

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Hallo,

ich muß gestehen, der August ist eigentlich mein Relax-Monat :snoopy: . Ausser ein wenig Bienenfüttern, Ameisensäurebehandlung und hin und wieder Mama gucken passiert bei meinem Bienenstand recht wenig. Ich nützte die Zeit um mich für die Märkte im September und das Weihnachtsgeschäft danach, natürlich mit allen Vorbereitungen, geistig vorzubereiten :pfeif: .

Naja, ganz so entspannt ist es ja nicht, am Samstag bringe ich die erste Partie Völker vom Sonnenblumenstand wieder zurück zum Heimbienenstand. NäWo möchte ich die Bienchen im Wald mal wieder besuchen und danach sollte der Rest von den Sonnenblumen auch noch Heim.
Gefüttert habe ich meine Flieger gleich nach Abnahme der Honigzarge, damit 1. ja keine Räuberei entsteht, und 2. die Mama fleißig beim Arbeiten bleibt. Und falls eine Königin die nächsten Wochen nicht überlebt habe ich noch einige in Reserve zur Verfügung - schließlich will ich ja nächstes Jahr auch Gesumme auf meinem Bienenstand hören.

Und die Woche darauf fahren wir nach Deutschland in den Urlaub. Meine große Tochter wünscht sich, das wir ins "Warner Brother Movie Land" fahren, und da ich selber recht gerne Hochschaubahn fahre, kann ich Ihr natürlich diesen Wunsch nicht ausschlagen 8)

Danach geht es aber sofort los mit den Arbeiten an den vielen Produkten. Da ich sehr viel selber mache, kommt im Herbst eine Menge Arbeit auf mich zu, auf die ich mich aber eigentlich schon sehr freue, denn zB. Kerzen gieße ich echt gerne !
 
Der Bienen-Much schrieb:
Oh, mein Beitrag stößt wohl bei euch auf wenig Gegenliebe.

Keine Sorge lieber Dieter, der tolle Beitrag wurde natürlich nicht übersehen, aber ich hatte zwei Tage Dienst beim Honigtandl und oberflächlich infolge Zeitmangel will ich natürlich nicht antworten, ist nicht meine Art.

Aber mit Deiner Erlaubnis möchte ich bei der Gelegenheit um folgendes Ersuchen: dürfte ich die beiden wichtigen Themen aufteilen? Nämlich das aufbauen der Völker sollte separat besprochen werden und andererseits das vereinigen der Völker. Dies wäre insofern wichtig, da beide Maßnahmen höchste Priorität haben.

LG und Pardon bitte für das verspätete Antworten.

Josef
 
@ Der Bienen-Much

Hier möchte ich eine -hoffentlich gedeihliche- Diskussion beginnen und allenfalls das einfüttern aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Als Standimker, für den sagen wir nach der Linde bzw. Sonnenblume die Tracht zu Ende ist, sind deine Überlegungen und Betriebsweise möglicherweise optimal. Aber eben nur möglicherweise! Dazu folgendes:

Wir müssen mit der Einfütterung bis Ende dieses Monats fertig sein.

Persönlich bin ich kein Freund der schnellen Einfütterung, sondern verabreiche wöchentlich kleine Gaben von sagen wir ein bis zwei Liter Honig/Wasser Lösung. Dazu nehme ich jenen Honig, der bis zum nächsten Tag aus Sieben, E-Wanne. Schleuder, E-Wachs herausrinnt. Dieser Honig hätte ohnehin bereits zuviel Wassergehalt und könnte allenfalls nur noch zur Metbereitung verwendet werden, deshalb bekommen ihm die Bienen in kleinen Gaben retour.

Dieses kleine, aber ständige füttern bis weit in den September hinein, bewirkt eine stetige Futtergabe und kann somit als Reizfütterung betrachtet werden. Den Bienen -auch Jungbienen- macht dies überhaupt nichts aus, da ja ständig Honig hereinkommt.

Ich erinnere mich noch an all die Jahre wo es noch keine Varroa bei uns gab, da kamen wir grundsätzlich erst in der letzten Woche im August aus der Waldtracht zurück. Damals diente der ganze September eben zum einfüttern. Aber auch damals wöchentlich nur einen 5 l Kübel und dies drei bis viermal, eben je nach Bedarf. Ausfälle gab es damals so gut wie nie, lediglich Nosema konnte fallweise etwas unangenehm werden. Aber Gottlob ist in heutigen Zeiten diese Geisel bereits Geschchte.

In Varroazeiten kann man natürlich nicht mehr bis Ende August ohne Zwischenbehandlung im Wald bleiben, aber dies ist bekanntlich eine andere Geschichte.

Zitat Bienen Much

zum anderen fehlt im Februar / März die elementare Kraft

Genau dies Dieter könnte (!) bei einem sehr langen und strengem Winter, der ja durchaus bis April dauen könnte, den Bienen zum Verhängnis werden, denn diese wären mitunter bereits acht und mehr Monate alt. Ob diese dann noch Trachtvölker werden :?: Aber hier möchte ich mich keinesfalls festklammern, denn hier fehlt mir jede Erfahrung.



Pardon bitte, etwas später bitte befasse ich mich noch weiteren wichtigen Aspekten.
 
Der Zeitpunkt, an dem man mit der Einfütterung fertig sein sollte, hängt meiner Meinung nach außer von der Spättrachtnutzung auch noch vom Klima des jeweiligen Standortes ab.

Bei Dieter kann es im September schon mehrere Tage lang empfindlich kalt werden, so daß die Bienen nicht zum Pollensammeln hinauskönnen und sich schon zu einer lockeren Traube zusammenziehen. Damit können sie auch das Futter nicht abnehmen und umarbeiten. Die zeitige Einfütterung macht daher unter diesen Bedingungen Sinn. Die Winterbienen werden nicht mit Arbeit überhäuft, d.h. sie können älter werden, da nach dem Einfüttern nur noch wenig Brut im Volk ist. Das hemmt auch die Vermehrung der Varroa, was bei Standorten, an denen die Durchführung der Winterbehandlung wegen der Kälte im November / Dezember manchmal nicht möglich ist, von Vorteil sein kann.

Was man bei später Einfütterung vermeiden sollte: angesichts des schönen Herbstes und reichlich blühender Gründüngung auf den Feldern aus Geiz zuwenig zu füttern. Die so zu ausgiebigen Sammelflügen gezwungenen Bienen arbeiten sich stark ab und danken es dem Imker im Frühjahr mit leeren Beuten!

Viele Grüße

Maja
 
Hallo,

also bei mir ist momentan von Einfüttern nur bei einem Teil der Bienen die Rede. Nur die Völker die wir aus der Sonnenblume retourholen werden im August eingefüttert. Die Bienen die im Moment noch im Wald stehen, sammeln noch fleißig Honig. Diese werden wahrscheinlich erst ab dem ersten Septemberwochenende nach Hause geholt und dann eingefüttert.
Es stimmt schon, wie Maja gesagt hat, es hängt immer von der Tracht- und Wettersituation ab.
Allerdings streße ich meine Flieger nicht mit schneller Futterzugabe - ich verwende tw.Apiinvert - ist schnell verfügbar und handlich- und tw. ebenfalls Honig-Wasser-Mischung. Normalerweise fütter ich auch nur jede Woche ein wenig. Schließlich habe ich bis sicher bis Ende September Zeit dazu. Am Schluß kontrolliere ich ob alle genug Futter für den Winter haben, dh. mindestens 10 kg, dann bin ich beruhigt und das kalte Wetter kann kommen.
 
Hallo Sybill,

wie stellst du fest, ob die Bienen genug Futter haben?

Ich wiege meine Magazinbeuten (Segeberger) Anfang September mit einem Haken und einer Sackwaage, sie müssen (zweizargig) fertig gefüttert ca. 42 kg wiegen. Die Bienen haben dann mindestens 15 kg Futter, das reicht auch bei einem strengen Winter. Was überschüssig ist, kommt im Frühjahr bei Trachtbeginn raus, damit werden dann Ableger oder Schwärme gefüttert.

Zum Einfüttern verwende ich Zuckerlösung 3:2, den Zucker gibt es bei unseren tschechischen Nachbarn sehr preiswert (z.Zt. 56 ct / kg). In einem großen Kunststoff-Faß werden in 20 l Wasser (zuerst reingeben) 30 kg Zucker gelöst. Das geht sehr schnell, abends angesetzt und 2x umgerührt und am nächsten Tag nochmal rühren, bis sich alles gelöst hat. Auf den Beuten habe ich 10 l fassende Futterzargen, meist stehen die Beuten schief und es gehen nur 6-7 l rein. Das Füttern ist dann schnell erledigt.

Auf ihr Endgewicht bringe ich die Völker nach dem Wiegen Ende August oder in der ersten Septemberhälfte, je nachdem, wie sich das Wetter entwickelt.

Ob man schnell oder über einen längeren Zeitraum einfüttert, ist unter den Imkern sehr umstritten. Ich denke, das muß jeder für seinen Standort und seine Bienen selber herausfinden, beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.

Viele Grüße

Maja
 
Diese Diskussion die der Bienen Much da angezettelt hat, finde ich einfach großartig. Bisher hab eich lediglich in meiner kleinen Welt in Ostösterreich nur marginale Änderungen der Betriebsführung erkennen können, einerseits die Wanderimker, die durchaus bis Anfang September ihre Völker "draußen" hatten, andererseits die Standimker, für die die meistens nach der Linde das Ende der Fahnenstande erreicht ist. Aber dermaßen früh einzufüttern, war mir absolut unbekannt. Hier sieht man wieder, dass spezielle Foren durchaus wichtig und vor allem den Horizont erweitern können.

Hier z.B.



Zitat Maja

Ob man schnell oder über einen längeren Zeitraum einfüttert, ist unter den Imkern sehr umstritten. Ich denke, das muß jeder für seinen Standort und seine Bienen selber herausfinden, beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.

Diesbezüglich gab es bei mir bisher absolut keine Alternative, dies ging im September stets so: Anfang des Monats die Völker heim - Herbstrevison mit Futter- und Brutkontrolle, allenfalls umweiseln - Beginn der Varroabehandlung - letzte Futterkontrolle Ende September und dann anbringen der Winterverpackung.

Zitat Bienen Much

Eigentlich habe ich gehofft, dass auch andere mit in die Diskussion einsteigen.

Und ich hoffe sehr Dieter, dass hier noch wesentlich mehr Betriebsweisen beschrieben werden, denn ich denke das Thema verspätete Honigtautracht bis weit in den September/Oktober hinein, könnte durchaus auch bei uns aktuell werden. Warum: einer Zikadenart aus Italien gefällt offenbar unser verändertes Klima und füllt sich hier besonders wohl. Angeblich produziert dieses Tier im Oktober noch sehr viel Honigtau. Spätestens dann wird auch deine Betriebsweise für uns alle aktuell.

LG Josef
 

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Hallo zusammen,
die frühe Auffütterung richtet sich immer nach dem örtlichen Trachtangebot. Der Termin kann keinesfalls verallgemeinert werden. Wie schon Maja erwähnte, kann es im September bei uns im Erzgebirge schon mehrere Tage lang empfindlich kalt werden. Späte Massentrachten, also nach der Linde, gibt es kaum. Im Gegenteil, vergleicht man die letzten Jahre so stellt man fest, dass alles viel zeitiger blüht und alles zeitiger endet (verblüht). Ich bin ja kein Mensch, der auf den Medien-Zug der Erderwärmung aufspringt, aber irgend etwas ist schon dran an der Geschichte.

Zurück zum Thema
Also, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Völker, die früh aufgefüttert wurden, merklich stärker und gesünder aus dem Winter kamen.

1. Ich möchte so schnell wie möglich die (alten) Flugbienen loswerden, also abarbeiten lassen.
2. Ich möchte die Völker so schnell wie möglich verjüngen (siehe Beitrag oben).
3. Der Honig / Pollen, der im Monat August z. B. aus Springkraut eingetragen wird, gehört ohne Abstriche den Bienen. Er ist der erste Honig, der den Bienen im zeitigen Frühjahr zur Verfügung steht.


Beste Grüße

Dieter
 
Re:

drohne schrieb:
Diese Diskussion die der Bienen Much da angezettelt hat, finde ich einfach großartig.
Ob man schnell oder über einen längeren Zeitraum einfüttert, ist unter den Imkern sehr umstritten. Ich denke, das muß jeder für seinen Standort und seine Bienen selber herausfinden, beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.

Hallo Imkers
Ich habe erst 1 Jahr Bienen und möchte meine 4 Völker richtig Einfüttern.Nach der Diskussion
hier kommt man zu keinen richtigen Schluss.
Ich habe das Deutsche Bienen Journal 11/98 vor mir liegen, in dem wird geschrieben, das die Imker in Kanada nach der letzten Honigernte die Gewichte der Völker abschätzen und bei bedarf 4-5kg Trockenzucker in die Futterkästen tun. Sie werden dann Mitte bis Ende September in den Heimatstand gebracht.
Bei Trockenfutter gibt es keine Räuberei und sie sind fertig für den Winter.
Warum kann man das bei uns nicht auch machen?
Fragt siggi :oops:
 
Hallo Siggi,

da hat es sich scheinbar ein Autor zu einfach gemacht. Wenn Du englische Literatur magst lese mal die "original" kanadischen Berichte, z. B Allen Dick's Tagebuch oder das tolle Buch von Ron Miksha: Bad Beekeeping. Da wird von Tankzügen Zuckersirup, offener Fütterung und dutzenden patties (Pollenersatzkuchen) berichtet :(

Eines sollte man bei Kanada-Berichten aber immer bedenken: Die riesigen Entfernungen zwischen Imkern! Verflug und Räuberei vom Kollegen sind meist praktisch unmöglich.

Trockenzucker ist in unseren Breiten ein geeignetes Trachtlückenfutter für Wirtschaftsvölker. Junge Ableger malträtiert man nicht mit solchen Herausforderungen. Die sollte man flüssig, evtl. auch mit weichem Teig, füttern.

Wie Drohne schon schrieb hängt der Einfütterungsablauf von Betriebsweise, Bienen und Standort ab.

Gruß vom sonnigen Mindelsee

Michael
 
Mindelsee schrieb:
Hallo Siggi,
Trockenzucker ist in unseren Breiten ein geeignetes Trachtlückenfutter für Wirtschaftsvölker. Junge Ableger malträtiert man nicht mit solchen Herausforderungen. Die sollte man flüssig, evtl. auch mit weichem Teig, füttern.

Wie Drohne schon schrieb hängt der Einfütterungsablauf von Betriebsweise, Bienen und Standort ab.

Gruß vom sonnigen Mindelsee

Michael

Hallo Michael
Du hast schon recht, wollte es mir dieses Jahr einfacher machen. Das Futter vergammelt so schnell in den Futterzargen und die Bienen kommen nicht hinterher es aufzusaugen.
Werde mir doch Futterteig besorgen, geht vielleicht doch besser.
Gruß siggi :mrgreen:
 
Hallo Siggi,

hätte dazu sagen sollen dass ich für die Herbsteinfütterung nur noch Sirup nehme. Der wird nicht oder nur sehr, sehr langsam schlecht, und muss nicht mehr invertiert werden.

Da sind große Mengen schneller abgenommen und selbst wenn sie lange brauchen verdirbt nichts.

Viele Grüße vom sonnigen Mindelsee

Michael
 
Dadurch dass ich auf 1190 Metern Seehöhe wohne, ist bei uns Ende Juli trachtmäßig meist alles vorbei und es wird abgeschleudert.

Aufgefüttert wird dann ratz-fatz. Zweiräumige Völker erhalten beträchtliche Mengen von bis zu 10 Litern Zuckerlösung 3:2 auf einmal. Ich füttere 20 Kilo (nicht Liter!) ein.

Einräumige Ableger werden natürlich langsam aufgefüttert, wegen des Platzes, erhalten aber so viel wie möglich, meist ca 12 Kilo.

Ich möchte damit auch vermeiden, dass Winterbienen die ganze Arbeit machen müssen und natürlich ist eine frühzeitige Varroabehandlung gut möglich.

Im letzten sehr strengen Winter habe ich kein Volk verloren.

Gruß,

Wolfgang
 
Mindelsee schrieb:
Da sind große Mengen schneller abgenommen und selbst wenn sie lange brauchen verdirbt nichts.

Na was jetzt Michael, wird schnell angenommen, aber wenn sie lange brauchen ist auch nichts verloren? :roll:

Offenbar nehmen sie es schnell auf weil es eben möglicherweise einen Versuch wert ist, lassen dies aber dann doch lieber links liegen. :n51: :lol:

Josef
 
Re:

Der Bienen-Much schrieb:
Oh, mein Beitrag stößt wohl bei euch auf wenig Gegenliebe. Eigentlich habe ich gehofft, dass auch andere mit in die Diskussion einsteigen. Also, Kollegen(innen) was gibt es denn bei euch im Monat August zu tun?

Beste Grüße

Dieter
Hallo Bienen-Much
Ich finde die Diskussion schon gut die Du angezettelt hast!
Ich hab zwar seit April-Mai erst mit dem Imkern begonnen hab aber schon sehr viel von Josef gelernt.Trotzdem habe ich auch eine eigene Meinung was das Füttern betrifft.Ich denke dass man die Bienen nicht zu sehr verwöhnen sollte und zu früh zu füttern beginnen sollte,weil sie ja eh genug finden und selber immer genug Vorrat haben;da schleudere ich einfach weniger Honig und sie haben immer was.Außerdem will ich mit Honig statt mit Zucker füttern,dazu eine Frage:In welchem Verhältnis muß die Honigmischung sein auch 1:3?Ich würde den Honig,den ich füttere nicht mit Wasser verdünnen,es ist ja den Bienen ihr eigener Honig den sie bekommen.(Ah Ja!Sybill meinte ja dazu,dass ja Bienen auch Wasser brauchen im Winter)Ab September will ich mit Honig zu füttern beginnen kommt aber auf den Herbst an wieviel sie noch finden.
Es ist doch besser ich nehm ihnen nicht soviel Honig weg,dann brauch ich auch nicht zu früh mit dem FÜTTERN beginnen oder?Ich red´leicht weil ich ja nur 5 Stöcke habe bis jetzt.Jemand der mehr hat, hat auch mehr Verantwortung und braucht schon sehr viel Honig für die Fütterung, weil der Winter ist lang.
Ich bin trotzdem irgendwie nicht dafür mit Zucker zu füttern,weil der Honig den man nach dem Winter im Frühjahr erntet immer viel zu viel nach ZUCKER schmeckt und weniger nach Honig.Das ist halt meine Einbildung.Ich denke auch dass man mit der Zuckerfütterung die Abwehkraft der Bienen nicht unbedingt stärkt,Honig ist doch gesünder oder?Ist doch wie bei den Menschen.Ich lass mich aber gern korrigieren oder eines BESSEREN belehren.Wie gesagt ich vertrete hier keine Schulmeinung sondern meine eigene Meinung,ich hoffe das ist auch erlaubt hier.
 
Ich habe mir auch schon oft die Frage gestellt, ob Zucker punkto Überwinterung wirklich ein Honigersatz für die Bienen sein kann, wenn man bedenkt wie viele wertvolle Inhaltsstoffe Honig im Gegensatz zum Zucker hat.
Jedoch scheint es die Praxis zu bestätigen. Möglicherweise leiden die Abwehrkräfte unter der Zuckerüberwinterung. Vielleicht kann da ein Experte mehr dazu sagen.

lg
Gerald
 
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