Völkerverluste Winter/Frühjahr 2009/10

Josef Fleischhacker

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ÖBW
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ZWA -Zwischenableger
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Ja
Einen solch strengen Winter wie diesen erlebt man nur sehr sehr selten, heute z.B. ist der 11.März und bei uns im Schmidatal liegt nach wie vor Schnee auf den Feldern, heute Nacht kamen abermals 10 cm dazu. Der Schnee an sich wäre natürlich kein Problem, zusätzlich herrscht aber auch noch strenge Kälte, minus 10c waren für einige Wochen keine Seltenheit, - 20c und noch mehr wurden einigemale erreicht.

Mein Bienengarten ist nach wie vor nur sehr schwer zugänglich, jedoch werden meine Schützlinge beim Hausbienenstand natürlich täglich besucht und im Auge behalten. Von diesen 4 x 9, also insgesamt 36 Völkern bekamen 35 vor zwei Wochen den ersten Futterteig, vorige Woche die zweite Flade. Bei einem Volk saßen die Bienen ganz fest zusammen, die tote Königin inmitten. Offenbar sind diese schlicht und einfach erfroren.

Darf ich nun fragen wie es in Eurer Region aussieht?

Dankeschön, bereits jetzt schon, sagt

Josef
 
Als vor 14 Tagen der Warmwettreinfluss herrschte habe ich bei allen Völkern kurz die Winterrevision durchgeführt. Die Völker konnten in den 4-5 Tagen auf allen 3 Ständen, die sich zwischen 300 - 700 m Seehöhe befinden, einen ordentlichen Reinigunsflug durchführen. Von den insgesamt über 60 Völkern sind einzelne abgestorben oder schwach. Dies ist aber eine gringe Zahl und liegt bei so einem Wintger mit den extremen Temperaturen im ganz normalen Bereich. Trotz der Wintertraube besetzen die Völker von oben her gesehen zwischen 4 - 7 Waben (ÖBW-Maß). Alle Völker erhielten natürlich Zuckerteigfladen, die in der Zwischenzeit bereits abgetragen sind, und beim nächsten Warmwettereinfluss sofort wieder ergänzt werden.

LG v libro
 
Schaut also auch bei unserem libro an sich recht gut aus.

libro schrieb:
Alle Völker erhielten natürlich Zuckerteigfladen, die in der Zwischenzeit bereits abgetragen sind, und beim nächsten Warmwettereinfluss sofort wieder ergänzt werden.

Genau dies habe auch ich wieder vor, die Teigfladen sind schon fertig und werden beim ersten Flugtag gegeben.
 
drohne schrieb:
Schaut also auch bei unserem libro an sich recht gut aus.

libro schrieb:
Alle Völker erhielten natürlich Zuckerteigfladen, die in der Zwischenzeit bereits abgetragen sind, und beim nächsten Warmwettereinfluss sofort wieder ergänzt werden.

Genau dies habe auch ich wieder vor, die Teigfladen sind schon fertig und werden beim ersten Flugtag gegeben.

Hallo Josef

verstehe ich das richtig?
Diese Zuckerfladen sind nur aus Staubzucker, Honig und eventuell ein bisschen Wasser,
und kein eiweishaltiger Teig mit Hefe oder Pollenzusatz?
 
Richtig Peter, da ist bei mir nur Puderzucker, eigener Honig und Wasser drinnen. Früher hat man auch Fumidil B, Hefe, Pollenersatzstoffe und was weiß ich noch alles reingegeben.

Achtung: Futterteig für die Königinnenzucht soll eher hart in der Konsistenz sein, also für 100 Kilo Teig etwa 4 Liter Wasser und 2 - 3 Kg Honig, um Fladen zu machen 6 - 8, mitunter sogar bis zu 10 Liter Wasser, aber da wird der Teig dann schon sehr weich. Bitte immer in kleinen Mengen probieren.

Josef
 
wowo, ich muss echt nur staunen, überall schneit es, nur bei uns in den besten Skigebieten scheint die Sonne, und der Schnee schmilzt!

wir im schnen Pinzgau haben im Tal schon fats keinen Schnee mehr, aber am Berg is noch was ;-)

Also, letzter Winter wos zwischen Feb. und april gerade mal 4 sonnige Tage gab, war ziemlich das schlimmste, jeden Tag 20cm Neuschnee...

Aber entweder hir oder dort Schnee, irgendwo is er wohl immer, also jemanden trifft es alle Jahre ( Kärnten vor 2 Jahren)...
 
Hallo!

Schlechtester Winter aller Zeiten!

14 Völker von 20 tot
2x waren die Wespen am Werk (vermutlich weisellos)
12x Varroa:
Mitte juli abgeschleudert, 6 kg eingefüttert; AS Behandlung mit Schwammtuch von oben, 6 kg eingefüttert, ApilLiveVar gegeben. nach 3 Wochen noch einmal ApiLiveVar, fertig aufgefüttert. 22.12. OS verdampft.
Varroa Abfall (sowohl natürlicher, als auch bei Behandlung) gering. Heute Beuten voller Futter, aber leider ohne Bienen :evil:

Gruß,
Hary
 
Hallo Josef!

Welche Wirkung sollte der zitierte Futterteig erreichen?

MfG
Honigmaul
 
Servus Hary,

tut mir leid für die hohen Verluste!

Hephaistos schrieb:
12x Varroa:
Varroa Abfall (sowohl natürlicher, als auch bei Behandlung) gering. Heute Beuten voller Futter, aber leider ohne Bienen :evil:
Die Diagnose "Varroaausfall" verstehe ich nicht ganz. Wenn Deine Windel-Kontrolle korrekt ist, hattest Du keinen hohen Befall. Warum sollen dann die Bienen ausziehen?

lg,
Sebastian
 
Hallo Harry!

Dein Behandlungskonzept hört sich grundsätzlich nicht so schlecht an. Wo da genau der Fehler zu suchen ist, ist mir nicht so recht klar. Bei der Schwammtuchmethode kommen doch immer wieder Königinnenverluste vor, daher bin ich davon auch wieder abgekommen. Mein Favorit ist der Nassenheider-Horizontalverdunster, angewendet mit 85% AS. Da habe ich bisher eigentlich keine Nachteile feststellen können.

Vor einigen Jahren habe ich nach einem Tag AS-Behandlung die Varroawindeln angeschaut und eine Menge abgefallene Varroen gefunden. Am nächsten Tag war von den vortägigen Milben keine einzige mehr zu sehen, alle wurden durch die Ameisen verschleppt. Seit dieser Beobachtung verlasse ich mich nicht mehr auf den natürlichen Abfall.


Mein persönliches Varroa-Konzept:
Nach der Ernte, etwa um dem 20. Juli herum eine kleine Auffütterung mit ca 5 Liter, anschließend ca 100 ml 85% AS mit dem Nassenheider-Horizontalverdunster, dann fertig auffüttern und anschließend wieder eine Behandlung mit dem Nassenheider-Horizontalverundter (diesem mal 180 ml), dann im Dezember eine OS-Bedampfung.

MfG
Honigmaul
 
Du gibst deinen Bienen insgesamt 280 ml Ameisensäure?
Arme Tiere =(

LG
 
honigmaul schrieb:
Welche Wirkung sollte der zitierte Futterteig erreichen?


Einiges, aber das wichtigste ist, dass

* bei einer Einraum-Überwinterung das nicht verhungern gewährleistet ist.

* der Brutbeginn keine Unterbrechung erfährt

* ein ungeheurer Impuls in die Völker kommt

* dies eine Reizwirkung sondergleichen hat

Manche sagen, dass eine Reizfütterung nichts bringt, ich sage jedoch dies bringt sehr viel. Ist ähnlich wie bei einem neu erstellten Ableger, wird dieser regelmäßig gefüttert, geht etwas weiter und dieses Volk erstarkt enorm.

Hoffe allfällige Zweifel beseitigt zu haben.

Josef
 
Marcel schrieb:
Du gibst deinen Bienen insgesamt 280 ml Ameisensäure?
Arme Tiere =(

LG

Hallo Marcel!
Ich wäre neugierig, welche bienenschonende Behandlung du im Talon hast!



Der Nassenheider-Horionzontalverdunster wird von den Bienen sehr gut vertragen, teilweise weichen die Bienen gar nicht richtig zurück und tummeln sich sogar in der Nähe des Horizontaldochtes.

Wer weiter Interesse hat:

78638741nx22723/bienenschaedlinge-f27/mot-mit-schwammtuch-t2071.html#p15091

MfG
Honigmaul
 
Bei uns im Berliner Raum ist die Varroabehandlung mit dem Nassenheider horizontal zur Standardbehandlung geworden.
Gerade bei uns im Imkerverein "Region Teltow" kommen wir um ständige Lobeshymnen auf den Nassenheider nicht herrum - da der Erfinder des ganzen, Herr Bruno Becker, bei uns langjähriges Mitglied ist :D

Abgesehen davon funktioniert das Teil echt gut! Wichtig ist, wie bei fast allem, dass die Dosis das Gift macht, die richtige Einstellung könnt Ihr auf der Nassenheider Homepage nachlesen. Nach unseren Erfahrungen hat sich eine durchgehende Behandlung von min. 2 Wochen als günstig erwiesen. Die Weisel geht nach ca. 2 Wochen aus der Brut, dadurch ist eine gute Behandlung der Milben möglich und nach dieser Zeit strengt sich die Chefin dann noch mal so richtig an und man bekommt viele Winterbienen.

Da ich vor 5 Jahren, als ich die Bienen von meinem Vater übernahm, gleich mit dem Nassenheider groß geworden bin habe ich auch noch kein Volk durch die Varroa verloren und ich hoffe das bleibt auch so.

In diesem Sinne
grüßt Christian
 
Oweh Hary, das ist wirklich ein Jammer!
Ich muss mich Nichtraucher Christian anschließen: Die Behandlung mit dem Nassenheider-Horizontalverdunster ist einfach und effektiv. Ich gebe 2 x 120 ml 60% AS bei einzargigen Völkern. Bei dieser Behandlung hatte ich bisher ebenfalls noch keine Varroa-Verluste (gegen die Spitzmaus hilft die AS leider nicht).
2008/09 habe ich von 4 mit ALV behandelten Völkern 2 im Herbst und 2 im Spätwinter verloren, beide eindeutig durch Varroa. Bitter, aber ich habe meine Lehren daraus gezogen.
Nicht den Kopf hängen lassen - oder wie es so schön auf einer Lieblings-CD meiner Tochter heißt:
Immer wieder kommt ein neuer Frühling...!
Gruß, franz.
 
Hallo,
Ein strenger Winter wie dieser, kann einem Carnicavolk, welches optimal mit Futter versorgt und entmilbt ist, nichts anhaben.
das ist eine Tatsache und spricht in der ganzen Rassen - (Kaugummi) - Diskussion eine klare Sprache. Da brauchs't nicht besorgt sein ob die Völker ( 800m-derzeit noch unter dicker Schneehaube) überleben.
Jetzt zu Füttern, in welcher Form auch immer, kann nur eine Notlösung darstellen
Schwerer tun sich die Völker, wenn es einen recht milden Winter gibt.
Der BienenSepp
 
Hephaistos schrieb:
Hallo!

Schlechtester Winter aller Zeiten!

14 Völker von 20 tot
2x waren die Wespen am Werk (vermutlich weisellos)
12x Varroa:
Mitte juli abgeschleudert, 6 kg eingefüttert; AS Behandlung mit Schwammtuch von oben, 6 kg eingefüttert, ApilLiveVar gegeben. nach 3 Wochen noch einmal ApiLiveVar, fertig aufgefüttert. 22.12. OS verdampft.
Varroa Abfall (sowohl natürlicher, als auch bei Behandlung) gering. Heute Beuten voller Futter, aber leider ohne Bienen :evil:

Gruß,
Hary

Hallo Hephaistos : :toothy8:

Ich habe vor kurzem bei <Werner-Seip.de> einen neuen Katalog bestellt, und da fiel mir auf, dass er die Seite 19 für "Api-Life-Var" dick mit Filzstift durchgestrichen hatte.
Sicherlich nicht ohne Grund!!!

Gruß
rundwabe :n99: :n99:
 
Hallo Honigmaul!
Darf ich mal fragen woher du genau kommst?
ich bin aus Ried im Innkreis und in der Ortsgruppe Haag am Hausruck!

Da ich nun schon mehrere Königinnenverluste durch As hatte, werde ich heuer hoffentlich ganz darauf verzichten können...
Den alle Säuren schädigen irgendwo die Biene egal wo...Atemwege, Chitinpanzer usw.
Ist ja bei uns Menschen genauso...

Wie werde ich es heuer machen:
Ich tüftle mir immer was neues zusammen.

Heuer werde ich aus jedem Volk Ende Juli Ks machen und diese 2 mal mit OS bedampfen bzw beträufeln.
Eine totale Bauernerneuerung womit ich dann Anfang August ziemlich Varroafrei bin.
Mit den Brutwaben werde ich Brutscheunen machen und mit diesen Bienenmassen immer starke Ks bilden.
Ich selbst werde heuer ganz auf Dadant umsteigen.
Jetzt bildet sich eine gesunde Winterbrut auf neuem Wachs und ohne Varroa!
Das ist mir ganz ganz wichtig! Nun brauche ich noch ein Mittel, dass auf Dauer wirkt, zb ALV
Ende September wird zur Kontrolle noch eine Stoßbehandlung mit As durchgeführt, worüber ich aber nicht glücklich bin
(Schwammtuch von oben!)

!!!Bei meinen Zuchtköniginnen wird As nicht zum Einsatz kommen!!!

Da ich gestan Erfahren habe gibt es auch schon auf ALV in der Steiermarkt Resistenzen...
Also wird dieses Produktvll auch bei mir vll wegfallen...

Lg
Falls jemand Kritik an der Betriebsweise hat, bitte mir schreiben um diese noch zu verbessern!
 
Es schon lustig, wie man sich auf ein bestimmtes Produkt einschiessen kann!

Fakt ist, dass alleThymol-Produkte bei der Behandlung von zweräumigen Völkern prinzipbedingt eine größere Varianz haben. Bei einräumigen Völkern aber sehr gut funktionieren.

Resistenzen gegen ALV kann es genauso wenig geben wie gegen OS oder AS.

Ausserdem ist das Zusammenbrechen der Völker nicht eine Folge der mangelhaften Behandlung in der abgelaufenen Saison, sondern eine FOlge der BEIDEN zurückliegenden Behandlungen. Wir müssen eine größtmögliche Wirkung jeder Behandlung anstreben, sonst gibts immer wieder Katastrophenfälle. Die Behandlung mit AS und Schwammtuch ist IMHO die beste Möglichkeit sich in die Reihen der katastrophen einzureihen, weil die Wirksamkeit zu variabel ist! AS-Schwammtuch kommt bei meinen Völkern nimmer rein (Nassenheider hab ich aber noch nicht getestet). Mal sehen, wie es mit dem Tobi geht ;-)
 
Hallo Marcel!

Dein Konzept kommt mir nicht so richtig ausgegoren vor. Einmal wird ALV ins Auge gefasst, dann doch wieder AS-Schwammtuch. Ich würde vorschlagen, wenn schon ohne Chemie, dann wirklich ohne Chemie, also Teilen, Bannwabe oder so ähnlich. Aber da muss man sich im Klaren sein, dass das alles mit sehr viel Arbeit verbunden ist, viel Fachkenntnis und auch Ausdauer notwenig ist, denn da könnten schon einmal Rückschläge kommen.

Menschen und Bienen zu vergleichen ist meiner Meinung nicht zielführend. Es gibt nur ganz wenige Punkte wo der Vergleich der Realität stand hält.

MfG
Honigmaul
 
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