Imkerei in Spanien

helmut

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Hallo Leute

Wer hat Erfahrungen, bzw. Kontakte zu spanischen Imkern. Seit Wochen lässt mich der Gedanke nicht mehr los, meine Bienen in Spanien zu überwintern und nach dem Frühjahr in Spanien (Mandelblüte), Mitte März, die Bienen gestärkt heimzuholen.

Gruß Helmut
 
Hallo Helmut!

Jetzt kommt es darauf an, wo "Daheim" ist. Sollte "Daheim" in Österreich oder so sein, könnten sich dadurch die gleichen Probleme wie mit dem Zukauf von ausländischen Kunstschwärmen ergeben, sprich neue Krankheiten usw.

Weiters stellt sich die Frage ob das überhaupt sinnvoll wäre. Die Völker würden sich vermutlich früher entwickeln, aber auch früher schwärmen. Da könnte es passieren, dass der zu Hause gebliebene Imker besten Waldhonig erntet und deine Völker bereits vorher in den Schwarmdusel verfallen sind. Weiters würde die Varroavermehrung durch die verkürzte Brutpause ums x-fache steigen. Da könnte es wieder sein, dass die heimischen Imker noch fleißig Honig/Nektar eintragen lassen und du deine Völker bereits notbehandeln musst.

Ob das, abgesehen vom Aufwand, überhaupt eine gute Idee ist, möchte ich bezweifeln.

Die rechtliche Lage müsste auch noch abgeklärt werden. Ich kann mir vorstellen, dass man nicht so ohne weiters Bienen nach Spanien und wieder zurück transportieren darf. Da könnten sich längere Stehzeiten an irgend einem Kontrollpunkt ergeben.

MfG
Honigmaul
 
Erfahrungen werden in dieser Frage sicherlich nicht allzu viele haben, aber technisch und organisatorisch dürfte dies absolut kein Problem darstellen. Von Kärnten bis zu den Balearen sind es Luftlinie lediglich etwa 1.300 km, die Amis oder Australier würden uns deswegen auslachen. Ein Jumbo Liner mit einigen Hundert Völkern schafft dies locker innerhalb von 24 Stunden.

Übrigens: Ein langjähriges Ziel von mir ist überwintern einer Wandereinheit in einer über den Winter nicht benötigten Halle. Die Halle stünde zur Verfügung, nur müsste man beim anstehenden Reinigungflug verlässlich vor Ort sein um die Einheit in freie zu bringen.

Viel Glück Helmut und bitte berichten.

Josef
 
Bei uns gibt es einen Imker, ob seiner Betriebsweise ist er auch sehr umstritten, der hatte den selben Grundgedanken lieferte seine Bienen nach Kalabrien und in die Toskana (mittlerweile auch ins Brugenland). Gesamt hat er nun über 2000 Völker. Eine Mischrasse aus allen Gegenden in Ligustica-Gelb gehalten (ohne jegliche Zucht).
Den Grundgedanken der wärmeren Überwinterung hat er ob des Aufwandes und auch des Erfolges im Süden inzwischen fast gänzlich verworfen. Die Bienen bleiben das ganze Jahr in der wärmeren Region. Es werden nur die verdeckelten Waben nach Tirol zum Schleudern geliefert. Er verkauft dann zeitig im Frühjahr seine starken Südländer-Völker bei uns, auch deshalb ist er hier sehr umstritten.
So verändern kann sich eine Idee.

lg
Konrad
 
Hallo!

Ich hatte schon vor, die Völker in Spanien zu betreuen, die Varroa zu reduzieren mittels Drohnenwaben und den Schwarmtrieb nicht aufkommen zu lassen. Das hätte den Vorteil, dass ich im März bereits die ersten Ableger hätte und die Frühjahrsentwicklung, bzw. Frühjahrsernte verdopple.
In Amerika wirds auch gemacht, von Texas nach Kanada.

Gruß Helmut
 
Hallo Helmut,

zuviel "Bad Beekeeping" gelesen :lol:

Konrad schrieb schon; Es geht viel einfacher in Italien und Südfrankreich. Vergiß die Bestäuberei und mache gleich das was erfolgreiche Profis in Europa und insbesondere Amerika schon seit ein paar Jahren vermehrt tun:

Kunstschwärme und Königinnen zu Zeiten der Spitzenpreise vermarkten.

Gruß vom zu warmen Mindelsee

Michael
 
helmut schrieb:
Seit Wochen lässt mich der Gedanke nicht mehr los, meine Bienen in Spanien zu überwintern und nach dem Frühjahr in Spanien (Mandelblüte), Mitte März, die Bienen gestärkt heimzuholen.
Hi Helmut,
erklärst du uns bitte deine Beweggründe, die dich zu diesem Gedanken gebracht haben? Was ist der Hauptantrieb für deine Überlegung?
 
Hallo Helmut,

nochwas: Mandelbestäubung ist nicht gerade eine Stärkung der Bienen.

Nektar-/Zuckermangel ist Standard und bei den üblichen Völkerdichten zur Bestäubung auch Pollenmangel etc.
Die Bestäuber in California füttern massiv, nicht nur vor der Blüte, auch während der Blüte.

Gruß vom sonnigen Mindelsee

Michael
 
Hallo Reinhard,
der letzte Winter war der Auslöser. Da konnten meine Bienen am 01.04. zum 1.Mal ausfliegen und dann war das Frühjahr viel zu kurz. Danach gab es für meine Bienen nicht mehr viel zu tun. Da kam mir der Gedanke, mit meinen Bienen das Frühjahr bereits im Februar im Süden zu geniesen.

Gruß Helmut
 
Ich frage mich, was es bringen soll, Bienen über 1.000 km weit zum Überwintern zu transportieren. Allein die Fahrt stellt eine erhebliche Belastung für die Völker dar, die wir jedenfalls nicht abschätzen können. Geht´s da wirklich nur um mehr Honigertrag? Was soll es sonst bringen? Entschuldigt bitte, aber das klingt für mich etwas verrückt.

Grüße von Summ!
 
Hallo Summ,

der Vorteil wäre, dass ich weniger Winterfutter benötige und nur die Hälfte der Völker einfüttern müßte. Da ich bereits Ende März die ersten Ableger hätte. Das macht bei 50 Völkern ca. 750 Euro Ersparniss alleine beim Winterfutter und die Vermehrungsrate würde sich mindestens verdoppeln.

Gruß Helmut
 
Helmut, hast Du Dir mal ausgerechnet, was Dich der Transport und die Kontrollreisen kosten? Ich meine ehrliche Kosten, nicht nur der Sprit. Bist Du Dir im Klaren, dass Du die Bienen und deren Immunsystem mit der Reise ( 2 x mindestens 15 Stunden Rumpeln, Zugluft) und dem Klimawechsel schwächst? Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie sehr wir unsere Bienen eigentlich ausbeuten.

Viele Grüße,

Summ!


PS.: Lass sie doch dort!
 
Summ! schrieb:
Helmut, hast Du Dir mal ausgerechnet, was Dich der Transport und die Kontrollreisen kosten?


Ist in manchen Fällen Bedeutungslos. Wenn ich z.B. eine Urlaubsreise in die Hohe Tauern einplane, kostet dies nun einmal etwas. Nehme ich bei Gelegenheit ein Staffel Bienen in die Alpenrose mit, erfreue ich mich gleich mehrfach.

Wenn Helmut sein Leben nach seiner Pensionierung neu plant, er zudem das nützliche mit dem angenehmen verbinden kann, wäre er doch dumm würde er diese Möglichkeit nicht nützen. Letztendlich wird es nur auf seinen Fuhrpark ankommen. Pro Argumente hat er jedenfalls sehr gute.
 
Es stellt sich für mich auch die Frage, ob sich das wirklich auszahlt.
Du hast den Weg nach Spanien, du weißt nicht, welche Krankheiten, etc. es dort gibt, du tust deinen Fliegern einen ordentlichen Stress an, du läufst Gefahr, dass sie schon ordentlich stark sind und zu Hause bei einem Kälteeinbruch im April mit einer Trachtlücke einen Rückschlag erleiden, dass sie früher in Schwarmneigung kommen,...
Ganz zu schweigen vom ökologischen Nachteil des CO2-Ausstoßes bei dieser weiten Fahrt....

Für mich ist das dem Lebend-Tiertransport quer durch Europa gleichzusetzen. Dass es bereits geschieht bedeutet für mich nicht, dass es gleichzeitig gut ist.

Ob sich das wirklich dafürsteht??? Ich würde es nicht machen!
 
drohne schrieb:
Summ! schrieb:
Helmut, hast Du Dir mal ausgerechnet, was Dich der Transport und die Kontrollreisen kosten?


Ist in manchen Fällen Bedeutungslos. Wenn ich z.B. eine Urlaubsreise in die Hohe Tauern einplane, kostet dies nun einmal etwas.

Ja, Josef, aber Du fährst nicht mit Deinen Bienen in die Hohen Tauern. Helmut führt als eines der Argumente 750,-- Euro (!) Zuckerersparnis ins Treffen. Da muss man dann aber auch die wahren Gesamtkosten errechnen. Und er will mehr Honigertrag, auf das läuft es doch hinaus. Wenn er ganz nach Spanien übersiedelt und seine Bienen mitnimmt, kann ich das ja noch verstehen. Aber 3000 km im Jahr seine Bienen herumzukarren finde ich verrückt, ja ich würde sogar sagen, das ist reine Tierquälerei.

Ich kann mich da nur Reinhards Meinung anschließen.
 
Hallo,

abgesehen von der Sinnhaftigkeit, den Frachtkosten die bei dem Gewicht enorm sein dürften - ich hab da noch eine Frage.

Normale Frachträume in Flugzeugen sind nicht klimatisiert und haben auch keinen Druckausgleich. In 10 km Höhe dürfte das der Tod jedes Lebewesens sein. Tiertransporte in klimatisierten Abteilen dürften bei DIESEM Gewicht die Kosten in astronomische Höhen treiben, sofern sie überhaupt zugelassen werden.

mfg Heinz
 
Hallo Leute,

meine Überlegung war ja nur, mit meinen Bienen zusammen dem triesten Winterwetter hier zu entfliehen und die schönste Zeit für den Imker, das Frühjahr, zu verlängern. Ich glaube jetzt nicht, dass es eine Tierquälerei für meine Bienen wäre zwei Tage gen süden zu ziehen oder hier bei dem Wetter in der Bienenkiste zu hocken. Im letzten Frühjahr war bei meinen Bienen die Kotblas so voll, dass manche nichtmal mehr fliegen konnten.

Gruß Helmut
 
Hallo Globetrotter!

Ich finde die Idee von Helmut einfach super!
Was gibt es Schöneres als dem nasskalten Winterwetter in Germania zu entfliehen und die alten Knochen im Süden in die Sonne zu halten? Nicht viel. Außer, man nehme sein Liebstes auch noch mit in den Urlaub.
Das wäre doch ein einmaliges Abenteuer!
Daß so etwas auch Geld kostet ist logisch, aber wenn man dabei auch ein wenig einspart, ist der Gedanke doch gleich viel sympatischer.
Mancheiner fährt regelmäßig mit seinem Hund/Katze um die Welt. Daß diese Tiere mit in die Wärme fahren, wird viel eher tolleriert, obwohl sie auch Streß haben. Dann heißt es '' Meinen Tieren tut es gut und mir auch! ''
Bei unserem Helmut wird es genau so sein.

Ein ganz klein wenig neidige Grüße, Jens.
 
heuwender schrieb:
Hallo Globetrotter!

Ich finde die Idee von Helmut einfach super!
Was gibt es Schöneres als dem nasskalten Winterwetter in Germania zu entfliehen und die alten Knochen im Süden in die Sonne zu halten? Nicht viel. Außer, man nehme sein Liebstes auch noch mit in den Urlaub.


Servus Jens,
mit sein Liebstes meinst Du doch die Bienen und die Angel und Nicht die angetraute Gattin, die man(n) selbstversändlich auch liebt??? :eek:ccasion9:


CM8
 
[quote="heuwender"
Mancheiner fährt regelmäßig mit seinem Hund/Katze um die Welt. [/quote]

Das ist natürlich ein Argument, mit Bienenstöcken 3.000 km weit herumzugondeln. Es lebe die artgerechte Bienenhaltung. :roll:
 
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