Bienen sind weiterhin gefährdet

J

Josef Gruber

Guest
Bienen sind weiterhin gefährdet, da die EU-Mitgliedstaaten erhebliche Verluste für akzeptabel halten


[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Am 28. Juni haben die EU-Mitgliedstaaten ihre Positionen zur Festlegung harmonisierter spezifischer Schutzziele (SPG) zur Bewertung der Risiken von Pestiziden für Bienen vorgelegt. Auf dem AGRIFISH-Treffen des Rates der Europäischen Union einigten sich die Minister größtenteils auf den Vorschlag der Europäischen Kommission, eine harmonisierte SPG mit 10 %iger Wirkung von Pestiziden auf die Koloniegröße zu haben [1]. Die Mitgliedstaaten betrachten den Verlust von 10 % der Koloniegröße nach einer Exposition gegenüber Pestiziden als akzeptabel. Obwohl sich die Minister auf 10 % als Wert für einen politischen Kompromiss konzentrierten, ist dieser Wert höher, als wissenschaftliche Beweise vermuten lassen.[/FONT]
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[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Nach acht Jahren politischer Blockade zur Annahme des 2013 von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) [2] vorgelegten Bienenleitfadens ist dieser neue Kompromiss ein positiver, aber mittelmäßiger Erfolg. Es ist inakzeptabel, dass 10 % der Verluste in der Honigbienenkolonie durch Pestizide verloren gehen. Erstens widerspricht es einer wissenschaftlich fundierten Risikobewertung. Im Jahr 2013 schlug die EFSA einen akzeptablen Wert von 7 % auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Risikobewertung von Pestiziden vor. Andere Studien auf diesem Gebiet zeigten die Möglichkeit, bis zu 5 % des Einflusses von Pestiziden auf die Koloniestärke zu erkennen [3].[/FONT]
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[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Darüber hinaus verzichten die Mitgliedstaaten auf die von Wissenschaftlern mitgebrachten Informationen und zeigen einen ständigen Rückgang der Bestäuber [4]. Ein solch ambitiöser Kompromiss widerspricht Europas Bekenntnis zur Verbesserung der Nachhaltigkeit (EU Green Deal, EU Biodiversity Strategy, Farm2Fork Strategy) und zur Eindämmung und Umkehrung des Rückgangs der Bestäuber (EU Pollinators Initiative).[/FONT]
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[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Neben der Aufrechterhaltung gefährlicher Bedingungen für Bienen und andere Bestäuber, die auch von akuten und chronischen Vergiftungen durch Pestizide betroffen sind, schützt dieser politische Kompromiss nicht die Rechte der Imker. Warum werden Produkte in die Natur gelassen, obwohl sie wissen, dass sie zu direkten Verlusten in der Lebensgrundlage der Imker führen? Eine solide und faire Risikobewertung sollte den Verlust von Bienen als ebenso kritischen Verlust betrachten wie beispielsweise den Verlust von Rindern.[/FONT]
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[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]BeeLife und seine Mitglieder fordern alle Mitgliedsstaaten auf, ihre Position zu überdenken. Obwohl die ideale Akzeptanz der Auswirkungen von Pestiziden auf Bienen bei 0 % liegen sollte, sollte die EU zumindest auf ihre wissenschaftlichen Gremien hören, die eine Höchstgrenze von 7 % für akzeptable Verluste vorschlagen.[/FONT]
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[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]*Dies ist die Position, die die EU-Länder während des AGRIFISH-Treffens am 28. Juni präsentiert haben:[/FONT]

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[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Niederlande: harmonisiert 7%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Frankreich: harmonisiert 7% - 10% ok für Konsens[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Italien: harmonisiert 7%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Estland: harmonisierte europäische SPG 12%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Litauen: harmonisierte europäische SPG 10 %[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Zypern: harmonisierte europäische SPG 10 %[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Slowakei: harmonisierte europäische SPG 7% - 10% ok für Exkursionen[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Polen: harmonisierte europäische SPG 12,8% - 10% ok für Kompromisse[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Irland: harmonisierte europäische SPG 10 %[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Spanien: harmonisierte europäische SPG 10%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Luxemburg: harmonisierte europäische SPG 10 %[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Belgien: harmonisierte europäische SPG 10%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Deutschland: harmonisierte europäische SPG 10%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Lettland: nicht harmonisiert[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Kroatien: harmonisierte europäische SPG 10%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Ungarn: harmonisierte europäische SPG 7% - 10% ok für Kompromiss[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Finnland: harmonisierte europäische SPG 12,8% [/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Österreich: harmonisierte europäische SPG 10%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Bulgarien: harmonisierte europäische SPG 12%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Tschechische Republik: harmonisierte europäische SPG 12% - 10% ok für Kompromisse[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Griechenland: harmonisierte europäische SPG 23%[/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Schweden: harmonisierte europäische SPG 7% [/FONT]

[FONT=var(--ricos-custom-p-font-family]Rumänien: harmonisierte europäische SPG 10 %
Dänemark: harmonisierte europäische SPG (unklarer Prozentsatz)

https://www.bee-life.eu/post/bees-s...mail&cid=547ac46b-27cc-4194-98c6-6e424a4f5a9c
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Sepp, hier sieht man wiederum, bereits 33 User haben dies gelesen, aber bisher keinerlei Reaktion, offenbar sind die Bienenzüchter träge geworden.

Anders die Tiroler Schafzüchter, um ein Beispiel zu nennen, da wurde eine Demo angestrengt, hoffnungsvoll erwartet wurden einige Hundert, gekommen sind einige Tausend und hier marschierten von Kleinkinder bis zu über 90 jährige Personen mit.

Ich erinnere mich an die letzten AT Imkerdemos, bei der Wiener Oper waren wir nur eine Handvoll, nicht viel anders beim Wiener Parlament.

Josef, der Aufwiegler
 
Ich glaube, den Regierungen wird es erst dann bewusst, wenn sich die Erträge in der Landwirtschaft (Obst und Gemüsebau) soweit verringert haben, dass die Preise für Ottonormalverbraucher explodieren.

Es geht ja nicht allein um die Extistenzgrundlage der Imker, es geht ja in der Hauptsache um den Rückgang der Insekten allgemein.

Früher bin ich 100 km mit dem Auto gegahren und musste die Windschutzscheibe von Insekten reinigen.

Heute fahre ich 500 km und immer noch kein Insekt auf der Scheibe.

Eigentlich muss das doch jeder merken.

Aber die Gier der "notleidenden" Landwirte kennt keine Grenzen.

Ein Nachbarlandwirt hier ist so "notleidend" das er alle 3 Jahre den neuesten Mercedes bekommt, die Maschinen und Geräte in seinem Fuhrpark werden immer grösser und auch mehr, obwohl sich seine zu bearbeitende Fläche nicht vermehrt hat.

Vielleicht sollte man die eingegangenen Bienenvölker sammeln und vor den jeweiligen Regierungssitz kippen, aber ausser Ordnungswidrigkeitsstrafen wird bei denen eh nichts dabei raus kommen.

Na ja, dass sind nur mal meine Gedanken zu dem Thema.
 
Bienenschutz ist natürlich ein Interessenskonflikt.
Die Landwirte haben sehr gute Vertreter in der Regierung.
Wir Imker als Teil der Landwirtschaft vergeuden unsere
Energie mit sinnlosen Diskussionen um das "Hinterteil" der Biene.

Um einen Österreicher auf die Straße zu bringen, muss der Schuh schon gewaltig drücken.
Die Masse der Imker hat ihr Einkommen nicht aus dem Imkereibereich und so wird
zwar gejammert, aber zu einer Demo fahren nur wenige.

Schöne Grüße Sepp
 
Josef,
bei uns uns ist es nicht besser.

Hier bekommste manchmal nicht 3 Leute unter unter einen Hut.

Aber wenn man ruft: Atomkraft...Nein Danke, dann rennen sie zu den Demos ohne Ende.

Warten wir ab wenn sie am Hungertuch nagen, weil keine oder viel zu wenig Früchte wegen der fehlenden Bestäubung vorhanden sind.....

Vielleicht sind wir dann nicht mehr da...(man ist ja nicht mehr der jüngste).... aber ich höre schon jetzt das Geschrei: Hätten wir bloss früher was unternommen...

Atomkraft...Nein Danke war früher auch ein Thema, erst nach Fukushima , sprich nach dem 2ten Supergau, wendet man sich ab von der Kernenergie.

Das kann man jetzt ewig so weiter diskutieren...
 

Ich habe dieses Jahr ein paar Völker verloren und ich weiß nicht wirklich warum dies so ist.
Aber wenn man sowas liest, vor allem, dass die Bauern ihre Spritzmittel vollends aufbrauchen dürfen, dann darf man sich doch schon auch fragen, ob nicht irgend ein Bauer was gespritzt hat.
Nachweisen kann ich das nicht, das ist das Problem.
Klar könnte ich die Bienen untersuchen lassen, aber welchen Bauer soll ich dann zur Rächenschaft heranziehen?
Also geb ich mir halt selbst die Schuld: Varroaschaden. Klingt doch gut und ich verdächtige niemanden.

LG Doris
 
Zuerst wurde den Kleinbauern die Lebensgrundlage entzogen und dann wurden die Großbetriebe von den EU Zahlungen und von der Chemielobby abhängig gemacht. Jetzt stemmt sich die Politik gegen eine Veränderung. Es könnten Gewinne verloren gehen.
 
Das Problem -eigentlich unser imkerliches Problem- sind die Großbetriebe, die haben eigene PSM Verwalter die einzig für Depots und Mischungen verantwortlich sind, das die einen Giftschein haben ist selbstverständlich. Die mischen die PSM ab, der Traktorfahrer bekommt den Auftrag eine bestimmte Fläche zu spritzen, was und welche Cocktails er ausbringt, dsss weiß er schon nicht mehr.

Sterben Nützliche, so interessiert dies nicht mehr, einzig Erfolg und volle Lager sind primär.

Josef
 
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