Welch Freude, dieses Thema hier zu haben! Ich wollte es nicht wagen, aber nun, da es da ist, mein Senf dazu
Meiner Erfahrung nach kann man grob zwischen zwei Strömungen unterscheiden: den Veganern aus Prinzip, sprich denen geht es darum, dass keine Tiere wegen ihnen leiden oder sterben müssen. Manche davon, die ich kenne, nenne ich dann "die Militanten"
Die andere Gruppe sind die Leute, die sich vegan (oder teilweise vegan) aus rein egoistischen Gründen ernähren, nämlich, weil es ihnen damit besser geht und es gesünder sei.
Vor kurzem hat ein Film auf Netflix sehr viel Aufregung erzeugt:
https://gamechangersmovie.com - leider ist die Website nur auf English verfügbar, der Film (
https://www.netflix.com/watch/81157840) ist jedoch mit deutschen Untertiteln verfügbar.
Die Aussage des Film, der behauptet, auf wissenschaftlichen Studien zu basieren ist: jegliches tierisches Eiweiß ist ungesund, besonders wenn man sehr viel davon konsumiert. Ich schreibe "behauptet", weil es natürlich zu jedem Thema hunderte Studien gibt, die anderes "beweisen". Und jeder kennt den 100-jährigen Opa der seit dem er 12 war geraucht hat und jeden Tag sein Schnitzerl gegessen hat daher kann das ja nicht stimmen, oder? Der Film war jedenfalls so gut gemacht und so logisch in senien Schlussfolgerungen, dass ich mich seit November hauptsächlich vegan ernähre, ich jedoch ab und zu weiterhin Fleisch, Käse etc esse und zwar aus zwei Gründen: erstens, weil es mir unglaublich gut schmeckt. Und zweitens, weil ich beruflich oft essen gehen muss oder bei Freunden eingeladen bin, und da möchte ich nicht der komplizierte Gast sein. Vegetarisch zu essen ist fast überhaupt kein Problem mehr.
Das Ergebnis? Ich fühle mich WESENTLICH besser, viel mehr Energie und zwar durchgehend und nach dem Essen geht es mir besser, nicht schlechter wie im Schnitzelkoma. Ich war überrascht, wie gut man als veganer Essen kann - es gibt sehr viele Bücher und Rezepte online dazu, u.a. auch auf der oben verlinkten Website.
Und ich war auch überrascht, wie gut es mittlerweile Ersatzprodukte (über dessen Sinnhaftigkeit man streiten kann) bzw Soja-, Erbsens-Protein-Produkte, Aufstriche etc gibt. Natürlich (?) geht man Anfangs mal in die Fachmärkte rein um zu schauen, zB in Denns Bio-Laden. Dass das unleistbar ist, ist von Anfang an klar - überrascht hat mich, dass das Zeug dort jedoch aus aller Herren Länder daherkommt und alles andere als Regional ist.
Und wo findet man jetzt gutes, veganes Zeug aus der Region von heimischen Firmen? Beim Hofer! Siehe meine drei Liebingsprodukte:
Das "Pfefferfilet" links schmeckte mir von Anfang an ausgezeichnet - es besteht nur aus Erbsenproteinen, Zwiebeln, Sonnenblumenöl, Kürbispuree und ein paar anderen Gewürzen und Zeug - hat aber einen wunderbaren Geschmack und eine sehr gute Konsistenz. Keine bösen Dinge sind drinnen - hergestellt wird das ganze in St. Georgen in Österreich.
Der Aufstrich von Hofer schmeckt mir auch sehr gut (es gibt noch andere Varianten davon) - alle Zutaten bis auf das Wasser, Salz, Paprikaflocken und Gewürze (eh klar) sind Bio aus Österreich AUCH die Sojabohnen, die laut Verpackung aus der Region Neusiedlersee kommen. Hergestellt von Wjornar! Das ist DIE Aufstrichmanufaktur in Wien.
Auch das geräuchte Tofu wird mit Sojabohnen von der Region Neusiedlersee hergestellt, produziert in Traiskirchen. Regionaler geht glaube ich nicht.
Was mich zum eigentlichen Punkt bringt: in 20-30 Jahren werden wir uns alle fast ausschließlich vegan bzw vegetarisch ernähren müssen, einfach aus Umweltgründen. Ich genieße daher das Fleisch in Maßen, solange es noch leistbar ist.
Und was das Thema Honig betrifft: meiner Meinung nach essen nur die Militanten Veganer, die keine Ahnung vom Imkern haben, keinen Honig. Mit Argumenten kann man da nicht durchdringen. Wenn man Honig von einem Bio-Imker aus Österreich konsumiert, vielleicht sogar einem Demeter Imker, dann sehe ich da als Konsument.
überhaupt keinen Grund, damit ein Problem zu haben als VeganerIn.