Honig und vegane Ernährung, ist dies(er) vertretbar

fix

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Ja, ich muss zugeben, ich missioniere auch, oder versuche es öfters.
Die Versuchung das zu tun ist natürlich groß, bei mir genauso.

Veganer essen keinen Honig soweit ich weiß ?

Ich esse sehr viel Honig und als langjähriger Imker muss ich sagen dass es wirklich nicht notwendig ist als Veganer auf Honig zu verzichten, es gibt heute genug Imker die ihre Bienen wirklich gut und soweit es geht naturgemäß halten und ihnen genug eigenen Honig zum Überwintern in den Stöcken lassen. Wenn ich natürlich Honig aus dem Ausland aus einer künstlichen Massenbienenhaltung essen müsste würde ich liebend gern auf Honig verzichten.
 
AW: Hilfe Biene gefunden, sie läuft aber fliegt nicht mehr, nachdem ich... brauche Hi

Würde jeder vegan leben, gäbe es wohl fast keine Bienen mehr. :)
Wer Honig isst der fördert die Imkerei, die Imker halten Bienen.
Ohne Imker würden Bienen kaum überleben können - Varroa sei Dank.

Als ist der Verzicht auf Honig schädlich für die Bienen...
 
AW: Hilfe Biene gefunden, sie läuft aber fliegt nicht mehr, nachdem ich... brauche Hi

Vegan leben sagt sich so leicht dahin. Was ich bei Veganern vermisse, sind gute Rezepte, wie man sich vollwertig vegan ernähren kann. ich würde nicht jeden Tag Gensoja aus industrieller Verarbeitung essen wollen. Vollwertig Vegan zu leben ist eine große Herausforderung, vor allem wenn man im Wachstum ist bzw eine Frau, die erhöhten Eisenbedarf hat. Und Pillen sind für mich keine Alternative, auch keine Nahrungsmittel, die weite Wege zurückgelegt haben.
Natürlich ist Fleisch im Überfluss auch nicht gesund und ich respektiere jeden Vegetarier oder Veganer. Aber nur zu sagen, ich bin vegan, und sich nicht selbst um sein vollwertiges Essen zu kümmern, ist sicher keine Alternative.

Deshalb bitte ich Wildkatze hier, uns ein paar tolle vegane vollwertige Essensrezepte zu posten, damit wir Fleischesser vielleicht umdenken.

LG Doris
 
AW: Honig und vegane Ernährung, ist dies vertretbar

Von veganer Ernährung hab ich selber soviel Ahnung wie die berühmte Kuh von einem Sonntag, also klärt mich Unwissenden doch auf was es damit zu tun hat.

Meine Frau hat mir heute den Teller mit einem saftigen und würzigen Herrengulasch gefüllt, das Rindfleisch butterweich, das Würstel knackig frisch, das halbe Ei lecker wie immer, auch das in Streiferl geschnittene Gurkerl verzauberte diesen Gaumenschmaus zu einem kulinarischen Hochgenuss. Nun meine Frage, wäre dies ein Festmahl für Veganer, oder hätten diese lediglich das Gurckerl verschmaust?

Jsoef
 
Wir Menschen sind von Natur aus Allesfresser... genauso wie z.B. Schweine... + damit weder besser noch schlechter.
Wenn Du anders leben möchtest, tu das + sei glücklich damit.
Aber erzähle mir net, daß Deine Lebensweise die einzig richtige ist.

Der ganze vegane (und auch alle anderen) Hype kann mir gestohlen bleiben. Ist im Grunde alles nur Geschäftemacherei irgendwelcher Industrien, die versuchen ihren Scheiß von Analog"käse" aufwärts möglichst vielen Leuten anzudrehn.

vlG
Bernhard
 

...es gibt in Wien ein Beisl (eigentlich ist es ein Pub mit einer beeindruckenden Wiskey-Sammlung), das macht ein echt ordentliches veganes Gulasch. Das Gulasch bekommt man gut hin, auch vegan. Den Geschmack machen die Gewürze, man braucht nur etwas halbwegs bissfestes als Fleischersatz (Soja-Würfel z.B.).

Aber ich, für meinen Teil sehe das Ziel einer vegetarischen oder veganen Ernährung nicht darin, möglichst nahe an die Hausmannskost heran zu kommen, sondern eben Speisen zu finden, wie z.B. richtig schmackhaftes Gemüse, Melanzani (nicht die mit Wasser vollgepumpten aus dem Supermarkt, sondern die kleinen länglichen aus dem Garten) oder Kürbisspeisen, oder....

Gesundheitliche Schwierigkeiten anzuführen ist meiner Meinung nach nur ein schwaches Argument, Kartoffel haben z.B. viel Eiweiß, oder Hülsenfrüchte. Das reicht allemal, rote Rüben, Trauben und vieles andere enthält beachtliche Mengen an verwertbarem (!) Eisen.

Warum Blütenhonig nicht als vegan zählt, habe ich nicht verstanden. Es ist im wesentlichen Blütennektar, der von den Bienen nur verarbeitet wird. Wieviel tierisches Protein enthält Honig? Zumindest bei meiner Betriebsweise werden auch keine Bienen getötet und es müssen auch keine Bienen leiden.

Ich selbst bin seit etwa 30 Jahren Vegetarier, aber es liegt mir nichts ferner, als jemand anderen dazu zu bringen sich auch so zu ernähren (weder einen Fleischesser noch einen Veganer).

Liebe Grüße
Börni
 
Ich gehöre zu den Allesfressern. Mir ist nur wichtig wie das Tier gelebt hat und gestorben ist, bis ich es esse.
Ich liebe auch Milchprodukte. Es muss nicht immer Fleisch sein. Ich habe auch unsere Mastschweine (immer 2 Stück), die ich gestreichelt und gefüttert habe, zur Schlachtung begleitet und anschließend gegessen.
So ist der Lauf des Lebens und der Natur. Als Allesfresser ist man alles. Als Pflanzenfresser ist man Pflanzen und als Fleischfresser eben Fleisch.
Unser Katze würde sich bei mir sehr beschweren, würde ich sie vegetarisch füttern.
Nur darf man Fleisch nicht als Wegwerfartikel behandeln, sondern bei Essen daran denken das dafür ein Tier gestorben ist.
Darum soll eine Fleischmahlzeit etwas besonderes sein.
 
Ganz ohne Fleisch oder Wurst könnte/möchte ich nicht. Aber wie bei allem die Dosis macht das Gift genauso verhält es sich für mich bei der Ernährung, von allem etwas, am besten ausgewogen und auch mal ein Fleisch freier Tag dazu noch saisonales Gemüse und das Fleisch vom örtlichen Metzger wo man auch noch wissen kann wie das Tier gelebt hat.

Wenn eine Ernährung zu einseitig wird und man nur durch Pillen das ganze vollwertig machen kann kann dies nicht der richtige Weg sein (meine Meinung) soll aber jetzt nicht auf vegan bezogen sein denn dazu kenne ich mich hier zu wenig aus vielleicht gibt es genug Lebensmittel um sich vollwertig vegan zu ernähren?
 
Welch Freude, dieses Thema hier zu haben! Ich wollte es nicht wagen, aber nun, da es da ist, mein Senf dazu :D

Meiner Erfahrung nach kann man grob zwischen zwei Strömungen unterscheiden: den Veganern aus Prinzip, sprich denen geht es darum, dass keine Tiere wegen ihnen leiden oder sterben müssen. Manche davon, die ich kenne, nenne ich dann "die Militanten" :)

Die andere Gruppe sind die Leute, die sich vegan (oder teilweise vegan) aus rein egoistischen Gründen ernähren, nämlich, weil es ihnen damit besser geht und es gesünder sei.

Vor kurzem hat ein Film auf Netflix sehr viel Aufregung erzeugt: https://gamechangersmovie.com - leider ist die Website nur auf English verfügbar, der Film (https://www.netflix.com/watch/81157840) ist jedoch mit deutschen Untertiteln verfügbar.

Die Aussage des Film, der behauptet, auf wissenschaftlichen Studien zu basieren ist: jegliches tierisches Eiweiß ist ungesund, besonders wenn man sehr viel davon konsumiert. Ich schreibe "behauptet", weil es natürlich zu jedem Thema hunderte Studien gibt, die anderes "beweisen". Und jeder kennt den 100-jährigen Opa der seit dem er 12 war geraucht hat und jeden Tag sein Schnitzerl gegessen hat daher kann das ja nicht stimmen, oder? Der Film war jedenfalls so gut gemacht und so logisch in senien Schlussfolgerungen, dass ich mich seit November hauptsächlich vegan ernähre, ich jedoch ab und zu weiterhin Fleisch, Käse etc esse und zwar aus zwei Gründen: erstens, weil es mir unglaublich gut schmeckt. Und zweitens, weil ich beruflich oft essen gehen muss oder bei Freunden eingeladen bin, und da möchte ich nicht der komplizierte Gast sein. Vegetarisch zu essen ist fast überhaupt kein Problem mehr.

Das Ergebnis? Ich fühle mich WESENTLICH besser, viel mehr Energie und zwar durchgehend und nach dem Essen geht es mir besser, nicht schlechter wie im Schnitzelkoma. Ich war überrascht, wie gut man als veganer Essen kann - es gibt sehr viele Bücher und Rezepte online dazu, u.a. auch auf der oben verlinkten Website.

Und ich war auch überrascht, wie gut es mittlerweile Ersatzprodukte (über dessen Sinnhaftigkeit man streiten kann) bzw Soja-, Erbsens-Protein-Produkte, Aufstriche etc gibt. Natürlich (?) geht man Anfangs mal in die Fachmärkte rein um zu schauen, zB in Denns Bio-Laden. Dass das unleistbar ist, ist von Anfang an klar - überrascht hat mich, dass das Zeug dort jedoch aus aller Herren Länder daherkommt und alles andere als Regional ist.

Und wo findet man jetzt gutes, veganes Zeug aus der Region von heimischen Firmen? Beim Hofer! Siehe meine drei Liebingsprodukte:

foto.jpg

Das "Pfefferfilet" links schmeckte mir von Anfang an ausgezeichnet - es besteht nur aus Erbsenproteinen, Zwiebeln, Sonnenblumenöl, Kürbispuree und ein paar anderen Gewürzen und Zeug - hat aber einen wunderbaren Geschmack und eine sehr gute Konsistenz. Keine bösen Dinge sind drinnen - hergestellt wird das ganze in St. Georgen in Österreich.

Der Aufstrich von Hofer schmeckt mir auch sehr gut (es gibt noch andere Varianten davon) - alle Zutaten bis auf das Wasser, Salz, Paprikaflocken und Gewürze (eh klar) sind Bio aus Österreich AUCH die Sojabohnen, die laut Verpackung aus der Region Neusiedlersee kommen. Hergestellt von Wjornar! Das ist DIE Aufstrichmanufaktur in Wien.

Auch das geräuchte Tofu wird mit Sojabohnen von der Region Neusiedlersee hergestellt, produziert in Traiskirchen. Regionaler geht glaube ich nicht.

Was mich zum eigentlichen Punkt bringt: in 20-30 Jahren werden wir uns alle fast ausschließlich vegan bzw vegetarisch ernähren müssen, einfach aus Umweltgründen. Ich genieße daher das Fleisch in Maßen, solange es noch leistbar ist.

Und was das Thema Honig betrifft: meiner Meinung nach essen nur die Militanten Veganer, die keine Ahnung vom Imkern haben, keinen Honig. Mit Argumenten kann man da nicht durchdringen. Wenn man Honig von einem Bio-Imker aus Österreich konsumiert, vielleicht sogar einem Demeter Imker, dann sehe ich da als Konsument.
überhaupt keinen Grund, damit ein Problem zu haben als VeganerIn.
 
Ich könnte da nicht mithalten. Hab gestern Spinatknödel gemacht und hab beim Essen gesagt, heute gibts was Vegetarisches.Na mehr hab ich nicht gebraucht, sind natürlich Eier drinnen Käse und Butter oben drauf. Die Rüge meiner Kinder kam sofort. Ich würde es nicht einmal schaffen vegetarisch zu Kochen,dazu schmeckt es mir zu gut......wüsste auch nicht wie.....Gemüse, Salat, Kartoffeln, Obst gibts sowieso....bei Reis und Soja ist normalerweise jede Ökobilanz im Arsch und wenn ich mir den obigen Verpackungswahn anschaue ( Plastik ohne Ende) da nützt dann das Soja aus dem Burgenland auch nichts mehr.

Bio, Regional und ausgewogen steht bei mir Vordergrund.
 
Und was das Thema Honig betrifft: meiner Meinung nach essen nur die Militanten Veganer, die keine Ahnung vom Imkern haben, keinen Honig. Mit Argumenten kann man da nicht durchdringen.

Ein Top für diesen wunderbaren Beitrag :thumbright:.

Wie bitte könnte ich "militante Veganer" dennoch davon überzeugen, dass man nicht nur sich selber, sondern auch der Natur Gutes mit dem einen oder anderen Glas Honig macht. Ein ganz besonders wertvolles Argument hat Claudia schon angesprochen, nämlich die Verpackung, Honig benötigt nämlich keine Plastikverpackung.

Josef
 
Wozu muss ich mich vegan ernähren, wenn ich es dann mit hochprozessierten Lebensmitteln bezahle? Das kann doch so gut für die Umwelt auch wieder nicht sein.

Hab gestern Spinatknödel gemacht und hab beim Essen gesagt, heute gibts was Vegetarisches.Na mehr hab ich nicht gebraucht, sind natürlich Eier drinnen Käse und Butter oben drauf. Die Rüge meiner Kinder kam sofort. Ich würde es nicht einmal schaffen vegetarisch zu Kochen,dazu schmeckt es mir zu gut.....
Nach den Definitionen, die ich kenne, ist das doch vegetarisch. Es ist nur nicht Vegan.

Ich fand in dem Thread mit der Biene die an sich unverschämte Unterstellung süß, ich würde mich nur nausreden mit den Schmerzen. Dass sich, wie es sich weiter in Post https://www.bienenforum.com/core/sh...-brauche-Hilfe&p=235669&viewfull=1#post235669 anhört, bis nach Siegen scheint's noch nicht vorgedrungen ist, dass man Tiere auch anständig halten kann, finde ich schade. Die ebenso unverschämte, indirekte Unterstellung, ich würde mich automatisch als Fleischesser am Leid der Tiere beteiligen, finde ich nicht ganz so süß, aber Wildkatze kennt mich ja nicht.

Ich bleibe dabei, wenn man darauf achtet, woher das Fleisch kommt, kann man es m.M.n. maßvoll gut essen. Und wenn ich mich vegetarisch ernähren will, tue ich das. Ich schaffe sogar vegane Gerichte, wie letztens die Kürbissuppe oder das Chili. Womit ich persönlich ein Problem habe ist, wenn die ach so tolle vegane Ernährung durch Sojaprodukte, für die extra Regenwald abgeholzt wurde zustande kommt. Und auf Gulasch oder gar Salami oder Mortadella oder andere Fleischersatzauswüchse aus Soja verzichte ich auch lieber, da darf es dann ein richtiges Rindvieh (oder Schwein) sein :) Dafür esse ich ganz gern Chili ohne Fleisch, dafür aber mit Grünkernschrot - probiert's es mal aus :)

Im Übrigen bin ich der Meinung, wer Fleisch essen will, sollte auch in der Lage sein, das Tier entsprechend zu schlachten und zu metzgern. Ich glaub, wenn das jeder beherzigen würde, würden die Veganer sehr schnell sehr viel mehr werden :)
 
Also ich selbst hab mal 6 Monate Vegetarisch/Vegan gelebt. War irgendwie Zufall weil ich eigentlich Richtung Sonntagsbraten wollte, sprich unter der Woche kein Fleisch nur eben Sonntags. Daraus wurden dann 6 Monate ohne Fleisch. Was ich persönlich Schade finde ist das viele Vegane/Vegetarische Gerichte bzw Rezepte viel zu viel exotisches Zeugs benötigen welche von irgendwo her kommen. Dennoch respektiere ich jeden so wie er ist solang mir keiner was aufbrummen möchte tu ich es auch nicht. Ich persönlich kenne einige Veganer die Honig konsumieren, jedich dann nicht Supermarkthonig
 
...Bio, Regional und ausgewogen steht bei mir Vordergrund.

fast genau so... bei mir ist Regional noch weit vor Bio von weit weg. Leider wird machmal Bio mit esoterischen Unsinn zu abartig überhöhten Preisen angeboten... + die finden dann auch noch Idioten, die das Zeug kaufen.
Es ist wahrlich net leicht, heute als kritischer Konsument einzukaufen und net in irgendeine Marketingfalle hineinzutappen.

vlG
Bernhard
 
Wenn ich denn so ein Pfeffersteak esse das keins ist was für Chemie nehme ich denn da zu mir oder sind das alles Gewürze die so abgestimmt wurden das der Geschmack der slebe ist?

Ich finde es auch irgendwie komisch wenn man vegetarisch oder vegan leben und essen will aus welchem Grund braucht man dann wieder den Namen Steak, Salami oder ..., dann heißt es eben Grünkernküchle oder sonst wie?

Würde unsere Landschaft so aussehen wie sie aussieht wenn komplett auf Tiere verzichtet werden würde? Wenn jede Wiese für einen Acker weichen müsste fände ich das nicht schön zudem darf mans glaube ich auch nicht und wer kommt dann alle paar Wochen zum mähen, ein Elektrotraktor :-k Dann doch lieber ein paar Rindviecher die das Gras und Gestrüpp kurz halten.
 
Meine Ausgangsfrage war ja: Vegane ausgewogene Rezepte. Bis jetzt kam keins, auch nicht von den bekennenden Veganern.
Ich bin Hausfrau und muss jeden Tag kochen. Wohlbemerkt, jeden Tag. Und ich mag nicht jeden Tag Linsen essen. Ich mag auch nicht jeden Tag Räuchertofu. Mein Schwiegersohn ist Vegetarier. Er ißt wenigsens Käse und Milchprodukte und Eier. Also hab ich mittlerweile schon einige Mahlzeiten auf Lager. Und man kann auch vegetarisch super gut grillen. Es ist halt viel viel aufwändiger.

Aber Vegan. Und bitte nicht abgepackt vegan. Ich esse auch keine Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe.

Bei uns im Dorf kocht jemand Mittagstisch. Der kann wirklich gut kochen. Er hat jeden Tag ein Fleischessen und ein vegetarisches.
Ich schau mir immer das vegetarische Menue genau an.... und es wiederholt sich alle Woche. Mir würde das zum Hals heraushängen.
Beilagen mit Gemüse.... Gemüse mit Beilagen.

Ich bin ein Genussmensch. Für mich ist Essen wichtig, gutes Essen, nicht die Menge und auch nicht unbedingt Fleisch. Aber es muss
schmecken und sollte ausgewogen sein.

Beispiel: Ich mache ja meine Nudeln selbst mit der Nudelmaschine. Ich habe mir Kamutvollkornmehl gekauft und mit Wasser ( nach Anleitung eines Experten) Nudeln gemacht. Das war eine Pampe, fast nicht zu essen. Nun habe ich aus demselben Mehl die Nudeln mit Eiern gemacht.... eine wohlschmeckende Mahlzeit. Gut, vielleicht hätte ich im Reformhaus irgendwelchen Eierersatz kaufen können, mit dem es genauso funktioniert hätte.

Was bedeutet eigentlich vegan: nichts von Tieren. Also auch kein tierischer Dünger. Kein Mist, kein Hornmehl, kein Guano.
Kein Federkissen, keine Lederschuhe, kein Abkehrbesen mit Roßhaaren. Einfach nichts.

Die Idee mit dem Blütenhonig fand ich gut. Die Bienen verarbeiten ja nur den Nektar der Pflanzen.
Aber so ist es halt auch mit der Milch, da wird das Gras von der Kuh verarbeitet. OK, bei den Eiern wird es schwierig, ein Huhn frißt auch einen Wurm.
Rein theoretisch dürfte ein Veganer auch kein Haustier halten. Weder Hund noch Katze. Denn ein Tier in ein Haus zu sperren ist alles andere als tiergerecht.

Da ich aber sehr tolerant bin, darf jeder essen und tun was er möchte. Warum auch nicht. Wir sind doch kein "Einheitsmensch", sondern sehr unterschiedlich. Und das ist doch gut so, oder?

LG Doris
 
Was bedeutet eigentlich vegan: nichts von Tieren. Also auch kein tierischer Dünger. Kein Mist, kein Hornmehl, kein Guano.

Dann dürfte man gar nichts mehr essen, denn die Tiere hinterlassen ihren Mist ja überall, die fragen uns nicht davor :) Meines Wissens bedeutet vegan Vegetarier ohne Milch und Eier, so steht's auch auf Wikipedia. Also jemand, der Pflanzen isst, aber keine Tierprodukte.

Ich sehe Eier als problematischer an, wenn man diese ethische Einstellung hat, als Milch. Aus Eiern entstünde neues Leben. Milch kann im Überschuss produziert werden, das habe ich selbst schon getan ;) Hat mir damals nicht geschadet, mochte nur niemand, außer den Kids :D Insofern sehe ich auch Waldhonig für mich nicht problematisch, weil der ist aus etwas, das die Läuse ausschwitzen, weil es für sie zu viel ist. Die brauchen das nicht.

Kein Federkissen, keine Lederschuhe, kein Abkehrbesen mit Roßhaaren. Einfach nichts.

Guter Punkt. Eine Kollegin hat letztens einen tollen Rock getragen, die wird dafür bestimmt oft blöd angemacht. Er war aus Rindsfell. Das Rind hat bestimmt jemandem auch gut geschmeckt. Ich weiß gar nicht, inwiefern die Tiere, wenn sie denn schon erlegt sind, heute noch verwertet werden. Die Indianer haben alles verwertet, nicht nur das Fleisch. Leder für Tipi und Kleidung, Sehnen für Bögen und als Nähfaden, Knochen für Werkzeuge (Nadeln etc.) und Schmuck. Wir heute wissen doch manches schon gar nicht mehr. Knöpfe aus Knochen sind "eklig", Sehnen verwerten ist viel zu aufwendig.

Es gibt Leute, die "barfen" ihren Hund oder ihre Katze. Die lehnen Tierfutter ab, weil da ja "minderwertige" Sachen drin sind. Genau die Sachen, die sie postulieren, dass man dem Tier zum Füttern geben soll: Hühner mit Federn, Kaninchen mit Fell. Das enthalte Ballaststoffe. Da läuft doch etwas ganz gewaltig schief, finde ich.

Da ich aber sehr tolerant bin, darf jeder essen und tun was er möchte. Warum auch nicht. Wir sind doch kein "Einheitsmensch", sondern sehr unterschiedlich. Und das ist doch gut so, oder?
Ja.
 
Hoi,

also persönlich bin ich seit ca. 8 Jahren Vegetarier, hat alles angefangen wie ich in Australien auf einer Fleisch Farm gearbeitet habe. Esse aber Fleisch und Fisch wenn ich es selber schlachte / fange, dass mache ich aber sehr selten im Jahr (vll. 1-2x). Drohnenbrut esse ich auch, was ja ein paar Leute hier im Forum wissen. Was ich etwas vermisse sind Innereien wie Leberknödel, Lungenstrudel und Milzschnitten.

Ich zwinge es aber keinen auf, wenn ich wo zum Essen eingeladen bin sage ich auch nicht vorher das ich Vegetarier bin, weil sie mir dann meistens irgendwelchen Tofu oder einen anderen Fleischersatz andrehen wollen. Bei Grillereien usw. komme ich recht gut mit Salate, Mais, Zuchinni, Bratkäse etc. über die runden und keiner merkt es meistens, dass ich gar kein Fleisch gegessen habe.

Veganer könnte ich nicht sein, liebe zu sehr meine Eier und Käse und auch natürlich Honig.

Was bedeutet eigentlich vegan: nichts von Tieren. Also auch kein tierischer Dünger. Kein Mist, kein Hornmehl, kein Guano.
Kein Federkissen, keine Lederschuhe, kein Abkehrbesen mit Roßhaaren. Einfach nichts.
Wie bitte könnte ich "militante Veganer" dennoch davon überzeugen, dass man nicht nur sich selber, sondern auch der Natur Gutes mit dem einen oder anderen Glas Honig macht. Ein ganz besonders wertvolles Argument hat Claudia schon angesprochen, nämlich die Verpackung, Honig benötigt nämlich keine Plastikverpackung.

Man müsste einen Veganer auch erklären, dass sehr viel an Bestäubung in der kommerziellen Landwirtschaft von Imkern abhängig ist. Keine Mandeln mehr, Rapsöl, manche Nüsse, Kiwi, viel Obst etc. natürlich gibt es die Wildbienen aber in den großen Feldern würde hier der Ertrag um einiges sinken.

Cheers
Hannes
 
Hallo,

mit Rezepten kann ich nun leider nicht dienen.
Aber ich habe mal 4 Jahre lang (ca.) vegetarisch gelebt.
Mir ging es darum, dem Tierelend in der Massentierhaltung
keinen Vorschub mehr zu leisten.

Man kann sich vegetarisch adäquat ernähren. Das ist eigentlich kein Problem,
da hierbei ja Tierische Produkte auch möglich sind.
Eier, Käse, Milch, Butter etc.

Vegan ist dabei schon eher problematisch.
Damit habe ich mich mal eingehend befasst.
Insbesondere nachdem ein Bekannter von mir über seine Ernährung ausgiebig
berichtete.
Da war der Schrank voll von Nahrungsergänzungsmitteln....

Mittlerweile kann ich sagen, dass auch eine vegane Ernährung möglich ist,
sie ist aber schwierig und zeitaufwändig.
Im wesentlichen sind es folgende Vitamine, Mineralien und Spurenelemente an denen
es oft mangelt:
Eisen, Jod, Vitamin D, Zink, Omega 3 Fettsäuren, Kalzium, Vit. B Komplex,
Eiweiße und Selen (u.v.m.)
Die Problematik ist nicht, dass in der veganen Nahrung diese Stoffe nicht enthalten wären,
sondern dass diese oft nicht "bioverfügbar" sind. Das bedeutet, diese werden vom Darm nicht
in ausreichender Menge aufgenommen, weil sekundäre Stoffe wiederum auch nicht oder zu wenig
vorhanden sind.

Kurz um:
Eine adäquate vegane Ernährung erfordert ein tiefes und fundiertes Wissen über Ernährung
und zudem auch deutlich mehr Zeit für die Ernährung.

Ich für mich selbst kann sagen, dass ich diese Zeit nicht habe.

Wie gesagt; vegetarisch ist dagegen überhaupt kein Problem.
(Wobei ich mir ein Steak oder einen guten Burger gerne schmecken lasse).

VG
Hagen
 
Ich möchte gerne auf ein paar Punkte wieder eingehen.

Verpackung: Ja klar, auf meinem Foto ist viel Plastik zu sehen. Das ist schlecht. Aber hat nichts mit vegan zu tun, das hat man genauso, wenn man abgepackten Käse, Wurst o.ä. kauft. Und Manche Dinge muss man einfach einvakuumieren in einer Salzlauge wie das Tofu, das ist ja bei Haloumi genauso

Prozesiertes Essen: Jein. Auch hier stimme ich voll zu. Das ist garantiert ungesund. Aber auch hier hat es nichts mit vegan zu tun. Ich habe explizit diese drei Produkte als Beispiel gebracht, weil sie garnicht bzw wenig prozessiert sind. Das Pfefferfilet ist ausgezeichnet und die Zutaten sind alle top. Da hat jede Fertigpizza vom Billa mehr ungesundes Zeug drinnen.

Rezepte: Sorry, aber da macht ihr euch es einfach. Ich kann ja nicht erwarten, dass hier jemand ganze Rezepte niederschreibt, zumal ich ja auf eine Website mit Rezepten verlinkt habe. Es gibt ausgezeichnete Bücher zB https://www.amazon.de/Immer-schon-vegan-Traditionelle-Ersatzprodukte/dp/3850338568/ - das sind alles Rezepte aus unterschiedlichen Herren Länder die immer schon vegan waren. Und das ist ja genau der Punk: Schweinsbraten mit Knödel hernehmen und den Schweinsbraten durch Tofubraten zu ersetzen funktioniert nicht. Vegetarisch oder Vegan ernähren heißt, die Ernährung komplett umzustellen. Und das geht wunderbar, wenn man sich darauf einlässt

Ganz oder garnicht vegan: das ist ja genau das, was ich initial sagte. Wenn man "militant vegan" ist, dann ist das zwar vielleicht ethisch bewunderswert, aber ich halte es für sehr unpragmatisch und man braucht viel zu viel Zeit dafür. Das muss man sich leisten können.

Im Endeffekt hat mir das Experiment gezeigt wie viel Fleisch und Wurst man ist, ständig und überall, und das zu reduzieren und durch Qualität zu ersetzen, bringt schon sehr viel.

So und jetzt gehe ich zurück zu meinem selbstgebackenem Gugelhupf (Rezept: Kronen Zeitung Rezeptsammlung was sonst?) der mit frischen Eiern und Butter gemacht wurde - einfach weil ich Lust darauf hatte :h430:

guglhupf.jpg

Mahlzeit!
 
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