Frage zur Frost + 21 Tage Regel für Restentmilbung

AndreasW

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Guten Abend,

in meinen Kursen als auch durch Studium der entsprechenden Literatur habe ich gelernt: nach den ersten Frosttagen 21 Tage warten mit der Restentmilbung. 21 Tage weil das die Dauer ist, bist die Bienen schlüpfen und 21 Tage ab den ersten Frosttagen weil die Bienen mit dem Frost angeblich das brüten seien lassen.

Nun sind mir drei Dinge nicht klar

1)Was bedeutet "erste Frosttage"? Ich hatte am 11.ten November das erste Mal Frost am Stand (- 1.6 C°), danach wurde es aber wieder relativ warm 5 - 10 Grad tagsüber. Die letzten zwei Nächte waren super, weil ebenfalls Frost (-2 C°) - ab dem WE soll es jedoch auch wieder warm werden. Bedeutet das nun, dass ich mein erstes Fenster bereits verpasst habe (11.11 + 21 Tage) oder es dann in ca 3 Wochen soweit ist (04.12 + 21 Tage)? Wieviel Frost reicht denn?

2)Da ich als Neuling keine Ahnung habe, folge ich dem, was mir an dem Zeitpunkt am meisten Sinn ergibt - Dany's Bienenwohl hat sich gut angehört. Durchüberlegt habe ich mir das eindeutig nicht als ich im Juli die Bestellung abgeschickt habe, weil jetzt komme ich darauf: soll ich ernsthaft am 25.12 meinen Bienen ein Weihnachtsgeschenk machen, indem ich ihren Stock aufreiße bei vermutlich niedrigen Temperaturen? Laut Anleitung muss es mindestens 3 Grad haben - laut Dany persönlich auf Youtube sind auch leichte Minusgrade kein Problem. Und was mache ich, falls es beispielsweise -5 Grad hat weil ich ein Pech habe?

3)Ich überwintere meine jungen Völker ja auf zwei Zargen (das haben wir ja im Forum diskutiert) - das bedeutet aber auch, dass ich zuerst nachsehen muss, wo die Traube sitzt udn falls sie sich auf beide Zargen verteilt hat, muss ich nicht nur oben aufmachen sondern sogar die Traube auseinanderreißen und dann den oberen Stock wie auch den unteren Stock beträufeln?!

Irgendwie macht das alles keinen Sinn wenn man länger darüber nachdenkt bzw. klingt das nicht gut.

Hilfe bitte? :)

Danke
Andreas
 
Hallo Andreas,

alles halb so schlimm! :)

Guten Abend,

in meinen Kursen als auch durch Studium der entsprechenden Literatur habe ich gelernt: nach den ersten Frosttagen 21 Tage warten mit der Restentmilbung. 21 Tage weil das die Dauer ist, bist die Bienen schlüpfen und 21 Tage ab den ersten Frosttagen weil die Bienen mit dem Frost angeblich das brüten seien lassen.

Nun sind mir drei Dinge nicht klar

1)Was bedeutet "erste Frosttage"? Ich hatte am 11.ten November das erste Mal Frost am Stand (- 1.6 C°), danach wurde es aber wieder relativ warm 5 - 10 Grad tagsüber. Die letzten zwei Nächte waren super, weil ebenfalls Frost (-2 C°) - ab dem WE soll es jedoch auch wieder warm werden. Bedeutet das nun, dass ich mein erstes Fenster bereits verpasst habe (11.11 + 21 Tage) oder es dann in ca 3 Wochen soweit ist (04.12 + 21 Tage)? Wieviel Frost reicht denn?

2)Da ich als Neuling keine Ahnung habe, folge ich dem, was mir an dem Zeitpunkt am meisten Sinn ergibt - Dany's Bienenwohl hat sich gut angehört. Durchüberlegt habe ich mir das eindeutig nicht als ich im Juli die Bestellung abgeschickt habe, weil jetzt komme ich darauf: soll ich ernsthaft am 25.12 meinen Bienen ein Weihnachtsgeschenk machen, indem ich ihren Stock aufreiße bei vermutlich niedrigen Temperaturen? Laut Anleitung muss es mindestens 3 Grad haben - laut Dany persönlich auf Youtube sind auch leichte Minusgrade kein Problem. Und was mache ich, falls es beispielsweise -5 Grad hat weil ich ein Pech habe?

3)Ich überwintere meine jungen Völker ja auf zwei Zargen (das haben wir ja im Forum diskutiert) - das bedeutet aber auch, dass ich zuerst nachsehen muss, wo die Traube sitzt udn falls sie sich auf beide Zargen verteilt hat, muss ich nicht nur oben aufmachen sondern sogar die Traube auseinanderreißen und dann den oberen Stock wie auch den unteren Stock beträufeln?!

Irgendwie macht das alles keinen Sinn wenn man länger darüber nachdenkt bzw. klingt das nicht gut.

Hilfe bitte? :)

Danke
Andreas

Es werden wohl noch detailliertere Antworten kommen, von mir nur fürs erste ganz kurz:

1) Normalerweise gehen die Bienen ab den ersten Frostnächten oder -tagen DAUERHAFT aus der Brut... Dann kannst du kein Fenster verpassen. Erst so ca. im Januar/Ende Januar wird dann (je nach Rasse und Klima) wieder angefangen zu brüten. (unangepasste Bienenrassen, die den Winter durchbrüten, lassen wir mal außen vor). Behandlungstermine um Weihnachten sind daher meist ideal.

2) In Deutschland nimmt man in der Regel Milchsäure zum Sprühen bei niedrigen Plusgraden (bis zu 2 mal an versch. Terminen nacheinander, im brutfreien Stadium), oder Oxalsäure zum Sprühen bei noch niedrigerer Temerpatur (nur an einem Termin sprühen! zu oft verträgt der Panzer der Bienen nicht) oder Oxal-säure-Träufelbehandlung mit oder ohne Zuckeranteil in der Lösung (auch nur 1x im Winter!).
Generell sollten die Bienen aber im Winter trotzdem nicht "patschnass" gemacht werden...

3) Ich imkere mit einem Brutraum Dadant und kann zur zweiräumigen Betriebsweise und Behandlung nichts sagen.

Viele Grüße
Daniel

PS: Die Bienen heizen in der Wintertraube nur die Traube - nicht den Raum, also NICHT die Beute. Das heißt das Öffnen der Beute ist nicht so schlimm, wie vielleicht von Dir befürchtet, aber trotzdem sollte es schnell gehen. D. h. wenn du sprühst, eher nicht Waben ziehen, sondern Waben auseinanderrücken und tief rein sprühen - bei Dadant und den Metallschienen auf denen die Rähmchen hängen in der Regel kein Problem. Finde die für dich ideale Winterbehandlung! Evtl. gibts noch Tipp zu Danys Bienenwohl von wem anderen, ich kann dazu nichts sagen.
 
Danke Dir Daniel, das hilft schonmal sehr.

Sollte ich dann nciht gleich dieses WE behandeln, wenn ich eh nach den Bienen sehe? Oder wäre das wieder ZU früh?

Danke und LG
Andreas
 
Auf solche doch relativ unsicher Methoden halte ich nicht sonderlich viel, dagegen sprechen auch unterschiedliche Standorte, so sind die Temperaturen im Bienenhaus völlig anders als Haus- und der weiter entfernte Bienengarten.

Einzig meine Orientierung sind kreisrunde helle Zelldeckeln, diese findet man -oder auch nicht- bei den monatlich frisch eingelegten Windeln.

Bei mir ist dies die Zeit so um Weihnachten herum und dauert so bis Mitte Jänner, ab diesem Zeitpunkt finden sich schon die ersten kleinen Wassertropfen, dies zeigt erste Bruttätigkeit an.


Andreas, bitte verlass Dich nur ja nicht aufs Verallgemeinern, so wird ein Wanderlehrer aus der Steiermark völlig andere Erfahrungen als z. B. ein Wiener mitbringen. Auch werden Imker in der relativ warmen Wienerwald Region völlig andere Voraussetzungen vorfinden als jene die im hohen Waldviertel ihre Bienen betreuen.

Josef
 
Hallo Andreas,
Im Raum Wien kannst du vorerst noch nicht von Brutfreiheit ausgehen. Ich würde unbedingt noch warten. Mal sehen was die nächsten Wochen temperaturmäßig so bringen. In den nächsten Tagen könnte es schon wieder vorbei sein mit der bisherigen/jetztigen "Minikälte". Ich glaub nicht, dass die gereicht hatte um die Völker zur Brutpause zu bewegen.
Wennst mit FZ überwinterst und unbedingt träufeln möchtest-> bitte zerlege die Völker nicht! Ein Blick von unten durch den Putzkeil kann dir auch den Bienensitz verraten. Wenn das nicht klappt, nimmst du eine gute Taschenlampe und leuchtest von oben in die Wabengassen. Eigentlich erkennt man dann recht gut wo die Wintertraube sitzt.
lg Michael
 
Danke für eure Antworten.

Meine Völker stehen nicht in Wien sondern Krems, dh die Temperaturen sind schon leicht anders - und es gab Frost die letzten Tage aber klar, wochenlange Kälte war jetzt nicht - wird aber auch nie sein in der Gegend.

Unbedingt träufeln möchte ich nicht - ich folge einfach dem Lehrbuch bzw was ich mir so im Juni/Juli zusammengereimt habe und ärgere mich jetzt eh, weil aufmachen wirkt für mich sehr konterintuitiv logisch.

Was wäre denn eine Alternative - verdampfen?

Mir gefällt beides nicht - die 37 EUR für das Bienenwohl (wieso habe ich mir die große Packung gekauft? Laut Anleitung gibt es auch eine kleine! Fragen über fragen) habe ich halt jetzt schon ausgegeben.

Eigentlich möchte ich garnicht mit Oxalsäure irgendwas machen, aber dafür ist es jetzt diese Saison zu spät - man lernt :)

LG
Andreas
 
Also bei mir am Stand is es jetz fast 21 Tage her das es gscheid gefrostet hat, aner die milden Temperaturen momentan haben meine 4 Völker anscheinend noch nicht ganz aus der Brut gehen lassen sie sind aber in einer Traube. Zumindest vermute ich das durch das Kondenswasser auf der Folie :-k die jetzige Woche soll durch einen Fön relativ warm werden und ich denke ich werde Freitag Nachmittag die Winterbehandlung (Oxalsäure verdampfen) erledigen. Bei den vorausgesagten warmen Temperaturen word sich die Traube auflockern und die Oxalsäure kann besser wirken denke ich.
 
Hallo Bienenfreunde
Vorsicht, Kondenswasser unter der Folie ist eine Frage der Isolierung und hat nur bedingt mit Brut oder brutlosigkeit zu tun. Wenn die Windel nicht mehr nass ist kann man eher auf Brutlosigkeit ausgehen!
Jetzt behandeln mit OS-bedampfen hat keine Schädigung der Bienen zufolge und kann mehrmals im Winter gemacht werden. Wenn Brut vorhanden, ist die Wirkung nicht gut genug, man muß möglicherweise mehrmals behandeln. Erst wenn wenig bis 0 Abfall zu finden ist kann man gut ins neue Jahr gehen.
mfg Walter
 
Ich finde es gibt keine sichere Aussage dazu, bei uns ist oft im Ende November Brutfreiheit, wir bekommen immer vor Weihnacht so wie dieses Jahr wieder einen Wärmeeinbruch, einige Völker gehen dann wieder in die Brut, der Winter setzt hier meist erst richtig im Januar ein, und die viele Völker stellen den Brutbetrieb wieder ein bis Ende Februar/Anfang März.
Zur Zeit sind 4 Völker aus der Brut bei mir, andere haben scheinbar recht viel Brut, zumindest scheinen sie Futter umzutragen.
 
Liebe alle

ich muss meinen Frust über meine Blödheit mit euch teilen.

Da heute das Wetter ideal war und ich zumindest die nächsten zwei Tage noch bei den Bienen bin, habe ich heute versucht, Bienenwohl zu applizieren.

Wie ihr vielleicht wisst, überwintere ich zweizargig aber mit beschränkten Waben pro Zarge weil Ableger spät im Jahr bekommen sprich die Völker waren nicht super star. Bevor ich den Stock aufgemacht habe, habe ich von unten reingesehen und gesehen, dass die Bienen unten sitzen - was zu erwarten war denke ich. Jedenfalls beginne ich beim stärksten Volk, die Bienen haben die Zargen wunderbar zugekittet und oben ist noch voller Futter, also denke ich mir nichts, als die obere Zarge schwer ist - bis ich merke, dass ich offensichtlich die GANZEN Waben raushebe und ich Idiot gerade die Wintertraube zerissen habe und einige dutzend Bienen rausfallen. So ein *******! Blöder Andreas!!

Ich habe dann natürlich sofort versucht den Schaden zu begrenzen, Gott sei Dank ist es so warm, dass die Bienen wieder zurück in den Stock fliegen konnten, aber ich habe einige getötet dabei was mir im Herzen wehtut und die Behandlung mit dem Bienenwohl wird jetzt sicherlich auch nicht so effektiv sein weil ich nur von oben träufeln konnte.

Die anderen beiden Stöcke habe ich dann natürlich garnicht mehr versucht "abzuheben" und habe nur von oben geträufelt - da habe ich besser geschaut vorher und gesehen, dass sie die beiden Stockwerke zT mit eigenem Bau verbunden haben. Die beiden Brutnister sitzen vorne beim Flugloch.

So, nun habe ich den Schaden angerichtet: bei meinem stärksten Volk habe ich mitten im Winter das Brutnest zerrissen und bei allen durch die zweistöckige, verbundene Zargen-Architektur das Bienenwohl nicht gut applizieren können. Jetzt bin ich gespannt, wie der Milbenbefall aussieht.

Was sagen die Profis dazu - bedeutet das eventuell sogar einen Totalausfall durch meine Blödheit? Oder darappeln sich die Bienen wieder? Sie sollten zumindest noch 4 Stunden Wärme und Sonnenschein haben, morgen wird es wieder kälter.

Wie kann ich nun sicherstellen, dass meine Varroa-Behandlung gut genug war? Im Herbst war der Befall bei 1 pro Tag oder darunter, d.h. die Vorbelastung sollte gering sein, aber Sicherheit zu haben wäre mir schon lieber.

Andreas = :n95:
 
Hallo Andreas,
Meine Warnung dürfte nicht angekommen sein.
Wennst mit FZ überwinterst und unbedingt träufeln möchtest-> bitte zerlege die Völker nicht!
Ich glaube aber, es trifft dich nur eine Teilschuld für dieses Malheur. Bei deinen Kisten passt der Beespace nicht! Das musst du dir unbedingt mal genauer ansehen (ohne Bienen).
lg Michael
 
Hi Michael

danke für Deine Antwort. Deine Warnung hat mich wirklich nicht erreicht - oder noch schlimmer, ich habe sie vergessen und umso mehr Grund mich selber zu prügeln. Aber wie sagt man so schön? Verschüttete Milch und so weiter...

Mit dem Beespace meinst Du die Abstände zwischen den Mittelwänden? Oder zwischen den Zargen?

Und woher schließt Du, dass der Beespace nicht passt?

Danke und lG
Andreas
 
Ich glaub zwischen den Zargen. Einige wenige Wachsbrücken sind schon in Ordnung aber wenn die untere Etage gleich mit raus kommt stimmt was nicht. Oft macht auch der Falz (der oberen Zarge), wo die Rähmchen aufliegen Probleme. Ich hab die bei allen Zargen schon weggeschnitten weils nur die Bienen und mich ärgerten...
lg Michael
 
Hast du zufällig ein Foto davon, was du meinst?

Die Beuten sind vom Janitsch, sollte eigentlich beste Qualität sein.

Ich nutze aber oben keine Abstandhalter oder so zwischen den Rähmchen, vielleicht ist das auch nicht ideal. Hmmm mal überlegen!

Danke
Andreas
 
Wenn du ZAMU10 vom Janisch hast, sieht die Unterseite der Zarge so aus:
IMG_2149.jpg
Genau diesen Falz meine ich. Es ist dann zu wenig Platz für für die Bienen und sie werden auf der kurzen Seite (wo die Rähmchen aufliegen) nahezu alles verkitten. Ein weiteres Problem ist die Zargenhöhe von 169mm. 168mm wäre korrekt. Dieser verflixte Millimeter führt dazu, dass die Bienen den Zwischenraum zwischen den Rähmchen oft vollflächig verbauen. Und genau das scheint dir passiert zu sein.
lg Michael

PS: Die Qualität vom Janisch ist wirklich fast unschlagbar! Warum da so gemurkst wird ist mir noch immer ein Rätsel...:-k Was nicht passt, wird passend gemacht ist meine Devise.
 
Hi Michael

das ist ja echt spannend, ist das ein bekanntes Problem bei Janisch Beuten? Weil das macht ja keinen Sinn, dass ich viel Geld in die Hand nehme und dann selber die Zargen abschleifen muss.

Im Endeffekt heißt das ja auch, dass die Zargen für den Hugo sind.

Weil wenn mir das immer wieder passiert, ist das ja kein Zustand! Ich frage mich jetzt schon, wie ich denn die Rähmchen im Frühling auseinander bekommen soll ohne eine große Aktion.

Liebe Grüße
Andreas
 
...Ich habe auch schlechte Erfahrung mit gekauften Zargen bzw. zu großen Zwischenräumen. Ich bin der Meinung, dass das Sollmaß 167 sein sollte (also Beespace 8 mm). Ich hatte aber bis zu 172 mm (das sind 13 mm). Seither mache ich mir selbst die Zargen und natürlich falzlos….

wie ich denn die Rähmchen im Frühling auseinander bekommen soll...

Wenn Du nicht gleich die ganze obere Zarge abhebst, sondern Rähmchen für Rähmchen (im oberen Raum), wird das schon klappen. Such Dir dazu einen warmen Tag aus (20 Grad) und mach es nicht zu spät am Nachmittag, dann bringen Deine Bienchen das schon wieder in Ordnung.

Ich habe nie geträufelt, sondern die ersten zwei Jahre im Winter mit einem Vernebler (Kostenpunkt unter 80 Euro) und seit letzem Jahr mit einem Verdampfer (Sublimation, echt teuer, aber es war ein Geschenk) gearbeitet.

Liebe Grüße
Börni
 
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