Nicht vergessen, Jungvölker müssen bestens versorgt sein

Josef Fleischhacker

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Zwar wird für die kommende Woche etwas besseres Wetter erwartet, jedoch stehen zumindest noch bis Freitag Regen und Gewitter auf der Tagesordnung. Deshalb mein Appell vor allem an unsere imkerlichen Neueinsteiger, Jungvölker bitte nicht vernachlässigen, diese müssen stets bestens versorgt sein.

Das beim Honigschleudern der Brutbereich absolut tabu ist, versteht sich natürlich von selbst. Im Notfall wie in der vergangenen Woche stellen diese Honigecken nämlich eine Überlebensgarantie dar.

Josef
 
drohne schrieb:
Das beim Honigschleudern der Brutbereich absolut tabu ist, versteht sich natürlich von selbst. Im Notfall wie in der vergangenen Woche stellen diese Honigecken nämlich eine Überlebensgarantie dar.

Josef
Wie merke ich, dass das junge Ablegervolk VErsorgungsprobleme hat und diese "Honigecken" möglicherweise nichtausreichen? Ab wann muß ich zufüttern?
 
Das muss man erst gar nicht bemerken Wilma, dies zu machen ist für uns Bienenbetreuer nämlich selbstverständlich!

Sämtliche Völker die keinen Honigraum mehr haben, werden wöchentlich mit dem obligaten Honigglas gefüttert. Dieses Volk leidet somit keinerlei Not, ist bestens versorgt und die Königin bedankt sich mit ungebrochener Eilage. So umhätschelt, werden unsere jungen Völker zu Rennpferden -Copyright Pfefferle- im kommenden Jahr.

Josef
 
Hallo!

drohne schrieb:
Sämtliche Völker die keinen Honigraum mehr haben, werden wöchentlich mit dem obligaten Honigglas gefüttert.

Was macht es eigentlich für einen Unterschied ob ich wöchentlich 1 Liter oder z.B. alle 5 Wochen mit 5 Liter füttere?

Gruß,
Hary
 
Sinnvollerweise darf der Brutraum nicht mit zuviel Futter belegt sein damit die Königin genug Platz für die Brut hat.

Gruß bienenkönig
 
Hephaistos schrieb:
Was macht es eigentlich für einen Unterschied ob ich wöchentlich 1 Liter oder z.B. alle 5 Wochen mit 5 Liter füttere?

Wie bienenkönig schon anmerkte, soll man den Honigraum unter keinen Umständen zufüttern. Dies würde zudem noch den wöchentlichen Reizeffekt verhindern. Warum: Bienen würden das Überangebot sofort einlagern und verdeckeln, somit würde dieser Vorrat nur mehr in einer Futternotlage verwertet werden.

@ All

erstaunlich ist, dass die meisten Völker zur Zeit ein Kiloglas innerhalb einer Nacht vollkommen leeren. Deutet auf keine sehr gute Tracht hin. :(

Josef
 
Ich weiß, man sollte sich erstmal vorstellen. Aber irgendwie finde ich in der Eile die Ecke nicht wo sich Neueinsteiger vorstellen können. Daher hier erstmal ein herzliches "Hallo!" an alle! :)

Meine Frage passt irgendie zum Thema Jungvölker und genug einfüttern... Ich fürchte, ich habe meine Bienchen langfristig zum Tode verurteilt. Aber erstmal der Reihe nach:

Am Freitag dem 1.Juni habe ich 3 Kunstschwärme und drei Königinnen bekommen. Meine Beuten sind "Dadant kompatibles System" (also die 10er Kiste). Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Trennschiede. Also habe ich mal aus der Hüfte geschossen und alle zehn Rähmchen mit Anfangsstreifen drinnen lassen (Hab mich zu allem Überfluss auch noch für Naturbau entschieden). Nach dem Motto: Die werden sichs schon richten. Alles soweit so gut. Kunstschwärme mit viel Murkserei endlich drinnen in der Kiste, Zusetzkäfige leer, die Bienen fliegen. Bei der Varroabehandlung sind auch Milben runter gefallen und gefüttert habe ich auch. Futter haben sie auch brav angenommen. Das war die Zeit wo ich mir auf die Schulter geklopft habe... :)

Aber es war die ganze Zeit miesestes Wetter. Nur gelegentlich war eine kurze Flugfase die die Bienen zum Polleneintrag genutzt haben. Daher habe ich weiter gefüttert und weiter und weiter... Als schönes Wetter angesagt war habe ich aufgehört zu füttern.

Am Sonntag dem 17. Juni habe ich dann einen Blick riskiert: Mich hat fast der Schlag getroffen... Alle 10 Rähmchen waren recht gut ausgebaut. Bei den schwächeren beiden Völkern zu einem Drittel und bei dem einen stärkeren zur Hälfte. Das war aber nicht mein Problem. Bis auf ein Volk habe ich keine verdeckelte Brut gesehen und das war glaube ich auch Drohenbrut (stark gewölbt). Dafür waren die seitlichen 3-4 Waben verdeckelte Honigwaben. Und da wo ich das Brutnest vermutet hätte, waren gefüllte, ungedeckelte Waben, konnte aber weit und breit keine Larven entdecken. Jetzt hoffe ich erstmal dass ich blind bin... Aber falls nicht, fürchte ich dass ich meine Völker selber "verhonigt" habe. :SM_1_04:

Glaubt Ihr dass sie die Waben weiter nach unten ausbauen, wenn sie keinen Platz zum bestiften haben? Falls nicht: Würde es etwas bringen wenn ich einen Honigraum mit Mittelwänden und Absperrgitter aufsetze? (Material wie Honigräume, Absperrgitter und Trennschiede ist mittlerweile geliefert worden reichlich vorhanden) --- oder sind die Armen dem Tode geweiht?

Lieben Gruß
Florian
 
Was hier passiert ist, dies stellt für Bienen geradezu einen Idealzustand dar, schlechtes Wetter, mehr als genug Futter, junge Bienen und Königin, also lagern sie ein was nur so geht und füllen Zelle um Zelle mit Futter. Nicht Brut, sondern Futter gewährleistet den Bienen das überleben.

Und da wo ich das Brutnest vermutet hätte, waren gefüllte, ungedeckelte Waben, konnte aber weit und breit keine Larven entdecken.

Wird nun das füttern eingestellt, so wird genau dieser noch offene Honig als Futter für die Larven verwendet, von hier aus beginnt sich nun das Brutnest auszudehnen. Geht dies in der Folge eher zögerlich vor sich und der das offene Futter wäre verbraucht, kannst unmittelbar neben der Brut gaaanz vorsichtig mittels einer Gabel etwa 20 x 10 cm große Teile der verdeckelten Wabe aufritzen, es wird somit offenes Futter vorgetäuscht. Bitte hier nicht übertreiben, es könnte sehr leicht zu einer Räuberei führen, also sehr, sehr vorsichtig agieren.

Glaubt Ihr dass sie die Waben weiter nach unten ausbauen, wenn sie keinen Platz zum bestiften haben?

Sie werden nicht nur, sondern müssen dies auch tun! Bienen lagern Futter immer oben, nach unten wird mit Brut erweitert, ist diese geschlüpft, kommt dort der Vorrat hinein.

Aufgrund der enormen Bauleistung und dem einlagern des Futters sehe ich aktuell keine Probleme, nicht ganz verstehen kann ich jedoch die vermeintlichen Drohnenzellen, bitte bleib hier dran und berichte uns weiter.

Josef
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort! :toothy8: Also ist noch alles im Lot... Das freut mich. Auch wenn sie mich am Anfang sehr genagelt haben (da sind immer ein bis 10 Aggressivlinge dabei ;-) sind sie mir doch sehr ans Herz gewachsen... Werde gerne weiter berichten, das ist das Mindeste was ich tun kann... :SM_1_11:
 
Wie versprochen... hier ist mein Update:

Heute habe ich mir meine Völker wieder angesehen... Unglaublich:

Volk 1:

Alle 10 Dadant-Rähmchen teilw. ausgebaut, in der Mitte bis zur Hälfte - am Rand immerhin noch auf einer Fläche so groß wie eine Zander flach Mittelwand. Auf allen Rähmchen verdeckelte Brut. Ich dachte immer, wenn das Futter mal verdeckelt ist wird nicht mehr aufgemacht (für Notzeiten). Aber bis auf einen großzügigen Futterkranz auf den anscheinend fertigen Brutwaben in der Beutenmitte, waren alle Deckel wieder weg... :SM_1_03:

Beim Wabenbau konnte ich jetzt nichts negatives sehen. Die Bienchen sind brav auf den Waben gesessen.

Volk 2:

Das schwächste. (Steht in der Mitte.) Ebenfalls alle 10 Datant-Rähmchen begonnen. Die meisten etwa auf einer Fläche so groß wie eine Zander flach Mittelwand ausgebaut. Die äußersten Rähmchen wenigstens noch begonnen. Auch recht viel verdeckelte Brut und Deckel bei Futterwaben wieder weg...
Mein kreativstes Volk: Ein Rähmchen ist zu zwei Drittel in Rähmchenrichtung ausgbaut. Auf dem dritten Drittel haben sie fast im rechten Winkel zwei kleine Waben gebaut... Wollte es nicht wegbrechen, weil da verdeckelte Brut drauf war... Das mit der verdeckelten Drohnen-Brut hat sich nicht bewahrheitet. Mir Greenhorn hat einfach nur der Größenvergleich gefehlt.

Volk 3:

Das stärkste Volk - Der Monsterbau: Alle 10 Dadant-Rähmchen fast bis unten ausgebaut (vielleicht noch 5-7 cm Platz - selten mehr). Wahrscheinlich durch die unglaubliche Bauleistung erst auf etwa 5 Rähmchen Brut (in Summe aber wohl gleich viel oder mehr verdeckelte Brut als bei den Anderen). Ebenfalls Deckel von Futterwaben wieder entfernt. Insgesamt recht schludrig gebaut. Glaube aber dass das meine Schuld war. Am Anfang waren die Rähmchen etwas windschief drin- das dürfte sich fortgesetzt haben. Was soll ich mit diesem Volk tun wenn die Sonnenblume einsetzt - kann ihnen bei einer Massentracht dann der Brutraum ausgehen? Soll ich noch einen Honigraum aufsetzen? Wenn ja... bei den Anderen auch? Oder managen die das eh selber? Einige Volksgenossen sind nervös aufgeflogen - Gut ich habe ja auch ziemlich umgeackert...
 
tiefpunkt

Hallo,

wenn ihr die KS Anfang des Monats aufgeschlagen habt, müsste demnächst der Tiefpunkt kommen. Also der Moment, an dem schon eine ganze Menge an Altbienen abgegangen sind, aber die junge Brut noch nicht geschlüpft ist, bitte melde dich mal, wie es dir weiterergeht.

Mfg Malte Niemeyer
 
Ja stimmt... diesen Moment fürchte ich schon... Werde in einer Woche nochmal reinschaun
 
Foto

Hallo,

wir haben vor einigen Wochen auch Kunstschwärme aufgeschlagen (1,5 Kilo) und die haben direkt 3-4 Waben Brut angelegt. Als die den Tiefpunkt hatten, war da echt fest nix an Bienenmasse drauf. Wenn da ein Kälteeinbruch gekommen wär, wären sicher welche bei drauf gegangen.

Wenn man eine normale Waben aus nem Volk einmal abschlägt, dann sind auf der Wabe in etwa so viele Bienen verblieben, wie in den Schwärmen auf den Waben sassen.

Wenn du kannst, lad doch nen Foto hoch. Junger Wabenbau mit schönen Brutflächen ist immer ne Pracht.

Mfg Malte Niemeyer
 
Werde versuchen, bis nächste Woche eine Digitalkamera zu organisieren....
 
Werde versuchen, bis nächste Woche eine Digitalkamera zu organisieren....

Warte besser damit bis die Ferien begonnen haben, an diesem Zeitpunkt werden die Kameras deutlich billiger, auch ich benötige mittlerweile eine neue Begleiterin.

Josef
 
Danke für den Tip! Eh logisch, vor den Ferien braucht man eine Kamera... so wie man auch Sprit braucht... und wenn sie mit den Spritpreisen hochgehen, werden sie mit dem Abverkauf der älteren Kameramodelle auch bis nach der Ferienzeit warten... :SM_1_32:
 
zurück zum Thema

Hallo,

zurück zum Thema, wie versorgt ihr eure Jungvölker?

Per Futtertasche? Mit Schwimmer? Oder per Schüssel? Oder mit nem Futterglas? Oder Oberfütterer?

Ich verwende entweder Futtertasche oder kleine Schüsseln. Entweder es kommt ein stück Isolierplatte rein oder irgendwelches Grünzeug.

Mfg Malte Niemeyer
 
Also, ich hab Futtertassen (Schüsseln mit Loch in der Mitte) ausprobiert. Funktioniert sehr gut für die Jungvölker. Die Bienen können nicht ertrinken, weil sie von einer Plastikabdeckung geschützt werden. Hab da immer so 2,5 Liter reingefüllt und nach 2-3 Tagen nachgefüllt. Für Trachtlücken toll. Für die Winterfütterung werde ich noch nach anderen Methoden ausschau halten... --- Bin schon gespannt was die Profis zu diesem Thema sagen... :)
 
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