Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse

Hannes_btree

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Hoi,

die Ergebnisse zum Virenmonitoring für die Teilnehmer sind gekommen. Auf folgende Viren wurde dieses Jahr getestet:

Akute Bienenparalyse Virus (=ABPV)
Schwarzes Königinnenzellen Virus (=BQCV)
Chronische Bienenparalyse Virus (=CBPV)
Flügeldeformationsvirus Typ A (=DWV A)
Flügeldeformationsvirus Typ B (=DWV B)
Israelisches Akute Paralyse Virus (=IAPV)
Kashmir-Bienenvirus (=KBV)
Sackbrutvirus (=SBV)

Bei mir war alles negativ, dennoch werde ich heuer min. 10% Ausfall haben. Habe kurz reingeschaut und fast alle haben Durchfall, die Überwinterungs-Probleme mit Melezitose im Spätsommer zeigen sich nun bei mir.

Bin schon gespannt (in ein paar Jahren?!), wie stark die Verbreitung der diversen Viren in Österreich ist.

Cheers
Hannes
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Erzähl uns bitte etwas mehr Hannes, wer macht das, was ist dazu notwendig, was kostet dies, was bekommt man dafür und noch tausend weitere Fragen.

Josef
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Ich hab mich auch angemeldet, wurde aber nicht auserwählt...
Ganz besonders interessiert mich:
Flügeldeformationsvirus Typ A (=DWV A)
Flügeldeformationsvirus Typ B (=DWV B)

Hat jemand nähere Informationen dazu?
lg Michael
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

, wer macht das, was ist dazu notwendig, was kostet dies, was bekommt man dafür und noch tausend weitere Fragen.

Josef

Hallo!

Ich bin bei diesen Projekt mit fünf Völkern dabei.
Im Vorjahr hat die AGES Freiwillige gesucht, welche mehrmals eine Bienenprobe zur AGES senden
http://www.zukunft-biene.at/forschung/modul-a-virenmonitoring/
Gekostet hat diese Teilnahme nichts, außer ein paar Stiche beim Einfangen der Bienen.

Diese fünf Völker standen auf einen Stand mit 14 Völkern, zwei konnten den vorjährigen Meli nicht verdauen
und sind im eigenen Dreck gestorben.
Die Probenvölker sind wohlauf haben jedoch
- eine mittlere Belastung mit dem Akute Bienenparalyse Virus
- eine geringe Belastung mit dem Schwarzes Königinnenzellen Virus
- eine geringe Belastung mit dem Flügeldeformationsvirus Typ B


  • Akuten Bienenparalyse Virus - Beschreibung von "Die Honigmacher"
Das Akute Bienenparalye Virus (ABPV), ist bei uns relativ harmlos. In Kombination mit einem starken Varro Befall
treten Symtome, die der Europäischen Faulbrut ähnlen auf.


  • Schwarzes Königinnenzellen Virus - laut WIKI
    BQCV wirkt sich sichtbar auf die Puppen von Bienenköniginnen aus, wodurch diese zuerst gelb und dann schwarz werden und schließlich sterben.
    BQCV-Ausbrüche treten häufig im Zusammenhang mit Nosema apis, dem Erreger der Nosemose auf.

  • Zum Flügeldeformationsvirus Typ B findet man im WIKI.... folgenden Eintrag
Seit 2016 unterscheidet man die Gen-Varianten DWV-A und DWV-B.
DWV-B tötet Bienen schneller als DWV-A und ist zudem ansteckender als die verbreitete Form DWV-A


Bin schon neugierig:

  • was ich mit diesen Informationen an den Völkern erkennen kann
  • wie sich die Belastung über die nächsten zwei Jahre ändert

Schöne Grüße
Sepp
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Ich war auch dabei mit 5 Völkern,

Habe eine mittlere Belastung mit ABPV und BQCV und eine geringe Belastung mit DWV Typ B.

LG Lisi
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

zwei konnten den vorjährigen Meli nicht verdauen und sind im eigenen Dreck gestorben.

Es schaut bei mir auch schrecklich aus, muss wieder so viel anzünden an verkoteten Rähmchen. Mal schauen ob es die Probevölker bei mir überleben, die waren auf einem Stand wo extrem viel Melezitose gekommen ist. Die Bienen müssen anscheinend auch richtig kämpfen, die Waben mit dem Meli sind tlw. angeschmolzen. Ganz unwissenschaftlich denke ich, die Bienen versuchen durch starkes Aufbrausen den Honig irgendwie zu verflüssigen.

Wusste auch nicht das BQCV so verbreitet ist, hatte selber damit noch nie zu tun.

Cheers
Hannes
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Hallo,
Hier noch mein versprochenes Ergebiniss der Analyse:
Virenmonitoring.jpg

und gleich eine Überlegung dazu :

Ich hab am 2. Juli alle auf Anfangsstreifen abgekehrt und 2 Fangwaben belassen.Zu diesem Zeitpunkt war die Milbenbelastung schon ziemlich hoch.Die erste Fangwabe habe ich am 8. Juli entnommen, die 2te am 15.7. , da wurde auch mit OX bedampft

Die Probenetnahme erfolgte am 9. September.

Da ich heuer zu ersten mal ohne Verlust und mit starken Völkern über die Runden kam, wundert mich das Ergebniss des DWV.

Auch sollten zum Zeitpunkt der Probenentnahme ja eigentlich nicht mehr viele "Altbienen " anwesend gewesen sein.

Die Milbenbelastung nach der Winterbehandlung war sehr gering, ca 2 Milben in 14 Tagen.

Welchen Schluß soll ich aus dem Ergebniss ziehen?

Bei BQCV ? weiss ich nicht, was das für mich bedeutet.Von Nosema keine Spur, aber vielleicht erkenn ich es auch nicht richtig?
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Hoi Claudia,

es ist zu beachten, diese Viren werden nicht nur durch die Varroa übertragen.

BQCV kann in Zusammenhang mit Nosema auftreten, wo signifikant die Sterberate der Bienen steigt. Muss aber nicht. Die Übertragung kann oral oder fäkal sowie eine vertikale Übertragung von der Königin auf die Eier. Hier muss es auch keine positive Korrelation zwischen Varroa Befall und BQCV geben.

Bei DWV schon eher, obwohl es auch ohne Varroa vorkommen kann. Dennoch gibt es hier meist eine Korrelation zwischen Varroa Anzahl und DWV. Obwohl ich es nicht weiß, kann ich mir schon gut vorstellen, dass auch hier es zu einer Übertragung zwischen Bienen kommt (infizierte Ammenbiene füttert Jungbienen).

Schlüsse kannst du nur folgende ziehen, du hast gut Überwintert. Das ist ein sehr guter Start und deine Methode hat anscheinend funktioniert. Dennoch muss man ständig auf der Hut sein, und wenn du nicht so erfolgreich behandelt hättest und diese hohe Infektion vom Virus + hohe Varroa Belastung gehabt hättest wären vll. ein paar deiner Völker zugrunde gegangen.

Edit: Solche Studien werden ja auch gemacht, um herausfinden Wie Was Wieso Welche Auswirkungen es hat oder Bedeutet. Deswegen ist sie auch über mehrere Jahre angesetzt, da ein Jahr oft nichts sagt.

Cheers
Hannes
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Hallo Hannes

Ja, es geht über drei Jahre, und ich war natürlich sehr zu frieden mit meinem Überwinterungsergebniss und wollte das heuer annähernd gleich machen ( einzige Ausnahme: statt Tbe wollte ich nach Chrigels`Anleitung die Kö auf FL-Zargen käfigen).
Jetzt bin ich schon beim Überlegen, ob ich doch wieder Maßnahmen wie Drohnenbrutentnahme mir überlegen sollte(was ich nicht wirklich gerne mache) Oder vielleicht ganz ein anderes Konzept probieren soll?( nur welches) Oder es einfach so weiterlaufen lassen soll und die Testergebnisse der nächsten Jahre abwarten soll.

 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Claudia, ich hab zwar (noch) keine erfahrung als Imker. Aber du hast alle deine Völker erfolgreich überwintert, du bist mit deiner Vorgangsweise viel erfolgreicher als der Durchschnitt.
Meine Lebenserfahrung sagt dazu: Never touch a perfect working system!

vlg
Bernhard
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Hallo!

Von der AGES gibt es eine Erklärung
zu den Ergebnissen des Virenmonitorings.

Gruß Sepp
 

Anhänge

  • Virenmonitoring2018_FragenUndAntworten.pdf
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AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Hallo!

Ich bin mit meinen heurigen Überwinterungserfolgen nicht zufrieden

15% meiner eingewinterten Völker haben das Frühjahr nicht erlebt
davon waren:
5% eindeutige Varroa Schäden
8% Tod durch massiven Totenfall Mitte November
2% Tod durch Meli Honig​

nochmals 7% wurden aufgelöst, weil zu schwach, weisellos oder verkotet.

Die Anzahl der Verluste hat mich nicht überrascht, da bei uns in allen Höhenlagen
bis Mitte September Meli Honig eingetragen wurde. Relativ gut zurechtgekommen
sind die Völker mit Brutentzug und jene Linien, welche im Herbst noch stark gebrütet haben.

Unklar sind für mich die Völkerverluste, wo im Spätherbst viele tote Bienen
vor den Völkern lagen.


Für heuer werde ich bei allen Wirtschaftsvölkern auf eine totale Brutentnahme hinarbeiten.
Unklar ist für mich, wie ich die Jungvölker in den Winter führen soll.


Schöne Grüße
Sepp













 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Hier mein neues Ergebniss des Vierenmonitoring. Sieht besser aus als letztes Jahr auch in der Gesamtauswertung . Die Gründe dafür sind mir schleierhaft.
eigenes Vierenmonitoring.jpgVierenmonitoring gesamt.jpg
 
AW: Zukunft Biene 2: Virenmonitoring Ergebnisse 2018

Hallo!

Auch bei mir sind die Ergebnisse vom Virenmonitoring eingetroffen.

Im Gegesatz zu Vorjahr habe ich heuer sehr gut überwintert.

Die Virenbelastung ist im Vergleich zum Vorjahr jedoch hoch.

Aktutes Bienenparalyse Virus:
  • 2018 - mittlere Belastung
  • 2019 - nicht nachweisbar

Schwarzes Königinnenzellen Virus:
  • 2018 - niedrige Belastung
  • 2019 - hohe Belastung

Flügeldeformationsvirus Typ B:
  • 2018 - geringe Belastung
  • 2019 - mittlere Belastung

Sackbrutvirus:
  • 2018 - nicht nachweisbar
  • 2019 - hohe Belastung


Die Völker hatten im Winter 2018 / 19 sehr viel Melizitose in den Futterwaben.
Und die Kälte im Mai 2019 hat den Völkern auf diesen Stand sehr zugesetzt.
Dass sich die bereits vorhandenen Virenstämme vermehrt haben verwundert mich
nicht. Was mir Sorgen bereitet ist die hohe Belastung durch das Sackbrutvirus.

Bei einer schnellen Durchsicht vor zwei Wochen:
- hatte alle Völker am Stand verdeckelte Brut auf drei bis vier Waben
- waren sehr gut entwickelt
- hatten genügend Futter
- keine Anzeichen von Durchfall
Im Zuge dieser Durchsicht wurden die Völker geschiedet
und bleiben bis zum Aufsetzen den Honigraums geschlossen.

Gruß Sepp
 
Hoi,

also ich möchte wieder kurz darauf hinweisen, dass die Ergebnisse per se einmal nicht zu stark Interpretiert werden sollen. Die Studie ist ja in erster Linie eine erstmalige Untersuchung der Viren prevalence (Häufigkeit) in Österreich.

Wichtig ist ja auch die jährliche Wiederholung um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen. Das gleiche wie mit den Varroa Behandlungsmittel. Einmalig kann alles funktionieren, aber es ist ja ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren und über mehrere Jahre.

Ich finde es eigentlich falsch den Teilnehmern jedes Jahr die Ergebnisse zu übermittel. Dabei werden wir ja beeinflusst und sind dadurch ja Befangen ("bias" wie man so schön in der Wissenschaft schreibt). Meiner Meinung hätten sie die Ergebnisse erst nach den 5 Jahren den teilnehmenden Imkern zeigen sollen. Da jetzt die Teilnehmer mit hoher Virus-Last vll. etwas "unnatürliches" Unternehmen, was sie normalerweise nicht gemacht hätten, und somit die zukünftigen Untersuchungen beeinflussen (extra mehr Waben entfernen, Königin wechseln etc.).

So jetzt zu meinen Ergebnissen:

2018:
alles negativ

2019:
BQCV - niedrig
DWV B - hoch
SBV - hoch

@Sepp
Ich komme zur gleichen Annahme, dass die Saison 2019 recht hart für meine Völker war. Angefangen mit starker Melezitose im Herbst 2018.
Danach zäher Frühling mit viel verkoteten Waben und kalter, naßer Mai sowie abermals Melezitose im Juli 2019. Hat sicher an der Energie meiner Völker gezehrt.
Bis dato aber nur ein Volk aufgelöst bzw. vereinigt, weil einfach zu schwach. Wie ich dieses Jahr auswintere stellt sich bei mir aber erst immer im April raus.

Zusätzliche Anmerkung zu SBV, hier hatte eine hohe Virus Belastung 2018 keinen Zusammenhang mit einem höheren Verlust der Völkern, zumindest laut des Zwischenberichtes der Untersuchung vom Vorjahr.

Cheers
Hannes
 
auf FB haben auch ein paar Leute ihre Ergebnisse gezeigt. Bin ich die Einzige, wo es besser geworden ist? Freut mich zwar, weiss aber nicht warum und schon gar nicht, wie ich das beeinflussen könnte. Auch mit der Überwinterung ist es bei mir umgekehrt.
 
Die Sache mit der "Virenlast" ist völlig unklar. Von mir aus ja, wir wissen es hängt mit der Milbe zusammen. Aber eben nicht immer. Ich hab selber schon DWV und SBV bei 100%ig milbenfreien Völkern augenscheinlich bemerkt. Und auch schon das eine oder andere Volk mit ABPV sicherheitshalber abgetötet. Spekulieren kann man über die ungünstigen Auswirkungen von manchen Varroabehandlungskonzepten. Auch Wachs und PSM scheinen eine Rolle zu spielen und Türen und Tore für die Belastungen durch Viren zu öffnen/verstärken. Die Forschung ist da gefordert. Und natürlich auch die Imkerinnen die da mitmachen-> Danke an ALLE die da mitmachen!!!
Ich bin zumindest für mich schon draufgekommen, dass Viren immer und überall sind. Bei kräftigen und bestens versorgten Völkern sind Viren praktisch gesehen egal.
GLG Michael
 
Hallo!

Ein kurzer Zwischenbericht
Am beprobten Stand ist, oder wird bald der Winter einkehren.
Aktuell sind die Völker stark und Anzeichen von Viren konnte ich übers Jahr nicht feststellen.
Lediglich ein Volk ist mir im Herbst weisellos geworden.


An einem anderen Stand, etwas im Schatten gelegen,
zeigen mir die Ameisen immer den Weg zu angeschlagenen Bien's.
Völker mit einer schwachen Königin oder mit zu viel Varroa werden erkannt
und auch ausgeräubert.
Heuer zu Beginn der Obstblüte, haben die Ameisen Zwei in ihr Visier genommen.
Ein Volk sehr stark, das Zweite Normal wurden von den Ameisen belagert.
Gemeinsam hatten sie ein lückenhaftes Brutnest und zu finden waren ein
paar Larven, welche vor der Verdeckelung abgestorben sind.

Diese beiden Völker haben eine neue Beute, Rähmchen mit Mittelwänden sowie Futter bekommen.
Blütenhonig war natürlich keiner zu Ernten, aber zur Waldtracht, waren sie stärker als manch anders am Stand.

Für mich stellt sich die Frage was war es:
- AFB nach dem Aussehen nicht
- EFB kenn ich nicht, nach dem Bild der Larven könnte es hinkommen
- ABPV könnte es nach dieser Beschreibung Beschreibung sein https://www.die-honigmacher.de/kurs5/seite_53301.html

Zur Absicherung hab
- eine gemischte Gemüllprobe der beiden Völker
- eine gemischte Gemüllporbe der anderen Völker
nach Doll zur Analyse auf AFB gesandt
Beide negativ

Wer kann mir sagen, wie ABPV mit ziemlicher Sicherheit erkennen kann, bzw. in welcher Literatur, gibt es Details dazu?


Danke Sepp
 
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